Größere Probleme
Die Sekunden der Stille vergehen, Noëlle könnte es sich nicht verzeihen die beiden in einen offensichtlichen Tod laufen zu lassen während es bei ihr sicher ist dass sie nicht die Probleme hat die die anderen beiden bekommen würden. Herrgott noch mal, nimm sie endlich in den Arm! Alucard funkelt den Werwolf schon fast genervt an, wobei dieser nur kurz den Blick erwidert und dann wieder zu der Magierin sieht. Ist das jetzt wirklich das richtige für sie? Manche sind nicht so wirklich diejenigen die man in so einer Situation in den Arm nehmen sollte und die es wollen, es- Ich gebe dir gleich gedanklich einen Arschtritt und glaub mir, das ist nicht angenehm. MACH! Hat er ihn gerade gedanklich angeschrien? Aber sie jetzt auf den Schoß ziehen wäre sehr unangenehm für sie. Sollte er aufstehen? Aber dann stehen sie hier beide umständlich herum und so viel Platz ist auch nicht zwischen dem Tisch und dem Stuhl, als dass man da jetzt gemütlich zu zweit stehen könnte, an sich steht sie gerade genau zwischen seinen Beinen. Alucard legt sich nur eine Hand auf das Gesicht, wie kompliziert will man das machen? Eine Umarmung ist keine Raketenwissenschaft, Vollidiot! Du sollst sie nicht lesen wie fucking Kanji, sondern sie beruhigen. Sicherheit geben! Na der kann aber auch happig werden, oder nicht? Bräuchtest du dann nicht eine Umarmung wenn es um Beruhigung geht? Alucard klatscht ihm gleich eine. Das ist eine gute Situation um vielleicht eine kleine Verbindung aufzubauen, der Fellteppich sollte sie nutzen!
Hans sieht von Alucard zu seiner Hand, dann zu ihr hoch. Ihr eigener Blick geht in die Ferne hat schon fast etwas trauriges an sich, an was oder wen sie wohl gerade denkt? Nur zögerlich, um sie nicht zu erschrecken, hebt er die andere Hand und legt sie auf ihren unteren Rücken, zieht sie leicht zu sich und merkt wie sie augenblicklich aus ihren Gedanken kommt und erst an sich runterschaut und dann ihn anblickt. Leicht irritiert, wobei sie im nächsten Moment die Schultern hängen lässt und sich ohne weiteres Zutun seitlich auf seinen Schoß setzt. Genau so langsam und bedacht, ihr jederzeit die Möglichkeit gebend dass sie aufstehen und gehen könnte, legt er einen Arm um ihre Schultern. Noëlle seufzt laut, all die Spannung ist aus ihrem Körper gewichen und sie lehnt sich an ihn, die Augen halb offen. „Ich will doch nur nicht dass ihr draufgeht." Weitere Sekunden vergehen, bevor Alucard die Augen verdreht. Muss ich dir ein YouTube-Tutorial zeigen wie man jemandem durch die Haare streicht, oder bin ich zu nett für diese Welt?! Hans gibt da kein einziges Wort dazu ab, Nelly ist eine erwachsene Person. Sie wird schon fragen wenn sie etwas will. Ich habe noch nie eine Person in dieser Situation gesehen die so etwas erfragt, geschweige denn abgelehnt hätte wenn man es gemacht hat. Bist du so sozial inkompetent, oder tust du nur so? Keine Antwort.
