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Kapitel 30

Sam Smith - Pray

Mittwoch, 15. Januar

Die Uni verlief heute gut. Can sitzt zwar immer noch weiter hinten und Aykan sitzt immer noch da, wo er immer sitzt, aber es verläuft trotzdem gut. Heute lernen wir wieder bei Can, genau wie gestern und vorgestern. Schüchtern lächelt er mich an und schaut auf seine Notizen. "Wieso zählt der schwarze Hautkrebs nicht zu den epithelialen Hautkrebstypen?", fragt Can. "Weil sich maligne Melanome nicht von den Epithelien ableiten, sondern von den Melanozyten", erkläre ich lächelnd, woraufhin er verstehend summt. "Nenn mir die drei lichtunabhängigen Tumore der Haut", fordere ich von Can. "Kutane Lymphome, Sarkome der Haut und andere Tumore, wie MCC." Ich nicke. Es ist schön, wie harmonisch es jetzt ist. Am liebsten würde ich jetzt in seinen Armen liegen, aber es muss alles langsam gehen. "Ich will etwas sagen", setzt Can nuschelnd an. Ich werde aufmerksam und schaue abwartend in seine gelben Augen. "Ich finde es faszinierend, wie schnell du den ganzen Stoff verstehst und einiges aus eigener Hand erklären kannst. Nicht jeder ist so schlau wie du und das obwohl du nichts in Mathe verstanden hast, manchmal links und rechts vertauschst und viele Säle nicht findest." Ich grinse. Ich habe gestern die ganze Zeit darauf gewartet, dass Can mir etwas von seinen Gedanken erzählt, aber es kam nichts. "Danke", summe ich und lache kurz. "Und ich mag es, wenn du lachst. Auch wenn dein Lachen sehr oft sehr laut ist. Und seitdem ich dein T-Shirt habe, schlafe ich wunderbar. Vielleicht... vielleicht kannst du ja wieder bei mir schlafen", nuschelt er am Ende schüchtern. Cans Ohren werden rot, was mich quietschen lässt. Wie süß er doch ist! "Irgendwann mal ganz sicher." Ich will nach den schlimmen Dingen, die Can getan hast, vorerst nicht bei ihm übernachten, so schön es auch wäre.

"Ich hoffe sehr, dass du mir irgendwann mal verzeihen kannst. Ich werde mich bemühen. Bald muss ich wieder zur Therapie und du musst morgen zur Desensibilisierung. Ich hoffe, dass das nicht ins Auge geht", murmelt Can am Ende. Ich hoffe auch, dass ich irgendwann mal ganz darüber hinweg bin. "Darf ich eine deiner Strickjacken?" Can nickt und will aufstehen. "Warte, ich bin sowieso näher am Schrank." Ich stehe auf und stöbere in seinem unordentlichen Schrank nach einer Strickjacke. Meine Hand stößt gegen etwas Festes. Fragend ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und hole den Gegenstand hervor. Mein Herz schlägt augenblicklich schneller, als ich die Waffe in meiner Hand halte. "Was sucht das in deinem Zimmer, Can?", frage ich aufgebracht und halte die Pistole hoch. Cans Blick verfinstert sich, oh nein. Langsam steht er auf und schlägt feste gegen die Tür, was mich zusammenzucken lässt. Ich werde panisch und gehe schnell auf Abstand. "Gib es her!", brüllt er, was mir mehr Angst macht. Ramazan ist nicht da, was soll ich jetzt machen? "GIB HER!", schreit er. Ich atme schneller und werde hysterisch. Dass ich ihm nicht die Waffe gebe, macht ihn umso wütender, weswegen er jetzt gegen seinen Schrank haut. Ich gebe ein Wimmern von mir und drücke mich an die Wand. Mir steigen die Tränen auf, weil der wütende Can vor mir ist, der sich nicht kontrollieren kann und mir vielleicht wehtun könnte. "Shana!", schreit er. "Schrei nicht!", weine ich und schmeiße die Waffe auf den Boden. Ich habe totale Angst. Mir ist warm und kalt zu gleich.

