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Ich bin Botanikerin (13|1)

Ich schlief unerwartet friedlich. Als wären alle Sorgen von mir gewichen und die Vergangenheit endlich begraben.

Bis ich unsanft geweckt wurde.

»Alina?« Eldastin rüttelte mich an der Schulter. »Wach auf, Alina.«

Langsam und noch ziemlich schlaftrunken kam ich zu mir. Mein Mund war trockener als die Sandalusische Wüste und ich hatte einen pelzigen Belag auf der Zunge. Dafür schien der Schmerz in meinem Körper erträglicher geworden zu sein. Jedenfalls konnte ich mich problemlos aufsetzen.

Eldastin war noch genau da, wo ich ihn beim Einschlafen zurückgelassen hatte. Er hielt jedoch nicht länger meine Hand, sondern umklammerte die Eisenstangen, als wollte er sie auseinanderbiegen.

»Was ist?«, murmelte ich.

Eldastin deutete mit einem Kopfnicken zu dem Felsen, durch den zuletzt General Scalia und die zwei Drachenkrieger gekommen waren. »Jemand ist auf dem Weg hierher.«

»Wer?«

»Ich weiß es nicht.« Eldastin wirkte hin und hergerissen. In seinem Blick stand ein gequälter Ausdruck, als wären meine Schmerzen auf ihn übergegangen.

»Es ist in Ordnung«, sagte ich. »Geh schon. Sie dürfen dich hier nicht erwischen.« Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Ich komme schon zurecht.«

Eldastin lächelte nicht mit, sondern musterte mich sorgenvoll. »Du musst dich vor Scalia in acht nehmen.«

»Ich weiß. Etwas stimmt mit ihm nicht.«

»Er ist nicht wie Ludvik«, sagte Eldastin und gab seinen Worten einen Moment, um auf mich zu wirken. Dann stieß er sich ab und kletterte an den Eisenstäben hinauf, bis er nach ein paar Metern in der Dunkelheit und aus meinem Sichtfeld verschwand.

Nur einen Wimpernschlag später öffnete sich der Felsen und spuckte drei Gestalten aus, von denen ich eine auf den ersten und eine andere auf den zweiten Blick erkannte.

»Kein Grund, so grob zu sein«, beschwerte sich Bruin und machte einen halbherzigen Versuch, sich von dem Drachenkrieger, der sie am Arm gepackt hielt, loszureißen.

Der Mann ignorierte ihren Widerstand und zerrte sie mit einer Hand vorwärts. In der anderen Hand trug er Carmen.

»Ich hab nur vergessen, mich ab- und anzumelden. Das ist doch bloß eine Formalität«, maulte Bruin und präsentierte ihrem Aufpasser die gefesselten Hände. »Also wozu dieser ganze Aufwand?«

»Schnauze, Buhlerin«, zischte der Drachenkrieger und warf einen Blick über die Schulter – zu einem weiteren Mann in Drachenkriegermontur, der den beiden etwas langsamer folgte und seinen Blick durch die Zelle schweifen ließ als sähe er sie zum ersten Mal. »Sicher, dass wir hier richtig sind, Leutnant? Diese Zelle ist für Oberlinge und außerdem schon belegt.«

»Ich denke doch, Theodor«, antwortete der Leutnant, den ich erst in diesem Moment als Ludvik identifizierte. Sein Bart war noch dichter geworden und seine dunklen Augen ließen das gutmütige Funkeln vermissen, das ich an meinem besten Freund so liebte.

Theodor spähte zu mir und kniff die irgendwie fischig wirkenden Glubschaugen zu Schlitzen zusammen. »Aber ...«

Ehe er seine Bedenken äußern konnte, machte Bruin einen schnellen Schritt zur Seite und brachte ihn dadurch aus dem Gleichgewicht.

»Verdammte Niederling-Hure«, fauchte er und ruderte mit den Armen, bis er wieder festen Stand fand.

Da war es jedoch schon zu spät.

Er konnte nur noch überrascht mit ansehen, wie Bruin die Ketten an ihren Handgelenken zerriss, ihm Carmen aus den Händen klaubte und mit dem Kaktus auf seinen Kopf eindrosch.

»Ich bin Botanikerin, du Bastard eines schleimköpfigen Filzlings!«

Sie versetzte dem Drachenkrieger mehrere Hiebe, die blutige Striemen in seinem Gesicht hinterließen, bevor er sie von sich wegstoßen konnte.

»Leutnant«, keuchte er und fasste nach den Schwertern an seiner Hüfte.

Doch noch bevor er eine der beiden Waffen ziehen konnte, war Ludvik heran und versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht, der ihn zu Boden gehen ließ. Die ganze Zelle schien unter der Wucht seines Aufpralls zu erzittern.

Irgendwie rechnete ich damit, dass er sich noch einmal aufrappeln würde, aber als er sich auch nach mehreren Sekunden nicht regte, ließ meine Anspannung nach.