Stattdessen hebt der Werwolf die andere Hand, legt sie an ihren Kopf und senkt seinen Kopf zu ihr hinunter, sodass ihr Gesicht an seinem Hals ist, der Atem ist deutlich an der Haut zu spüren, die Wärme. Noëlle weiß nicht was sie damit anfangen soll, aber... es ist noch sicherer als zuvor. Es ist ein eingeengter Raum nur für sie, fast so etwas wie ein vorrübergehender Panikraum. Ein Safespace. Die Beine, die zuvor noch über die Armlehne hingen, werden angezogen und sie kugelt sich schon fast bei ihm ein. Sie hört sein Herz. Spürt die gleichmäßige Atmung und die immense Ruhe die von ihm ausgeht. Die Wärme. Genau das will sie nicht verlieren. Sie will es nicht aufs Spiel setzen, sie will weder Hans noch Alucard der Gefahr aussetzen dass sie nicht mehr zurückkehren werden! Der Urvampir betrachtet die beiden kurz und ein leichtes Lächeln manifestiert sich, sein Blick wird schon fast sanft. „Ich muss kurz zu den Piloten und etwas wegen der Route bereden, bin gleich wieder da." In aller Ruhe steht der Schwarzhaarige auf und geht zum Cockpit, er wirft den beiden nicht einmal einen Blick zu. Das könnte dann doch ein wenig ZU auffällig werden, auch wenn er jetzt im Moment auch nicht der unauffälligste ist was das angeht. Er hört auch kein Wort dass er bleiben soll und so geht er einfach nur durch die Cockpittür und setzt sich auf einen der Extra-Sitze hinter dem Co-Piloten. Dieser dreht den Kopf und runzelt die Stirn. „Gibt es ein Problem?" Er ist schon fast geschockt als er das Lächeln auf Alucards Gesicht sieht, ein ehrliches. Im nächsten Moment hebt er einen Zeigefinger an die Lippen und zwinkert ihm zu, ehe er sich räuspert. „Wir haben ein wenig zu bereden was die Route angeht." Die Piloten sehen sich an, dann Alucard und dann wieder nach vorn. „Natürlich, aber ich gehe davon aus dass das wieder in Gedanken abläuft?" Der Schwarzhaarige lässt die Hand sinken und schließt die Augen. „Jap."
Wo es sich anfangs fremd angefühlt hat jemanden im Arm zu haben und ihn nicht umzubringen, hat sich Hans nach ein paar Minuten daran gewöhnt den sanften Griff aufrecht zu erhalten und sich immer wohler dabei zu fühlen. „Manchmal habe ich das Gefühl dass das hier alles nur ein sehr, sehr langer Traum ist und irgendwann wache ich einfach auf." Noëlles Stimme ist tonlos und der Werwolf hebt nur leicht seinen Kopf um sie anzusehen. „Ich weiß nicht ob der Traum gut oder schlecht sein soll, ganz ehrlich. An manchen Stellen ist er- Ist er wie ein Albtraum! Dann beruhigt sich aber alles wieder und... und wird fast normal." Nur langsam sieht sie zu ihm hoch, schluckt. „Aber wenn ich aufwache... dann seid ihr nicht mehr da." Hans entspannt sich ein wenig und sieht kurz auf die Seite, bevor er den Blick erwidert und leicht lächelt. „Du träumst nicht. Ob du willst oder nicht... Das hier ist die Realität. Alderon ist genau so real wie Alucard. So real wie du und ich." Er weiß nicht ob sie das tröstet oder nur in noch mehr Krisen stürzt, aber es musste gesagt werden. Auch wenn er eigentlich nicht dafür bekannt ist zu sprechen und kein Mann großer Worte ist. Oder irgendwelcher Worte. „Was soll ich mit so viel Verantwortung machen, Hans? Bevor ich irgendetwas leiten konnte kam der Fall, ich habe weder dein taktisches Wissen noch Alucards- Aber so sehr wie ich euch bräuchte, so sehr will ich es verhindern weil ich weiß dass ihr draufgeht."
Überrascht sieht sie zu der Hand an ihrer Wange, die er von ihrem Kopf genommen hatte und ihre Augen weiten sich, bevor sie seine Stirn an ihrer spürt. „Du kannst uns nicht aufhalten, Nelly. Wir haben unsere Entscheidungen getroffen." Seufzend schließt sie die Augen. „Und davor habe ich Angst. Ich weiß wie ich mich selbst schütze, aber mehr als eine Person? Und dann noch zwei zusätzliche?" Also er will ihre Illusion ja jetzt nicht zerstören, fühlt sich aber jetzt in diesem Augenblick wie der obligatorische Miesepeter. „Der Bischof? Deine Magierkollegen? Du hast eine Armee. DU hast sie zusammengestellt. DU leitest das alles schon von Tag eins. DU führst mich auch schon seit dem Anwesen." Leicht zieht sie den Kopf nach hinten, starrt ihn entgeistert an. „Als ob ich einen Top führen könnte." Seine Augenbrauen gehen hoch, er weiß genau auf was das bezogen war und Noëlle merkt auch ganz schnell dass der Kerl weiß von was sie spricht! „Oh Gott- Das sollte jetzt nicht ausgesprochen werden!", murmelt sie und legt sich beide Hände total beschämt auf das Gesicht. Peinlich! Selbst Alucard zuckt zusammen als er Hans urplötzlich Lachen hört- Was zur Hölle geht jetzt bitte ab?! Oh wie gern würde er jetzt kurz Mäuschen spielen, aber die kriegen dass sonst zu schnell mit und dann ist die Stimmung zerstört. Nicht in so einer theoretisch wichtigen Phase.
