Kapitel 18
Kapitel 18
Genau wie die Dämonen. Sie glaubten auch nicht wirklich daran, da sie sich selbst oft für unverwüstlich hielten und sich gerne als Götter des Todes aufspielten. Ein Verhalten, das Saori richtig hasste und verabscheute.
Zephyr hatte sich in der Zwischenzeit auf den Bauch gelegt und ihren Kopf auf den Händen abgestützt. Sie musste zugeben, dass Saori wirklich gut lesen konnte. So, als ob sie einen in den Bann ziehen wollte. Kam das durch ihre schöne Stimme? Oder weil sie einfach wusste, wie man am besten las? Gespannt hörte sie der Dämonin zu und bemerkte gar nicht, wie die Zeit verging. Mit Saori hatte sie viel Spaß und sie bemerkte, dass die Tage viel schneller vergingen, wenn sie bei ihr war.
"Entschuldigt ihr zwei", meinte plötzlich Caius, der zu ihnen gekommen war. "Aber es wird langsam dunkel. Ihr solltet hineingehen."
Erneut erschreckte sich die Dämonin und das Buch fiel ihr aus der Hand. Durch den Sturz klappte es sich zu, womit sie sicherlich Schwierigkeiten haben würde, die richtige Stelle wiederzufinden.
Verwirrt und erschrocken sah sie sich um und warf Zephyr schließlich einen Blick zu. Warum tat der Mann das? Hatte er einen Auftrag von Aaron erhalten, dass er auf sie aufpassen sollte? War es eventuell Absicht, dass er ihm so ähnlich sah, damit Saori den Engel nicht vermisste?
Sie selbst hatte nicht gemerkt, wie die Sonne sich dem Horizont zugewendet hatte. Durch die Wärme und den Wind waren die Haare, aber auch der Badeanzug komplett getrocknet. In der Zeit, die sie am See verbracht hatten, waren das Essen und der Saft ihnen zu, Opfer gefallen. Zumindest dann, wenn Saori eine kleine Pause vom Lesen machte.
Dennoch nickte sie vorsichtig und nahm das Buch in die Hände, um zu sehen, ob es vielleicht durch den Sturz Schaden davon getragen hatte.
Saori reichte es Zephyr und meinte, dass sie es gerne zuerst lesen konnte. Sie selbst hatte noch einige Bücher, die sie lesen wollte.
"Soll ich euch beim Reintragen helfen?", fragte Caius freundlich und zuvorkommend.
Zögernd nickte Saori, denn die Dinge waren nicht schwer. Aber sie fühlte sich noch immer schuldig ihm gegenüber, weshalb sie zustimmte. Zephyr schien nichts gegen Caius zu haben, weshalb auch sie nickte.
Die Katudjalls sprangen auf Saoris Schultern und schnurrten ihr ins Ohr, bevor sie ihr den Nacken abschleckten. Das brachte die Dämonin zum kichern.
Caius griff sofort nach dem Korb, wo das Essen drin war und lud einige Bücher darauf. Nur die Decke und ein paar wenige Bücher blieben für die Frauen übrig. "Ich bringe euch die Bücher ins Zimmer und schaffe dann den Korb weg", bot er an.
„Ich danke für Eure Hilfe, aber das wird nicht nötig sein. Ich werde die Bücher an mich nehmen, sobald wir im Palast sind", erwiderte Saori schnell. Irgendwie wollte sie nicht, dass der Werwolf in die Nähe von Aarons Zimmer kam. Nur Zephyr wäre in Ordnung gewesen, aber nicht er. Das wäre weder dem Engel noch ihr Recht.
"In Ordnung", stimmte er zu, als wäre es ihm ebenfalls recht.
Schweigend gingen sie zurück in den Palast, während die Dunkelheit um sie mehr zunahm. Dabei dachte Saori an Aaron und fragte sich, ob er bereits wieder zurück war oder ob er noch arbeitete. Vielleicht hatte sie noch Zeit, in die Bücher zu sehen und zu baden.
"Ich mache mich in einer Stunde auf den Rückweg", informierte Aaron sie, der durchaus ihre Fragen gedanklich aufgeschnappt hatte.
Saori runzelte die Stirn, denn sie hatte nicht daran gedacht, dass der Engel sie eventuell hören konnte. „Verfliegt Euch nicht", erwiderte sie und musste sogar grinsen, als sie die Bücher entgegennahm, die Caius ihr reichte.
„Vielen dank für das Tragen und gute Nacht", bedankte sie sich bei ihm mit einer Verbeugung. Auch bei Zephyr bedankte sie sich für den Tag.
"Schlaf gut", meinte Zephyr, die mit Caius in Richtung Küche ging, um den Korb zurückzubringen und auch die Decke zu verstauen.
"Hattest du einen schönen Tag?", wollte Aaron wissen.
„Spart Euch die Fragen für später auf", erwiderte Saori neckend, wobei eine Belustigung in den Gedanken mitschwang. Dennoch gestand sie, dass der Tag angenehm gewesen sei. Außer die Male, als Caius sie erschreckt hatte. „Das Schwimmen hat gut getan", informierte sie den Engel.
"Gab es Probleme mit ihm?", wollte Aaron wissen, der sich bereits Gedanken darum machte, ob Caius gefährlich für Saori sein könnte.
„Nicht wirklich. Er war sehr freundlich, hat sich gesonnt und war eigentlich die gesamte Zeit draußen, als wir auch draußen waren", meinte Saori nachdenklich. Das war ihr nur im Hintergrund aufgefallen.
„Wie war Euer Tag?", wollte sie wissen, während sie den Flur zu seinem Zimmer entlang ging.
"Nicht so entspannend, wie er hätte sein sollen", gestand Aaron, doch das war nicht unnormal. Eigentlich kam er immer recht erschöpft von Tabitha zurück.
