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Im Kavus (12|3)

Ich kam nur langsam wieder zu mir. Jeder Teil meines Körpers schmerzte. Mir war nicht klar gewesen, dass es so viele Arten von Schmerz gab.

Wenn ich die Augen schloss und mich darauf konzentrierte, konnte ich sie alle spüren: das Ziehen in meinen Muskeln, das Brennen auf meiner Haut, das Pulsieren in meinem Schädel, das Stechen in meinem Gesicht und das dumpfe Drücken in meinem Rücken. Eine Schmerzsuppe aus vielen unterschiedlichen Zutaten.

Wimmernd und stöhnend drehte ich mich auf die Seite. Mein linkes Auge war verklebt und zugeschwollen, mein Mund ausgetrocknet und meine Nase verstopft.

Und zu allem Überfluss hatte ich keine Ahnung, wo ich mich befand.

Vorsichtig wagte ich einen Blick auf meine Umgebung – und zuckte erschrocken zusammen, was die Schmerzsuppe in meinem Körper zum Brodeln brachte.

Direkt vor mir befand sich ein steiler, scheinbar bodenloser Abgrund.

Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass ich direkt in den schwarzen Schlund starrte.

Wäre ich in einem besseren Zustand gewesen, hätte ich mich vermutlich sofort aufgerappelt und aus dem Staub gemacht, doch so wie die Dinge standen, war ich zu erschöpft, um auch nur den kleinen Finger zu heben. Allein die Augen offen zu halten, kostete mich das letzte bisschen Kraft, das ich noch besaß. Also blieb ich liegen und blickte in die Tiefe.

Langsam schälten sich Konturen aus der Finsternis. Ecken und Kanten. Von Wind und Wetter abgeschliffen. Die Felswand wurde zu einer horizontalen Ebene, unheimlich beleuchtet von einem roten Glimmen ... wie die endlosen Wiesen Freymolds kurz vor Sonnenaufgang. Oder war das nur ein Traum? Eine Halluzination?

Aber vielleicht war auch dieser Ort der Traum. Vielleicht war ich in Wirklichkeit im Pittapott. Vielleicht war es Ludvik nach jahrelangen Bemühungen gelungen, mich zu einem Schluck Schwarzbier zu überreden. Vielleicht hatte ich den Alkohol nicht vertragen und schlief jetzt in Bruins parfümiertem Bett meinen Rausch aus.

Apropos Rausch ... trotz der Schmerzen und der Erschöpfung fühlte ich mich eigenartig gut. Oder vielmehr: teilnahmslos. War es das, was Eldastin und die anderen Alben fühlten? Leere und den ständigen Zwang, ein Kichern zu unterdrücken?

Nein. Wohl eher nicht.

Erneut hob ich den Kopf und betrachtete meine Arme, die mit schmutzig-weißen Baumwollbinden umwickelt waren. Auch mein unterer Rücken war bandagiert, das spürte ich jetzt ganz deutlich.

Mit spitzen Fingern betastete ich meine Nase, die sich taub anfühlte und mit irgendeiner Salbe beschmiert worden war. Ich bildete mir ein, dass die Schwellung ein wenig zurückgegangen war. Offenbar war ich von einem Arzt oder zumindest von jemandem mit medizinischen Kenntnissen behandelt worden. Das bedeutete wohl, dass ich noch etwas weiterleben sollte. Warum hätte man sich sonst die Mühe machen sollen?

Das brachte mich zu der Frage, wo ich eigentlich war und wer mich hier gefangen hielt. Meine Erinnerungen an alles, was nach meiner Ankunft in Malachit geschehen war, waren mit schwammig noch äußerst wohlwollend beschrieben.

Ich konnte bloß vermuten, dass wir angegriffen worden waren. Vielleicht war ich geflohen und irgendwie an diesem Ort gelandet.

Ein seltsamer Palast tauchte vor meinem inneren Auge auf. Ich wusste nicht, ob ich ihn tatsächlich gesehen hatte oder ob ich ihn mir nur einbildete. Er wirkte wie ein Gebäude aus einem surrealen Traum, in dem es Butterfladen regnete und Bäume grundlos in Flammen standen.

Ich fröstelte. Kein Wunder. Es war kalt. Und feucht. Vermutlich stank es auch, aber meine Nase war zum Glück derart verstopft, dass ich davon nichts wahrnahm.

Und dann – ganz plötzlich – hatte ich einen Gedanken, der alles andere aus meinem Kopf verdrängte.

Wo war mein Glücksbringer?

