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Geschnappt

„Ich bin so müde", beschwerte sich Alea.
„Im Zug kannst du ja noch mal versuchen zu schlafen", schlug Thea aufmunternd vor. Währenddessen schwieg Lennox.
„Ist alles okay?", erkundigte sich Alea besorgt, erhielt aber keine Antwort.
„Lennox?", wiederholte sie und rüttelte leicht an seiner Schulter. Zerstreut blickte er sie an.
„Mhm?", machte er verwirrt.
„Was ist los? Du bist so abwesend", erklärte sie daraufhin. Offensichtlich bekam Lennox die letzten paar Minuten der Unterhaltung nicht mit.
„Ich mache mir Sorgen, denn wir sind in Rom", gestand er leise und bemühte sich sich nicht zu besorgt anzuhören. Nichtsdestotrotz konnte er Alea nichts vor machen. Ihr war klar, dass er nach Darkonern Ausschau hielt. Dies verübelte sie ihm allerdings keineswegs. Die Vorstellung von Orion geschnappt zu werden war in Rom nämlich bittere Realität. 

„Was genau hast du damals in der Vision gesehen, Alea?", durchbrach Thea das nachdenkliche Schweigen.
„Ich sah Orion in sechs Tagen, hier in Rom, wie er entspannt einen Kaffe trank. Danach erblickte er etwas, was ihn zum schaudern brachte", schilderte sie die Vision so detailliert wie möglich.
„Also ich mache mir keine Sorgen wegen den Darkonern", verkündete Thea daraufhin selbstsicher. Interessiert horchte Lennox auf.
„Was auch immer Pa' dort sieht, es scheint ihm Angst zu machen. Vermutlich werden wir ihn in Rom abfangen. Was auch bedeutet, dass er uns innerhalb der nächsten Tage nicht finden wird und wir erstmal sicher sind", erklärte sie.

Sicher fühlte sich Alea jedoch noch lange nicht. Schließlich könne sich die Zukunft jeder Zeit verändern. Trotzdem beruhigte sie Theas Gedankengang um einiges. 

Lennox seufzte laut.
„Hoffentlich hast du Recht, Thea", gebärdete er. Man sah ihm jedoch an, dass er daran nicht glaubte. 

Aufmunternd nahm Alea seine Hand.
„Lasst uns gehen. Das ist unsere Bahn", forderte er die Mädchen auf und stellte sich hin. Wie aufs Stichwort erspähte Alea ihren Zug. Thea schnappte sich den Rucksack und setzte diesen vorsichtig auf. Immerhin saß Keno noch in der Tasche. Sie folgte den beiden und stieg ebenfalls ein. 

Erschöpft ließ sich Alea auf einen Sitz fallen. Lennox und Thea nahmen ebenfalls Platz. Gleichzeitig rappelte der Wagon und fuhr auch schon los.
„Du kannst ruhig schlafen, Alea", schlug Lennox vor. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Müde nickte sie und vergrub ihr Gesicht in seiner Armgrube. Obwohl sie im Laufe der Fahrt zwischendurch immer wieder schlief war sie kein bisschen erholter. Mitgenommen fielen ihre Augenlider aufeinander. Es dauerte nicht lange und leises Schnarchen war zu hören. 

So fuhren sie eine Weile.  Die Bahn vibrierte angenehm und erinnerte dabei an das Schippern der Crucis. Die Gespräche der Menschen verdumpften und alles wurde ruhig.
Ruhe - das hatten sie lang nicht mehr. Irgendwas schien immer los zu sein. Doch dann war es auch schon zu Ende mit der Ruhe. Aus dem nichts ertönte plötzlich ein lautes Knirschen, welches Alea aus ihren Schlaf riss. Erschrocken sprang sie auf. Reflexartig sah sie aus dem Fenster. Moment, dachte sie. Warum waren sie noch immer in Rom? Ist der Zug nicht soeben losgefahren?  

„Wir müssen hier weg!", schrie Lennox. Er schien etwas gefährliches erblickt zu haben. Drängend zerrte er an Aleas Arm.
„Was? Wieso?", stammelte sie überfordert. Ungeduldig zappelte Lennox mit den Füßen, gefolgt von einer wegwerfenden Handbewegung.
„Wir haben keine Zeit! Ich erkläre dir draußen alles", hetzte er. Alea vertraute ihrem Krieger voll und ganz. Sie stürmte mit ihm aus dem Zug ohne weitere Fragen zu stellen. Beim Gehweg wartete Thea bereits auf sie. Sobald sie die beiden sah begann sie auch schon hastig zu gebärden. Während Alea nur Bruchstücke wie Angst oder Rennen verstand, schien Lennox ihr ohne Probleme folgen zu können. 
„Was hat sie gesagt?", hakte Alea folglich nach. Allerdings wurde sie gänzlich ignoriert und erhielt keine Antwort. Mindestens genauso schnell gebärdete auch Lennox. Seine Worte ließen Thea zusammen zucken. Fassungslos hielt sie sich die Hand vor den Mund. Allmählich verlor Alea jegliche Geduld.
„Was ist hier los?!", donnerte sie lauthals gefolgt von Handzeichen in die Runde. Alle verstummten. Sämtliche Aufmerksamkeit richtete sich auf die Elvarion. Alea schnaubte laut.  
„Wieso sind wir wieder in Rom? Warum sitzen wir nicht im Zug? Und worüber redet ihr zwei?", zählte sie ihre Fragen auf. 

Lennox holte tief Luft bevor er sprach.
„Er hat uns", antwortete er erstickt.
„Wer hat uns?", fragte sie erneut nach.
„Orion",  fügte Lennox ernst hinzu. Alea traute ihren Ohren kaum. Schlagartig begann sie zu schwitzen gefolgt von einem Schwindelgefühl. Es kam ihr so vor als müsse sie sich jeden Moment übergeben. 

Wie aufs Stichwort vernahm sie ein Lachen hinter sich. Es war freundlich und fies zu gleich. Es hörte sich so an als würde ein Psychopath lachen. Vielleicht war es auch einer. Vielleicht war es aber auch ein alter Bekannter der Alpha Cru.

Langsam drehte sich die Walwanderin um. Sie wusste was sie jetzt sehen würde. Alle wussten es. Da stand er, nur ein paar Meter von ihr entfernt - Doktor Aquillius Orion. Sein Anblick  erinnerte sie an das Treffen mit Thea. Man weiß, dass man die Person irgendwann sehen wir und trotzdem ist man überrascht, dass sie vor einem steht. 

Hinter Orion hatte sich eine Schar von Darkonern versammelt. Sie hatten alle dunkle schwarze Haut, helle gelbe Augen und trugen mindestens eine Waffe bei sich. In vorderster Reihe stand Zeirus, der Darkoner-Chef. Inzwischen wusste Alea, dass er Siskas Vater war, eines der Meerkinder, zu denen sie Kontakt hatte.

Sarkastisch klatschend ging Orion auf die drei zu. Auf einmal rappelte der Rucksack auf Theas Rücken. Der Reißverschluss öffnete sich von innen und Keno sprang mit erhobenen Fäusten nach draußen. Wütend lief er auf den Doktor zu, welcher angewidert sein Gesicht verzog.
„Wage es ja nicht auch nur einen Schritt näher zu kommen", drohte der Magische. Verächtlich belächelte Orion ihn. Befehlend schnipste er mit Daumen und Mittelfinger. Augenblicklich kam einer der Darkoner angetänzelt. Entschuldigend packte er den Kobold am Nacken und beförderte diesen in einen leeren Glasbehälter. Wütend fuchtelte Keno mit Armen und Beinen doch es half nichts. 

Lennox stand die Wut ins Gesicht geschrieben. Er wollte bereits dazwischen gehen, da zückten alle Darkoner gleichzeitig ihre Waffen.
„Wenn ich du wäre würde ich bleiben wo ich bin", riet Orion ihm ekelhaft freundlich. Lennox schien für einen Moment nachzudenken und stellte sich wieder zu Alea.

„So,so", begann der Doktor,
„irgendwie niedlich wie ihr mir in die Falle gelaufen seid". Er lachte während er Keno dabei zu sah, wie er versuchte sich aus seinem Gefängnis zu befreien. Verdutzt zog Alea die Augenbrauen zusammen.
Wir sind Ihnen in die Falle gelaufen?", wiederholte sie seinen Satz. Hätte es denn nicht anders rum sein müssen?
„Woher wussten Sie, dass wir in Rom sein würden?", hängte Alea sofort hinterher. Orion lachte herzlich, als sei die Frage absurd. Sobald er sich wieder zusammen riss blickte er hinter sich. 

„Möchtest du es ihnen sagen?", fragte er in die Menge rein. Aus einer dunklem Ecke trat ein Mann, welchen Alea zuvor noch garnicht bemerkt hatte. Lange Haare, tiefe Falten, enge schwarze Kleidung, Pfeil und Bogen auf dem Rücken - Cassaras. Desinteressiert schreitete er mit verschränkten Armen neben Orion. Er durchbohrte jeden Einzelnen mit seinem finstern Blick, bis seine Augen bei Alea hängen blieben. 

Orion gab Hagen ein Zeichen er solle ab jetzt mitgebärden. Vermutlich wollte er Thea rein würgen, dass ihr Wanderer auf seiner Seite stand.
„Cassaras hat Sie also zu uns geführt?", zählte Lennox ungläubig eins und eins zusammen. In seiner Stimme lag pure Wut.
„Aber wieso? Ich dachte Sie glauben an mich, Cassras!", warf Alea ihm gebrochen an den Kopf. Der Nixenprinz lachte trocken. Derweil schien sich Orion prächtig zu amüsieren. Während Cassaras sprach schüttelte er langsam den Kopf.  
„Ich habe nie an dich geglaubt. Du bist naiv und schwach. Seit Wochen jagst du einem lächerlichen Traum hinterher, dass du etwas besonderes seist. Dabei bist ein Niemand, Alea!", spottete er kalt. Es dauerte nicht lange und ein dicker Kloß hatte sich in ihrem Hals breit gemacht. Sie schaffte es nicht etwas zu erwidern. Bedrückt senkte sie ihren Blick. Hatte Cassaras Recht? Hatte Alea sich tatsächlich überschätzt?  Ihre Augen glühten. Vermutlich wurden sie gerade rot. 

Orion gab ein bemitleidendes Geräusch von sich.
„Na, wieso aktiviert sich dein Elvarion-Modus denn nicht, wenn du doch die Alea Aquarius bist?", scherzte er fies. Das stimmte allerdings! Wieso klärte sich ihr Verstand nicht? Wieso weinte sie vor all diesen Leuten? Eigentlich hätte sie ihre Gefühle schon längst beiseite schieben müssen können.
„Sieh es ein, Alea. Du bist nicht die Auserwählte", legte der Doktor die Fakten dar, unterstützt von einer schnippischen Geste. 

Sie hatte das Gefühl als würde sich alles um sie herum drehen. Oder tat es das tatsächlich? Nein, der Boden bebte!! Im Hintergrund stürzten bereits die ersten Gebäude ein. Menschen begannen panisch durch die Straßen zu rennen. Manche kreischten, andere weinten. Alarmiert drehte Alea sich zu ihren Freunden- Doch wo waren sie? Alea stand alleine vor all den Darkonern! Lennox und Thea waren nicht aufzufinden. Der Boden bebte immer kräftiger, bis sich riesige Risse im Gehweg bildeten. Erschrocken stierte sie auf ihre Füße. Keine hastigen Bewegungen, beruhigte sie sich selbst. Doch es half nichts. Es schien unmöglich auch nur einen Schritt zu gehen. Das Brechen des Gesteins wurde immer lauter. Bis das unvermeidliche passierte. Der Boden brach zusammen und Alea fiel schreiend in das Wasser darunter. 

Es war kalt und dunkel. Dicke Luftblasen quollen aus ihren Nasenlöchern nach oben. Panisch wartete sie ihre Verwandlung ab, doch nichts geschah. Keine Nachtsicht, keine Schwimmhäute und noch viel wichtiger; keine Kiemen! Wie ein Stein trieb Alea nach unten, denn sie konnte nicht schwimmen. Verzweifelt an Luft verkrampfte sich ihr ganzer Körper. Ihre Augen stachen weit aufgerissen hervor.
„Sauerstoff!!", hämmerte es in ihrem Schädel. Reflexartig atmete sie ein, woraufhin sich ihre Lungen sofort mit Wasser füllten. Erstickt würgte sie - erfolglos. Sie ertrank bitterlich.

„Alea!", hörte sie eine Stimme rufen. Ihr Klang war dumpf und unterdrückt.
„Alea!", wiederholte sie sich deutlich lauter.
„Jetzt wach schon auf!", fügte sie hinzu.

Erschrocken fuhr sie hoch. Verwirrt sah sie sich um. Sie war nicht mehr im Wasser. Nein, sie saß im Zug.
„Alea, wir sind gleich da", schüttelte Lennox sie. Erleichtert fiel sie ihm um den Hals.
„Geht's dir gut?", stammelte er überrascht. Nach einigen tiefen Atemzügen ließ sie ihn wieder los.
„Hey, es war nur ein Traum", beruhigte Lennox sie. Er schien von selbst drauf gekommen zu sein, was los war. Zustimmend lachte Alea.
„Ja, du hast Recht. Es war nur ein Traum", wiederholte sie seine Worte.

Ein Traum oder auch eine Vision.

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