-10- Hobbyloser-Ball-Gegen-Die-Wand-Wirf-Harry
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, plagte mich ein schlechtes Gewissen. Gestern hatte mich Niall zwar erfolgreich abgelenkt, aber trotzdem fand ich, dass meine Worte vielleicht doch nicht ganz angebracht waren. Klar, meine Mutter hatte das ja in mir ausgelöst, nur hätte ich eventuell andere Wörter verwenden sollen.
Aber mein Wortschatz war eher so Bungalow. Sorry.
Zudem fand ich auch, dass ich mich bei meiner Großmutter entschuldigen sollte. Sie hatte es nicht verdient, so angefahren zu werden, bloß, weil ich schlechte Laune hatte. Aus diesem Grund zog ich mir eine Jeans und ein schwarzes Shirt an, um mich dann auf den Weg nach unten zu machen.
"Oma?", rief ich einmal.
"Wohnzimmer." Ich folgte der Stimme und fand meine Großmutter auf der Couch wieder. Sie laß eine Zeitschrift und hatte eine typische alte-Leute-Lesebrille an. Sie war klein und mit einer Schnur an ihrem Hals befestigt.
"Ich wollte mich entschuldigen. Für gestern. Ich hätte einen anderen Ton wählen müssen. Immerhin konntest du ja nichts dafür." Ich schaute auf meine Hände, die ich aneinanderrieb, da es mir, auch, wenn ich es nicht gerne zugab, peinlich war. Mein Verhalten war unangemessen.
"Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung", meine Großmutter legte das Magazin weg, nahm ihre Brille von der Nase und schaute mich an. "Nur ich glaube, dass du dich eher bei deiner Mutter entschuldigen müsstest. Sie hat mich gestern nochmal angerufen. Ihr tut es auch weh, wenn ihr Sohn sich immer mehr von ihr abwendet", fügte sie noch hinzu und ich blickte beschämt auf meine Füße.
"Ja, ich weiß, aber-" Ich brach ab. Warum war ich eigentlich so sauer auf sie?
"Aber...?", versuchte Glenda es, mich zum Sprechen zu bringen.
"Sie hat mich hier einfach hingeschickt."
"Ich habe nicht das Gefühl, dass du es hier blöd findest. Ich glaube, es tut dir mal gut, von deinem Alltag wegzukommen."
"Du hast ja recht. Aber was soll ich denn machen? Sie anrufen und mich entschuldigen traue ich mich nicht." Auch, wenn es oftmals nicht so aussah, war ich dennoch sensibel und in solchen Situationen verschwand all mein Mut.
"Was hältst du davon: Ich telefoniere gleich nochmal mit ihr und erkläre ihr alles und heute Abend sprichst du dann mit ihr. Aber du wirst nicht drumherum kommen, mit ihr zu reden."
Ich überlegte und nickte. "Okay."
"Komm, lass uns Frühstücken. Ich habe Brot gebacken und dann denkst du an etwas anderes." Sie stand auf und streckte ihr Hand in meine Richtung. Ich nahm sie an und folgte ihr dann in die Küche, in der ich mich dann auf einen Stuhl niederließ. Gedeckt war schon. "Lass es dir schmecken und mach dir keine Sorgen. Mit deiner Mutter bekommen wir das auch wieder hin. Versprochen."
Ich schaute hoch und lächelte schwach. "Danke, Oma."
"Kein Problem, mein Lieber."
Wir fingen an zu essen, aber trotzdem schweiften meine Gedanken hin und wieder zu dem Streit mit meiner Mum.
Als wir fertig waren, ging meine Großmutter mit Indira spazieren und an mir blieb dann wohl oder übel der Abwasch hängen. Ich räumte also alles vom Tisch auf die Ablage, räumte den Aufschnitt weg und spülte die Teller, sowie das Besteck, da die Spülmaschine gerade lief. Während der ganzen Aktion schaute ich aus dem Fenster, das direkt über der Spüle war, und beobachtete das Treiben auf der Straße. Okay, wirklich viel passierte nicht, nur hier und da lief eine Katze über die Straße oder jemand verließ das Haus.
Als ich fast fertig war, entdecktete ich einen jungen Mann, der geradewegs auf das Haus der Tomlinsons steuerte. Wer war das? Er hatte einen selbstbewussten Gang, schwarze Haare und einen guten Modegeschmack.
Ich wusste, dass mich das eigentlich nichts anging, aber trotzdem beobachtete ich die Gestalt, während sie klingelte und kurzerhand Louis die Tür öffnete. Sie begrüßten sich (Zumindest vermutete ich dies, da ich sie ja nicht hören konnte) und dann umarmten sie sich innig. Und das gefiel mir nicht. In meinem Bauch verursachte diese Berührung der beiden ein unangenehmes Kribbeln. Ich wollte, dass Lou mich immer umarmte.
