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6. Kapitel

Die tödliche Waffe saust über ihren Köpfen hinweg, während Clive sich mit Sina unter der scharfen Messerklinge hinweg ducken. Der junge Alchemist spürt den Luftzug über ihnen, als das Schwert ihr eigentliches Ziel verfehlt.

Er hatte wirklich Glück, dass sein Körper schnell genug reagierte. Er sah Sina schon aufgespießt auf dem gepflasterten Boden liegen, schnell verbannt er dieses grauenvolle Bild aus seinem Kopf.

Ihnen bleibt kaum Zeit, schließlich holt der Söldner erneut aus. Sein Gegner ist vielleicht größer und stärker als er und doch will sich Clive nicht so leicht geschlagen geben. Während die beiden davon laufen, hört er Linus böse lachen.

„Ich kriege dich noch, Hexe!", Linus Ruf trieft vor Verachtung.

Der Söldner ist sich bereits siegessicher, das erklärt den Vorsprung, den er ihnen gewehrt. Er betrachtet dies eher als ein Spiel und sieht in Clive keine große Herausforderung – keinen würdigen Gegner.

Clives Herz schlägt so wild, dass er befürchtet, es würde ihm gleich aus der Brust springen. Alles wäre sicherlich einfacher, wenn er die Stadt besser kennen würde. Er befürchtet schon, dass er mit Sina in einer Sackgasse landet. Das wäre das Ende ihrer Reise. Was auch geschieht, er wird diese arme Frau mit seinem Leben verteidigen. Sie sind nun so weit gekommen und haben sie befreit. Alles wäre für die Katz, wenn er jetzt zulässt, dass sie in seinem Beisein den letzten Atemzug machen würde.

Der Söldner hat sich von Anfang an verdächtig verhalten, es ärgert Clive, dass er alle Warnzeichen ignorierte. Er war geblendet, schließlich ist Linus in seiner Heimat kein unbeschriebenes Blatt. Linus hat Talent, ohne Frage. Gerade deshalb, wurde er für diese Reise angeheuert.

Die beiden nutzen jede Versteckmöglichkeit, die sie auf ihren Weg durch die dunklen Gassen finden. Als sie hinter einen Stapel Kisten pausieren und keuchend nach Luft rinnen, entdeckt er Linus aus der Ferne. Der Söldner ist sehr aufmerksam, langsam nähert er sich ihnen. Je weniger Schritte zwischen ihnen liegen, je bedrohlicher und größer wirkt Linus auf den Alchemisten.

Clives Brustkorb hebt und senkt sich vom langen Sprint, sein Atem geht unregelmäßig. Seine Oberschenkel und Lungen brennen fürchterlich. Ein Mauzen durchbricht die Stille, der Söldner schreckt zurück. Als sich ihm eine schwarze Katze nähert, das Fellknäuel ist mit der Finsternis fast verschmolzen. Nur die sonnengelben Augen stechen aus der Dunkelheit hervor, Linus startet verzweifelte Versuche, um das Tier zu verscheuchen.

Würde Linus gerade keine Bedrohung darstellen, dann müsste der Alchemist loslachen. Denn der Söldner ahmt einen knurrenden Hund nach, woraufhin die Katze den Kopf schief legt. Neugierig beobachtet das Tier Linus und rührt sich dabei nicht von der Stelle, also schlägt der Söldner eine andere Richtung ein.

Clive kann für einen kurzen Moment aufatmen. Wie gut, dass sein Gefährte so abergläubisch ist. Wahrscheinlich glaubt er, dass die Katze in Sinas Auftrag handelt. Nach dem gestoppten Pfeilhagel kann er dies dem Söldner aber auch nicht verübeln. Viel Zeit wird ihm nicht bleiben, sie können sich hier nicht ewig verstecken. Irgendwann wird Linus sie finden, jetzt stellt sich die Frage, wie er am schnellsten zum Anwesen findet.

Sein Blick schweift umher, vielleicht findet er den einen oder anderen Anhaltspunkt, um herauszufinden, wo er ungefähr stecken könnte.

Sina ist nicht dumm und erkennt: „Du wirkst verloren."

„Zur Kutsche können wir nicht zurück, wenn möglich, laufen wir zum Anwesen", teilt er ihr seinen Plan mit.

Ein Blick in ihre wunderschönen, ozeanblauen Augen helfen ihm, sein wildschlagendes Herz zu beruhigen. Ihre Anwesenheit hat eine beruhigende Wirkung auf ihn, dabei steht sie nur da und betrachtet ihn stumm.