Can schaut mich erschrocken an und hält sich den Kopf. "Ich-, ich-," Panisch und verwirrt beißt er sich auf die Unterlippe und schaut in mein Gesicht, wo immer noch Tränen hinunterfließen. "Nicht weinen", haucht er sanft. Ich will gerade nicht hierbleiben. Die Male als er betrunken war kommen mir wieder in den Sinn oder, als er mich an den Haaren herumgeschleudert hat. "Ich will nach Hause", flüstere ich. Can schüttelt panisch seinen Kopf und kommt mir näher, weswegen ich den Kopf schüttele. Ich will an Can vorbeilaufen, als er mich an meinem Unterarm festhält. "Bitte, Shana", presst er hervor. Langsam zieht er mich näher an sich. In seinen Augen sieht man seine Panik. Er will nicht, dass ich gehe. "Es tut mir leid. Ich wusste gerade nicht, was los mit mir war. Ich wollte nicht ausrasten, es tut mir leid." Er will mir meine Tränen wegwischen, was mich kurz zusammenzucken lässt. "Ich wische sie mit meinem Pullover weg, damit ich dich nicht berühren muss", sagt er dann etwa betroffen und zieht den Ärmel über seine Finger, um mir dann über Augen und Wangen zu wischen. Mich schmerzt diese Angst so sehr. Ich will keine Angst haben, aber so einfach ist das nicht. Wenigstens weiß ich, dass Can aufhört, wenn ich weine und wenn ich ihm sage, dass er aufhören soll. Ob es das nächste Mal auch so sein wird, weiß nur Gott. "Ich-, ich mache dir Kakao. Du hast deine Tabletten genommen?" Er hält sich seinen Nacken und sieht mich unsicher an. In seinen Augen leuchtet wieder dieses Unschuldige auf. Ich kann ihn nicht alleine lassen, wenn er so guckt.

Can nimmt mich an meinem Unterarm und holt dann eine Tasse raus, woraufhin er sich seinen Pullover auszieht und ihn mir gibt. Überrascht schaue ich ihn an und muss auf seinen stählernen Oberkörper gucken. Er trägt die Kette mit der Patrone. "Ich kann mir doch eine Strickjacke holen", murmele ich verdutzt, woraufhin Can seinen Kopf schüttelt. "Da ist die Waffe, gerade ist etwas Schlimmes passiert. Da will weder ich noch du rein. Ich würde mich unwohl fühlen, wenn du da reingehen würdest. Nimm es bitte." Was gerade wohl in seinem Kopf abgeht? Wie schlimm nimmt Can das gerade Geschehene auf? Ich nehme den gutriechenden Pullover an mich und ziehe ihn mir über. Can scheint wohl nicht zu frieren und dabei ist er oben nackt. Ich kann nicht anders und muss ihn begaffen. Ich würde seinen Oberkörper so gerne anfassen wollen. Die Tasse tut er in die Mikrowelle und dreht sich zu mir. Seine Bauchmuskeln sind so schön definiert. Schnell hebe ich den Blick an und sehe in sein schmunzelndes Gesicht. Wie schnell sich seine Laune ändern kann. "Ja... die sind schön", nuschele ich und zeige auf seine Bauchmuskeln. "Ich weiß, du mochtest sie schon immer." Leicht lächele ich und halte den Ärmel vor meinen Lippen. Ich lasse den weichen Stoff über meine trockenen Lippen fahren und ziehe unauffällig seinen Duft ein. Die Mikrowelle piept, Can übergibt mir die Tasse und setzt sich auf den Boden. Ich kenne Can so gar nicht. Er kommt mir kindlicher vor, was ich jedoch sehr süß finde. "Willst du?", frage ich, bevor ich trinke. Er schüttelt den Kopf. Der Kakao schmeckt und wärmt mich. Nach zwei Schlucken halte ich die Tasse in beiden Händen fest und schaue auf Cans Schoß.

