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22. Kapitel

Getränkt von Hass und Abscheu blickt Luela auf die Menschheit nieder. Mit ihrem täuschenden Engelslächeln macht sie den Leuten Hoffnung, sie spricht von Besserung. Dabei wissen nur die Wenigsten, dass die katastrophalen Zustände von dieser abgrundtiefbösen Hexe ausgelöst werden. Den Gerüchten zufolge widmet sich die Hexe einem neuen Zweig ihrer Macht. Nekromantie, der wohl schwierigste Pfad unter der Hexenmagie - aber auch der Gefährlichste.

Selbst den besten Nekromantenhexen gelingt es nur für wenige Stunden, totes Fleisch und müde Knochen zu bewegen. Es soll einem Teufelsweib viel Energie kosten. Auch wenn es die bösartige Frau schwächt, werden ihre Beschützer umso stärker. Für den Einsatz von Nekromantie werden die Knochen eines bereits über Jahre Verrottenden benötigt. Je länger die Leiche unter der Erde liegt, je mächtiger sollen die Gebeine sein.

Luela ist ein Gewohnheitstier, sie hat ein Muster. Cuno nennt sie Vorboten. Der größte Feind einer Hexe ist die Kirche und die beschützenden Schwerter des Volkes. Priester, Päpste, Mönche, Soldaten, Paladine – alle müssen dran glauben. Nachdem Luela ein künstliches Problem erschaffen hat, geht es um die Säuberung. Nur selten macht sie ihre Hände schmutzig. Hexen haben eine widerliche Eigenschaft, sie sind sehr überzeugend. Immer wieder rechtfertigen sich Mörder zu ihrer Tat, dass eine Hexe sie dazu verleitet hat.

Eins ist klar, die Hexe wird es sich hier gut gehen lassen. Sobald sie dieses Dorf erobert hat, königlich thront, speist und sich an ihren Untertanen erfreut, dann endet dieser Ort mit einem gewaltigen Blutbad. Erst wenn die Erde mit dem Blut der Bewohner getränkt wurde, wird das Monster weiterziehen.

Was aus dem Munde des Paladins stammt, klingt wie eine Gruselgeschichte. Auf Clives Frage, warum Luela nicht im ganzen Land bekannt ist, bekommt der Alchemist zu hören, dass der gewöhnliche Bürger unwissend bleiben soll. Die Namen der Hexen kennen nur die hohen Tiere und wenige Gefolgsleute. Graf Bylom war schon eine ganze Weile krank vor Sorge, dass Luela sein Reich betreten könne. Jede noch so gute Vorbereitung auf einen möglichen Überfall einer Hexe wirkt wie eine Maus, die sich einer Katze entgegenstellen möchte.

Was Clive zu Ohren gekommen ist, sind die plötzlich verlassenen Dörfer und Kleinstädte. Den Grund dafür kannte niemand, so glaubte der Alchemist bislang. Nun weiß es er es besser, die Gerüchteküche brodelt selbst heute noch und die betroffenen Ortschaften werden mit einem großen Bogen gemieden. Selbst Clive soll vom Magisterturm keinen Fuß in solche Gebiete setzen.

Ein Blick zu Rebecca, die in aller Seelenruhe ihre Dolche schärft, macht den Alchemisten stutzig. Währen Cuno und Sina sich einig sind, von hier zu verschwinden, möchte Clive Rebeccas Ansicht hören. Er muss nur ihren Namen erwähnen und schon blickt die Diebin, als wäre sie bei einem Taschendiebstahl ertappt worden.

Nachdem sich ihr Herzschlag beruhigt hat und ihre großen Rehaugen schrumpfen, fragt er sie: „Wie denkst du hierüber?"

„Worüber?", versteht sie Clive nicht.

„Sollen wir weiter oder bleiben?", möchte er von ihr hören.

Der Langfinger belächelt ihn, als wäre die Frage albern.

Schulterzuckend antwortet sie: „Was fragst du mich? Du bist der Boss."

„Dann ist die Sache ja klar", findet Cuno.

Doch Clive gibt sich mit ihrer Antwort nicht zufrieden: „Wie denkst du hier rüber, Rebecca? Kannst du mit deinem Gewissen vereinbaren? Sollen wir die Leute im Stich lassen?"

