Kapitel 10
Kapitel 10
"Jeder mag es, gestreichelt zu werden", lachte der Engel und nahm eine Frucht, die er abbiss und den Rest davon Myuvi hinhielt.
Die junge Katzendame begann, eifrig daran zu schlecken und biss sogar kleine Stücke davon ab. „Da stimme ich Euch zu, wobei nicht jeder von jedem gern gestreichelt wird. Nehmt Euch Ronny als Beispiel", wies sie mit einem Kopfnicken zu dem Kater, der seine Wange an ihr rieb.
Aaron lachte. "Wenn ich ihn einmal dazu gebracht habe, liegen zu bleiben, lässt er sich auch streicheln", bemerkte der Engel.
Saori zuckte leicht mit den Schultern und nahm sich ebenfalls eine Frucht, die sie jedoch dem Kater hinhält. „Du musst groß und stark werden, damit du mich beschützen kannst, mein Kleiner", sagte sie lächelnd zu Ronny.
Der Kater leckte nicht erst daran, sondern schnappte sofort komplett danach.
"Was ist mir dir?", fragte Aaron. "Was hast du gegessen?"
„Gemüse und Frischkäse", erwiderte das Mädchen und runzelte die Stirn. Ronny hatte anscheinend großen Hunger, sonst würde er nicht so gierig fressen.
"Auch von der Gemüsesuppe?"
Angestrengt dachte sie nach und schüttelte den Kopf. „Ich habe Wasser getrunken und war nicht so hungrig", gab sie zu.
"Du hast dich heute sehr angestrengt", bemerkte Aaron und klopfte neben sich aufs Bett. "Du musst deinem Körper die nötigen Mittel geben, damit du das aushältst."
Die Dämonin kletterte in das Bett und ließ sich neben ihm nieder. „Das mag sein, aber ich vergesse es oft und verspüre keinen richtigen Hunger", seufzte sie leise. Was brachte es schon, so viel zu essen? Sie würde sich nur übergeben müssen.
"Du musst dich nicht vollstopfen, aber trotzdem musst du genug essen, um die Kraft für deine Flügel aufzubringen. Wir machen gleich die Übungen", erklärte er ihr und hielt ihr ein Glas Saft hin.
„Ich bin zu müde, um irgendwas zu tun", murmelte Saori, nahm das Glas entgegen und lehnte ihren Kopf am Bettgestell an. Ihre Augen hatte sie geschlossen und sie seufzte.
"Dann legst du dich gleich auf den Bauch und ich massiere dich", bemerkte er und beobachtete sie nachdenklich.
„Ich wollte die Übungen heute mit Zephyr machen, aber es hat alles so lange gedauert", sagte das Mädchen und trank einen Schluck. „Was für Übungen wollt Ihr machen?", erkundigte sie sich. Für sie ergab es keinen Sinn, wenn er sie zuerst massierte und dann die Übungen machen wollte. Lieber zuerst trainieren und dann entspannen.
"Für deine Flügel. Ich zeige dir einige Bewegungen, die du nachmachen sollst", erklärte er ihr und faltete selbst seine Flügel.
„In Ordnung", gab sich Saori geschlagen und stellte das Glas auf dem anderen Nachttisch ab, bevor sie sich aufrichtete und sich auf die Knie vor Aaron setzte. „Was soll ich machen?"
Überrascht, dass sie zuerst die Übungen machen wollte, drehte er sich ihr zu. "Sicher, dass du dazu noch die Kraft hast?"
„Nein, aber nach dem massieren werde ich zu nichts mehr zu gebrauchen sein", prophezeite sie dem Engel.
"Das klingt logisch", gab Aaron zu und setzte sich ebenfalls auf die Knie, um sie ansehen zu können. Sie konnten für die Übungen im Bett bleiben.
Froh darüber, dass er sie nicht dazu zwang, stehen zu müssen, sah sie ihn abwartend an. Selbst wenn er auf den Knien war, überragte er sie um ein gutes Stück, weshalb sie zu ihm nach oben sehen musste.
Aaron erklärte ihr, dass sie damit anfangen sollten, dass sie die Flügel so weit strecken sollte, wie sie es konnte.
Angestrengt versuchte die Dämonin es. Hochkonzentriert war sie dabei und keuchte leise auf, als sie es ein Stück weit schaffte. Gleichzeitig fuhr jedoch auch ein Schmerz durch die Flügel.
"Wenn der Schmerz zu stark wird, dann ruh deine Flügel kurz aus und versuch es danach noch einmal", wies er sie an und beobachtete sie genau.
Niedergeschlagen ließ sie den Kopf, aber auch die Flügel hängen und nahm sich eine kleine Pause, bevor sie es erneut versuchte. Es war so schwer, sie richtig zu bewegen. Die schwarzen Flügel fühlten sich wie eine Tonne Steine an.
Wieder schaffte sie es nur, diese leicht zu öffnen und fragte sich, warum Aaron sie bei ihr fast ohne Schmerzen öffnen konnte und sie brachte es nicht einmal zu Stande, sie weder anzulegen noch auszubreiten.
"Das machst du sehr gut", lobte der Engel und nickte. "Geh es ruhig an, deine Muskeln müssen sich noch an die Bewegungen gewöhnen."
Muskeln? Dachte er etwa, sie besaß so etwas? Erneut machte sie eine kleine Pause und begann erneut. Es war ein Kraftakt für die Dämonin, die sie nicht gewohnt war. Zuerst das Saubermachen und nun das. Ihr wurde heiß dabei, weil es sie viel Anstrengung kostete.
