Kapitel 21
Kapitel 21
"Im Grunde kann ich dieses Gefühl auch mit meinen orangefarbenen Staub hervorrufen. Es würde selbst den leichtesten Schmerz vervielfachen", erklärte er. "Aber der Effekt ist noch einmal ein anderer", meinte er und erhob sich, damit Saori Platz hatte.
„Derjenige, der das erleiden muss, bekommt mein volles Mitleid", lächelte Saori, die sich ein Handtuch nahm und es sich um den Körper legte, bevor sie anfing, den Badeanzug darunter auszuziehen, ohne etwas preiszugeben. „Wenn Ihr das wirklich tun würdet, müsste derjenige wirklich etwas schlimmes angestellt haben", stellte sie fest.
Aaron verkniff sich eine Antwort darauf. Es war besser, wenn sie nicht von Tabitha erfuhr. Das würde sie nur unnötig schockieren.
Der Badeanzug wurde von ihr in das Waschbecken gelegt, wo sie ihn erneut gründlich auswusch, bevor sie ihn zum trocknen legte. „Ich danke Euch trotzdem, dass Ihr mir ein so schönes Gefühl gegeben habt. Es war atemberaubend schön", bedankte sich das Mädchen bei ihm. Sie warf ihm einen liebevollen Blick zu, während sie ihre Haare öffnete und diese mit den Fingern durchkämmte.
Aaron lächelte sanft zurück. "Komm. Jetzt ist es Zeit fürs Bett. Nicht, dass du mir noch zusammenbrichst", sagte er und klang besorgt. "Was hat du heute schon gegessen?", erkundigte er sich noch, während er ihr einen stützenden Arm an den Rücken legte.
„Es geht mir gut", beharrte Saori. Sie war zwar müde, aber nicht so erschöpft. Nicht mehr. In ihr keimte eine Vermutung auf, dass sein Staub dafür verantwortlich war.
„Ein bisschen Gemüse und Frischkäse und ... Saft, glaube ich", überlegte sie. Sie konnte sich ehrlich nicht mehr daran so gut erinnern. Vor allem, weil sie gelesen hatte. „Aber ich muss mit Euch über etwas wichtiges sprechen", fiel ihr gerade noch ein, als Aaron sie in das Schlafzimmer sanft, aber bestimmt schob.
"In Ordnung. Aber sei so gut und tu mir den Gefallen und iss mit mir noch etwas", bat er sie. "Dabei können wir reden."
Was anderes würde ihr wohl nicht übrig bleiben. Auch, wenn sie sich gerade nicht sehr hungrig fühlte, nickte sie zustimmend. Sie hatte es versprochen und würde sich daran halten.
"Gut", sagte Aaron sanft und setzte sie auf das Bett, bevor er den Wagen mit dem Essen zu sich holte. Leika gab er bescheid, dass diese die Kätzchen wieder hereinbringen konnte, wenn sie wollte. Er selbst sethte sich neben sie. "Also. Worüber möchtest du reden?", fragte er, hielt ihr aber eine Kartoffelecke hin.
„Caius hat heute gesagt, dass die anderen im Palast von mir reden würden, als sei ich eine Lady des Schlosses", begann Saori ohne Umschweife zu sprechen. Die hingehaltene Kartoffelecke nahm sie in die Hand und biss ein Stück davon ab. „Ich möchte das nicht. Erstens steht es mir nicht zu, zweitens bin ich ein Dämon und stehe am Ende der gesamten Kette und drittens seid Ihr der Herrscher und Eure zukünftige Frau die Lady des Schlosses."
Aaron runzelte ein bisschen die Stirn. "Wahrscheinlich sagen sie das, weil sie merken, dass du mir sehr viel bedeutest und auch, wenn du nicht offiziell die Lady des Schlosses bist, so bist du meine Lady", erklärte er. "Damit hast du einen großen Einfluss auf mich und die Frau, die mich beeinflussen kann, ist die Lady dieses Schlosses", erklärte er ihr. "Weil man über dich mit mir in Kontakt treten könnte."
