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Kapitel 81

RITA ORA ft. Chris Brown - Body on Me

Donnerstag, 14. August

Und es geht los in die nächste Famulatur. Ich habe es echt nicht vermisst, so früh aufzustehen. "Ich habe dir schon die Sachen rausgelegt", sagt Can, der mich geweckt hat. Ich strecke mich seufzend und lasse meine signifikanten Geräusche ab, ziehe mir ganz schnell die schwarze, high-waisted Hose und das schwarze T-Shirt an und schlürfe in meinen Socken zu Can in die Küche. "Wieso putzt du dir die Zähne vor dem Frühstück? Du hast trotzdem Mundgeruch", murre ich. Schmunzelnd sieht er mich an und isst eine Olive. "Dankeschön, Shana. So nett und zuvorkommend, wie eh und je. Aber du kommst mir am Morgen nie so nah, wieso weißt du das?", säuselt er. Frustriert zucke ich mit den Schultern. "Ich weiß es einfach." Wieso habe ich die Famulaturen nicht einfach im vorklinischen Teil abgelegt? Obwohl, nein, da wäre es mir viel zu stressig geworden. Die Praktika machen eigentlich Spaß, weil ich mich wie in Grey's Anatomy fühle, wenn ich auf Visite bin. Da geht es mir gleich viel besser. "Machen wir ein Spiel?" Can zieht misstrauisch die Braue hoch. "Wer heute besser ist, der wird befriedigt." Dieser Idiot hat mich total frustriert an seinem Geburtstag. Er hat mich einfach nicht kommen lassen! Das ist inakzeptabel. "Das hört sich gut an, ich liebe die orale Befriedigung." Can ist mal wieder der alte Brummer und lässt seine Töne ab. "Da kommt echt viel raus", merke ich an. Mein Mund war voll mit seinem Zeug. "Was erwartest du? Ich habe dicke Eier." Schmunzelnd nehme ich ein Stück von unseren Eiern mit Sucuk und esse es prustend. "Muss ich dich dann kommen lassen?" "Ja", blaffe ich. Wenn er es noch einmal macht, dann vergewaltige ich ihn von mir aus. "Aber ich finde es gut, dich nicht kommen zu lassen." "Unilateral, mein Schatz. Uni. Lateral." Grimmig nehme ich mir ein Stück von meinem heißgeliebten Schafskäse. Der spinnt doch! "Deine Laktose-," "Unilateral!" Can prustet und hebt abwehrend die Hände. "Dein neues Lieblingswort?" Ich nicke. "Das ist leider unilateral." Und schon muss ich prusten und lasse dabei fast mein Essen aus dem Mund springen. "Was ist denn dein Lieblingswort?", frage ich. "Oral", schnurrt er. Can und seine Nymphomanie. "Nicht Sex?" "Oral." Can trinkt seinen ekligen Kaffee und leckt die Luft. Mein Unterleib zieht sich bei seiner langen Zunge zusammen. Jetzt verstehe ich den guten Kerl, denn die orale Befriedigung ist etwas ganz Tolles - vor allem, wenn man zum Höhepunkt kommen darf.

"Die Studenten meinen alle, dass man in der Famulatur die Schicksale der Patienten mitkriegt, aber bei uns war es im ersten Praktikum sehr trocken, finde ich", kommentiert Can, ich nicke. "Ich will keine Schicksalsschläge sehen oder hören. Die Frau mit Parkinson und Doris haben mir gereicht." Ich schaue seufzend auf mein Handy. In zwei Tagen war vor einem Monat ihr Todestag. Ich sollte anfangen, jedes Jahr eine Yogurettenpackung zu kaufen. "Du warst echt aufgelöst, mein armes Mädchen." Schmollend nicke ich. "Sie war eine so süße Frau und voller Lebensfreude. Es ist echt schade, dass sie nicht überlebt hat." Aber Doris ist sicherlich froh, dass Can und ich es geschafft haben zu heiraten. "Zurück zum Thema Befriedigung. Wenn ich heute besser bin, dann will ich dich ficken." Oje. "Herrisch", murmele ich. "Hart", raunt er. Oh Mann, das wird nicht einfach. "Nicht, dass du zum SM-Can mutierst." "Wieso? Du stehst doch auf diesen reichen Wichser", meint Can. "Er heißt Christian, Can." "Das C in ficken steht für Can." Ich stöhne frustriert und trinke meinen Multivitaminsaft, der mich an die Winterzeit erinnert, wo ich Geld für Cans Weihnachtsgeschenk gesammelt habe. "Ich stelle mir gerade vor, wie ich dich von hinten nehme und du wimmerst. Gott, das fühlt sich jetzt schon gut an. Lässt du mich einmal deinen Mund ficken?" Empört sehe ich ihn an und fasse mir an den Mund. "Nein", murmele ich. "Mein armer Mund, ich will nicht würgen." Sein Dödel ist zu lang für mich und meinen Nervus Vagus. "Kannst du am frühen Morgen auch über etwas anderes reden? Stell dir vor, hier würden unsere Kinder sitzen." "Aufklärungsunterricht", meint Can gelassen. "Eher ein Trauma fürs Leben." Ich beiße mir leicht zerknirscht auf die Lippe. Ich glaube, das war kein gutes Beispiel. "Tut mir leid?" Can schüttelt geflissentlich den Kopf. "Macht nichts." "Sicher?" Er nickt und kaut gelassen auf seinem Brot herum. Achte auf das, was du sagst! Ich schweige, bis die - für mich - peinliche Stimmung in irgendeiner Art und Weise verebbt.

