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Kapitel 11 - Adriana

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Der Clan der Dreißig-Sieben war nicht im Clanregister eingetragen und deshalb illegal. Adriana hätte den Mann somit direkt vor Ort festnehmen können, wenn sie das gewusst hätte. Es blieb dennoch die Frage, warum er sich mit diesem Namen brüstete, wenn er auf Gefahr lief dafür eingekerkert zu werden. Vermutlich weil ihn niemand einfach festnehmen konnte, da er einer der mächtigsten Männer war, die Aldramyr je gesehen hatte.

Adriana unterdrückte ein missmutiges Grummeln, während die Leibwächterin des Martinals immer noch unaufhörlich quasselte. Schon längst hatte sie aufgegeben, höflich zu wirken und zu nicken, es blieb nur noch die Hoffnung, dass der Martinal bald aus seinen Gemächern kam. Laut der viel zu gesprächigen Leibwächterin hielt Martinal Egbert gerade seine vormittägliche Meditation zur Selbstfindung. Als ob jemand wie er noch solche Besinnungszeit braucht.

Martinal Egbert kannte seine schwindende Essenz bestimmt schon in- und auswendig. Oder veränderte sich das innere Labyrinth mit zunehmendem Alter in einem Ausmaße, in dem man sich nicht mehr zurechtfand, würde man nicht jeden Tag in sich horchen und alles erkunden? Vielleicht bröckelten einzelne Teile ab und auf einmal musste man für denselben Weg andere Richtungen nehmen oder vielleicht sogar springen. Oder gleich in eine andere Dimension wechseln. Dann machten tägliche Meditationen natürlich sehr viel Sinn. Adriana verlagerte das Gewicht auf ihr anderes Bein, während sie sich überlegte, wie sie ihm eine Antwort dazu entlocken konnte. Aber deswegen war sie nicht hier.

Die Tür öffnete sich, die Leibwächterin verstummte und trat artig beiseite. Wusste der Martinal von ihrem geschwätzigen Charakter?

"Ahh, Adriana Berond! Willkommen in meinem bescheidenen Hause", rief Martinal Egbert und wies auf die etlichen - definitiv nicht bescheidenen - Säulen, goldenen Verzierungen und Gemälde, die den Flur schmückten. Er geleitete sie in einen großzügig geschnittenen Raum mit einem großen Tisch und einigen Stühlen in der Mitte. Die Sonne schien durch das riesige Fenster und ließ die goldenen Malereien an den Ecksäulen des Raumes glänzen. Im Vergleich zum Flur waren diese Räumlichkeiten allerdings erstaunlich leer.

"Entschuldigt die Unbehaglichkeit, wir sind mitten in Erneuerungsarbeiten! Setzt Euch, setzt Euch. Wie kann ich Euch behilflich sein?"

Adriana bedankte sich und ließ sich auf den mit edlem Leder bezogenem Stuhl fallen. "Martinal Egbert, ich wäre nicht gekommen, wenn es nicht dringlich wäre."

"Ahh ja. Der bedrohliche Magier, richtig?", er lächelte väterlich, zupfte an einem seiner Ringe und doch klang es ein wenig hohnvoll.

Adriana lehnte sich nach vorne. "Sagt Euch der Clan der Dreißig-Sieben etwas? Ich habe nichts darüber im Clanregister gefunden."

Kaum merklich senkten sich die Mundwinkel des Martinals und er wendete den Blick ab.

"Wenn Ihr etwas wisst, müsst Ihr es mir sagen, Martinal."

Martinal Egbert starrte grimmig auf einen Punkt und rieb sich das Kinn für eine Weile. Endlich sah er sie wieder an. Doch was sie in seinem Blick las, beunruhigte sie. Es war Ehrfurcht. "In der Tat kenne ich diesen Namen." Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, doch es wirkte viel mehr wie ein halbherziger Fluchtversuch als eine entspannte Geste. "Es handelt sich dabei um eine alte Zusammenkunft verschiedener ... einflussreicher Männer. Reiche Händler, ehrenvolle Krieger, mächtige Politiker ... "

"... und?"

Seine Stimme wurde laut. "Niemand sollte derart töricht sein, diesen Namen auf offener Straße zu erwähnen!", rief er aus und räusperte sich dann. Auf seinen runzeligen Pausbäckchen bildeten sich rote Sprenkel. "Schon vor Jahren sind sie in Ungnade gefallen. Einige der Männer waren der Ansicht, dass sie ihre Macht dazu einsetzen könnten, um ...", er lehnte sich nach vorne und flüsterte: "... den Aldramen zu beeinflussen." Dann sprach er wieder in voller Lautstärke weiter. "Der Aldrame hat sie alle hinrichten lassen. Natürlich hat er das. Seitdem wird der Name nicht mehr erwähnt."

"Das Volk äußerte keinerlei Reaktion, als er den Namen nannte."

Er nickte. "Das einfache Volk weiß davon nichts. Der ganze Clan hat verdeckt gearbeitet, und um das Volk nicht zu beunruhigen, hat man auch dafür gesorgt, dass der Hinrichtungsprozess geheim blieb. Nur die, die persönlich dabei waren, wissen darüber."

Und Ihr wart dabei? Als Warnung oder als Zeuge? "Anscheinend ist der Clan nicht aufgelöst." Nachdenklich tippte Adriana sich ans Kinn. "Martinal Egbert, könnte es sein, dass manche dieser Männer überlebt haben?"

"Nein, ausgeschlossen. Ich habe sie alle sterben sehen."