Ach, was dachte ich da bitte? Louis und ich kannten uns seit ein paar Tagen. Da konnte man von ihm doch nicht verlangen, dass er mich so begrüßte. Aber trotzdem verspürte ich dieses Gefühl in meinem Magen. Ich war eifersüchtig, keine Frage, aber mein Ego war zu groß, um mir diese Erkenntnis einzugestehen.
Eigentlich sollte ich ja weggucken, damit endlich dieses verdammte Kribbeln verschwand, allerdings wollte ich wissen, was Lou und dieser andere Junge noch machten. Doch leider verschwanden sie kurzerhand im Haus, sodass ich nichts mehr sehen konnte.
In diesen Momenten wünschte ich mir, unsichtbar zu sein. Einfach, damit ich unbemerkt zu den Tomlinsons kam.
Okay, das wäre schon ziemlich creepy, wenn ich das machen würde. Ich meine, wer wusste schon, ob dieser andere Louis' Freund oder so war, also was, wenn ich die beiden beim Knutschen erwischen würde. Mir lief ein Schauder über den Rücken.
Meine Güte, Harry, du benimmst dich wie ein pupertierendes Mädchen, das von ihrem Crush erzählt. Mir war es sonst nicht wichtig, was und mit wem andere etwas machten, aber Lou, der kleine Junge mit den blauen Augen, der schaffte es plötzlich, mein Verhalten umzukrempeln. Und das auch noch, obwohl er streng genommen gar nichts machte. Aber er war da und das war das Problem.
Erst nach ein paar Augenblicken bemerkte ich, dass ich wie so ein Psycho auf Louis' Haus guckte, obwohl dort - zumindest vo außen - nichts passierte. Also schüttelte ich meinen Kopf und ging nach oben.
Dort angekommen ging ich dann erstmal duschen, wobei nichts Spannendes passierte. Na ja, was sollte da auch passieren? Okay, ich hatte es schonmal geschafft, auszurutschen, als ich aus der Duschkabine wollte. Das war dann schon etwas außergewöhnlich, immerhin passierte das ja auch nicht immer. Ich hoffte einfach mal, dass ich nicht der Einzige war, der zu unfähig zum Gehen war. Aber glücklicherweise schaffte ich es diesmal ganz ohne Zwischenfälle und machte mir danach noch die Haare. Kämmen, föhnen, wieder kämmen und dann stylen. Nur irgendwie wollten meine Locken heute nicht so, wie ich es wollte. Es lief also darauf hinaus, dass ich mir einen eher missglückten Dutt machen musste.
Bad-Hair-Day halt. Jeder kennt es, jeder hasst es.
Als ich dann fertig angezogen durch den Flur spazierte und mich im Wohnzimmer auf die Couch legte, summte ich leise vor mich hin und überlegte, was Lou und dieser andere Junge wohl gerade machten. Eigentlich war die Frage überflüssig. Ich konnte zu neunzig Prozent sagen, dass sie zockten. Oder sie machten eben etwas anderes, was ich aber so gut wie ausschließen konnte. Aber leider wusste ich nicht mehr darüber, also suchte ich mir einen kleinen Ball von Indira, legte mich wieder auf's Sofa und warf mit ihm etwas rum. Ich titschte ihn gegen die Wand, die Decke oder gegen den Tisch. Es war keiner hier, der mir irgendetwas sagen konnte, also warum sollte man das nicht ausnutzen. Aber leider blieb meine Ruhe nicht lange, da ich kurzerhand hörte, wie sich die Tür öffnete und ich deshalb schnell den Ball weglegte.
"Ich bin wieder da", rief meine Großmutter gut gelaunt und kurz danach kam mir schon Indira entgegen, die aufgeregt an mir schnupperte.
"Du bist ja ganz nass", stellte ich fest und streichelte der Hündin über den Kopf.
"Ja, sie war ein bisschen im Meer. Ich mache sie mal eben trocken und rufe dann deine Mutter an, okay?"
Ich nickte meiner Großmutter zu und wartete gespannt darauf, dass sie mit Mum telefonierte.
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Wer ist wohl der Schwarzhaarige? Okay, das kann sich eh jeder denken. Lol.
Ich hatte ja eigentlich nicht vor, Zayn in die Story mit einzubauen, aber Lou brauchte auch einen Freund (Er soll ja schließlich nicht forever alone auf der Insel sein, so ganz ohne Freunde :b) und ich mag es in Storys einfach nicht, wenn der BF von einer Hauptperson irgendwer ist. Wenn das in FF's/AU's so ist, mag ich diese Person nie. Idk warum.
Wie habt ihr eigentlich Valentinstag verbracht? Ich stand 2 1/2 Stunden in der Küche für das Abendessen. Hab aber keinen Freund. Ich glaub, das ist Karma. Oder Schicksal. What ever.
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