Can isst zwar in Ruhe sein Frühstück weiter, aber ich kann nicht ruhig sitzen bleiben und nehme ihn in meine Arme. "Tschuldiging, Can. Tut mir ganz, ganz, ganz leid." Fester drücke ich ihn an mich und hoffe, dass ich keine falschen Erinnerungen geweckt habe. "Alles gut, Shana", murmelt er. "Sicher?", hake ich nach. "Mein Gesicht ist zwischen deinen Brüsten, wie könnte ich dir da nicht verzeihen?" Seine Hand legt sich auf meine Brust und drückt zu. Ich lasse ihn Spaß haben, ehe ich mir dann die Zähne putzen gehe und dann abräume. Can scheint sich nicht am Abräumen beteiligen zu wollen und mustert mich lieber. "Was?", möchte ich wissen. "Zieh dir etwas anderes an." Verwirrt drehe ich mich zu ihm. "Das ist zu figurbetont", lautet seine Begründung. Sein Ernst? "Du hast es ausgewählt, also meckere nicht." Mit diesem Satz drehe ich mich um und spüle schnell die Teller ab. "Shana, zieh dir etwas anderes an", wiederholt er sich. "Räum lieber die Sachen ein", schnauze ich leicht. Ich war schon vorgestern verwirrt, als er wollte, dass ich mich gerade aufsetze und jetzt will er, dass ich das anziehe, was er möchte. Will der noch etwas? Mayo? Ketchup? Wenigstens hört Can auf mich und hilft mir. "Das T-Shirt ist wie das von vorgestern", merkt er an. "Ja, beides sind T-Shirts, das hast du ganz gut erkannt, mein Lieber", gebe ich sarkastisch von mir und sehe, wie sein Kiefer zuckt. "Es zeigt zu viel Dekolleté und wenn du dich bückst, dann sieht man deinen Busen." Entgeistert blicke ich ihn an und warte, dass er weiterspricht. "Und?" "Du ziehst sie nie wieder an." Ich lache trocken auf und lege das Geschirr auf das Tuch. "Sonst noch Extrawünsche?" "Du ziehst nur noch Sachen an, die dir über den Hintern gehen." Süffisant blicke ich zu meinem Mann, der nicht mehr klar denken kann. "Nein, nein, ich verschleiere mich gleich einfach direkt. Sonst noch etwas?" Abwartend stütze ich mich an der Spüle ab und blicke leicht zynisch zu ihm. "Du sollst dich nicht verschleiern, das habe ich nicht gefordert", beteuert Can in einem neutralen Ton. "Wenn du mir verbieten möchtest, das zu tragen, was ich will, dann fühle ich mich verschleiert, und meine Kleidung bleibt so, Punkt!" Genervt laufe ich ins Schlafzimmer. Can hat sie nicht mehr alle! Mit hervorgeschobener Lippe sprühe ich mein Deo auf und nehme von Victoria's Secret Pure Seduction zur Hand. "Willst du mir vielleicht noch befehlen, welches Parfüm ich auftragen soll?", frage ich voller Zynismus. Can tritt ins Zimmer und schaut mich warnend an. "Mach dich nicht lächerlich, Shana." Ironisch lache ich auf. "Natürlich. Du machst dich ja überhaupt nicht lächerlich, weil du mir etwas von meinem freien Willen nehmen willst. Akzeptierst du mich etwa nicht, wie ich bin?" Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, sein Blick ist streng. "Doch." "Also? Wozu sollte ich mich dann umziehen, wenn mir dieses Outfit gefällt? Lass gut sein, Can. Wenn ich etwas nicht ändern will, dann sollte man mich nicht dazu drängen." Frustriert seufze ich und schaue auf die Uhr. Wir haben noch Zeit, bis wir losfahren müssen.

Ich gehe Shelly gießen und verschiebe sie etwas. Can beobachtet mich dabei ganz genau. Was verfolgt der Typ mich jetzt? "Was?" Mein Ton ist nicht gerade freundlich, aber das liegt an seinem patriarchalischen Habitus. "Deine Brüste-," "Hör auf!" Genervt verlasse ich den Balkon und werde am Arm festgehalten. "Lass los, Can." Er tut es und geht einen Schritt zurück. Ich brauche etwas, um mich abzulenken! Sein Verhalten nervt mich gerade sehr. Ich staubsauge einfach, mir egal, ob meine Nachbarn schlafen. Wieso achtet er plötzlich so sehr darauf? Ich bin vorher in Kleidern durch die Gegend gelatscht und er hat es hingenommen. Wieso zum Teufel will er sich jetzt urplötzlich durchsetzen? Nicht mit mir! Ich lasse den Staubsauger laufen und bin froh, dass ich es wenigstens nicht nach der Arbeit heute machen muss. Eigentlich könnte Can trotzdem arbeiten gehen, da er die Nachtschicht übernehmen könnte, aber in der Famulatur müssen wir auch manchmal die Nachtschicht einnehmen. Na ja, wenn er weiter so dogmatisch und konservativ handeln will, dann kann er ruhig weiter Burger braten gehen - Schwarzarbeit noch. Ein Wunder, dass sein Chef das zulässt. Schnell sauge ich alles und ziehe mir dann wieder mal meine alten Nike Air Jordan 11 an. Meine guten, alten Breds hatte ich lange nicht mehr an. Vielleicht möchte Can ja noch einen Kommentar dazu abgeben. Ironischerweise kommt er ebenfalls in ganz Schwarz. "Oh, zeigt du heute auch deine Brüste?", frage ich gespielt interessiert, weil sein T-Shirt ein gutes Stück seiner Brust zeigt. "Ja", lautet seine Antwort. Er richtet seine vielen Ringe und setzt sich dann auf den Boden, um sich die Schuhe bequem anziehen zu können. "Guck mir nicht zu", murrt er. Ihm zu Liebe schaue ich weg und tätschele seufzend seinen Kopf. Er riecht gut, aber wann tut er das nicht? Can und ich laufen hinunter zum Auto, wo er fast eine ganze Inspektion durchführt. Manchmal hat Can seine Phasen, die ich mir nicht erklären kann. Er schnallt mich an und platziert das Kissen richtig, kontrolliert die Spiegel und fährt los. Can und ich arbeiten nicht auf derselben Station, ich bin auf der Unfallstation und Can in der Thoraxchirurgie.