Die kühle Nachtluft durchflutet seine Lungen und die Sterne strahlen bereits am Himmel, unter anderen Umständen wäre dieser Spaziergang noch romantisch gewesen.

Sie hasten durch die Straßen, in der Hoffnung, sich nicht zu verlaufen und unentdeckt zu bleiben. Eine ganze Weile ist Clive angespannt und hält nach der noch so kleinsten Bewegung Ausschau, jedoch ist Sina ganz schön erschöpft. Sie ist nicht mehr ganz so flott wie am Anfang unterwegs, sie macht einen müden Eindruck.

„Verzeih mir, Sina. Ich wünschte, du hättest dich bereits während der Kutschfahrt ausruhen können", unterbricht er die Stille.

Er führt sie zu einer Treppe, die zu einer höheren Ebene führt. Er platziert sie direkt an dem Mauerstück, sodass sie ein wenig versteckt ist und drückt sie hinunter in die Tiefe. Damit hat sie nicht gerechnet, etwas überwältigt starrt sie ihn an, während sie auf der Stufe Platz nimmt.

Er schenkt ihr ein warmherziges Lächeln und wollte sich erheben, jedoch schnappt sie sich seine Brille und betrachtet diese misstrauisch.

„Was ist das?", möchte sie nun in Erfahrung bringen.

„Eine Brille, ich sehe sehr schlecht", antwortet er ihr freundlich.

Er hätte mit einigen Fragen gerechnet, stattdessen begutachtet sie seine Sehhilfe weiter.

„Du hast mein Leben gerettet, Sina. Dafür habe ich mich noch nicht bedankt", weckt er ihr Interesse.

Einen kurzen Moment lässt sie seine Worte auf sich einwirken, ihr Schweigen macht ihn umso nervöser.

Sie reicht ihm nun die Brille und möchte nun in Erfahrung bringen: „Warum hast du mich gerettet?"

„Ich kann den Sklavenhandel nicht gutheißen, ich hätte mir nie verziehen, wenn ich nichts gegen deine Versteigerung unternommen hätte", antwortet er ehrlich.

Und wieder lässt sie seine Antwort im Raum stehen, dabei würde er nur zu gern wissen, wie sie darüber denkt.

„Ich gehöre hier nicht hin", seufzt sie traurig.

„Ich weiß, deshalb bringe ich dich nach Hause", erinnert er sie mit sanfter Stimme.

„Ich bezweifle, dass dies möglich ist", malt sie den Teufel an die Wand.

„Warum denn nicht?", möchte er ihre Denkweise verstehen.

„Ihr bezeichnet mich als Hexe, aber ich bin keine Hexe", spricht sie nun entschlossen.

„Du hast einen Pfeilhagel gestoppt", muss er die Tatsache mal aussprechen.

„Das habe ich, aber das war nichts besonders", verteidigt sie sich ruhig.

Nichts Besonderes?

So etwas hat er in seinem ganzen Leben noch nie gesehen.

„Was hat es mit deinen Flügeln auf sich? Kannst du damit fliegen?", sprudelt seine Neugier aus ihm heraus.

Sie blinzelt verwundert und starrt ihn an, als hätte er eine selten dämliche Frage gestellt.

Eine ganze Weile herrscht diese peinliche Stille zwischen ihnen.

Er wollte schon das Thema wechseln, da kommt sie ihm zuvor.

„Hast du so etwas schon mal gesehen?"

Sein Blick haftet auf ihre wunderschönen Flügel, der Anblick hypnotisiert ihn eine ganze Weile. So viele Fragen wirbeln ihm durch den Kopf, er wüsste zu gern mehr darüber.

Wie sich die Flügel wohl anfühlen mögen?

Ob er sie ohne Bedenken berühren könnte, ohne ihr damit zu schaden?

Wie sie wohl an die Flügel gekommen sein mag?

Ob sie beim Umziehen stören?

„Nicht an einem Menschen", kommt er auf ihre Frage etwas gedankenverloren zurück.

„Ich bin auch kein Mensch oder eine Hexe", teilt sie ihm mit gedämmter Stimme mit.

„Was bist du dann?", möchte er in Erfahrung bringen.

Eigentlich traute er sich kaum, solch eine Frage zu stellen. Nach dem Unbehagen von gerade eben, hätte er auch nicht mehr mit einer Antwort gerechnet.

