Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 27

Am nächsten Tag lief Aleks durch die Gänge, um alleine das Anwesen zu erkunden und nach Fluchtmöglichkeiten zu suchen. Gadriel war beschäftigt und klebte endlich einmal nicht an seinem Rockzipfel. Er lief zu der Küche und begrüßte alle Angestellten freundlich und unterhielt sich mit diesen. Doch zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass es so etwas wie eine Ausgangstür nicht gab.

Wie kommen die Angestellten dann raus und rein? Das würde er Gadriel noch fragen müssen. Er lief weiter bis zum Garten, den er nun zum ersten Mal richtig erkundete. Es war wie ein riesiges Gewächshaus, in denen überall Bäume und bunte Pflanzen waren – die Decke war aus Glas, durch das Sonnenlicht schien.

Ein potentieller Fluchtweg, doch leider nur mit Flügeln. Und diese waren in seinen Körper gesperrt, also wurde daraus nichts. Der Garten war in Kreisen angelegt, die sich überschnitten. Es waren dabei bunte Muster aus Blumen in der Mitte jedes Kreises, alles mit Liebe zum Detail. In der Mitte war ein größerer Sandplatz mit einem kleinen Brunnen mit Statuen von kleinen Engeln, die im Wasser spielten. Das Stück Natur war Balsam für Aleks' Seele. Die Trennung zu Belial nagte an ihm. Er war nun vier Tage hier und er spürte es schon. Ich muss auf andere Gedanken kommen. Also tat er das, was am effektivsten war – ein Workout vor dem Brunnen. Er trieb seine Muskeln an ihre Grenzen, bis sie schmerzten und er keuchte.

Nach etwas Ruhe übte er dann verschiedene Bewegungsabläufe, die er mit Belials Kriegern trainiert hatte. Er schloss die Augen und stellte sich die Bewegung eines Gegners vor, wehrte diese anschließend ab.

„Was machst du da?", erklang eine Stimme von hinten und Aleks zuckte vor Schrecken zusammen.

„Hölle, Gadriel. Erschreck mich doch nicht so."

Der Engel machte einen bestürzten Gesichtsausdruck und hob abwehrend die Hände. „Das war niemals meine Absicht. Ich bitte um Entschuldigung", sagte dieser aufgeregt.

Aleks lachte. „Alles gut. Ich mache einige Übungen, die Abwehrtechniken darstellen. Da ich jedoch keinen Trainingspartner habe, muss ich das mit meiner Phantasie machen", erklärte er dem Engel.

Gadriel nickte verstehend. „Soll ich dir behilflich sein?", fragte er freundlich und als Aleks begeistert zustimmte, erschien ein strahlendes Lächeln auf dessen Gesicht. Wie sich herausstellte, war Gadriel ein ausgebildeter Kriegerengel, was man auf den ersten Blick niemals vermutet hätte. Er wehrte Aleks' Angriffe mit fließenden Bewegungen ab, lenkte sie mehr um, anstatt sie zu blocken. Es war absolut faszinierend.

„Kannst du mich in dieser Abwehrtechnik unterrichten?", fragte Aleks nach einer Stunde völlig außer Atem.

Gadriel nickte freudig. „Täglich um diese Uhrzeit?", fragte der Engel und Aleks stimmte sofort zu. Immerhin etwas, was er hier in seiner Gefangenschaft neben medizinischem Wissen mitnehmen würde. Zudem würde er Gadriels Vertrauen gewinnen, was eventuell andere Türen öffnete.

Die Tage vergingen und er baute zu den Angestellten und Gadriel ein freundschaftliches Verhältnis auf. Er hatte nun auch endlich den Bereich der Bibliothek gefunden, in dem Aufzeichnungen von dem großen Krieg nach Luzifers Fall waren – die Ersatzlüge für die Auslöschung seines Volkes. Immer wieder wurde erwähnt, dass einige Krieger Schätze bargen, doch nichts Genaueres. Irgendetwas muss doch verzeichnet sein.

Er saß in der Bibliothek und las angestrengt nach, als er hörte, wie jemand den Raum betrat. Für einen Moment fürchtete er, dass es sein Vater sein konnte, doch es war glücklicherweise Gadriel. „Störe ich?", fragte der Engel unsicher.

„Warum?", fragte Aleks.

„Nun ja, es ist Zeit für unser Training."

Aleks sprang auf. „Was so spät? Entschuldige, ich war wohl zu vertieft", sagte dieser.

Gadriel schaute neugierig zu dem Buch, das Aleks zuklappte, um es an seinen Ort zurückzustellen. „Was liest du?"

„Ich lese die Geschichte der Engel, hier nun Lucifers Fall. Zwar weiß ich grob Bescheid, doch so detaillierte Literatur gab es in der Hölle nicht", antwortete Aleks. „Vor allem das mit den Schätzen, die die Engel gerettet haben sollen, ist spannend."