Die Fahrt über reden wir nicht, was mir recht ist. Soll er mich einfach nicht nerven und gut ist. Will Can mir vielleicht noch generell verbieten T-Shirts anzuziehen? Ich laufe etwas schneller als er und weiß, dass er mich mustert. Meine Arme jucken jetzt auch noch. Muss ausgerechnet jetzt meine Neurodermitis aus ihrem Loch kriechen? "Shana, ich will, dass du deinen Arsch bedeckst." "Ich habe nicht nach deinen Wünschen gefragt, Can. Hör jetzt endlich auf damit!" Mein Gott, was ist los mit dem Typen? Ich sehe am Aufzug einige aus meinem Studiengang. Wo Jessica wohl ist? Can und ich steigen mit den anderen paar Studenten in den Aufzug und warten, bis wir auf unseren Stationen ankommen. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele ihre Famulatur auch so spät beginnen. Das einzige, was mich an den Famulaturen stört, ist, dass ich mit neuen Menschen reden muss und ich werde dann immer schüchtern und trocken. Fragen kann ich selten was. Ich steige aus und mache mich fertig und gebe Bescheid, dass ich hier bin. Ich freue mich schon, irgendwelche Knochenbrüche zu sehen - das hebt meine Laune schon ein Stückchen an. Viele studieren Medizin aus dem Grund, Menschen helfen zu wollen. Mein elementarer Grund ist es, dass ich Organe sehen kann - legal und ich kriege sogar Geld dafür. Natürlich ist es befriedigend, wenn man jemanden geholfen hat, aber ich habe an erster Stelle andere Gründe, die mit der Faszination des menschlichen Organismus zu tun haben. Mit mir sind noch drei andere Studenten auf der Station. Hier ist eine Krankenschwester, die mir nicht ganz geheuer ist. Bestimmt denkt sie sich, dass wir besserwissende Studenten sind, die sich für etwas Besonderes halten, und im Endeffekt ist sie eine besserwissende Krankenschwester, die sich für etwas Besonderes hält. Nicht jeder kann Medizin studieren und sich so vieles einprägen. Das ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Ich verstehe gar nicht, wieso man sich dann nicht irgendwie besonders fühlen darf. Ich fühle mich dadurch noch besonderer, als ich schon bin. Hallo? Ich studiere Medizin und forsche, um ein Heilmittel zu kreieren, ich bin meines Erachtens total besonders. Und wenn ich ein Heilmittel erschaffen habe, bin ich der Elativ oder der Exzessiv von Besonders. Zum Glück redet eine nette Krankenschwester mit uns, die sich als Melina entpuppt. Sie gibt uns Tipps, als die grimmige ältere Frau dazwischen spricht. "Lass die doch selber lernen." Pff, lass sie uns das doch beibringen! "Sie, nicht die. Menschen abzuwerten zeigt von mangelnder Erziehung", schießt es sofort aus mir. Okay, ich bin zwar selber so, aber ich halte meine Gedanken in mir. Es wird geprustet und die alte Schachtel wird rot vor Scham. Das hat sie verdient. Was denkt sie, wer sie ist? Keiner hat ihr etwas getan, wir sind nur hier, damit wir lernen dürfen und können. Die Stationsärztin kommt und gibt jedem von uns die Hand. Wenigstens erscheint sie nicht so dumm, wie die Schwester.