"Ist dir nicht kalt?", frage ich ihn. "Solange dir warm ist, ist mir auch warm." Ich muss lächeln. Das ist typisch für ihn. "Du siehst wunderschön aus, wenn du lächelst. Ich freue mich immer, wenn ich dich zum Lächeln bringen kann... vor allem, wenn du davor wegen mir weinen musstest." Ich hebe den Blick an. Ich will ihn so gerne umarmen, aber tue es nicht, weil ich weiß nicht, wie er reagieren würde. So sehr die kleinen Traumata auch in mir schwimmen, so gerne würde ich ihn spüren und somit die Traumata verarbeiten. "Wie würdest du reagieren, wenn ich dich jetzt umarmen würde?" Seine Augen weiten sich. "Bitte", flüstert er und öffnet seine Arme. Ich lege die Tasse auf den Tisch ab und schmeiße mich schon fast auf ihn, weswegen sein Rücken den Boden berührt. Er windet sich. "Der Boden ist kalt." Ich hebe ihn mitten in der Umarmung auf und schließe ganz fest meine Arme um ihn. Meinen Kopf lege ich in seine warme Halsbeuge und ziehe tief seinen Duft ein. Mein Herz pocht vor Freude und meine Augen wollen Freudentränen rauslassen, doch meine Augen lasse ich zu. Mit meinen gewärmten Händen fahre ich über seinen breiten Rücken und genieße es, wie nichts anderes zuvor. "Deine Nase ist kalt", informiert er mich und fährt mit seinen Fingerkuppen über meine Seiten. Es fühlt sich so schön an, sodass ich von einer Gänsehaut empfangen werde. Ich will ihn gar nicht loslassen und fahre ihm über seine Haare. Es fühlt sich so an, als ob ich Can fünf Jahre nicht gesehen hätte und ihn nach so langer Zeit endlich wieder in die Arme schließen kann. Mein Rücken tut etwas weh, weil ich auf Knien sitze und etwas nach vorne gebeugt mich. Ich hätte mich zwar gerne auf seinen Schoß gesetzt, aber das tue ich bei einem anderen Mal.

"Das fühlt sich wunderbar an", flüstert Can und zieht mich näher an sich, sodass ich gezwungen bin auf seinem Schoß zu sitzen. Gott, ich freue mich gerade so sehr! "Ja, das tut es", murmele ich. Ich will mich nicht regen, keiner kann diesen Moment zerstören. Von mir aus, bleibe ich die ganze Nacht auf seinen Schoß, in dieser Umarmung und das obwohl ich nicht über Nacht hierbleiben will. "Das habe ich echt vermisst", murmele ich. "Ich auch. Mein Herz schlägt echt schnell." Er nimmt meine rechte Hand und legt sie auf seine warme Brust, wo ich sein Herz schnell schlagen spüre. Vielleicht können wir die Krankheit doch bekämpfen, vielleicht mit Liebe und Zuneigung. Es wird Dopamin und Oxytocin ausgeschüttet, was uns glücklich macht und sorgt, dass wir uns nah bei einander haben wollen. Ich will Can gerne küssen wollen, auch wenn mich die ganzen Dinge, die er getan hat, plagen könnten. Es war ja kein richtiger Betrug. Wir waren nicht mehr zusammen, das zählt dann nicht. Die Dinge hat er schon immer getan und war monogam, als wir zusammen waren. "Can." Er brummt. "Die Umarmungen sind auch ein Teil der Therapie, die ich mit dir machen will." Can nickt. "Täglich?", fragt er, was ich bestätige. "Berührungen sind in meiner Therapie das A und O." "Das ist besser als die Therapie, zu der ich immer hinmuss. Kann ich die nicht abbrechen und nur von dir therapiert werden?" Ich verneine es streng, was ihn brummen lässt. "Wieso?", murrt er. "Weil du dahin musst. Keine Widerrede."

