03 Alpha
Nach der ersten Welle fand ich ein angeschlossenes Badezimmer und darin eine Waschschüssel, einen weichen Schwamm und jede Menge flauschige Handtücher. Mich selbst am Waschbecken zu reinigen ist eine Notwendigkeit, aber den Jungen von Schweiß, Schmiere und Sperma zu befreien, ist hoffentlich etwas, das er als die freundliche und fürsorgliche Geste erkennen wird, die sie wirklich darstellt. Es ist genau das, was ich mir an seiner Stelle auch wünschen würde, denke ich.
Er ist nach unserer ersten Runde eingeschlafen und ich hoffe der Grund dafür ist, dass er mir bereits - zumindest ein bisschen - vertraut, aber genau weiß ich es leider nicht. Ich habe noch nie mit einem Omega geschlafen, schon gar nicht mit einem in Hitze. Alles, was ich darüber weiß habe ich in der Schule gelernt. Möglicherweise ist das hier so anstrengend für ihn, dass er selbst dann nicht wach bleiben könnte, wenn er es wollte oder voller Angst wäre.
Umso wichtiger ist es, für sein Wohlergehen zu sorgen. Ich sehe mich um. Es gibt keine Fenster und außer dem Bett und dem Plüschteppich nur wenig andere Möbel. In einer Ecke steht ein kleiner runder Tisch mit zwei Stühlen und gleich neben der Tür ein großer, eckiger als ein Buffet. Ich nehme ersteren und trage ihn neben das Bett, dann bringe ich ein paar Flaschen Wasser und eine große Schüssel mit frischen und bereits zubereiteten Früchten vom Buffet herüber, um alles in Reichweite zu haben. Schließlich setze ich mich an seine Seite, beobachte ihn beim Schlafen und benutze mein Gehirn, solange es funktioniert.
Ich war heute von den Aktionen meines Vaters überrascht, aber das bedeutete nicht, dass ich völlig unvorbereitet war, im Gegenteil. Ich habe schon seit einer Weile darauf gewartet, dass so etwas passiert. Jetzt hat er den Krieg begonnen, und ich bin irgendwie erleichtert, dass das Warten endlich ein Ende hat. Alles, was ich jetzt brauche, um meine Freiheit zu erlangen, ist dieser junge, süße und behütete Omega, sein Vertrauen und seine Bereitschaft, mitzuspielen.
Mein Vater hat mit Sicherheit alles durchgeplant, aber er hat vergessen, dass ich der wahre Alpha unseres Hauses bin. Ich bin erwachsen und gut ausgebildet, habe einen Job, in dem er nicht annähernd so viel Einfluss hat wie er glaubt, und ein eigenes Sozialleben, dem er nicht angehört, von dem er nicht einmal etwas weiß. Als ich meine Karriere begann, ließ mein Vater uns beide eine Vollmacht unterschreiben, die dem anderen erlaubt, in seinem Sinne für ihn zu handeln, sollte es nötig sein. Eine Finte, wie ich ein paar Wochen später erfuhr, als der Sohn des vertrauten und befreundeten Rechtsberaters meines Vaters mir mitteilte, er habe den Widerruf meines Vaters zu seiner Vollmacht unter den Dokumenten gesehen.
Die Sache ist die. Unter den Augen unserer Eltern wuchsen wir Kinder heran und wurden Freunde. Wir sprachen miteinander und lernten mehr und mehr, wem wir vertrauen konnten und wem nicht. Als wir herausfanden, dass unsere Eltern weniger vertrauenswürdig waren als unsere besten Freunde verfestigte das unsere Freundschaft nur noch mehr. Die meisten von uns, ach so gut ausgebildeten, schlecht sozialisierten Alpha Boys halten inzwischen fest zusammen, bereit, bei Bedarf die Zügel zu übernehmen und all die alten Männer hinter uns zu lassen. Lieber alter Dad, ich habe eine Überraschung für dich und sie wird um so beeindruckender sein, wenn ich diesen schnuckeligen Omega dafür auf meine Seite bekomme.
"Gefällt dir, was du siehst?"
Ich konzentriere meine Blicke auf den Süßen und lächle, ich muss es nicht einmal vortäuschen. Ich mag ihn. Wirklich. Trotz seines unsportlichen Körpers ist er sehr schlank und fast schlaksig. Er ist größer als die meisten anderen Omegas, die ich bisher getroffen habe, auch wenn er etwas kleiner ist als ich. Seine tiefliegenden Augen sind schmal und so hellbraun wie sein Haar. Seine blasse Haut schimmert köstlich im künstlichen Licht der Deckenlampe.
Das lange, schmale Gesicht mit dem leicht vorstehenden Kinn, der kleinen, frechen Nase und den schmalen, geraden Brauen wird durch sinnlich geschwungene Lippen perfektioniert. Lippen, die nach mir rufen wie Sirenen nach einem Matrosen.
"So sehr", schwärme ich begeistert. "Wenn es irgendetwas gibt, wofür ich in diesem Moment dankbar bin, dann, dass mein Vater mich zu meinem Glück mit dir in die Falle gelockt hat. Bis jetzt gibt es nichts an dir, das ich nicht mag."
Er lächelt mich offen und zu recht etwas vorsichtiger an. "Ich kann mich auch nicht wirklich beklagen", murmelt er, nimmt die Flasche, die ich ihm hinhalte, und trinkt schüchtern daraus, offensichtlich nervös, wie ich auf seinen schelmischen Kommentar reagieren werde. Ich lache leise und fange an, ihn mit Erdbeeren, Wassermelonen-Stückchen und Weintrauben zu füttern. Unsere Verspieltheit wird bald von der Lust überwältigt, als uns die nächste Hitzewelle umhaut. Wir ertrinken in noch mehr Sex, noch mehr schwängern, noch mehr Verbindungen durch meinen anschwellenden Knoten und noch mehr Schlaf. Immer und immer wieder, Welle um Welle.
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