Nach der Visite und vielen Aufgaben, unter anderem Patienten selber aufnehmen, Blutproben nehmen und sogar selber in die Zentrifuge zu stecken, sind mehrere Stunden vergangen. Ein Junge macht sein PJ auf meiner Station und hat mir ein wenig Nähen beigebracht. Das ist so cool! Ich will ein Profi werden, was das Nähen angeht. Can antwortet mir nicht auf WhatsApp, also gehe ich davon aus, dass er beschäftigt ist. "Das geht gut mit einer Banane", erzählt mir Niclas. "Nadel senkrecht einstechen", murmele ich und fühle mich ganz wie ein Chefarzt. Ich ziehe die Fäden und binde dann den Knoten. Das Ganze mache ich noch bis ich das Ende der Banane genäht habe, ehe ich sie schäle. "Perfekt", schmunzele ich. Die Banane an sich hat keine Schäden davontragen müssen. "Super", lobt er mich. "Was hast du heute alles an deinem ersten Tag sehen können?" Fragend sehen mich seine blauen Augen an. "Oberschenkelhals-, Radius-, Humerus- und Sprunggelenksfrakturen. Die Bilder waren sehr schön und man konnte die Frakturen sehr toll erkennen, vor allem die Splitterfraktur bei der Speiche des Patienten." Zufrieden esse ich den Salat, aber nur, weil es Coleslaw ist. Der Rest ist mir zu alt. "Wäre die Ortho etwas für dich?", fragt Niclas mich. Sein blonder Wuschelkopf macht ihn echt sympathisch. Ein Wunder, dass ich so wenig Vorurteile habe. "Eigentlich wäre es cool, aber ich will mich eher auf Organe spezialisieren. Ich bin von der Unfallchirurgie auf die Allgemeinchirurgie gerutscht, aber die Thoraxchirurgie ist auch echt cool. Am liebsten würde ich an allen Stellen operieren wollen, aber das Gute ist, dass ich eine zweite Weiterbildung machen kann und laut der Bundesagentur für Arbeit darf ich dann in der zweiten Weiterbildung operative und nicht operative Grund-­ und Notfallversorgung bei Gefäß-­, Thorax-­, Unfall-­ und visze­ralchirurgischen Erkrankungen, einschließlich koloproktologischer Erkrankungen, Verletzungen, Fehlbildungen und Infektionen behandeln." Ich seufze und kaue auf meinem Salat. Wann ich wohl mit in den OP darf? Das wird bombastisch! Dann werde ich mir die tollen Organe ansehen können oder die tollen Knochen. Ich wünschte, ich wäre jetzt schon eine niedergelassene Chirurgin, die schön ihr Geld verdient und Menschen aufschneidet - und nebenbei ihre Traumvilla abzahlt. Niclas und ich reden noch ein wenig, bis wir dann wieder auf die Station müssen. Zum Glück hat Can nichts gesehen, sonst wäre er ausgerastet.

Am Ende des Arbeitstages sitze ich still im Auto und schaue mir die Straßen an, an denen wir vorbeifahren. Ob Can sich schon beruhigt hat? Kann ich ihm von den Frakturen erzählen? Wird er mir etwas von seinem Tag erzählen? Will er es überhaupt? Will ich es überhaupt? Gerade habe ich kein Bedürfnis, was das Sprechen anbelangt. Was soll ich gleich kochen? Ich bin echt unmotiviert, was könnte ich dann zubereiten? Ich habe echt keine Lust auf Reis. Nudeln? Ich weiß nicht so ganz. "Halte am Edeka an", sage ich. Ich habe Lust auf Spaghetti-Tacos. Can wechselt die Spur, und er sieht dabei unfassbar gut aus. Seine Kinnlinie sieht messerscharf aus und lässt ihn gleichzeitig so verdammt verführerisch wirken. Seine silberner Ring mit dem schwarzen Stein und die Lederarmbänder machen ihn noch verführerischer. Irgendetwas in mir würde sich jetzt sofort auf Can werfen, aber mein Stolz sagt Nein, genau wie mein rationales Denkvermögen, da wir sonst einen Unfall bauen würden. Er parkt das Auto und steigt aus - ebenfalls verdammt sexy. Ich genieße die Wärme um 18:13 Uhr und strecke mich. Heute konnte ich mich nur setzen, wenn ich angeblich pinkeln musste, aber das war schon in der neunten Klasse meine Taktik. Neben Can laufe ich schweigend her und ignoriere die angespannte Stimmung, ich will Tacoschalen suchen. Gemeinsam laufen wir durch die Schiebetüren, woraufhin ein Wunder geschieht. "Was willst du holen?", fragt er mich. Wow, Can haut keinen eifersüchtigen Spruch raus! "Tacoschalen." "Willst du heute mexikanisches Essen machen?" "Spaghetti-Tacos." Ich nähere mich ihm unbewusst, laufe aber dann auf das gesuchte Produkt zu. Mit Kroketten wird alles besser. Beides halte ich in meiner Hand und sehe, dass Can an der Süßigkeitentheke stehengeblieben ist. Es sieht echt niedlich aus, wenn ein in schwarz gekleideter zwei Meter Koloss sich die ganzen Süßigkeiten anschaut. Zwei Tüten nimmt er mit und auch ein Sixpack Cola und Mineralwasser. Wir bezahlen und laden alles im Kofferraum ab. Zum Glück ist es nicht weit bis zu uns, sodass wir schnell ankommen und ich mit dem Kochen beginnen kann. Die Kartoffeln hacke ich in kleine Stücke und lasse die Nudeln im noch lauwarmen Wasser kochen, weil ich das Bedürfnis verspüre, Cans Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich müsste sowieso wieder Staub wischen, also bewaffne ich mich Glasreiniger und Tuch und lege die Dekoelemente vom Tisch. Natürlich habe ich davor mein T-Shirt runtergezogen, sodass er einen ziemlich guten Blick auf meine Brüste werfen kann. Vollkommen gelassen sprühe ich den Tisch ein und wische so, dass mein Oberkörper - eigentlich meine Brüste - sich mitbewegt. Ein bisschen weiter nach vorne, dann ein bisschen nach links und rechts. An den Seiten und an der unteren Ablage wische ich und bemerke, dass ich es echt lange nicht getan habe, upsala. Dass ich Staub nicht ganz neutral aufnehme, versuche ich zu ignorieren, nur spielt meine Nase nicht mit. "Soll ich übernehmen?", fragt Can, ich verneine es. Ich schiebe den Tisch seitlich und stelle mich neben Cans Beine - fast zwischen seine Beine - um weiter wischen zu können. Ich bin mir sicher, dass er mich beobachtet hat. Ich wollte eigentlich still sein, aber da mein linkes Nasenloch verstopft ist, muss ich leicht vernehmbar atmen. "Shana, lass mich das machen. Du kriegst langsam Atemprobleme." Stur verneine ich es und krabbele zum Fernseher. Toll, auf ihm hat sich auch Staub abgelagert. Man müsste einen Luftreiniger kaufen, das wäre besser. Wow, auf der Kommode ist ja auch viel Staub. Ich unterdrücke mein Niesen und wische schnell alles, betone dabei schön meinen Körper. Hoffentlich sind meine Augen nicht rot. Ich latsche schniefend in die Küche und wasche mir Hände und Gesicht. Die Nudeln sind schon etwas erweicht und die Kartoffel können in die Soße. Okay, bis alles fertig ist, dauert es noch, die Fleischbällchen sind auch schon fertig geformt und gebraten und warten darauf, wieder aufgewärmt zu werden. Den Herd stelle ich auf eine höhere Hitze und gehe raus. Im Bad atme ich erleichtert auf, weil meine Augen reizfrei sind - eine gute Nachricht.

