Kapitel 8
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Wie vielleicht aufgefallen ist, ist das noch eine unkorrigierte Version. Gibt es jemanden von euch, der Lust hätte Korrektur zu lesen? Ihr würdest die Kapitel dafür schon zeitiger bekommen und lesen können. Wer Lust hat, kann sich ja mal melden^^ Wäre aber schön, wenn ihr auch die Zeit dazu hättet.
Kapitel 8
Das sorgte dafür, dass sich Saori wenigstens aufrichtete. Die Kühle half ihr, sich ein wenig zu sammeln und sie betrachtete ihre zitternden Hände. „Danke ..., dass Ihr mich befreit habt", kamen die leisen Worte über ihre trockenen Lippen.
„Da du jetzt schon wach bis. Geh dich im Bad waschen. Ich habe auf den Stuhl ein Kleid für dich. Komm raus, wenn du so weit bist", wies er sie an und hing nicht weiter auf den Albtraum ein, merkte sich aber durchaus, dass sie sich bedankt hatte.
Langsam erhob sich das Mädchen und schwankte für einen kurzen Moment, als sie stand. Ihre silbernen Haare hingen ihr über die Brust, sodass sie das Lederband beinahe verdeckten. Gehorsam wusch sich Saori den Schweiß von ihrer Haut und besah sich das Kleid, welches er ihr bereitgelegt hatte.
Sie zog es vorsichtig an und es dauerte nicht lange, bis sie wieder in dem Raum stand.
Aaron war verschwunden und würde wohl wie angekündigt vor der Tür warten.
Deshalb trat sie auch auf die Tür zu, die sie dieses Mal seltsamerweise ohne Probleme öffnen konnte. Sobald sie diese geöffnet hatte, wollte sie diese am liebsten wieder schließen. Die Wärme, die ihr entgegenschlug, fühlte sich nicht für sie an. Warum hatte er ihr überhaupt ein Kleid gegeben? Ein Sklave trug keine Kleider, wenn er arbeiten musste.
Schüchtern und mit gesenktem Kopf trat sie aus dem Zimmer und spürte seine Präsenz sehr genau.
„Berühr den Stein an deinem Hals", wies er sie an und wusste, dass das dafür sorgen würde, dass sich der Zauber der veränderten Wärme anpassen würde.
Hektisch berührte sie ihn und sie fühlte eine kleine Erleichterung in sich aufsteigen, als er ihr half, sich der Temperatur anzupassen.
Aaron nickte. „Und jetzt komm", wies er sie an. „Hast du gegessen?", fragte er, nachdem er ein paar Schritte gegangen war.
Langsam schüttelte sie den Kopf und hielt sich zwei Schritte hinter Aaron. Ihre Hände trug sie gefaltet vor sich, da sie sich sonst so angreifbar fühlte. Der Rock des Kleides ging beinahe bis zum Boden, was sie dazu veranlasste, vorsichtiger zu laufen, denn sie wollte diesen nicht zerstören.
Aaron bemerkte das aus den Augenwinkeln. „Warum nicht?", fragte er und führte sie eine Treppe mach oben.
„Ich habe gesagt, ich habe keinen Hunger", wiederholte sie leise ihre Worte. Sie hatte gesehen, dass das Essen noch auf dem Tisch gestanden hatte.
„Du bist dumm, wenn du dich selbst quälst", sagte er und trat in einen weiteren Flur. „Hier befinden sich die Arbeitsräume der Dienstboten", erklärte er mit ruhiger Stimme.
Warum erklärte er ihr das überhaupt? Konnte er nicht einfach dazu übergehen, sie dorthin zu bringen, wo sie ihr restliches Leben arbeiten würde? Das würde die Sache vereinfachen, anstatt sie die ganze Zeit zu verwirren. Ihren Kopf hob sie nicht, sondern ließ nur den Blick schnell über den Flur wandern. Dieser war erstaunlicherweise hell und sah sogar freundlich aus. Hier und da gab es Pflanzen und man hörte eifrige Stimmen hinter einer Tür, die sie nicht verstand.