„Eine Fee", antwortet sie ihm mit stolzer Miene.

Sie spricht es aus, als würde er mit dem Begriff etwas anfangen können. Doch das kann er nicht. Von so etwas hat er noch nie gehört und er kann sich darunter auch nichts vorstellen.

„Was ist eine Fee?", fragt er verwundert nach.

Sina vergisst ihre Lage und muss laut losprusten, er könnte an ihr verzweifeln. Schließlich ist Linus hinter ihnen her, sie ist viel zu laut. Wegen ihr könnten sie auffliegen.

„Sina, ..."

Erschöpft atmet er aus und nähert sich ihr. Daraufhin verschwindet ihr breites Grinsen und nun hat er ihr offenes Ohr.

„...wir sollten nicht so laut sein. Linus ist stark und gefährlich", hofft er auf ihr Verständnis.

„Ist er ein Freund von dir?", fragt sie ihn aus heiterem Himmel.

„Nein, nicht wirklich. Er wurde angeheuert, um mich zu beschützen", gesteht Clive ihr.

Sie betrachtet ihn mit hochgezogener Augenbraue und fragt nun genauer nach: „Wieso? Warum sollte man dich beschützen? Bist du ein Prinz oder irgendwas in der Art?"

Kaum ist es ausgesprochen, blickt der Alchemist zu sich hinab und mustert seine Kleidung. Er ist nicht wie der Adel gekleidet, woraufhin er sich fragen muss, wieso Sina so etwas in den Raum wirft.

„Ähm ...nein, ich werde nicht gerne gesehen und trete eine gefährliche Reise an", teilt er ihr nun mit.

„Warum wirst du nicht gerne gesehen?", durchlöchert sie ihn mit Fragen.

„Reden wir doch im Anwesen weiter, ich würde gerne weiter. Linus hat dich sicher gehört", da ist er sich sicher.

Die Fee schüttelt entschlossen ihr Kopf, bevor sie ihn fragt: „Sag mir, Clive, bist du ein böser Mensch?"

„Wie kommst du darauf?", kontert er verblüfft.

So etwas, wurde er noch nie gefragt.

„Nun ja, du sagtest, du wirst nicht gern gesehen und ich weiß nicht Recht, was ich von dir halten soll", spricht sie über ihr Misstrauen.

Seufzend legt er den Kopf in den Nacken und blickt hinauf in den Sternenhimmel. Der leuchtende Anblick der unzähligen, funkelnden Sterne hilft ihn, ruhig zu bleiben.

Hat er ihr Vertrauen womöglich verspielt?

Sie verweilen schon zu lange an diesem Ort. Aber solange er ihr keine Antwort liefert, wird sie nicht gewillt sein, ihm zu folgen.

„Ich bin ein Alchemist, Sina. Ich werde zwar geduldet und dennoch nicht gern gesehen. Ich helfe kranken Leuten, nicht jeder ist darüber erfreut", antwortet er ihr.

Seine Antwort scheint sie zu beschäftigen. Je mehr Zeit verstreicht, je ungeduldiger wird er.

„Sina, wir sollten weiter. Bevor ...", mehr bringt er nicht heraus.

Es ist bereits zu spät, Linus hat sie gefunden. Der Söldner kommt hinter Sina hervor, er springt die Treppen hinunter und möchte sie mit seinem Schwert aufspießen. Zum Glück handelt sie reflexartig, als sein Schatten das Unheil ankündigt. Sie springt hinauf und nimmt schockiert Abstand, während das Schwert sich in die steinerne Treppe bohrt und zu Brechen droht.

Der Söldner kann so froh sein, dass das Schwert in einer winzigen Nische gelandet ist, sonst hätte er seine Waffe aufgeopfert.

Hier und jetzt ist Clives Chance.

Der Alchemist erhofft sich, bei seinem Wegbegleiter durchzudringen: „Sie stellt keine Bedrohung da, Linus. Bevor du zu schnell urteilst, solltest du ihr erst mal zuhören."

„Pah! Damit ihre manipulierenden Worte mein Urteilsvermögen vergiften!", brummt der Söldner.

Allein dieser kurze, verzweifelte Versuch öffnet Clive die Augen, an diesem Sturkopf wird der Alchemist noch verzweifeln.

Also ist die einzige, vernünftige Option die Flucht. Oder auch nicht.

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