*

Die Wohnung lüfte ich und huste einige Male, weil der Staub etwas hartnäckig ist. "Shana, wechsele deine Sachen und dusch dich kurz." Das sollte ich zwar tun, aber ich hoffe gerade auf etwas Körperkontakt. Stattdessen könnte ich wieder an einer Banane die Einzelkopfnaht üben. Das macht Spaß. Mit meinen neuen Geschenken, die ich in meinem BH verstaut habe, laufe ich in die Küche und versuche mich an der gelben Frucht, die ich dann stolz hochhalte. Meine Freude schwindet leicht, als ich sie Can zeigen will, doch ich tue es. Ein kleines Lächeln legt sich auf seine schönen Lippen. "Wann hast du das gelernt?", fragt er. "Heute in der Cafeteria. Niclas hat mir geholfen." Sofort fällt sein Lächeln. "Wer ist Niclas?", blafft er und sofort ist meine gute Laune weg. "Jemand, der sein PJ macht", antworte ich neutral. "Und du gehst mit einem Typen in die Mensa?" Ich schaue verständnislos. "Freu dich doch mit mir, dass ich etwas gelernt habe, mein Gott!" Wütend und enttäuscht reiße ich ihm die Banane aus der Hand und laufe in die Küche. Dann eben nicht! Idiotischer Can. Wieso regt er sich so auf? Darf ich nicht einmal mit anderen Männern reden, die mir nur Tipps geben wollen? Was denkt er, was ich mache? Meine Beine für sie öffnen? Genervt rühre ich die Nudeln um, noch einige Minuten und dann kann ich sie zu der Soße unterrühren. Sein Verhalten nervt mich aufs Übelste. Ich höre, wie er in die Küche tritt und verdrehe zungenschnalzend die Augen. "Wie lange dauert es noch?" "Koch doch selber, dann weißt du es vielleicht", schnauze ich ihn an. Wie Can mich aufregt! Sein Blick wird finster. Komm mir nicht auf die Tour, Schätzchen. "Du brauchst gar nicht so zu gucken. Jetzt geh und nerv mich nicht. Deine unnötigen Sprüche und deine beschissene Laune will und muss ich mir nicht geben." Die Nudeln siebe ich und vermische sie mit der Soße. Fehlen nur noch die Kroketten, die in die Friteuse wandern. "Shana, wie redest du mit mir?" Can dreht mich zu sich, was mich etwas panisch werden lässt. Alles ist gut, keine Angst. "Sowie du es verdient hast und jetzt geh weg." Ich schiebe ihn zurück, doch er hält meine Hände fest, was mich echt wütend macht. "Hör doch endlich auf mit deinem Scheiß und verpiss dich!", rufe ich. Ich könnte vor Wut weinen, so gereizt bin ich gerade. Ich will an ihm vorbei, als er mich an sich zieht und küsst. In mir machen sich vibrierende Gefühle breit, von meinem Brustkorb leiten sich sanfte, elektrische Impulse ab, meine Arme sind von einer Gänsehaut bedeckt. Ich will ihn wegdrücken, kann es aber nicht. Ich lasse meinen Frust einfach in diesem Kuss raus, während er versucht Ruhe durch den Kuss zu stiften. Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen und kralle mich in sein T-Shirt. Ich küsse Can hart - etwas, was er eigentlich machen würde. Meine Augenbrauen sind zusammengezogen und verstärken so irgendwie das starke Gefühl, ihm zu zeigen, dass auch ich Macht besitze. Eine Hand verlässt sein T-Shirt und wandert zu seinem Nacken. Seine Hände verweilen auf Wange und Taille, ziehen mich näher an sich. Unsere nonverbale Kommunikation beginnt - er will Ruhe einbringen und sich durch Zärtlichkeiten entschuldigen und ich möchte meine Wut rauslassen. Das bildet ein süchtig machendes Gemisch, der mich wuschig macht.