Adriana warf einen Blick auf seine Hände. Sie lagen ruhig auf dem Tisch. "Dann besteht der jetzige Clan der Dreißig-Sieben aus Nachahmern." Adriana stand schlagartig auf. "Der Aldrame ist in Gefahr. Sein Thron ist in Gefahr." Sie wollte sich umdrehen, da spürte sie die Hand des Alten an ihrem Arm. Es war ihr unbegreiflich, wie er so schnell auf ihre Seite des Tisches gekommen war.

"Adriana Berond, kaum einer wusste von der ... versuchten Beeinflussung. Wenn Ihr einen Anhaltspunkt wollt, forscht nach, ob die Hingerichteten schon eine Familie besaßen. Ich werde Euch eine Liste mit Namen zukommen lassen, aber seid diskret. Wir wollen niemanden verunsichern."

"Natürlich nicht."

Adriana lief zähneknirschend durch die Gänge des Bereiches im Schloss, in dem sie am Unliebsten unterwegs war. Es ist für eine wichtige Sache. Es ist wichtig, sagte sie sich immer wieder, während Portraits von blauen Wellen und wolkenlosen Himmeln an ihr vorbeirauschten. Ihr Vater liebte die See im Westen - er hatte oft von der Brise des Windes, von dem Geruch der Freiheit geschwärmt. Er hatte ihr immer versprochen, mit ihr einmal dort hinauszufahren.

Hatte er nie getan.

"Adriana, schön, dass du mich mal hier besuchst. Komm rein", begrüßte er sie mit einem Lächeln, das früher dafür gesorgt hatte, ihm alles zu verzeihen. "Kann ich dir etwas anbieten? Tee? Kaffee?"

"Nein." Sie trank weder Tee, noch Kaffee. Wieder eine Sache, die er eigentlich wissen müsste, wenn er sich auch nur ein Fünkchen Mühe gäbe. "Ich möchte dich innigst bitten, Vater, die Wachen um den Aldramen zu verstärken."

"Hast du eine Befürchtung?"

Adriana nickte grimmig. "Der Mann vom Kohlplatz hatte den Clan der Dreißig-Sieben erwähnt. Wenn wir schon länger hier gewohnt hätten, wüssten wir wahrscheinlich was das bedeutet, aber lass es mich erklären. Ich habe soeben mit Martinal Egbert gesprochen, und er hat mir alles erzählt. Der Clan der Dreißig-Sieben war eine abtrünnige Vereinigung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich unter die engen Gefolgsleute des Aldramen zu schleusen und ihren Einfluss auf ihn zu wirken."

"Und?"

"Der Aldrame hat ihr Spielchen durchschaut und sie alle hinrichten lassen. Aber die Familien, mögliche Kinder oder Enkel hat er natürlich verschont."

Stefan Berond nickte. "Du befürchtest, sie planen jetzt einen Rachezug."

"Ja."

"Aber glaubst du wirklich, der Aldrame ist in Gefahr?"

Adriana konnte ihm den Gedanken nicht verübeln. Schließlich fand sie diese Möglichkeit selbst unwahrscheinlich. Es gab in ganz Aldramyr - und nicht einmal außerhalb - jemanden, der eine Kriegsmacht besaß, die auch nur annähernd an die des Aldramen kam. Der Thron war seit Ewigkeiten im Besitz seiner Familie und trotz der Tatsache, dass Robert von Croyax keinerlei Talent in der Essenzmagie besaß, war er der Fähigste, den sie je gehabt haben. Nie war die Wirtschaft lukrativer, die Versorgung besser und die Armenrate geringer gewesen, Adriana hatte das selbst in Verzeichnissen nachgelesen. Dennoch antwortete sie ihrem Vater: "Man ist immer da am Verletzlichsten, wo man einen Angriff niemals erwarten würde. Das hast du mir beigebracht."

Stefan Berond lächelte stolz. "Du hast absolut recht." Er stand auf und nahm Feder und Papier von einem Regal. "Ich setze sofort einen Befehl auf, die Wächter am Hofe zu verdoppeln und auch ein paar Essenzmagier bereitzuhalten. Außerdem lasse ich Thubenbrock einen Brief zukommen, mit der Bitte unsere Stadtwächter mit seinen Männern zu verstärken und verschärft nach Unruhen Ausschau zu halten, für den Fall eines versuchten Ablenkungsmanövers. Hoffen wir, dass er meinen Rat annimmt."

Das war einfach gewesen. "Ich lasse dir außerdem bald eine Phantomzeichnung von dem Kohlplatzmagier zukommen. Danke, Vater."

"Adriana?"

Sie verharrte. Tu es nicht. Nicht schon wieder diese Art von Gespräch.

"Du weißt, warum ich das tun musste, ja?"

Weil du ein kontrollbesessener Arsch bist? Adriana schob die Unterlippe vor. Sie hatte weder Nerven noch Zeit dafür. "Ja."

Stefan Berond sah sie einen Augenblick an, in seiner Miene spiegelten sich viele Gefühle. Reue. Hoffnung. Sogar Zuneigung, auch wenn sie es meistens nicht wahrhaben wollte.

Adriana erlaubte es sich, einen Augenblick zu wanken. Vielleicht würde es jetzt besser werden. Vielleicht hatte er jetzt verstanden, dass er sie leben lassen musste. Vielleicht würde er auch lernen, keine leeren Versprechungen mehr zu machen.

Doch dann kam die Vernunft zurück. Wir haben es so oft probiert. Sie reckte das Kinn vor. "Ist noch etwas?"

Ihr Vater drehte den Kopf. "Nein. Nein, alles in Ordnung. Geh, ich kümmere mich um die Wächter."

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