Ohne auf den Schmerz zu achten, tastete ich nach meinen Taschen und musste feststellen, dass ich nicht mehr meine Kleidung trug. Wer auch immer mich verarztet hatte, musste mich ausgezogen und in ein einfaches Leinenkleid gesteckt haben. Und vermutlich hatte er das Glöckchen mitgenommen.

Frustriert, enttäuscht und noch erschöpfter als zum Zeitpunkt meines Erwachens rollte ich mich auf den Rücken. Heiße Tränen rannen mir aus den Augenwinkeln. Ich weinte nicht wirklich. Dafür hatte ich keine Kraft. Ich lag einfach nur da und ließ das Wasser laufen, während mein Blick ziellos zur Decke wanderte.

Meine Gefängniszelle war in die Felswand des Schwarzen Schlundes eingelassen. Dadurch befand sie sich halb im Innern der Felsen und halb im Freien. Die außen liegenden Wände bestanden aus rostigen Eisenstäben und der Boden aus schimmeligem Holz. Hier und da waren Artefakte in die Steinmauern verbaut worden. Niederling-Kunst. Vermutlich, um das ganze Gebilde zu stabilisieren.

Wenn ich den Blick schweifen ließ, konnte ich rundherum weitere Gefängniszellen ausmachen. Mehrere Dutzend. Vielleicht sogar noch mehr. In einer der benachbarten Zellen hockte ein ausgezehrt wirkender Niederling mit Hauern wie ein Eber. Er war in sich zusammengesackt und rührte sich nicht. Vielleicht war er tot. Verhungert?

Wo war ich bloß gelandet?

Was war mit Ayk und Chatte geschehen? Hatte ich sie irgendwo in der Stadt verloren? Wer hatte mich so zugerichtet? Dieselben, die mich hier gefangen hielten?

Mit diesen Fragen im Kopf, lag ich eine Weile wach. Irgendwann döste ich ein und als ich zum zweiten Mal erwachte, war ich auf einmal nicht mehr alleine.

Beim Anblick der Männer, die wie aus dem Nichts in meiner Zelle aufgetaucht waren, fuhr ich erschrocken in die Höhe. Der Schmerz schoss mir durch den Rücken und ich konnte nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken.

»Sachte, sachte«, sagte einer der Männer. Er war groß und bullig gebaut, mit zurückgekämmten, aschgrauen Haaren und einem ordentlichen Knebelbart. Die zinkenförmigen Hörner, die beinahe waagerecht aus seiner Stirn wuchsen, identifizierten ihn als Halbniederling, ebenso wie die glänzenden Hornschuppen rund um seine Augenpartie.

»Wer sind Sie?«, hauchte ich und wickelte mich in das viel zu weite Leinenkleid.

Im Hintergrund bemerkte ich zwei Drachenkrieger in den charakteristischen Lederrüstungen. Auch mein Gegenüber trug eine Rüstung. Allerdings bestand seine aus Metall. Und der asymmetrisch geschnittene, purpurrote Umhang, der seine linke Schulter bedeckte, wurde nicht von einer Bronzebrosche, sondern von einer Silberbrosche gehalten. Höchstwahrscheinlich stand der Bärtige im Rang über den Drachenkriegern, die ich bisher kennengelernt hatte.

»Mein Name ist Scalia«, antwortete der Halbniederling. Seine Augen hatten eine rötliche Färbung und seine Pupillen waren schlitzförmig, so wie bei Ludvik. Vielleicht stammte er von einer ähnlichen Niederling-Rasse ab. »General Scalia, wenn wir so förmlich sein wollen, Prinzessin Alionora.«

»Wollen wir«, erwiderte ich und sah mich demonstrativ um. »Wo bin ich hier? Und was mache ich hier?«

»Ihr befindet Euch derzeit im Kavus.«

Ich runzelte fragend die Stirn. Der Begriff war mir noch nie untergekommen und irgendwie hatte ich den Verdacht, mein Gegenüber könnte das schon geahnt haben. Jedenfalls schmunzelte er wie ein Vater, der seinem Kind eine besonders dumme Frage beantworten musste.

»Der Kavus ist das Gefängnis der Sündenburg.«

»Sündenburg?«, echote ich.

»So hieß dieser Ort früher«, antwortete General Scalia. »Er wurde von den ersten Niederlingen erbaut, die sich diese Welt Untertan machen wollten.«

»Und was ...« Ein schrilles Fiepen schwoll in meinen Ohren an und ich wartete, bis es wieder verebbte. »... was mache ich hier?«

»Ihr seid unsere Gefangene.«

»Eine Gefangene der Drachenkrieger?«, fragte ich. Mein Kopf schmerzte. Und mit jeder neuen Information wurde es schlimmer.

»So ist es. Bedauerlicherweise.«

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