Kapitel 12
Kapitel 12
Erst, als der Schmerz nachließ, ließ sie sich wieder aufs Bett gleiten. „Ich glaube, massieren ist keine gute Idee", murmelte sie erschöpft. Die ganze Zeit über hatte sie versucht, es auszuhalten und die Zähne zusammen gebissen. Es war klar, dass eine Massage nur dann half, wenn man genügend Kraft aufwendete, um die Verspannungen zu lösen.
"Doch, aber du musst die Schmerzen nicht ertragen", sagte er und war noch nicht bereit, sie gehen zu lassen. Morgen würde sie es bereuen.
Seufzend gab sie sich geschlagen. Es brachte ihr nichts, sich nun zu wehren. Sie musste Aaron vertrauen, denn er konnte wirklich gut massieren. Es war keine Absicht gewesen und er hatte nicht ahnen können, dass es so weh tat.
"Ich möchte dir nicht weh tun", sagte er sanft. "Ich mache es nur, damit du morgen keine Schmerzen hast", erklärte er. "Und ich lasse dir eine kleine Flasche mit Staub da. Für den Notfall."
„Ihr solltet das nicht tun, wenn ich lernen muss, damit zurechtzukommen", erwiderte Saori, die noch immer an manchen Stellen zusammen zuckte. Aber sie spürte, wie die Verspannungen langsam weniger wurden. Das hatte zur Folge, dass sie bald darauf um einiges entspannter auf dem Bett lag und wieder wohlig seufzte. Ab und an mischte sich sogar ein leises quietschen in das Seufzen mit ein.
"Niemand sagt, dass du lernen musst, damit umzugehen", widersprach Aaron ihr. "Das ist nur eine Phase, kein Dauerzustand."
„Seid Ihr Euch darüber sicher?", fragte sie ihn. Die Hände, die sich zeitweise in das Bettlaken gekrallt hatten, lagen nun ebenfalls entspannt auf dem Bett. Was, wenn sie niemals damit zurechtkommen und für immer Probleme mit den großen Flügeln hatte?
Allerdings hoffte sie inständig, dass Aaron recht hatte. „Bekomme ich dann keine Massage mehr von Euch, wenn es jemals aufhört?"
"Du bekommst von mir immer Massagen, wenn du es möchtest", erklärte er und küsste ihren freien Nacken.
Ein starkes Zittern glitt über ihren Körper und breitete sich in rasender Geschwindigkeit aus. Saori konnte nicht verhindern, dass ein einziges Stöhnen ihren Mund verließ, das sie jedoch versuchte, in den Kissen zu ersticken. Wenigstens etwas gutes, wenn er ihr auch danach manchmal eine geben würde.
Das Geräusch ließ Aaron leicht erzittern. Er mochte es, wie sie klang und es beruhigte ihn sehr, dass sie auch danach noch Massagen wollte.
Dieses warme Gefühl stieg in Saori auf, selbst als die Gänsehaut vorbei war. Jedoch konnte Aaron spüren und auch sehen, dass sich die Dämonin wohl fühlte, nachdem die Schmerzen nachgelassen hatten.
Obwohl er eigentlich fertig war, massierte er weiter, weil er ihr etwas Gutes tun wollte.
„Macht Euch das Spass?", fragte sie ihn nach einer Weile, indem er weitergemacht hatte. Sie selbst fühlte sich richtig wohl und es machte ihr auch nichts aus, wenn er nicht aufhörte. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so entspannt gefühlt, da seine Massage ihre Flügel tatsächlich gelockert hatte.
"Ja, das macht es. Es entspannt mich", gestand er und war noch immer sehr sanft mit ihr.
„Verwöhnt mich nicht so, sonst gewöhne ich mich daran", schnurrte Saori, die leicht quietschte, sobald er zu sanft wurde und sie kitzelte.
Aaron grinste und erhöhte den Druck so, dass er sie nicht mehr kitzelte. "Bekomme ich dafür eine Gegenleistung?"
„Was wollt Ihr dafür?", fragte die Dämonin neugierig. Ihr war klar gewesen, dass es das nicht ohne Gegenleistungen gab.
"Das weiß ich noch nicht", neckte er sie. "Was bietest du mir denn an?"
„Ihr habt mich von den Schmerzen befreit, also steht es Euch zu, etwas zu wünschen", beharrte Saori, die ihren Kopf noch immer auf den Armen abgelegt hatte.
"Dann möchte ich wieder in den Wolken mit dir tanzen", sagte er lächelnd.
„Jetzt?", fragte sie entsetzt.
"Nein, natürlich nicht", lachte er. "Dazu bist du viel zu erschöpft."