Jemand öffnet die Tür. Ramazan ist da und auch Meryem - dem Lachen zu urteilen. Wir ergreifen aber nicht die Initiative, uns zu lösen. Nein, wir bleiben eng umschlungen und genießen den Moment. Die Schritte kommen immer näher, komischerweise fühle ich mich umso wohler jetzt, obwohl ich mich davor immer geschämt habe, Can vor den anderen zu küssen. "Gott, ist das süß", sagt Ramazan leise lachend, was mich lächeln lässt. "Ramazan, kannst du im Zimmer die Waffe aufheben?", fragt Can, woraufhin Ramazan wohl nonverbal etwas macht, denn Can zuckt danach brummend mit seinen Schultern und zieht mich noch näher an sich. Ich höre, wie Ramazan in Cans Zimmer geht und schnell in sein Zimmer läuft. "Ramazan hat die Waffe zu sich genommen", informiert er mich. "Sie war doch schon einmal bei ihm. Du hast ihm sogar wehgetan, Can." Er brummt ein weiters Mal. "Ich habe mich dafür entschuldigt. Er hat mir verziehen." Wie könnte Ramazan ihm auch böse sein, wenn er weiß, dass etwas mit Can nicht stimmt? "Meine Mutter will uns am Samstag bei sich haben. Sie will ein Essen veranstalten." Ich muss schmunzeln. "Deine Mutter, meine Mutter, Derya und wir beide. Das wird gut werden, oder?" Ich nicke und fahre über seine weiche Haut am Rücken. "Hast du schon einen Praktikumsplatz?", frage ich ihn, was er verneint. "Du?" "Ich weiß nicht, ob ich in die psychiatrische Richtung gehen soll oder in die Neurologische. Wieso gibt es kein Praktikum für Chirurgie?", murre ich. "Das kommt noch bestimmt. Ich gehe dahin, wo du hingehen willst."

Ich lächele. Can versucht es wirklich. Er passt sich seiner alten Persönlichkeit an. Seine neue Persönlichkeit ist nur etwas emotionaler, als seine Alte. Diese Dissoziation macht ihn reizbarer, aber manchmal finde ich das schön, genau wie jetzt: jetzt ist er total sensibel, weil ihm durch seine Erkrankung klar wird, wie sehr sich seine Ausbrüche auf seine Mitmenschen abfärben. Er versucht die Scherben aneinander zu kleben und es gelingt ihm! "Ist es schlimm für dich, dass ich schwitze?" Ich muss lachen. "Nein, ich schwitze glaube ich auch, weil ich zwei Pullover trage und deine Körpertemperatur an mir spüre." Er legt sich auf den Boden und zieht mich etwas hoch, damit er sein Gesicht in meine Halsbeuge legen kann. Dass er vielleicht eine Blasenentzündung bekommen kann oder der Fakt an sich, dass wir auf dem Küchenboden kuscheln, interessiert ihn nicht. Ich lege mich ebenfalls auf den Boden, sodass Can normal atmen kann, lasse aber nicht ab. Gerade ist mir sogar die Dermatologie egal. Das Meiste kann ich schon so. "Ich hoffe, du siehst nicht mehr den brutalen Jungen, der dich an deinen Haaren gezogen hat", flüstert er. Mein entspannter Blick hält nicht mehr an. "Du denkst immer noch so?" Can drückt mich fester an sich. "Bitte, bitte, ich tue alles, damit es wieder gut wird. Denk nicht an die Vergangenheit." Ich spüre seine Unruhe, was mir leidtut, doch so schnell kann ich das alles nicht vergessen, auch wenn es mehrere Monate hinter uns liegt. Durch das Versuchen beiderseits verheilen schon die meisten Wunden der Vergangenheit, und ich hoffe, dass es weiterhin so bleibt. "Ich bin nicht bereit, dich ein weiteres Mal zu verlassen", murmelt Can.

Ich muss wieder lernen, in der Gegenwart zu leben und nicht an der Vergangenheit zu hängen.

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