„Danke, lach mich aus! Ist gut!" Die Magierin kann ihm echt nicht mehr in die Augen sehen, schön dass er das wenigstens witzig genug findet um das erste Mal so wirklich zu lachen. Der Weißhaarige kann zwar das laute Lachen einigermaßen eindämpfen, braucht aber ein paar Augenblicke um das breite Grinsen zu minimieren und es zu einem Schmunzeln hinunterzubringen. „Nelly..." Sie weicht seinem Blick aus und hat die Arme verschränkt, ihr Gesicht voller Schamesröte. „Nelly." Immer noch keine Reaktion, wobei er nun ihr Kinn nimmt und er sie zwingt ihn anzusehen. Was für eine beleidigte Leberwurst sie doch sein kann, die Gute. So viel geredet hat er die gesamten letzten Jahre nicht, aber hin und wieder eine normale Konversation zu führen hat doch so seine guten Punkte. „Soll ich dich Boss nennen?" Ihre Gesichtszüge entgleisen und sie starrt ihn komplett ernst an. „Wage es auch nur einmal und ich werde dich für den Rest unserer Zusammenarbeit ignorieren." Leicht neigt er den Kopf. „Dann hör auf deinen Namen." Die violetten Augen wandern kurz zu seinen Lippen, bevor sie schnaubend auf die Seite sieht. „Ist ja gut..." Die Frau kann nicht zugeben dass sie etwas mag, oder? „Apropos ist ja gut! Du bekommst noch eine kleine Rache." Hans zieht seine Augenbrauen hoch, bevor sich die roten Augen kurz weiten. Noëlle lehnt sich nach vorn und erwidert die Geste von ihm am Tisch im Vatikan, bevor auch sie schon fast neckend darüber leckt und sich zurücklehnt. „Das bei Makube- Okay, gehe ich mit. Aber das am Tisch...?" Dass geht in eine ganz gefährliche Richtung, das weiß sie schon, oder? Dann aber wird ihr Blick nachdenklich, schon fast skeptisch. „Ab wann würdest du mir eine persönliche Frage nicht mehr beantworten, also ab wann würde es zu weit gehen?" Ach du scheiße, was ist jetzt in ihrem Kopf? „Schieß los." Sie räuspert sich und nickt. „Gut! Gut, gut. Uhm... Die Frage schwirrt mir schon länger im Kopf rum... ich hatte nur bis jetzt niemanden zum Fragen."
Auf die Frage ist er zugegebenermaßen gespannt, denn was würde sie bitte nicht wissen? Noëlle ist diejenige die Wesen kennt die man bisher nicht im eigenen Wissensschatz hatte und die sogar den Urvampir aufklärt. „Das könnte jetzt komisch rüberkommen und so aber... Okay... jetzt sind zwei Fragen." Uh-Oh... was kommt auf ihn zu? „Drei. Verdammt, das werden immer mehr." Könnte sie auch einfach mal loslegen und die Fragen minimieren, anstatt sie anzuhäufen? „Wenn du in der direkten Werwolfsgestalt bist, also nicht der Wolf und so. Hast du dann..." Sie sieht nach unten und dann wieder zu ihm hoch, bevor ihr Blick fragend wird. Hans blinzelt ein paar Mal perplex, bevor er Luft holt und noch ein paar Augenblicke braucht bevor er antworten kann. DIE Frage kam jetzt wirklich unerwartet. „Ich bin kein Eunuch. Egal in welcher Form." „Also könntest du ganz normal-" „Ja. Weiter." Sie presst die Lippen aufeinander, das wird von den Fragen her nicht besser. „Uhm... das werden jetzt nur noch Fragen in die Richtung. Also wenn du sie nicht beantworten willst, dann sag JETZT bescheid. Ansonsten fange ich wirklich an zu Fragen und dann bin ich wie ein Kind und will ALLES wissen. Stopp es solang du noch die Möglichkeit hast." Hans mustert sie, die Warnung ist wohl ernst zu nehmen. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Alucard ist ja noch nicht da, den würde das sicherlich nichts angehen. Und wenn sie jetzt nicht die Fragen stellt, dann hat sie vielleicht irgendwann niemanden mehr der ihr das beantworten kann. Stumm deutet er ihr an weiterzumachen und lacht kurz unsicher. Sie hatte nicht damit gerechnet dass er zustimmt.