Kopfschüttelnd erinnerte sie Aaron daran, dass auch Anoshka, Leika, Ikaia und auch Tabitha das waren. „Ich möchte das nicht sein, weil es mir nicht zusteht und eine von vielen sind. Es ist albern, wenn sie mich ansprechen, als sei ich adelig und vornehm. Vielleicht ist dir Akilah Familie adelig. Aber auch nur unter den Dämonen. Hier bin ich nichts und das fühlt sich gut an." Saoris Meinung darüber war wohl eine ganz andere als Aarons. Langsam kaute sie auf dem Gemüsestück herum, nahm dann aber das Wasserglas, um es herunterzuspülen.
"Aber du hast Anoshka auch so angesprochen, damit ist sie in der selben Position wie du. Auch sie ist eine Lady des Hofes. Leika ist die Haushofmeisterin", erklärte er. "Außerdem wird man das Denke der anderen nicht ändern können. Nicht, solange du meine Geliebte bist und ich so viel Zeit mit dir verbringe."
„Natürlich. Sie arbeitet auch hier. Genau wie Leika und Tabitha. Aber ich bin keine Lady", beharrte Saori zwischen den Schlucken. Es passte einfach nicht zu ihr, wenn sich andere ihr gegenüber so benahmen.
"Wenn du das wirklich ändern möchtest", begann Aaron und wirkte leicht niedergeschlagen. "Dann dürfen wir beide keine so innige Beziehung mehr führen."
Nachdenklich sah die Dämonin den Engel an, bevor sie das Gemüsestück zurücklegte und ihn in den Arm nahm. „Es tut mir leid. Aber ich fühle mich nicht wie eine Lady. Ein Dämon kann keine Lady eines Engels sein", flüsterte sie leise. Es tat ihr wirklich leid, dass Aaron anscheinend traurig war. Sie hatte von Anfang an versucht, genau das zu verhindern.
Aaron nahm sie sanft in den Arm. "Es ist egal, welcher Rasse du angehörst. Solange du mir wichtig bist, wird jeder hier dich mit Respekt behandeln", erklärte er ihr. "Denn für die meisten wird es so sein, als würden sie mit mir sprechen. Auch, wenn sie sich bei dir mehr Fehler erlauben dürfen."
Es war Saori sehr unangenehm, dass es wohl so sein würde. Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen und seufzte. Es gefiel ihr nicht, dass sie sich entscheiden musste. Für sie selbst war der Rassenunterschied zu groß, um überhaupt an so etwas denken zu können.
Dennoch hob sie für einen Moment den Kopf und zwang sich zu lächeln. „Vielleicht werde ich mich eines Tages daran gewöhnen", versuchte sie überzeugend zu sprechen. Sie wollte Aaron nicht verlieren, aber eines Tages war es bestimmt so weit.
Dieser hob eine Hand, um damit sanft ihr Kinn anzuheben. "Du bist mir wichtig", erklärte er ihr. "Und das weiß mittlerweile auch jeder", fügte er mit sanfter Stimme hinzu. "Indem sie dir ihren Respekt bekunden, tun sie es auch indirekt mir", versuchte er zu erklären. "Wenn sie sich gut um dich kümmern, dann tun sie es auch für mich, weil du mir wichtig bist."
Das war einleuchtend. Auch für Saori. Sie verstand den Sinn dahinter und wie es vielleicht bei den Engel funktionierte.
„Aber ich möchte nicht, dass sie mich so ... hochtrabend anreden. Ich bin immer noch ich selbst", sagte sie leise zu ihm. Leika, Anoshka, Ikaia und Tabitha hatten sie ebenfalls ohne jegliches Lady angesprochen.