Außerdem war es ihre Sache, ob sie aß oder nicht. Besser, sie quälte sich selbst in den Tod als dass Aaron das übernehmen würde. Bei ihr würde es wenigstens weitaus angenehmer verlaufen, als wenn er seine Hände im Spiel hatte.
„Dort befindet sich die Küche", erklärte er ihr weiter. „Du wirst vielleicht ab und an dorthin müssen", fügte er hinzu und führte sie immer weiter geradeaus, bis sie durch eine Art Torbogen im Gang traten. Hier änderte sich plötzlich alles. Es wurde elegant und orientalisch. Wunderschöne Ornamente und Statuen umgaben sie. Leise hörte sie Frauen lachen und das sanfte Plätschern von Wasser.
Erstaunt hob sie den Blick, als sie diese neuen Geräusche wahrnahm. Ihr interessierter Blick schweifte umher, wobei sie tunlichst den Blick zum Engel in der weißen Tunika mied. Saori drehte sich sogar langsam im Kreis, um diese Dinge zu betrachten. Noch nie hatte sie etwas so Elegantes gesehen. Kein Wunder, wenn man reich und mächtig wie Aaron und seine Familie war, war das durchaus machbar. Die Ornamente bekamen einen musternden, sehr neugierigen Blick zugeteilt, denn diese faszinierten sie sehr.
„Das hier wird dein Aufgabenbereich", erklärte er mit ruhiger Stimme. „Sei freundlich." Damit öffnete er eine Tür und eine kleine Versammlung Frauen blickte auf.
Sofort machte Saori auf dem Absatz kehrt, hob ihr Kleid an und rannte den Flur entlang. Sie wollte zurück in ihren Raum, wo sie allein war. So viele Menschen auf einmal bekamen ihr nicht gut und machten ihr Angst. Wobei es egal war, ob es Frauen oder Männer waren. Der kurze Blick auf die Frauen, welche sie gemustert hatten, war genug gewesen.
Aaron seufzte und hob den Arm, als wolle er sie festhalten. Das sorgte dafür, dass sie immer langsamer wurde, weil es schwer war, vorwärtszukommen. „Verzeiht meine Damen", sagte er und schloss die Tür wieder. Es schien, als hätte er hier einen besonders schweren Fall vor sich.
So sehr sie auch kämpfte, es gelang ihr nicht, weiter zu rennen. Ihr Herz klopfte wild, während sie versuchte, sich irgendwie von seiner Magie befreien zu können.
Hinter sich hörte sie seine langsamen Schritte, die immer näherkamen. „Was gibt es jetzt für ein Problem?", erkundigte er sich im Plauderton.
Saoris Angst wuchs, je näher er kam. Seine Freundlichkeit war verdächtig. Mit letzter Kraft erreichte sie den Rahmen der Tür, an dem sie sich festhalten konnte. Allerdings hatte sie nicht genügend Kraft, seit sie diese ein wenig verbrannt hatte. Ihre helle Haut wiesen rote Spuren davon auf, die sie im Moment nicht interessierten.
„Ich kann nicht mit vielen Menschen zusammen sein", antwortete sie hektisch und schnell. Noch nie war sie jemand gewesen, der viele Leute um sich herum vertrug.
Der Engel hob eine Augenbraue. „Gut", antwortete er, bevor er eine Hand in ihren Rücken legte und sie spürte, wie sie gezwungen war zu laufen.
Er führte sie in eine andere Richtung und trat mit ihr schließlich hinaus in einen überdachten Garten.
Nur widerwillig ließ sie sich führen, wobei es ihr unangenehm war, dass er hinter ihr lief.