Meine Lymphknoten prickeln, mein Rücken und Po kitzeln, langsam bewegen sich meine Hüften, während meine Lippen und meine Zunge stur gegen ihn kämpfen. Aber ich sehne mich gleichzeitig auch so sehr nach ihm. Er küsst mich mit aller Ruhe und Intensität, was mich bis ins Mark erschüttern könnte, wenn ich nicht so wütend auf ihn wäre. Ich fühle mich trotzdem wie auf Wolken, könnte ihn aber trotzdem am liebsten erwürgen. Seine Hand streicht mir durchs Haar, ich spüre, wie meine Wut sich mindert. Langsam lasse ich mich nach hinten treiben, als Can sich bewegt. "Spring", haucht er und greift nach meinen Beinen, die seine Hüften umschlingen. Auf der Theke werde ich abgelassen, schnell hebt er mein T-Shirt an, zieht es mir aus und zieht meinen Kopf an meinen Haaren zurück. Seine Lippen küssen voller Passion meinen Hals hinab, was mich winden lässt. Meine innere Flamme brennt langsam immer stärker und wartet auf das Benzin. Schnell entfernt Can sein T-Shirt, woraufhin unsere Lippen mit derselben Kombination aufeinandertreffen und meine Hände seinen athletischen Körper nachfahren können. Mein BH wird mir vom Leib gerissen und ich werde auf die Theke gedrückt, von meiner Hose und von meinem Slip befreit. Can öffnet schnell und mit beschleunigter Atmung seine Hose, ehe er sein Prachtstück rausholt und in mich hineindringt. Ich stöhne laut auf und wölbe mich entgegen, als er mich komplett ausfüllt. In mir macht sich ein Gefühlschaos bereit, was mir Bauchkribbeln verschafft. Bei diesen schönen Gefühlen kann ich nicht negativ denken, sondern nur stöhnen und genießen. Meine Hand legt Can auf meine Klitoris und deutet an, was ich tun soll. Keuchend lasse ich meine Finger kreisen und schaue in seine dunklen, vor Leidenschaft triefenden Augen. In dieser wunderbaren Ekstase verfallen wir beide und lecken uns gleichzeitig über unsere Lippen. Mein Denkvermögen wirkt benebelt, meine Haut hypersensibel. "Can", wimmere ich, bewege meine Hand schneller und auch meine Hüften. Er spannt seinen Kiefer an und stöhnt einmal tief, was mich stöhnen lässt. Ich werde diesmal schneller kommen, das spüre ich. Mein Körper wölbt sich zuckend, Can bewegt sich schneller, unsere Atmung wirkt abgehackter, ehe ich laut aufstöhne. "Can, gleich", stöhne ich. Er zieht mich auf, stützt sich an der Theke ab und stößt härter zu, sodass ich bei jedem Stoß aufstöhne. "Oh mein Gott!", schreie ich und zucke wie wild, als mich der Orgasmus übermannt. Fest umarme ich Can und bewege mein Becken, bis der Orgasmus verebbt und ich zu zucken beginne. Can küsst mich, während er weiter in mich hineinpumpt und mit einem erstickten Stöhnen kommt. Sein warmes Ergießen und das Pochen seines Geschlechts lassen mich lächeln. Keuchend schließe ich meine Augen und genieße sein Pochen. Das verlief schnell und so ungeplant. Versöhnungssex ist guter Sex. Ich spüre kleine Küsse auf meiner Schulter, welche zu einer Gänsehaut auf der Stelle führen. "Essen?", fragt er mich so verdammt rau. Ich nicke. Langsam gleitet er aus mir heraus, dieses Gefühl ist komisch. Mit ganz viel Ruhe zieht er mir meinen BH an und hilft mir von der Theke. In Slip und BH fülle ich die Tacos auf und versuche meine Beine nicht zittern zu lassen. Erst jetzt fällt mir ein, dass die Friteuse vor einigen Minuten gepiept hat. Mir ist leicht schwindelig, aber ich habe auch nur einen Salat zu Mittag verspeist.

Von den schönen Gefühlen ist nichts mehr vorhanden, eher braust sich etwas in mir auf, doch ich schlucke es hinunter. "Hey." Sein Arm legt sich um mich und sorgt für eine erneute Gänsehaut. "Ist alles in Ordnung?" Ich zucke mit meinen Schultern, denn ich weiß es wirklich nicht. Die Kroketten tue ich leicht zitternd auf einen Teller und gehe damit zur Theke. Cans T-Shirt hebe ich danach auf und ziehe es mir danach über. Sein Duft steigt in meine Nase, beruhigt und besinnt mich. Ich setze mich hin und falte unsere Kleidung, mir ist nach weinen zumute. Can legt das Besteck bereit, ehe wir essen können. Ich bin froh, dass ich wenigstens meinen Appetit behalten habe, denn die Spaghetti-Tacos schmecken echt gut. Irgendwie sagt mir etwas, dass es besser wäre, wenn ich keinen Sex gehabt hätte. Aber es ist doch eine schöne Sache? Ich verwerfe den Gedanken. Cans Hände erscheinen mir interessanter. Er beißt in den Taco, wodurch sein Masseter Muskel stark zur Geltung kommt, ich liebe es. "Hätte ich noch Salat gemacht", flüstere ich. Wenn ich meine Stimme anhebe, dann würde sie anfangen zu beben. Ich muss weinen, halte mich jedoch zurück. "Alles gut, es ist perfekt." Meinen Taco esse ich zu Ende und nehme mir den nächsten. Die Kroketten tue ich einfach in den Taco. Ich will schnell zu Ende essen und dann weinen. Werden wir nicht über den Konflikt reden? Ich glaube, das würde mich beruhigen. Aber was ist, wenn wir uns wieder streiten, wenn ich es anspreche? "Wie... wie war dein erster Tag?", kommt es heiser von mir. "Das Übliche halt. Branülen legen, Patienten aufnehmen, aber ich dürfte heute praktische Maßnahmen unter Aufsicht führen. Ich mag die Herzchirurgie." Ich nicke. Die Herzchirurgie ist wirklich toll. "Und bei dir?" Kurz zuckt sein Kiefer. "Die Stationsärztin", räuspere ich. "Sie war nett und meinte, dass, wenn ich diese gute Struktur bei Visiten und beim Vorgehen von Maßnahmen beibehalte, komme ich so schnell wie möglich in den OP." Meine Stimme bricht am Ende. Sein Blick wird mir zu eindringlich, er erkennt was los ist. "Shana, was ist mit dir?", fragt er sanft. Mir steigen die Tränen auf, doch ich knabbere relativ geflissentlich das Essen. "Shana", setzt er sanft an. "Ich muss auf Toilette", flüstere ich brüchig. Can schüttelt den Kopf und steht auf. In mir wehrt sich irgendetwas, sich der Umarmung hinzugeben, aber der größte Teil von mir schreit nach ihm. "Komm her." Ich schluchzte unkontrolliert und lasse mich weinend in seine Arme fallen. "Sh... Shana, was hast du?" Beruhigend fahren seine großen Hände meinen Rücken entlang und drücken mich fester an sich. Ich weiß nicht, was los mit mir ist. Plötzlich ist alles durcheinander und wirkt negativ. Ist es immer noch die nicht vertragende Vergangenheit? Ist es Cans jetziges Handeln? Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und wischt mir mit seinen Daumen die Tränen weg, küsst mehrmals meine Stirn und blickt mir fragend in meine Augen, in meine Seele. "Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du weinst." "Wieso sorgst du dann dafür?", flüstere ich. Sein Gesicht wirkt irgendwie aschfahl, vielleicht bilde ich es mir auch nur ein.