„Das stimmt ... ich würde einschlafen und Euch danach nicht massieren können, wenn Ihr Euch völlig verausgabt", sagte sie nüchtern. „Trotzdem steht Euch jetzt eine Gegenleistung zu. Das Fliegen holen wir nach", versprach sie ihm.
"Ich möchte nur, dass du dich jetzt entspannst", sagte er und küsste sie auf die Schulterblätter.
So weich, wie seine Lippen die Küsse auf den Schulterblättern verteilte, ließ sie erneut stöhnen. Und wieder musste das Kissen daran glauben, welches sie sich vor den Mund hielt. Sie war entspannt. Dank ihm.
Aaron erhob sich langsam, um sich nun auch ins Bett zu legen. Dabei breitete er einen seiner Flügel über ihr aus.
Sie hatte gewartet, bis er lag, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Danke", hauchte sie. Ihre Arme schlangen sich um seinen Körper, wobei sie sich eng an ihn zog. Das Gesicht vergrub sie an seinem Hals, um ihn dort ihre Lippen spüren zu lassen.
Obwohl sie so müde und erschöpft gewesen war, hatte seine Massage dazu beigetragen, dass es ihr besser ging.
Aaron nahm sie in den Arm und küsste sie sanft. "Es freut mich, dass du entspannter bist."
Leicht nickte sie und erwiderte seinen Kuss genauso sanft. Sie war glücklich und zufrieden. „Eigentlich wollte ich mit Euch tanzen ...", gestand sie leise.
"Das holen wir nach, sobald deine Flügel dich nicht mehr umwerfen", sagte er sanft.
Saoris Finger begannen, Aaron am Rücken zu streicheln. Dort, wo sie hinkam. Dazu gehörte auch der Flügelansatz, wobei sie dort besonders vorsichtig war.
„Sobald Mal mir die Badeanzüge gemacht hat, möchte ich mit Zephyr im See schwimmen gehen", murmelte die Dämonin. Ihr Atem war gleichmässig, nur manchmal zog sie lange die Luft ein, um Aarons Geruch in sich aufzunehmen.
Aaron seufzte zufrieden. "Es freut mich, dass du wieder rausgehst", gestand er.
„Ich sagte nicht gleich. Irgendwann", korrigierte sie ihn sanft. Außerdem würde die Schneiderin wohl ein paar Tage damit brauchen.
"Trotzdem ist der Wunsch schon einmal gut", meinte er und küsste sie sanft.
„Es ist nicht ... ein Wunsch. Aber ich habe den Katzen schon davor versprochen, dass ich mit ihnen schwimmen gehen werde. Ich möchte dieses Versprechen auch halten und nicht brechen", murmelte Saori zwischen den Küssen, denn sie hatte angefangen, mehr und mehr davon auf seine Lippen und sein Gesicht zu verteilen.
"Das ist genau so gut", murmelte er und genoss, was sie machte.
„Wenn Ihr morgen nicht da seid, möchte ich vielleicht Violine spielen. Das habe ich schon länger nicht", meinte sie. Saori wusste, dass er bei Tabitha war, aber es störte sie nicht. Es war ihrer Meinung nach gut, wenn er genauso Zeit mit ihr verbrachte.
"Soll ich Leika oder Anoshka bitten, sie dir zu bringen?", fragte er und freute sich eigentlich nicht sonderlich auf Tabitha.
„Nein, ich weiß, wo das Zimmer ist. Ich werde meine Pläne anpassen. Sollten die Badeanzüge fertig sein, versuche ich rauszugehen. Wenn nicht, werde ich mich den Büchern von Anoshka und Zephyr widmen, falls diese sie mitbringen sollte. Oder eben Violine spielen. Ich weiß es noch nicht", gestand das Dämonenmädchen, welches sich leicht aufrichtete, um Aarons Gesicht besser küssen zu können. Erst dann ging sie weiter zu seinem Hals vor, wobei sie nicht aufhörte, ihn am Rücken zu streicheln.
Aaron gab ein zufriedenes Seufzen von sich, während eine Gänsehaut ihn einzuhüllen schien.
„Schlaft Ihr eigentlich immer in einer Tunika?", wollte sie von ihm wissen, da ihr aufgefallen war, dass er sie sogar im Bett trug.
"Nein, ich trage eigentlich gar nichts, außer eine Hose", gestand er entschuldigend, weil er wusste, dass sie das verunsichern würde.
„Warum tut Ihr das dann nicht?", fragte sie erstaunt. Es war bestimmt nicht angenehm, wenn man so viele Kleidung trug. Sie selbst hatte immer nur in Unterwäsche geschlafen, weil ihr zu schnell heiß wurde.
"Weil ich dich nicht überfordern will", gestand er ehrlich.