Gadriel lachte. „Ja, unsere Geschichte ist wahrhaft faszinierend, deshalb gibt es auch ein Museum, in dem dieser Teil nacherzählt und zahlreiche der Schätze ausgestellt werden. Sie dienen als Mahnung, es nicht zu vergessen", erzählte der Engel.

„Wirklich? Kann ich das sehen?", brach es begeistert aus Aleks heraus.

Für einen Moment schaute der Engel ihn verunsichert an, dann erinnerte sich Aleks daran, dass er ja ein Gefangener war. Enttäuschung machte sich auf seinem Gesicht breit, und Gadriel konnte es genau sehen.

Schweigend trat Aleks von dem Bücherregal zurück und setzte ein Pokerface auf. „Gut, lass uns gehen. Schone mich heute nicht, ich will an meine Grenzen gehen." Und meine Situation für einen Moment vergessen.

༻✧༺

Raphael beobachtete das Training aus einem versteckten Winkel auf dem Dach. Er sah die Freude und Leidenschaft seines Sohnes und war beeindruckt von dessen schnellen Fortschritten. Aleks hatte bereits die Herzen aller Angestellten inklusive Gadriel gewonnen. Wie die Mutter so der Sohn. Es war seine herzliche und offene Art, die andere zu ihm zog.

Er hieß seinen Einsatz und sein Durchhaltevermögen gut und die Tatsache, dass er ebenfalls im Bereich der Medizin und Heilung bewandert war und sich wissbegierig weiterbildete, war ganz zu Raphaels Freuden. Er kommt in dieser Hinsicht wohl nach mir. Die kurze Zurschaustellung seiner Fähigkeiten war beeindruckend gewesen und er würde in diesem Bereich eine strahlende Zukunft haben.

Einen Moment der Reue überkam ihn, als er an ihr schlechtes Verhältnis dachte. Er hatte Aleks nun schon die zweite Nacht weinen gesehen. Der Erzengel war nachts in dessen Zimmer, um nach ihm zu sehen, dabei hatte er das leise Schluchzen gehört. Er wird ihn vergessen. Dazu musste nur der Gefährtenbund gelöst werden, dafür hatte er bereits Azrael kontaktiert. Bald bist du von dieser Last befreit. Du wirst hier ein neues Leben beginnen und wir werden wieder zueinanderfinden. Raphael war geduldig, er hatte keine Eile.

༻✧༺

Nach dem Training ging Aleks, um sich zu waschen, und Gadriel blieb zurück. Er schaute nach oben zu Raphael, was diesen nicht verwunderte. Der Engel wurde meist unterschätzt, doch er war ein fähiger Krieger. Mit leisen Flügelschlägen flog er zu dem Erzengel und setzte sich neben ihn.

„Sire", begrüßte er ihn und dieser nickte nur. „Darf ich Euch eine Frage stellen?", begann der Engel vorsichtig.

„Stell sie, Gadriel", erlaubte es Raphael.

„Aleks ist sehr interessiert in unserer Geschichte und ich denke, dass es vielleicht ein Vorteil wäre, ihn zum Bleiben zu bewegen, wenn er diese näher kennenlernt. Wenn er sieht, wovon Großartigem er ein Teil sein könnte bzw. ist."

Raphael hörte dem Engel interessiert zu. Was schlägt er vor?

„Ist es mir gestattet, mit Aleks das große Gedenkmuseum zu besuchen?", fragte der Engel vorsichtig.

Raphael schaute den Engel schweigend an. Er wägte die Vorteile und Nachteile ab. Letztendlich nickte er und sagte: „Nur unter strenger Aufsicht und Tarnung, denn ich möchte noch nicht, dass andere von ihm erfahren."

Gadriel nickte freudig und machte sich nach einer kurzen Verbeugung auf den Weg zu Aleks. Wird er mir ein wenig näher sein, wenn ich ihm mehr Freiheiten lasse? Vielleicht sollte er noch einmal das Gespräch suchen. Seufzend lehnte er sich zurück. „In solchen Momenten wünschte ich, du wärst hier, Sayenne. Du wüsstest eine Antwort." Doch sie war nicht mehr hier und sie würde auch nicht wiedergeboren werden.

༻✧༺

Aleks kam gerade mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Waschraum, als Gadriel freudig in den Raum stürzte. „Himmel, entschuldige. Ich wollte nicht-", sagte dieser und hielt sich die Hände vor die Augen. Gadriel hatte völlig vergessen, dass sich Aleks nach dem Training immer wusch.

„Kein Stress. Ich bin gebunden und du sicher nicht an mir interessiert", sagte Aleks lachend und zog sich eine kurze Hose an, jedoch kein Oberteil, da seine Haare noch nass waren.