"Ich-, nein, ich mache doch nichts", kommt es überrumpelt von ihm. Ich muss es ansprechen, das wird alles sonst viel schlimmer. "Can, du willst mich kontrollieren." Sofort schüttelt er seinen Kopf. "Akzeptierst du mich so wie ich bin?" Er nickt, als ob sein Leben davon abhängen würde. "Wieso vertraust du mir dann nicht und lässt mich nicht das tragen, was ich möchte?" Er atmet ein, hält inne und seufzt dann. Schweigend schaut er zur Seite, weswegen ich sein Gesicht zu mir drehe. "Wieso?", hauche ich. "Nein", murmelt er. "Can, du musst mich akzeptieren, sonst macht es keinen Sinn, dass wir verheiratet sind. Du liebst mich doch?" "Über alles", wispert Can. Seine Hände fahren unruhig über meine Arme. "Ich-, ich mache es nie wieder, versprochen! Ich vertraue dir, du machst nichts Schlimmes, du bist meine Frau." "Wieso hast du es von Anfang an nicht getan?" Er hält inne. Mir kommt nur eins in den Sinn. "Denkst du, ich würde dich betrügen? Denkst du, ich würde jemanden küssen oder anlocken? Ist es DAS?" Die ganze Vergangenheit schwirrt wieder in meinem Kopf herum und sorgt für Verwüstung. Mein Herz pocht und ich spüre das unangenehme Ziehen im Brustkorb, welches ich auch in meinen Händen spüre. "Nein", flüstert er. "Was dann?", kommt es aus einer Mischung aus Anblaffen und Verzweiflung von mir. "Ich habe doch nur Angst, Shana!" Ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbilde oder ob es Gottes Werk ist, dass ich seine Angst spüre. "Ich will doch nur nicht, dass dasselbe wieder passiert. Ich will nicht, dass sich andere in dich verlieben und dich anfassen und küssen wollen. Ich habe Angst um mein wertvollstes Stück, das mich am Leben hält, Shana. Ich bin verrückt nach dir, versteh das!", kommt es am Ende verzweifelt von ihm. Er umschließt feste meine Schultern. Mit tropft eine Träne hinab. "Wieso sollte ich mich darauf einlassen, Can?" Meine Stimme ist nur ein kleines Flüstern. Sofort entfernt sich Can von mir. "Can?" "Weil ich nicht perfekt bin!", zischt er plötzlich. Ich muss schlucken. Bitte nicht schon wieder. "Ich bin ein Idiot mit Komplexen, Ängsten, Zwängen und Einschränkungen. Vor Jahren war ich nicht einmal in der Lage einen Stift in der Hand zu halten und jetzt bin ich nicht in der Lage meine Frau glücklich zu machen. Was soll ich überhaupt hier?" Er rauft sich sein Haar und verlässt die Küche. Schnell laufe ich ihm nach und halte ihn fest. Wassertherapie, wir brauchen die Wassertherapie. "Ich lasse nicht zu, dass du so denkst. Ich lasse nicht zu, dass du heute wieder voller Panik aufstehst." Wir steigen in Unterwäsche in die Wanne, die ich dann auffülle. Can schaut auf den Wasserstrahl und dann zu mir. "Can, du bleibst nur auf dem Weg stehen, wenn du dich selber nicht akzeptierst, verstehst du das nicht?" Er antwortet mir nicht, sondern zuckt mit seinen Schultern. "Jeder hat irgendwelche Probleme. Sieh mich an! Ich habe Neurodermitis, muss mich im Winter vor allem damit herumschlagen, zudem habe ich viele Allergien und Unverträglichkeiten, plus meine Laktoseintoleranz. Ich habe mich so sehr zu dir geöffnet, dass ich schon bei den kleinsten Dingen weinen könnte, aber ich akzeptiere mich trotzdem und schäme mich nicht dafür. Es ist doch toll, dass wir Dinge haben, die andere nicht besitzen", versuche ich ihm zu erklären. Leicht zuckt er mit seinen Schultern und planscht leicht. "Ich mag Wasser", flüstert er. Ich nicke. "Gut und wieso magst du es?" "Ich mag es im Wasser zu sein, da vergesse ich alles Negative, es macht Spaß und ich fühle mich bedeckt, also meine Narbe ist verdeckt und niemand sieht mir meine Einschränkungen an." Seine Hand lässt er unter den Wasserstrahl gleiten und verteilt das Wasser auf seiner Haut. Das Wasser ist für ihn also eine Unterstützung seiner Selbstwertschätzung oder eine Schutzhülle. "Was magst du noch? Was lässt dich deine einzigartigen Eigenschaften vergessen?", möchte ich wissen. "Einzigartig?" Entgeistert sieht er mich an. "Ja, einzigartig, besonders. Es regt mich zum Denken an, nur siehst du es zu schlecht. Sonst bin ich doch die pessimistische Person." Ich lächele leicht und fahre über sein Knie.

