12 Alpha
Was für ein Aufruhr das war. Nach meinem Antrag und seinem Ja-Wort brach die Hölle los. Es gab Schreie von seinem Vater, Tränen von seinem Om, viele hitzige Diskussionen zwischen Anwälten und Ärzten, es war unglaublich. Alles, was ich tun konnte, war, die Hand meines Verlobten zu nehmen und ihn aus der Tür und zu meinem Auto zu führen.
Er steht sicher unter Schock und ist viel zu ruhig, folgt aber bereitwillig meiner Führung, ohne Widerstand oder Zögern. Ich helfe ihm, sich auf dem Beifahrersitz niederzulassen und schließe die Tür sorgfältig, bevor ich um das Auto herumlaufe und auf der Fahrerseite einsteige. Nachdem ich auch meine Tür zugezogen habe, umgibt uns Stille, bis ein tiefes, herzhaftes Seufzen aus seinen Lungen entweicht. Ich sehe ihn besorgt an. Aber als ich auf Leichtigkeit treffe, lächle ich zurück.
"Danke schön!" Ich möchte, dass er weiß, dass ich für sein Vertrauen dankbar bin.
Er versteht, was ich sagen will und antwortet eben so schlicht. "Gern geschehen!"
Das bringt mich zum Schmunzeln und er lächelt offensichtlich erschöpft zurück. Aber in seinem Blick steckt auch Entschlossenheit. Er hat alle Informationen, die er bekommen hat, genutzt und eine Entscheidung getroffen, und jetzt wird er sie ohne Zweifel durchziehen, erklärt er mir und ich verspüre einen gewissen Stolz auf ihn. Mein Vater hat ausversehen den richtigen Omega für mich ausgesucht, denke oder hoffe ich zumindest. Also starte ich das Auto und bringe uns nach Hause, ins Cavendish Castle.
"Sie haben dir gesagt, dass du dir auch einen Platz bei OCC hättest aussuchen können, oder?"
Ich möchte einfach sichergehen, aber meine Sorge ist unbegründet. Er nickt, schaut aus dem Fenster und bleibt eine Weile ruhig. Ich gebe ihm Zeit zum Nachdenken und schließlich sieht er mich an, besorgt, aber dennoch entschlossen.
"Ich möchte nicht alleine sein, also habe ich beschlossen, dich beim Wort zu nehmen und auf das Beste zu hoffen. Ich kann bis zu meinem einundzwanzigsten Geburtstag jederzeit auf ihr Angebot zurückkommen, also schadet es nicht, es zuerst mit dir zu versuchen."
Ich grinse und nicke, meine Augen auf den Verkehr vor mir gerichtet. Ich finde das ist eine sehr gute Einstellung und bin froh, dass die Entscheidung für ihn nicht endgültig sein muss.
"Ich werde mein Bestes geben, um dir und unserem Sohn ein guter Alpha zu sein, das verspreche ich. Ich mag dich wirklich Cosimo und unserer Freundschaft sollte nichts im Wege stehen."
Er spiegelt mein Lächeln wider und lässt sich bequemer in den Sitz sinken. "Also, wie geht es weiter?"
Ich zögere nicht zu antworten. Er hat mir vertraut, also werde ich dasselbe tun.
"Wenn wir nach Hause kommen, möchte ich dir meinen Freund vorstellen. Es ist jetzt noch ein Geheimnis, aber nicht mehr lange. Griffin ist außerdem ein Doula und genau das, was du für die kommenden Wochen und Monate brauchst. Er wird dir bei deiner Schwangerschaft und der Geburt helfen und bei allem, was du sonst brauchst."
"Wenn es eine Sache gibt, die ein Mann von seinem Verlobten hören möchte, nachdem er gerade Ja zu seinem Antrag gesagt hat, dann ist es die Aussicht, dessen langjährigen Liebhaber zu treffen." Ich werfe ihm einen vorsichtigen Blick zu und bin erleichtert, ihn lachen zu sehen. Es ist gut zu sehen, dass er sich keinen falschen Hoffnungen hingibt.
"Ich verstehe einfach nicht, warum du dich nicht direkt mit ihm offen zusammen getan hast, um dieses ganze Drama zu verhindern." Ich schüttele den Kopf und seufze.
"Das wirst du, sobald du ihn kennenlernst. Sagen wir einfach, für meinen Vater ist er kein perfektes Ehemann-Material. Aber das spielt keine Rolle mehr. Wenn wir zu Hause sind, wird Griffin dir helfen, dich einzurichten. Ich muss mich um meinen Vater kümmern und endlich diese Farce beenden. Wir sehen uns morgen früh beim Frühstück und dann muss ich dir noch von einem weiteren Familiengeheimnis erzählen. Ich brauche dich, um bei meinen Plänen mitzumachen, und möchte nicht, dass du dich jemals von mir betrogen oder hintergangen fühlst."
Also werde ich mit offenen Karten spielen und das Beste hoffen. Auf dem Rest unseres Heimwegs fallen keinerlei weiteren Worte. Cosimo ist erschöpft und schläft sogar ein und ich kann nur hoffen, dass er der Omega ist, den ich in ihm zu sehen glaube. Dass er bereit ist, mitzuspielen und mich in meinen Plänen zu unterstützen.
Meine Geradlinigkeit mag für mich schlecht ausgehen, aber eine Lüge oder versteckte Wahrheit kann mich später auch in den Arsch beißen. Also gehe ich das Risiko ein. Ich habe Vater vorhin in der Klinik gesehen, wie er sich an die Rezeption geschlichen und zweifellos nach einer Schwangerschaftsbescheinigung gefragt hat. Er ist so heimlich gegangen, wie er gekommen ist und deshalb weiß ich, was er vorhat.
Es ist endgültig an der Zeit, ihn zu Fall zu bringen und das Oberhaupt unseres Hauses zu werden.
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