Ihre Augen hatte sie geschlossen, um sich nur darauf konzentrieren zu können. Sie bemerkte nicht einmal, dass ihr Dämonenschwanz immer wieder zuckte, was Ronny dazu veranlasste, aufzustehen und sie zu umrunden. Seine durchdringenden Augen lagen dabei nur auf der Glocke, die eine Melodie von sich gab.
Aaron griff sanft nach ihren Händen. "Ich unterstütze dich dabei. Dein Körper kennt diese Bewegungen noch nicht", sagte er sanft, wartete aber auf ihre Zusage.
Saori nickte nur und gab ihr Bestes dabei. Nur so einfach war es nicht. Sie schaffte es einfach nicht, sie noch weiter auszustrecken.
"Lässt du mich dir helfen?", fragte er und blickte ihr in die Augen.
„Ja", hauchte sie angestrengt. Ohne seine Hilfe würde es wohl nichts werden.
Aaron nutzte seine weißen Fäden und plötzlich ging es ganz einfach, wie Flügel zu strecken. Dabei spürte Saori aber auch, dass sie Muskeln beanspruchte, die sie vorher gar nicht gespürt hatte.
Sie versuchte, so ruhig wie möglich sitzen zu bleiben und sich auf das zu konzentrieren, wie es sich anfühlte. Nie hatte sie geglaubt, dass sie diese Körperteile so beanspruchen würde. Das Mädchen verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als sie einen kurzen Schmerz fühlte, der durch die Flügel wanderten.
Im gleichen Moment setzte Ronny zum Sprung an und warf sich dabei in Saoris Rücken, die durch den plötzlichen Schubser das Gleichgewicht verloren und gegen Aaron prallte. „Ronny!", keuchte sie, der nun mit ihrem Schwanz fangen spielte.
Der Engel schlang sofort die Arme um sie, damit sie nicht weiter fiel. Dabei nutzte er seine Fäden, um ihre Flügel zu schließen, damit diese nicht verletzt wurden.
Erschöpft blieb sie für einen Moment in seinen Armen, bevor sie sich leicht gegen ihn drückte, damit er sie losließ. „Noch einmal", bat sie den Engel inständig. Saori wirkte müde und niedergeschlagen, als sie ihren Dämonenschwanz packte und ihn unter ihre Beine schob. So verklang das Klingeln und Ronny würde Ruhe geben, ohne sie ständig aus der Konzentration zu reißen.
"Natürlich", sagte er und ließ sie sanft los. "Aber wir übertreiben es nicht", erinnerte er sie. Im Grunde konnte er sie auch so lange mit seinen Fäden bearbeiten, bis sie erschöpft zusammensackte, ohne dass sie sich selbst einmal bewegt hatte.
Saori wirkte deprimiert, als sie sich müde durch das Gesicht fuhr und sich wieder aufrichtete. Ihr Körper schwitzte stark, aber sie war nicht gewillt, aufzugeben. Schließlich musste sie lernen, mit ihnen umgehen zu können.
Das Mädchen schloss die blauen Augen und atmete tief ein, um sich zu sammeln und nickte schließlich. Sie konnten einen weiteren Versuch starten.
Aaron begann erneut ihre Flügel zu bewegen. Langsam und vorsichtig ließ er sie sich immer wieder ausstrecken und einziehen.
Erschöpft keuchte sie jedes Mal, wenn sie ausgebreitet waren. Dagegen war das Einziehen der Flügel eine reine Wonne, weil sie dabei nicht mehr so viel auf ihr Gleichgewicht achten musste.
Sie bemerkte, welche Muskeln gebraucht wurden und überlegte, wie man diese am besten trainieren konnte. Aber sie spürte auch, dass die Kraft immer mehr nachließ, um sich selbst zu halten.
Trotzdem schien es, als konnte Aaron ihre Flügel weiter bewegen. "Im Grunde könnte ich das jeden Tag machen und du müsstest nichts tun", erklärte er ihr. "Aber ich aktiviere dennoch deine Muskeln und du wirst sicherlich Muskelkater bekommen", fügte er hinzu. Er wusste, dass man das durchaus als Folter anwenden konnte.
„Das habe ich bereits durch gestern", gestand Saori keuchend. Sie hatte die Augen zusammen gekniffen, um sich nur darauf zu konzentrieren und nicht, wie die Schmerzen mehr und mehr zunahmen. Es würde nichts bringen, wenn Aaron es ständig für sie tat. Sie musste lernen, es selbst zu können.
"Morgen wirst du noch mehr Schmerzen haben", entschuldigte er sich. "Aber wahrscheinlich kannst du morgen die Flügel sogar strecken", sagte er und streckte ihre Flügel noch einmal bis es nicht mehr ging, bevor er sie wieder schloss und von ihr abließ.
Noch mehr Schmerzen? Sobald die Flügel von seinen Fäden frei waren, fiel Saori auf die Seite, ohne sich zu wehren oder abzufedern. Wie eine Puppy fiel sie auf das weiche Bett. Sie fühlte sich schrecklich ausgelaugt, um auch nur noch einen Schritt zu gehen.
Doch durch die Anstrengung musste sie ein zweites Mal baden. Die Bewegungen hatten sie stark schwitzen lassen. Das war auch der Grund, warum sie sich zur Seite rollte, um aufzustehen.
Als Aaron das bemerkte, benutzte er den Staub, der ihr die Schmerzen nahm, bevor er ihr aufputschenden Staub verabreichte. Damit würde sie für einige Zeit eine kurzzeitige Energiespritze bekommen. "Würdest du etwas für mich testen?", fragte Aaron leise.
Die neuen Energie, welche sie wacher machte, ließ sie nicken. Gerade eben hatte sie sich auf die Bettkante gesetzt und drehte ihren Kopf zu ihm herum.
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