„Wie jetzt?", fragte sie ungläubig. Nur wegen ihr tat er es nicht? „Ich muss ja nicht hinsehen", meinte sie leicht schulterzuckend.
"Ich möchte nicht, dass du dich in meiner Umarmung unwohl fühlst", sagte er und küsste ihr Kinn.
„Und ich möchte nicht, dass Ihr Eure Gewohnheiten deswegen ändert", beharrte die Dämonin. Ihre blaue Augen sahen ihn eindringlich an, als sie fortfuhr, dass es weitaus unangenehmer war, wenn es einem zu warm wurde. Sie musste ja nicht die Augen öffnen und ihn ansehen. „Lasst es auf einen Versuch ankommen. Ich melde mich, wenn ich mich unwohl fühle. Bis jetzt weiß ich es nämlich noch nicht."
Aaron hob eine Augenbraue und entschied sich dazu ihren Vorschlag anzunehmen. Warum auch nicht.
Dazu nahm sie ihre Arme von ihm und drehte sich auf den Rücken. Ihre Augen waren geschlossen, während ihr Atem ruhig ging. Sie würde einfach warten und sehen, wie sie sich fühlte.
Sie hörte das Rascheln von Kleidung und kurz darauf spürte sie, dass er die Decke über sich zog.
Trotzdem blieben die Augen geschlossen. Es war nicht so, dass sie ihren Vater oder ihre Brüder noch nie gesehen hatte. Aber es war anders, wenn man den Meister oder Geliebten so sah. Selbst ihre Familie hatte häufig nur leicht bekleidet geschlafen.
"Heißt das, ich darf dich nicht mehr in den Arm nehmen?", fragte er unschuldig. Dann hätte er doch die Tunika anlassen sollen.
„Doch, aber ich lasse Euch die Entscheidung, wann das ist", erwiderte Saori, die sich langsam zu ihm drehte.
Aaron öffnete einladend die Arme. "Ich möchte dich halten", sagte er.
Nur kurz öffnete sie die Augen, damit sie einschätzen konnte, wie genau er lag, bevor sie wieder zu ihm rutschte und sich in seine Arme schließen ließ.
Schon jetzt spürte sie den Unterschied. Seine warme, angenehm weiche Haut streifte ihre viel mehr. Und doch fühlte es sich nicht unangenehm für sie an. Im Gegenteil.
Aaron vergrub den Kopf an ihrem Haar. "Ich finde es nicht schlimm", murmelte er. "Ich habe nur Angst, dass du dich unwohl fühlst."
„Es ist ungewohnt. Aber es fühlt sich nicht schlecht an. Außerdem habt Ihr die Decke umgelegt", erwiderte das Mädchen und spürte, wie die beiden Katzen sich einen Weg nach oben bahnten. Sie ließen sich zwischen Aaron und Saori nieder, wobei Myuvi eindeutig seine Seite bevorzugte, während Ronny eher an die Dämonin gekuschelt war. „Ihr habt eine sehr schöne, weiche Haut", gestand Saori. Es war wirklich ganz anders, denn nun spürte sie Aarons Haut auch an ihrem Gesicht.
"Stört es dich, dass ich obenrum nichts trage?", fragte er und hielt sie fest an sich gedrückt, als hätte er Angst, dass sie verschwand.
„Nein. Zumindest nicht so wie am Anfang", murmelte Saori. Dabei erinnerte sie sich daran, wie er plötzlich nur in Hosen im See gewesen war. Damals war ihr das Ganze mehr als peinlich gewesen. Doch die Zeiten hatten sich langsam geändert.
Nur behutsam legte sie ihren Arm um ihn, als hätte sie Angst, ihm weh zu tun.
"Das ist beruhigend", seufzte Aaron zufrieden.
Ein undefinierbarer Laut verließ Saoris Mund, was man eindeutig als zufrieden identifizieren konnte. Sie musste sich daran gewöhnen, weshalb sie ihre Konzentration auf das legte und an nichts anderes dachte.
"Dann können wir jetzt ja schlafen", murmelte Aaron zufrieden. Das war ein Schritt in die richtige Richtung.
„Mhm", kam es von ihr zurück, als sie sich näher an ihn kuschelte. Sie war müde und erschöpft. Jetzt, nachdem der Staub nachgelassen hatte, spürte sie wieder leichte Schmerzen, aber das war nicht schlimm und zum aushalten. „Gute Nacht, Meister", sagte sie leise zu ihm, während ihre Finger sanft seinen Nacken entlangfuhren.
"Gute Nacht", murmelte er und begann sie ganz langsam mit seinem Staub einzustäuben, damit sie leichter in den Schlaf fand.
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