Ich merkte, dass ich die ganze Zeit über den Atem angehalten hatte, und atmete leise schnaufend aus.

»Oh, beim Großen Drachenzahn«, hauchte Bruin, stellte Carmen auf dem Boden ab und stürzte mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. »Was haben sie bloß mit dir gemacht?« Sie fiel vor mir auf die Knie und zog mich in eine feste Umarmung.

Ich tat mein Bestes, um die Fassung zu bewahren, aber dann schmolz ich in ihren Armen schneller dahin als ein Schneeflöckchen in der prallen Sonne. Mit einem leisen Wimmern vergrub ich das Gesicht in ihrer roten Mähne und krallte die Hände in das Rückenteil ihrer Samtjacke.

»Ist ja schon gut, Alina«, hörte ich Bruin säuseln, als spräche sie mit einem Kleinkind, das hingefallen war und sich die Knie aufgeschlagen hatte. »Es ist alles meine Schuld. Verzeih mir, dass ich dich im Bad allein gelassen habe. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.«

Meine Brust schien sich unter dem zunehmenden Druck einer glühenden Fessel zusammenzuschnüren. »Nein, nein«, erwiderte ich. »Das ist doch Blödsinn. Es ist nicht deine Schuld. Auf keinen Fall.«

Bruin schluchzte. »Wenn ich nicht auf diesen Betrüger hereingefallen wäre, wäre das alles nicht passiert.«

»Du konntest das doch nicht wissen«, hielt ich dagegen.

Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, Bruin die Schuld für das Geschehene zu geben. Besonders, weil ich wusste, dass Ayk mit seiner Verkleidung eine ihrer Schwachstellen ausgenutzt hatte. Die meisten Niederlinge in Hertland waren den Drachenkriegern in Dankbarkeit oder Furcht verbunden. Schon allein, weil die Halbniederlinge über ihren Aufenthalt in den Menschenlanden wachten und sich das Recht vorbehielten, Niederlinge, die Probleme machten, wieder zurück in die Unterlande zu schicken.

Wenn ich so darüber nachdachte, fiel mir wieder meine Unterhaltung mit General Scalia über den unheiligen Essenkehrer ein. Gab es da eine Verbindung? Arbeiteten die Drachenkrieger mit diesem ominösen Niederling zusammen?

Plötzlich schienen manche Dinge einen Sinn zu ergeben, auch wenn ich ihn noch nicht vollkommen begreifen oder gar verstehen konnte.

Mein Blick wanderte über Bruins Schulter zu Ludvik, der sich über den anderen Drachenkrieger gebeugt hatte, als wollte er sich davon überzeugen, dass der Mann noch lebte.

»Wenn ich einfach mein Talent eingesetzt hätte«, jammerte Bruin, »dann wäre es nie so weit gekommen.«

Meine beste Freundin derart aufgelöst zu sehen, war schmerzhafter als jeder Tritt in die Rippen und jede gebrochene Nase.

»Tu mir einen Gefallen, Alina«, seufzte Ludvik, »und sag unserer Bruin, dass jeder Niederling, der sein Talent gegen einen Drachenkrieger einsetzt, in sehr ernsten Schwierigkeiten steckt. Sie hätte also rein gar nichts anderes tun können, als mit ihm zu gehen. Vielleicht glaubt sie es, wenn du's sagst.«

Ich löste mich von Bruin, fasste sie an den Schultern und schob sie von mir weg. Ihr hübsches, herzförmiges Gesicht war von Sorgen und Selbstvorwürfen gezeichnet, die violetten Augen voll ungeweinter Tränen. »Er hat Recht«, sagte ich zu ihr. »Du hattest keine andere Wahl.« Mit einem Lächeln, das den Schmerz, den ich beim Gedanken an Bruins innere Qualen empfand, verbergen sollte, ergänzte ich: »Außerdem ist doch nichts Dramatisches passiert. Es geht mir gut und wir sind wieder zusammen.«

Erneut wanderte mein Blick zu Ludvik, der die Hände in die Hüften gestemmt und die Stirn in Falten gelegt hatte. Es verunsicherte mich, dass er nicht gekommen war, um mich zu begrüßen und in eine bärenstarke Umarmung zu ziehen, wie es sonst seine Art war.

Doch dann dachte ich darüber nach, wie er sich fühlen musste. Immerhin hatte er soeben einen Drachenkrieger – einen von Seinesgleichen, vielleicht sogar einen Freund – bewusstlos geschlagen. Und was musste es für ihn bedeuten, dass es seine eigenen Leute waren, die mich hier eingesperrt hatten und an irgendeinen Niederling ausliefern wollten?

»Es tut mir leid«, hauchte ich, als mir die Tragweite der Situation klar wurde.

»Nein«, murmelte Ludvik und versetzte dem am Boden liegenden Drachenkrieger einen leichten Tritt gegen den Fuß. »Mir tut es leid.«


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