„Okay... Ist das in der Form mehr Wolf oder mehr Mensch." „Wolf." Hätte sie sich denken können. WerWOLF und so. „Also komplett wie beim Wolf? Mit dem..." Sie sucht nach den richtigen Worten dafür. „An...schwellen danach?" Der Weißhaarige legt den Kopf schief und muss echt nachdenken. „Keine Ahnung. Ich hatte noch keinen Sex in dieser Form." Stumm starrt die Magierin ihn an, wobei er den Blick erwidert. „Was." „Du weißt schon dass das fast schon ein wenig unglaubwürdig ist, oder? Ich meine- Will man das nicht ausprobieren?" Die roten Augen gehen kurz auf die Seite, dann wieder zu ihr. „Ich hatte keine Partnerin die das durchziehen würde. Oder kennst du jemanden?" Sein Amüsement ist voll vorhanden während er beobachten kann wie sie sich eine Hand an ihr Kinn legt und dann aber doch auf die Seite schaut. Verdächtig rot wird die Gute. „Unter- Unter Umständen...?" Die Augenbrauen des Werwolfs gehen hoch. „Oh...? Kenne ich die Person?" Immer noch kein Blickkontakt. „E-Eventuell?" Nachdenkliches Brummen seinerseits. „Aber so etwas mache ich nicht einfach so, der Typ bin ich leider nicht. Ich muss die Person gut kennen und auch mögen. Sehr mögen. Also sag mir die Person und ich sage ob es möglich wäre." Zu sehen wie sie immer kleiner wird, hat dann doch schon etwas für sich. Aber er merkt auch wie es langsam aber sicher unangenehm für sie wird und schnaubt. „Deine Fragen." Ob das noch so gut gehen wird? Immer noch besser als das worin sie sich gerade eben verwickelt hatte. Oder? „Uhm... ich- ich denke das würde alles gerade... eskalieren. Ich brauch jetzt keine horny Stimmung, sorry. Du auch nicht. Auch wenn ich die Gedanken nicht mehr los werde." Oh, er auch nicht. Nur ist das Problem dass Alucard in seinen Kopf kann, in ihren nicht. Er hat hier die größeren Probleme! Im... wahrsten Sinne des Wortes. Leider.
Noëlle stockt im nächsten Moment und blinzelt ein paar Mal, sieht kurz nach unten, dann zu Hans und schnalzt mit der Zunge. „Joa... ich bleib einfach sitzen." Leicht nickt er, das wäre wohl am besten, wenn es ein gewisser Herr nicht so rausfinden soll was da gerade so an Spannung vorhanden war. Die Magierin bewegt sich nicht allzu viel, sondern lässt die Flasche mit dem Wasser einfach per Luftpost zu ihr rüberkommen. „Hier, trink." Mit einem Nicken bedankt er sich und schraubt die Flasche auf, wobei Alucard irritiert die Stirn runzelt, es ist komisch still geworden. Eigentlich war er selbst in Gedanken versunken wie sie das alles am besten anpacken könnten, aber jetzt ist es verdächtig ruhig. Er hört nichts was in eine gewisse andere Richtung gehen könnte, also ist es zumindest sicher wieder raus zu gehen. Vorsichtig streckt er seinen Kopf durch die Tür und sieht nach was los ist, ist aber schon fast enttäuscht. Sage hat ihr Handy und die Kopfhörer rausgeholt und beide scheinen sich irgendwelche Videos anzusehen. Seufzend kehrt er zu seinem Platz zurück und setzt sich hin, bevor er sein eigenes Handy rausholt. Soll er in Hans Kopf oder nicht? Soll er oder nicht? Aber ein bisschen Privatsphäre verdient er auch. Leider. „Irgendwelche Traumata aufgearbeitet?", brummt Alucard und die Magierin sieht nicht einmal vom Bildschirm weg. „Nur der Fakt dass ich euch zwei Sturköpfe nicht davon abhalten kann Kopf voraus und lachend in den Tod zu laufen." „Ach wie schön dass dir das erst jetzt auffällt." Nur ein kurzer, entgeisterter Blick, bevor sie wieder auf das Display sieht und genau so entgeistert brummt. „M-Hm..."
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