Ein Funken Neugier macht sich in Rebeccas Augen breit, geschickt lässt sie die Dolche spielerisch verschwinden. Den Friedhof haben sie bereits hinter sich und nun steht die kleine Gruppe am Eingang der Kapelle.

„Du willst bleiben? Selbst nachdem du dein Grab zu Gesicht bekommen hast? Du willst kämpfen? Gegen eine böse Hexe? Oder schiebst du das Problem auf Cuno und mich weiter?", spielt sie mit ihm.

Neugierig fixieren Rebeccas Augen ihn, ein bösartiges Grinsen macht sich in ihrem Gesicht breit.

Clive wollte zuerst empört reagieren, doch dann überlegt er es sich anders. Denn das hier klingt schon fast wie eine Herausforderung.

„Du unterschätzt mich, Rebecca. Mit der Alchemie weiß ich mich ebenfalls zu wehren."

„Auch gegen eine böse Hexe?"

Der Langfinger blickt nur wenig beeindruckt.

„Ja, Hexen sind nicht unsterblich. Aber vielleicht ..."

„NEIN!", unterbricht Cuno ihn erbost und bekommt nun sämtliche Aufmerksamkeit. Der Paladin wirkt aufgewühlt und weiß ganz genau, worauf Clive hinaus wollte. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mit einem Gespräch, den Zorn einer Hexe ersticken kannst! Sei nicht so blind und naiv, Clive!"

„...aber vielleicht gibt es noch Hoffnung", setzt der Alchemist erneut an.

„Auch ohne die Tatsache, dass sie eine Hexe ist, ist Luela eine Mörderin! An ihren Händen klebt fremdes Blut!", widerspricht der Paladin ihm.

„Hexenmörder ..." Spricht Rebecca es dramatisch auf und schüttelt den Kopf, um neu anzusetzen. „...Hexenjäger." Sie lässt es kurz im Raum stehen und eine Vorfreude macht sich bei ihr breit. „Das klingt gar nicht mal so schlecht. Cuno, gehen wir auf die Hexenjagd?"

„Bist du völlig übergeschnappt?", reagiert ihr Kindheitsfreund erbost.

Dabei erschreckt sich Mina, die Vogeldame flattert von seiner Schulter und landet sicher in Sinas Händen.

Entschlossen schreitet Clive zu den Toren der Kapelle und ignoriert, wie Cuno ihn ruft. Knarrend öffnet er die schweren Holztüren zu einem Spalt und betritt den geweihten Boden.

Das Tageslicht bahnt sich einen Weg durch die Bogenfenster hinein, vierzehn Holzbänke finden in dem kleinen Häuschen Platz. Ganz vorne befindet sich der Altar, wo auch die Blutspuren zu finden sind. Clives Schritte schallen durch die kleine Halle, als er zu dem grauenvollen Tatort schreitet, wo tatsächlich eine Blutlache den Boden bedeckt.

Seine Wegbegleiter leisten ihn Gesellschaft, Cuno ruft ihn erzürnt aus der Ferne. Clive dagegen stoppt vor dem geronnenen Teppich, der Geruch von Eisen steigt ihm in die Nase. Nahe ihm befinden sich Schleifspuren, die zu einer Nebentür führen. Ein Ausgang, der womöglich zum Friedhof führen könnte. Die Unordnung vor seinen Füßen deutet auf einen Kampf hin, einige Kerzen sind von dem Altar gefallen.

Clive möchte gerade zu seinen Kameraden sprechen, da fällt ihn im Hintergrund auf, wie die zwei Männer aus der Herberge durch den Türspalt schlüpfen. Also erhebt sich der Alchemist.

Zum Glück ist Rebecca auf die beiden aufmerksam geworden.

Bevor Cuno mit dem Alchemisten schimpfen kann, fragt die Diebin die Fremden: „Stimmt etwas nicht?"

„Ihr seid hier unerwünscht", beginnt der eine.

„Verschwindet von hier!", fordert der andere.

„Seid ihr hierfür verantwortlich?", konfrontiert Clive die beiden Fremden.