Als sie jedoch den Garten sah, keuchte sie leise auf. Sie hatte eine Schwäche für Blumen jeglicher Art, doch da sie bei ihnen nur spärlich gewachsen waren, hatte sie ihre Fantasie freien Lauf gelassen und neue Blumen auf dem Papier erstellt, die sie sogar benannt hatte.
Sie hatte nicht erwartet, dass es hier so einen schönen Garten gab. Wenigstens stand sie nicht in der Sonne, doch die Hitze hier draußen war um einiges stärker, sodass sie unbewusst an das Lederband fasste.
Ringsherum war der Garten offen, sodass ein leichter Wind wehte und die verschiedenen Düfte der Blumen in einer schönen Harmonie zusammenfügte und diese dann weitertrug.
„Kennst du dich mit Blumen aus?", fragte er und führte sie immer weiter in die grüne Oase, deren Mittelpunkt ein See war.
„Ein wenig. Es gab nicht viele zu Hause", antwortete sie wahrheitsgemäß und leise. Ihre Augen konnten sich daran nicht sattsehen, wie hübsch die bunte Blumenvielfalt war.
„Kannst du lesen?", fragte er weiter. Wenn sie nicht viel wusste, musste sie es sich eben anlesen. Er spürte ihre Freude und das gefiel dem Engel sehr. Ihre Familie sollte leiden, doch nicht sie.
Langsam nickte sie. Das hatte sie schon von klein auf gelernt. Allerdings hatte sie ständig diese grausamen Geschichten lesen sollen, wobei sie sich geweigert hatte. Stattdessen hatte sie Bücher gelesen, die mit der Natur, aber auch mit interessanten Legenden gefüllt gewesen waren.
Der See hob ihre Laune beträchtlich und sie stürmte gerade darauf zu. Das erinnerte sie an die Kühle des Meeres. Saori ging in die Hocke und sah sich in dem Spiegelbild des Wassers, welches ruhig vor ihr lag, an. Sie erkannte sich in so einem Kleid nicht wieder und es war unangenehm, das festzustellen. Sie ließ einen Finger in das Wasser gleiten und bewegte ihn ein wenig hin und her.
„Gut. Du hast Zugang zur Bibliothek. Dort wirst du alles finden, was du brauchst", meinte er. „Du kannst dich hier frei bewegen und wenn du eine Blume siehst, die krank ist, kümmerst du dich darum oder meldest es bei dem jungen Mann, der hier im er umher wuselt", erklärte ihr Aaron, der sie einfach nur beschäftigen wollte.
Sie würde es dem Mann melden, wenn sie eine entdeckte. Saori konnte keine Blumen anfassen, ohne dass sie eingingen. Ihre Mutter hatte sie einmal als eine Todbringerin deswegen bezeichnet, doch trotz allem hatte Saori noch nie getötet. Und sie würde es auch weiterhin nicht. Lieber ließ sie sich töten, als jemandem Leid zuzufügen. Dass Aaron ihr allerdings Zugang zu der Bibliothek gewährte, freute sie wirklich. Dann konnte sie sich vielleicht ein wenig ablenken. Und vermutlich würden nicht sehr viele Leute dort sein.
„Wo ist die Bibliothek?", fragte sie vorsichtig.
„Hier entlang", sagte er und war gespannt, ob sie ihm folgte.
Nur zögernd erhob sie sich und warf noch einen letzten Blick auf die Blumen, die sanft im Wind wiegten. Wieder ging sie einige Schritte hinter dem Engel, dessen Präsens sie wirklich einschüchterte.
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Das hier war die Leseprobe von Aingeru Aroha - Engelstanz (Band 1). Wenn ihr erfahren wollt, wie es mit Aaron und Saori weitergeht: Das Buch gibt es als Ebook und Taschenbuch bei Amazon, Thalia, Hugendubel und vielen mehr zu kaufen. Es dauert noch 1-2 Tage, bis es angezeigt wird.
Sobald ich den Link dazu habe, poste ich ihn euch hier in den Kommentaren!
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