„Dann lasse ich Euch ein heißes Bad ein, sobald ich fertig bin, damit Ihr Euch entspannen könnt", schlug sie Aaron vor. Die Bücher legte sie in den Nachttisch, damit die Katzen sie hoffentlich nicht zerfetzten und ging bereits in das Bad, um sich selbst das Wasser einzulassen.
"Ich hätte lieber eine Massage von dir", gestand er. "Ich denke im heißen Wasser war ich heute genug."
„Wenn Ihr es wünscht", erwiderte das Dämonenmädchen. Noch schuldete sie ihm etwas, nachdem er ihr am Vorabend so viel geholfen hatte. Sie freute sich ehrlich für ihn, dass er anscheinend auch viel gebadet hatte. Dabei war ihr gar nicht bewusst, dass es ihm vielleicht nicht so gut gefallen und es nur Tabitha zuliebe getan hatte.
"Wie geht es deinen Muskeln? Bist du bereit für ein paar Übungseinheiten?", fragte er. "Oder einen Rundflug, bevor du mich massierst?"
„Nein. Ich denke, das schwimmen war heute genug. Ich fühle mich müde, aber nicht so erschöpft wie bei Eurer Entführung", erwiderte Saori ihm, stimmte aber bei den Übungseinheiten zu. Sie wusste, dass sie diese machen musste und Aaron auch darauf achten würde.
Das war auch der Grund, warum sie sich anders entschied und doch nicht baden wollte. Vermutlich würde sie wieder schwitzen und so wollte sie nicht schlafen gehen. Deshalb setzte sie sich auf das Bett, nachdem sie den Badeanzug ausgezogen und sich in das Handtuch gehüllte hatte. Sie öffnete den Nachttisch und holte das Buch raus, welches sie allein lesen wollte.
"Schade, ich hatte gehofft mit dir noch ein paar fröhliche Stunden verbringen zu können", gestand Aaron ihr und klang ein wenig niedergeschlagen. "Ich setze mich jetzt doch in Bewegung", erklärte er. Tabitha war eingeschlafen und das sogar ohne, dass Aaron hatte nachhelfen müssen. Er hatte sie während des Schwimmens ganz schön gefordert.
Saori biss sich auf die Lippen, denn sie spürte sogar, dass er nicht glücklich darüber war. Sie wollte Aaron nicht enttäuschen oder traurig machen. „Also gut, für ein paar Runden", gab sie seufzend nach. Dann würde Saori wenigstens die Zeit nutzen, bis er kam und einige Übungen machen, damit sie wenigstens aufgewärmt war und sich hoffentlich nichts zerrte.
Das Buch ließ sie auf dem Nachttisch liegen, denn die Katzen schliefen tief. Sie waren sehr erschöpft von dem schwimmen und herumtollen.
"Danke", sagte er sanft und sie könnte durch die mentale Verbindung förmlich hören, wie er abhob. Da war ein Flügelschlagen in ihrem Kopf zu hören.
Kopfschüttelnd und seufzend machte sie langsame Übungen, um ihre Flügel zu öffnen und zu schließen. Aber auch, um ihren Rücken zu stärken. Zephyr hatte mit ihr ein Paar gemacht, die sie nun wiederholte. Im Wasser waren die Flügel ihr nicht so schwer vorgekommen. Es war möglich, dass sie auch einfach zu müde war.
"Überanstreng dich nicht", bat er sie, während er flog. Er spürte, dass sie Übungen machte, da die Verbindung noch immer bestand.
„Ich wärme mich lediglich auf", protestierte Saori und schnaubte sogar dabei. Sie verspürte nicht die geringste Lust, dass ihr danach wieder alles weh tat.
"In Ordnung", murmelte Aaron und brach dann die Verbindung ab. Er konnte es kaum erwarten bei ihr zu sein.
Während sie die Übungen machte, dachte Saori über das Buch von Galdur nach. Aber auch über das, was sie eigentlich hatte lesen wollen. Es fühlte sich so an, als wäre es ihr momentan nicht vergönnt, sich ein bisschen zu informieren, damit sie nicht ganz so dumm dastand.
Aber war das schlecht? Aaron hatte auch gesagt, dass er nicht viele Erfahrungen hatte und sie zusammen lernen wollten.
Dabei hatte sie das Gefühl, dass er sehr viel mehr wusste als sie selbst. Vielleicht, weil es bei den Engeln wirklich um Liebe ging? Die Neugier brachte sie dazu, das lesen zu wollen, Seufzend warf sie einen Blick auf das Buch und legte es zurück in den Nachttisch. Sie wollte nicht riskieren, dass die Katzen oder gar Aaron in die Finger bekam.
Was sollte sie mit den Katzen machen, während sie mit Aaron fliegen ging? Konnte sie jemanden finden, der auf sie aufpasste?
„Könnt Ihr Leika bitten, auf die Katzen aufzupassen? Ich glaube, ich vertrage es nicht, noch einmal das Zimmer zu säubern", bat sie den Engel in Gedanken. Gerade ging sie langsam mit dem Oberkörper nach vorne, um mit den Händen den Teppichboden zu erreichen und damit den Rücken zu entlasten.
"Natürlich", antwortete er und kurz darauf hatte er die Bitte an Leika weitergereicht. "Sobald ich da bin, wird sie aufpassen."
Erleichtert darüber widmete sich Saori nun intensiv den Übungen und dem Aufwärmen. Obwohl sie so müde war, wollte sie Aaron eine Freude bereiten. Dafür war sie auch bereit, über die Grenzen hinauszugehen.
Schließlich hatte sie das Gefühl, dass er näher kam und kurz nachdem sie ihn spürte, landete er auch schon auf den Balkon.
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