Kurz darauf springt neben ihm die Tür durch Zauberhand auf und tatsächlich führt diese zum Friedhof, leise Schmerzenslaute erreichen sein Ohr. Überrascht nähert sich Clive der offenen Tür, vielleicht lebt die verletzte Person ja noch, die hier angegriffen wurde.

„Clive, warte!", ruft Cuno nun sichtlich besorgter.

Doch wie könnte der Alchemist Ruhe finden, wenn womöglich ein schwerverwundeter Mensch dort draußen steckt und einen Todeskampf führt.

Schnellen Schrittes lässt Clive die Kapelle hinter sich und betritt einen kleinen Hof voller Kräuter und Blumen, die der Alchemist nur allzu gut kennt. Doch die Pflanzen sind ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden, sie wirken durstig. Viele sind sogar schon vertrocknet.

Das Gewimmer wird lauter und es klingt, als käme es von mehr wie nur einer Person. Clive umgeht ein Beet, das mit Steinen eingegrenzt ist, die hohen Büsche verbergen den hinteren Teil des Hofes. Ein Mann befindet sich tatsächlich vor Ort, sein Zustand wirkt kritisch und fragwürdig. Gekrümmt und mit dem Rücken zu dem Alchemisten gekehrt steht die bleiche Gestalt dort, der Kleidung zu urteilen, handelt es sich hier um einen Bauern. Das starke Zittern und die auffälligen, hastigen Bewegungen, wie der Betroffene seinen Kopf schüttelt, zeigen Clive, dass er die Situation besser nicht unterschätzen sollte.

Besorgt hält der Alchemist Ausschau nach der Tollkirsche, eine Giftpflanze, dessen Nebenwirkungen verheerend sind. Abhängig von der Dosis kann diese zu körperlicher Unruhe, euphorischen Zuständen bis hin zu starker Verwirrtheit, Krämpfen und Tobsuchtsanfällen führen.

Leise stellt Clive seinen Koffer ab und bereitet sich entsprechend vor, denn er möchte den Betroffenen nicht schaden und erst handeln, wenn er sich wirklich sicher ist. Dieser Zustand jedoch ist bedenklich, also beträufelt er einen Lumpen mit Tee aus Alraunenwurzel, Maulbeersaft, Mohnextrakt, Bildsenkraut und Schierling. Ein Betäubungsmittel, das den Betroffenen umhauen wird.

Schleichend nähert sich der Alchemist dem Mann und überwältigt den Leidträger von hinten. Wie zu erwarten ist der Mann nicht ganz bei Sinnen. Der Bauer verhält sich mehr wie ein Tier, das sich befreien und zubeißen möchte. Eine ganze Weile kämpft Clive damit, dem Betroffenen das Tuch ins Gesicht zu drücken und auf die erhoffte Wirkung zu warten.

Die Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn, als er den Bewusstlosen vorsichtig zu Boden legt und nun die klaffende Wunde im Bauchbereich zu Gesicht bekommt. Dieser Mann hätte tot sein müssen, für den Alchemisten ist es unerklärlich, wie der Bauer solch eine Wunde überlebt haben muss. Beim genaueren Betrachten ist die Haut auffällig bleich und Körpertemperatur war viel zu niedrig. Clive muss schlucken, schlagartig erinnert er sich an Cunos Worte. An die Macht der Hexen, der Pfad der Nekromantie.

Ein Rascheln weckt seine Aufmerksamkeit, erst jetzt fällt dem Alchemisten auf, dass die Schmerzenslaute der anderen Personen verstummt sind. Beunruhigt begibt sich er sich schnellen Schrittes zu seinem Koffer. Zu seinem Bedauern bekommt er Besuch von einer jungen Dame und der Kleidung zu urteilen dem verschwundenen Priester.

Auf wackeligen Beinen erreichen ihn die zwei Gestalten, ihre Augen sind farblos und leer. Jegliche Spur von einer Seele fehlt. Die Haut ist bleich und auch die beiden sind verwundet. Spuren von einem Kampf, als hätte man die beiden mit einem stumpfen Gegenstand behandelt und totgeprügelt. Der Gestank der Verwesung steigt dem Alchemisten in die Nase.

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