Sprachlos schaut Can mich an und blinzelt verwirrt. Er kann es anscheinend nicht realisieren, dass ich es akzeptiere, dass er so ist, wie er nun mal ist, dass ich es als gut betitele. "Das... das geht doch gar nicht", nuschelt Can schüchtern. Seine Ohren werden rot und er kratzt seine Brust. Oh, wie süß. "Doch", lächele ich. Das Wasser drehe ich ab und mache leichte Wellen. "Nein, du lügst." "Can, ich lüge nicht. Ich sage das, was ich denke. Ich war als Kind total aggressiv und habe meinen Kopf gegen die Tür geschlagen, wenn ich wütend war." Ich muss schmunzeln. "Das ist okay, jeder hat irgendetwas, was er vielleicht nicht so sehr mag. Du musst lernen, dich zu lieben. Wie hast du es denn in der Oberstufe geschafft, so scheiße selbstverliebt zu sein? Wo ist der selbstverliebte Can, denn ich am liebsten erwürgen wollte? Sollen wir eine Modenschau machen, wo ich dich anfeuere?" Er muss schmunzeln. Neckend kneife ich in seine Oberschenkel. "Du bist selbstverliebt, Can, ich weiß es." Lächelnd setze ich mich auf seinen Schoß und fahre durch sein Haar. "Bist du hässlich?" Entgeistert schüttelt er seinen Kopf. "Na, siehst du?" Ich stoße meinen Kopf gegen seinen und umarme ihn innig. Er braucht die guten Hormone. "Du bist toll, du bist hübsch und dein Penis ist wirklich groß." Ich muss glucksen und sehe in sein lächelndes Gesicht. Machen ihn die einfachen Komplimente so schnell so glücklich? "Du brauchst auch viel Liebe und Aufmerksamkeit", stelle ich neckend fest. Can schüttelt murrend den Kopf. Hach, Can und seine Männlichkeit. "Hör auf zu lügen und steh zu dir. Schmusen ist doch toll." Ich umarme Can wieder und drücke fest zu. "Schmuse-Can", säusele ich. Lächelnd lehne ich mich an ihn und ziehe mich langsam aus. Wenn wir schon in der Wanne sind, können wir uns auch ein Bad gönnen. Das Wasser drücke ich aus meiner Unterwäsche und sehe Can abwartend an. Natürlich kleben seine Augen an meinen Brüsten, die er sofort anfasst. "Das sind meine Anti-Stress-Bälle." Er drückt feste zu, was mich aufjaulen lässt. "Sie sind sensibel, nimm meinen Hintern." Murrend umfasse ich meine Brüste und sehe ihn grinsen. Wie schnell sich seine Launen doch ändern können. "Ziehst du mir die Boxershort aus?" Wenn es dich glücklich macht. Can hebt lächelnd sein Becken an, sodass ich sie ihm ausziehen kann. "Bläst du mir dann auch einen?" Er grinst überheblich. "Vielleicht später." Nachdem ich das Wasser aus der Boxershort gedrückt wurde, schmeiße ich leider daneben, als ich den Wäschekorb treffen wollte - das Bad ist klein. Ich lasse Duschgel ins Wasser laufen und schäume es auf, lasse nebenbei noch Wasser hineinlaufen. "Du hast schöne Hände, Can. So maskulin." Seine riesige Hand nehme ich und fahre über seine Venen. "Wie winzig deine Hände sind", schmunzelt Can, der meine Finger spreizt. "Deine Finger könnten ja so groß wie meine Zehen sein." Ich rümpfe die Nase. Langsam bildet sich der erwünschte Schaum, solange lehne ich mich an Can. "Fühlst du dich gut?", frage ich. "Jetzt schon, aber ich weiß nicht, wie es später sein wird." Ich schnalze mit der Zunge. "Wieso, Can? Was bringt dich dazu?" "Shana, diese Gedanken kommen einfach. Ich fühle mich schuldig, ich bringe dich zum Weinen, ich mache dir Angst und ich habe dir wehgetan." Vielleicht dauert es. Ich kann keine Genesung in kurzen Tagen erwarten - so schön es auch wäre. "Und ich weiß, dass du nichts vergisst und mir noch nicht vergeben hast. Wirst du es eines Tages tun?" Ich nicke. Irgendeinmal muss ich es tun.

"Irgendwann kommt die Erlösung unserer Probleme."

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Ja, die haben es schon wieder getan und falls es wen nervt, dann habe ich die geniale Erfindung, die sich ÜBERSPRINGEN nennt. Die ist gut, denn Shana und Can werden bumsen und bumsen und bumsen und bumsen und vielleicht auch einmal bumsen - und vielleicht überlege ich es mir, sie nach 300 Kapiteln bumsen zu lassen

Oh und lest euch doch bitte erst einmal das durch, was nach einem kurdischen Satz steht. Ich bin mir da ganz sicher, dass dort indirekt die Übersetzung steht : )

- Helo

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