Gadriel schaute zu Raphaels Sohn und sein Blick blieb an dessen Bindungsmal auf der Brust hängen.

Aleks lächelte. „Willst du es genauer anschauen, Gadriel? Ich kann mich auch nicht sattsehen, an dessen kunstvoller Schönheit."

Der Engel nickte und trat näher. Mit den Fingern berührte er Aleks' Brust und fuhr die Linien des Drachen nach. Es war unglaublich schön, filigran und detailliert. „Das muss mit viel Liebe erschaffen worden sein", sagte Gadriel völlig vertieft, bis ein Tropfen auf seine Handrücken ihn aufsehen ließ.

Tränen standen in Aleks' Augen, die er schnell fortwischte. „Verzeih mir, ich möchte nicht weinen. Es ist nur, ich vermisse ihn so sehr", sagte Aleks mit trauriger Stimme.

Bei diesen Worten kam Gadriel das Gespräch, das er zwischen Aleks und Raphael gehört hat, wieder in den Sinn.

„Na viel Glück. Ich hoffe, du schaffst es rechtzeitig, bevor ich sterbe."

Das schockte den Erzengel. „Was meinst du damit?", fragte er aufgebracht.

„Ich weiß nicht, ob du dich dumm stellst, aber als Erzengel weißt du sicherlich, was passiert, wenn du Seelengefährten für eine lange Zeit trennst", begann Aleks und schlug das Buch zu, dann fuhr er fort: „Ich werde irgendwann dem Wahnsinn und Irrglauben verfallen, dass Belial tot ist. Dann werde ich ihm folgen und es gibt nichts, was du dagegen tun könntest, außer mich zu meinem Herzen zurückzulassen."

Ich will nicht, dass er stirbt. Bitte lass das ein Irrtum gewesen sein. Doch die Liebe in Aleks' Augen war echt. „Möchtest du mir von ihm erzählen?", rutschte es Gadriel heraus, bevor er es verhindern konnte.

Überraschung machte sich in Aleks breit, dann lächelte er. „Der Name meines Gefährten und meines Herzens ist Belial. Er ist ein unglaublich sturer und liebenswerter Dämon, der mich manchmal in den Wahnsinn treibt. Vor allem wenn er mir über die Wange oder Haare streicht, wenn er meint ich schlafe. Oder wenn er mir Liebesworte ins Ohr flüstert und liebevoll meinen Nacken küsst.
Doch am meisten vermisse ich sein Lächeln und den Blick, den er mir zuwirft. Ich vermisse seine Wärme und seinen Geruch. Ich würde alles für eine Umarmung tun.
Wir teilen einen Seelenbund, wir sind auf eine Art verbunden, wie es nur wenige sind, denn er ist meine zweite Hälfte. Er ist all das, was ich nicht bin, und doch genau das, was ich brauche. Eine Ewigkeit wird mir nie genug sein, ich will ihn auch in meinem nächsten und all die Leben danach."

Belials Bild und Sai erschienen vor seinem inneren Auge und dann gab es kein Halten mehr. Die Tränen liefen ungebremst und er begann zu schluchzen. Aleks schämte sich nicht, denn für die Liebe, die er zu seinem Gefährten empfand, würde er sich nicht schämen.

Die Worte gingen Gadriel nah, er hatte noch nie jemand so über seinen Partner sprechen hören. Jedes Wort enthielt eine unglaublich tiefe Liebe, wie viele sie meist noch nie empfunden haben. Raphael, bist du dir sicher, dass das nur Einbildung ist? Zweifel kamen in dem Engel auf.

Engel schlossen ebenfalls einen Bund, wenn sie ein gemeinsames Leben starteten, doch alles blieb privat, wurde nicht nach außen getragen. Von diesem Seelenbund hatte Gadriel schon gehört, war jedoch noch niemandem begegnet, der ihn geschlossen hatte.

Tröstend strich er Aleks über die Schulter und wartete, bis sich dieser beruhigte. Dann fiel es ihm wieder ein, der Grund, weshalb er hergekommen war. „Aleks, ich habe gute Nachrichten", sagte dieser strahlend und Aleks schaute ihn fragend an. „Wir werden morgen das Anwesen verlassen und die Hauptstadt der Engel besuchen, in der ein Museum ist, das dem Fall und dessen Ereignissen gewidmet ist."

Sofort hellte sich Aleks' Gesicht auf. Raus? Endlich raus aus diesem Gefängnis? „Oh ich freu mich so, Gadriel. Danke, danke, danke", sagte er begeistert, was den Engel ebenfalls freute.

„Gut, wir sehen uns dann morgen früh, ich hol dich hier ab."

Aleks nickte. Er konnte es kaum erwarten.
________________________________

Zeit, die Zelle zu verlassen.

Was könnte ihn außerhalb des Anwesens erwarten?

Wird er einen Fluchtweg finden?

Eure Mausegöttin

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro