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Kapitel 2 - Adriana

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Adriana reckte das Kinn noch ein Stück hervor und wartete auf eine Antwort. Sie hatte gelernt, dass Offenheit einen oft weiterbrachte.

Der Schankwirt runzelte die Stirn. "Man sollte nicht jedem Gerücht Glauben schenken. So etwas ist nicht möglich."

"Oh?", entfuhr es ihr. "Dann bist du ein Bewanderter in Sachen Essenz?" Interessiert lehnte sie sich vor. Er hatte kurze Haare, die an den Seiten gepflegt und kurzgeschoren waren, und mit seinen mächtigen Schultern war er bestimmt jemand, dem man nachts nicht unbedingt begegnen wollte. Doch war er auch ein Magier?

Eine große Pranke legte sich tätschelnd auf den Kopf des Schankwirtes, als sich ein ebenso riesiger Mann zu ihnen gesellte. Er war mindestens genauso breit wie der Schankwirt, doch sein Gesicht versank regelrecht in schwarzem Haar. Er lächelte breit. "Mittelgeborene, entschuldigt die fehlenden Manieren meines Bruders." Die Pranke klopfte weiterhin auf den Kopf des Schankwirtes ein, welcher dies mit einem grimmigen Grunzen quittierte. "So ist das leider; der eine erbt das Aussehen, der andere die Manieren. Er wollte Euch keinesfalls auf irgendeine Art herausfordern", brummte er, Adriana konnte kaum seine Augen sehen.

Adriana nickte und nahm die Entschuldigung sträubend an. Es wäre erfrischend gewesen, eine kleine Debatte darüber zu führen, was möglich war und was nicht. Doch wenn sie Widerworte haben wollte, hätte sie dann vielleicht nicht in ihren offiziellen Kleidern kommen dürfen. Das Emblem des Aldramen schüchterte die Leute ein. Der Schankwirt hatte aber trotzdem recht. Es war nicht möglich, die Essenz eines anderen zu spalten oder anderweitig zu beeinflussen. Aus diesem Grund war das Gerücht ja auch so interessant gewesen.

"Schon gut. Sage mir nur - hast du von einem solchen Magier gehört?" Wenn jemand wusste, was die Leute erzählten, waren es die Schankwirte. Wenn sie nichts gehört hatten, war an dem Gerücht meistens auch nichts dran.

Der Behaarte schüttelte ebenfalls den Kopf. "Nein Mittelgeborene, ich bedaure. Können wir Euch trotzdem etwas Gutes tun?"

Adriana lehnte dankend ab.

Als sie nach draußen trat, strahlte die Mittagssonne ihr hell ins Gesicht. Sie schien sie herauszufordern. Ich zeige dir, was möglich ist und was nicht!, schien sie zu rufen, als sie derart stark strahlte, wie im Sommer, obwohl es noch nicht an der Zeit war.

Dann schob sich eine Wolke davor und es war vorbei mit der Wärme und der blendenden Helligkeit. Der abrupte Lichtwechsel sandte Flecken in Adrianas Sicht, und so bemerkte sie einen ganz bestimmten dunklen Fleck nicht sofort, der am Rande ihres Sichtfeldes auf und ab hüpfte. Sie blinzelte die anderen Punkte weg, drehte den Kopf und erkannte ein schwarzes, kleines Vögelchen, das auf einer Dachkante saß und mit dem Kopf ungeduldig auf- und abwippte.

Adriana stahl sich in eine kleine Gasse und das Vögelchen flatterte zu ihr. Sie war froh, dass sie ihnen befohlen hatte, sich niemals in der Öffentlichkeit ohne ausdrücklichen Befehl in ihrer Nähe zu zeigen. Wenn man die Tierchen zurückverfolgen konnte, konnte man auch Adriana zurückverfolgen und das war gerade in ihrem Metier der Untergang.

Sie spürte die kleinen Krallen in ihrer Handfläche und beugte sich hinüber. Eine Menschenansammlung, am Kohlplatz. Ein Magier will seine Künste vorstellen, die Essenz anderer zu spalten, tiroli!, zwitscherte das Vögelchen und plusterte die Flügel auf.

"Gut gemacht." Adriana sah sich noch einmal in der Gasse um, dann schloss sie die Augen, mit dem Rücken an eine Hauswand gelehnt. Sie tastete in sich hinein und begab sich in das Labyrinth in ihrem Inneren, das ihr mit den Jahren so vertraut war, wie die Heimatstadt an der Küste in der sie aufgewachsen war. Es war, als wanderte man durch unendlich viele Gänge, Türen und Wände, und egal wohin man blickte, man erkannte nur Fragmente von Erinnerungen, man sah Bilder die der Geist irgendwann aufgeschnappt hatte, und ganz selten konnte man mit seiner verzerrten Sicht einen Blick auf einen der Risse erhaschen. Sie leuchteten in einer Farbe, die es nur dort gab; ein tanzender Regenbogen auf dem glitzernden Meer. Es war faszinierend und doch so gefährlich. Adrianas Geist zuckte von dem Riss weg. Man konnte sich darin verlieren, in ihrem Anblick, und nie zurückgelangen. Der Körper wäre eine lose Hülle ohne Befehle und würde sabbernd auf dem Boden enden, bis man schließlich verhungerte oder verdurstete.

Aber Adriana war das alles vertraut, sie kannte sich aus. Blitzschnell reiste sie durch die Wirrtheit, fand schließlich das richtige Teil, fokussierte ihr ganzes Sein und löste vorsichtig - wie beim Ei pellen - einige Bruchstücke davon. Sie konzentrierte sich ein zweites Mal, und sandte die freigewordene Energie nach draußen, immer weiter hinaus, an den wunderschönen Rissen vorbei, drehte sich um ihre eigene Achse, und kanalisierte die Kraft schließlich in den Vogel.

Adriana schlug die Augen auf. Zuerst fingen die Federspitzen des Vögelchens an, zu glühen. Er flatterte nervös umher und dann breitete sich die Glut aus, hüllte ihn vollends ein, bis seine Gestalt wuchs. Die Federn wurden länger, der Schnabel schob sich nach vorne, und schließlich saß auf Adrianas Hand ein großer stolzer Rabe, der ihr mit geneigtem Kopf entgegenzwinkerte.

Adriana lächelte zufrieden. "Beobachte die Menschenmasse. Bei dem ersten Anzeichen von Bedrohung wirst du Alarm schlagen."

Der Rabe nickte nicht, er krähte auch nicht. Er drehte sich um, stieß sich in die Luft und schwang seine wundervollen Flügel weiter hinauf, bis er nur noch ein kleiner Fleck am Himmel war.

Adriana bewegte sich durch die Gassen, noch während sie noch das Echo der Krallen in ihrer Handfläche spürte. Sie lief an Häusern vorbei, an kleinen Blumenkübeln in Schaufenstern, an tanzenden Windspielen und bellenden Hunden, immer in die Richtung in die ihr Vogel verschwunden war. Es dauerte nicht lange, bis sie Stimmengewirr hörte, das durch die engeren Straßen hallte und sie schließlich auf einen kleinen Platz führte. Als Fioll ihr eine Führung durch die Stadt gegeben hatte, hatte er erwähnt, dass der Kohlplatz so hieß, weil man früher dort Verbrecher verbrannt hatte. Er war einer von drei kleinen Plätzen, die alle mehr oder weniger um den zentralen Marktplatz von Aldra gereiht waren und sich in den äußeren Vierteln befanden, quasi eine Erweiterung des ursprünglichen Marktplatzes, als die Stadt gewachsen war.

Adriana bahnte sich durch die Menschen und schob Schultern vorbei während die Stimme des Mannes durch die Masse polterte. Eines musste sie ihm lassen, eine kräftige Stimme hatte er. Doch das musste man bei diesem Beruf vermutlich auch. Wahrscheinlich - falls er irgendetwas magisches an sich hatte - benutzte er die Essenzmagie, um seine Stimme zu verstärken. Ein einfacher Trick.

"Meine Damen und Herren, treten Sie näher, treten Sie näher!"

Er hat noch nicht einmal angefangen, dachte sie grimmig. Sie hätte ruhig noch ein wenig mehr Zeit in den Straßen verschwenden können.

Schließlich fand sie eine Stelle, an der sie einen freien Blick auf den Mann hatte. Er stolzierte auf ein paar umgedrehten Holzkisten herum und machte gerade eine ausladende Geste. "Ich, Archyoll von Hohrengut, großer Magier der Dreißig-Sieben, werde Euch nun etwas zeigen, das Ihr noch nie in Eurem lieben, langen - oder kurzen", er zwinkerte einigen Kindern in der ersten Reihe zu, "Leben gesehen habt!" Er machte eine dramatische Pause.

Hochstapler.

"Denn ich, Archyoll von Hohrengut, großer Magier der Dreißig-Sieben", Adriana fragte sich, ob es tatsächlich einen Clan gab der so hieß, geschweige denn diesen Ort, "kann die Essenz anderer Menschen spalten." Er wirbelte seinen Arm in einer Verbeugung nach vorne und begeistertes Gerufe schwappte wie eine riesige Welle über den Platz.

Adriana rollte mit den Augen.

"Nun möchte ich einen Freiwilligen aus dem Publikum auswählen!" Seine Augen streiften die Menge. "Ihr! Ja? Ihr wollt für heute mein Testexemplar sein? Nur eine kleine Warnung, das ist nicht ganz ungefährlich, sollte ich-"

Adriana konnte sich kaum dazu bringen, seinem Geschwätz weiterhin zuzuhören. Ihr Blick zuckte hinauf in den Himmel und wie erwartet kreiste hoch oben ein Rabe. Sie vertraute ihren Vögelchen, sie konnten sie schließlich nicht anlügen. Er würde sich jede Sekunde als Betrüger entlarven und dann war's das. Adriana wartete nur auf diesen Augenblick.

Der Mann machte einige übertriebene Handbewegungen, wackelte mit den Augenbrauen, und dann wuchsen dem zweiten Mann, der auf die Bühne gekommen war, lange Haare aus der Nase, die bis weit unter sein Kinn reichten. Die Kinder in der ersten Reihe lachten und kreischten vergnügt, tosender Applaus kam von der Masse.

Hochstapler. Ihm wurden Münzen nach vorne geworfen, während die Leute um noch eine Darbietung baten. Der andere Mann neben ihm war bestimmt der Magier, der seine eigene Essenz spaltete, um seine Erscheinung zu verändern. Das alles war ein riesiger Betrug. Ein Betrug, mit dem die beiden Idioten sich reich verdienten. Na ja, zumindest für Straßengauklerverhältnisse. Dafür ist Essenzmagie aber nicht da. Adriana knirschte mit den Zähnen. Sie trat einen Schritt nach vorne.

Diese Aufführungen sorgten dafür, dass die Leute Essenzmagie als ihr persönliches Unterhaltungsmedium sahen, doch das war sie nicht. Sie war gefährlich. Essenzmagie tötete. Sie entzweite ganze Völker, wenn man nicht aufpasste. Ein falscher Schritt, eine unterbrochene Konzentration und der Magier war nichts mehr als eine nutzlose Hülle, dahin vegetierend bis zum Ende seiner Tage. Und diese zwei Idioten ließen es so aussehen, als wäre alles kinderleicht.

Was wäre, wenn Kinder wirklich versuchten, es ihm nachzumachen? Wenn sie glaubten, sie könnten ebenfalls derartig leicht Magie wirken und ihre Essenz spalten? Nicht umsonst verbat man es ihnen. Sie könnten sich selbst töten, noch bevor sie wussten, was geschehen war. Doch diese Vollidioten scherten sich nicht einmal darum. Sie wollten nur das Geld.

Hochstapler!

Köpfe drehten sich und der Mann verstummte, sein Blick fiel auf Adriana. Jegliches Gejubel erstarb, und alle sahen sie an. Sie musste das Wort laut ausgesprochen haben, lauter als sie beabsichtigt hatte.

"Was habt Ihr gesagt, meine edle Dame?", machte der Idiot auf der Bühne und legte mit einer übertriebenen Geste eine Hand um sein Ohr.

Adriana reckte das Kinn empor, während die Sonne sich wieder zwischen den Wolken hervorstahl. "Dass Ihr ein Hochstapler seid. Ihr kassiert das Geld von den Leuten für etwas, das nur ein großer Trick ist."

Der Mann auf der Bühne lachte und einige im Publikum fielen mit ein. Dann verstummte er und sah wieder zu ihr. Unter seinem dämlichen hellfarbigen Kostüm steckten ein langes Gesicht und buschige Augenbrauen. Seine Augen lagen auf ihr und trotz der Sonne fröstelte sie. Er schien sie mit ihrem Blick zu durchstechen.

Und dann entfuhren den Menschen um Adriana herum laute, erstaunte Geräusche. Einige hielten sich die Hand vor den Mund, andere riefen aufgeregt und fingen an, zu klatschen. Adriana sah sich misstrauisch um, doch sie konnte nichts erkennen. Dann sah sie an sich herab.

Ihre Haare glänzten in der Sonne und sie waren blond. Kein Braunblond, das ihre Haare manchmal im Sommer annahmen, Strohblond. Helles, blondes Strohblond. Adrianas Blick zuckte nach oben zu dem Mann auf dem Podium, er hatte sich kein Stückchen bewegt. Seine Augen glitzerten. Langsam gab er Adriana mit seinem Blick frei, grinste breit über die Menge hinweg, und breitete die Arme aus. "Ihr habt es selbst gesehen! Ist hier noch irgendwer, der meine Fähigkeiten anzuzweifeln vermag?"

Adriana konnte es nicht glauben. 

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