"Das stimmt und das werden sie auch irgendwann einsehen", stimmte er ihr zu. "Aber noch kennen sie dich nicht gut genug. Du bist wie ein Mythos. Eine Frau, die man nicht einordnen kann", sagte er sanft und küsse ihre Wange.
Hilflos zuckte sie mit den Schultern und seufzte. „Ich werde versuchen, es zu akzeptieren", murmelte Saori nicht unbedingt glücklich darüber.
"Wenn du es ändern möchtest, dann kannst du es versuchen, aber es wird Arbeit bedeuten. Es ist jedoch nicht unmöglich", erklärte Aaron ihr und hielt sie fest im Arm.
„Wie meint Ihr das? Wie kann ich es ändern?", wollte sie wissen. Jedoch fügte sie auch hinzu, dass sie nichts tun würde, wenn es hieß, ihn deshalb zu verlieren. „Dafür liegt Ihr mir zu am Herzen, als dass ich Euch verlieren möchte. Noch nicht. Eines Tages wird es so sein, aber nicht jetzt."
Aaron legte ihr beruhigend einen Flügel um die Schultern. "Das hier ist jetzt dein neues Zuhause", begann er langsam. "Du wirst hier leben und du möchtest natürlich mit den Leuten umgehen. Und wie sie mit dir umgehen, wird sich mit der Zeit zeigen. Aber mit Leika, Anoshka und Zephyr kommst du gut klar. Das kann auch mit den anderen bald so sein. Dann bist du zwar immer noch die Lady des Hofes und es kann sein, dass Leute mit Problemen zu dir kommen, die eigentlich für mich sind, aber das heißt nicht, dass sie dir gegenüber noch immer so extrem höflich sein werden. Nicht, wenn du es nicht willst."
„Aber warum würden sie zu mir kommen, anstatt zu Leika oder Anoshka? Sie sind viel länger hier und ... wissen um einiges mehr als ich", begann die Dämonin, die sich sofort unter seinem Flügel entspannte.
"Sie werden nicht sofort zu dir kommen. Noch hast du Welpenschutz", erklärte er ihr. "Aber wenn du dich eingelebt hast und sie das Gefühl haben, dass du verständnisvoller und sanfter mit ihnen umgehst, werden sie lieber zu dir kommen."
Welpenschutz? Was war das denn schon wieder? Wenn sie nicht zu ihr kommen würden, war das gut. Saori sah sich nicht in der Lage, Probleme bewältigen zu können, wenn sie schon selbst ihre eigenen nicht in den Griff bekam. „Wer bestimmt es, wer eine Lady ist? Ihr?"
"Das ist weniger etwas, was bestimmt wird", sagte er abwehrend. "Aber eigentlich wäre ich derjenige, der es bestimmt. Es sind im Grunde diejenigen, die sehr engen Kontakt zu mir haben."
„Ich verstehe ... vielleicht ein bisschen mehr als zuvor", gestand Saori leise. Sie fühlte sich plötzlich sehr müde und rieb sich die Augen.
„Legt Euch hin, ich werde Euch jetzt massieren", forderte sie Aaron auf und entwendete sich seinem Griff. Das Mädchen würde Zeit brauchen, sich an das zu gewöhnen.
"Bist du sicher, dass du dazu noch die Kraft hast?", fragte Aaron leicht neckend, tat aber, wie sie gesagt hatte. Ihre Berührungen waren eine reinste Verlockung, der er nicht widerstehen konnte.
„Wird schon gehen. Ihr habt schließlich auch genügend Kraft gebraucht, um mich zu halten", erwiderte Saori ernst, als sie wartete. Sie hatte sich an das Kopfende in die Mitte des Bettes gesetzt, damit sie seine Schultern massieren konnte.
"Aber auch du hast sehr viel Kraft aufwenden müssen. Auch, wenn ich dich unterstützt habe", erklärte er und streckte die Flügel auf dem Bett aus.
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