^ kapitel 65 : besser nicht verkacken ^
Die Avengers saßen gemütlich um einen großen Tisch, der mit verschiedenen Speisen gedeckt war. Rocket, der kleine, genetisch veränderte Waschbär, lief unruhig auf dem Tisch vor ihnen hin und her, seine Pfoten klackten auf der Holzoberfläche. Seine Augen funkelten schelmisch, während er den anderen seine Neuigkeiten mitteilte. „Quill hat gesagt, er hat den Machtstein von Morag gestohlen," verkündete Rocket mit einer Mischung aus Stolz und Ungeduld in der Stimme. Seine kleine Gestalt schien vor Energie zu sprühen, während er sich in seiner Rolle als Überbringer wichtiger Nachrichten sonnte. Mara, die ihre gebratenen Nudeln geschickt mit Essstäbchen zu sich nahm, hob interessiert den Kopf. Sie liebte solche Geschichten, besonders wenn sie von Rocket erzählt wurden - er hatte eine ganz eigene Art, sie mit Leben zu füllen.
Scott, der gerade dabei war, sein Essen zu genoss, runzelte die Stirn und stellte die Frage, die ihm sofort in den Sinn kam: „Ist das eine Person?" Sein Tonfall verriet eine Mischung aus Verwirrung und Neugier, während er versuchte, sich das Gesagte zusammenzureimen. Rocket drehte sich abrupt zu ihm um und schüttelte fast beleidigt den Kopf. „Morag ist ein Planet, du Schwachkopf. Quill war eine Person." Seine Stimme war durchdrungen von jener unverkennbaren Schärfe, die typisch für Rocket war, und dennoch lag eine gewisse Kameradschaft darin, als ob er Scott's Unwissenheit auf eine merkwürdige Weise amüsant fand.
„Ein Planet? Wie... im Weltraum?" Scott's Augen weiteten sich leicht, als er die Worte formte. Der Gedanke, dass es da draußen unzählige Welten gab, war für ihn immer noch überwältigend, trotz allem, was er bereits erlebt hatte. Seine Verwunderung löste in Mara ein herzliches Lachen aus. „Wow, du bist wirklich wie ein kleiner Welpe, der ganz aufgeregt über ein neues Spielzeug ist," bemerkte sie schließlich mit einem breiten Grinsen. Ihre Augen funkelten vor Belustigung, als sie Scott ansah. „Willst du ins All fliegen, Welpe? Willst du ins All?" Ihre Stimme nahm einen spielerischen Ton an, als sie ihn mit der überschwänglichen Art ansprach, mit der man normalerweise einem neugierigen Hund begegnet. „Rocket bringt dich ins All," fügte sie neckend hinzu, bevor sie sich zurücklehnte und einen weiteren Schluck von ihrem Drink nahm. Sie hatte längst aufgehört zu zählen, wie viele es schon gewesen waren, doch das war ihr in diesem Moment völlig gleichgültig.
Scott lächelte verlegen und zuckte mit den Schultern, als er Maras Worte auf sich wirken ließ. Es war ein solcher Moment, der die absurden Abenteuer, die sie gemeinsam durchlebten, mit einer Leichtigkeit durchzog, die sie alle manchmal so dringend brauchten. Und während die Nacht weiterging, fühlten sie alle die tiefe Verbundenheit, die sie trotz ihrer Unterschiede und ihrer oftmals chaotischen Umstände miteinander verband.
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Die Avengers hatten sich erneut im Planungsraum versammelt. Der Raum war von einer ernsten, fast bedrückenden Atmosphäre erfüllt, während sie sich auf das bevorstehende, scheinbar unmögliche Unterfangen vorbereiteten. Eine schwache Lichtquelle erhellte den Tisch, an dem sie saßen, und warf lange Schatten auf die Wände. Die Spannung war beinahe greifbar, als jeder von ihnen die Schwere der Situation spürte. Nebula, mit ihrer kühlen und distanzierten Art, trat vor und nahm das Wort. Ihre metallischen Gesichtszüge wirkten im schwachen Licht noch schärfer, und ihre Stimme war hart und emotionslos, als sie die Worte sprach: „Thanos hat den Seelenstein auf Vormir gefunden." Ein leises, scharfes Zischen ging durch den Raum, als ihre Worte die Luft zerschnitten. Jeder im Raum wusste, dass dies ein Moment der Wahrheit war, ein Stück des Puzzles, das sie alle verzweifelt versuchten, zusammenzusetzen.
Natascha, die sich seit Beginn der Besprechung in ihrer Rolle als Taktikerin vertieft hatte, hob den Kopf von ihren Notizen und stellte in ihrem typischen, geschäftsmäßigen Ton die Frage, die ihr sofort in den Sinn kam: „Was ist Vormir?" Ihre Stimme war ruhig und kontrolliert, doch in ihren Augen lag ein Hauch von Sorge. Sie wusste, dass jede Information über Thanos sie einem Plan näher bringen konnte - aber auch, dass diese Informationen oft mit schrecklichen Opfern verbunden waren. Nebula hielt einen Moment inne, als ob sie die Worte sorgfältig wählen wollte, bevor sie mit düsterer Stimme antwortete: „Ein Reich des Todes, im Herzen der himmlischen Existenz. Dort... hat Thanos meine Schwester ermordet." Ihre Worte hallten in dem stillen Raum wider, und für einen Augenblick schien es, als wäre die Zeit selbst stehen geblieben. Die Schwere ihrer Aussage lag wie eine dunkle Wolke über ihnen, und die Stille, die folgte, war fast unerträglich.
Mara, die bis zu diesem Moment still gewesen war, nahm einen tiefen Schluck ihres Drinks, bevor sie leise, aber mit einem Anflug von Bitterkeit kommentierte: „Eine Seele für eine Seele, opfere das, was dir am liebsten ist, und du bekommst einen Stein..." Ihre Worte hingen in der Luft, und ein Gefühl der Beklommenheit breitete sich aus. Jeder verstand die Bedeutung, die Tragweite dieses grausamen Deals. Es war nicht nur eine Information, es war ein Spiegelbild der Grausamkeit, mit der sie es zu tun hatten. Natascha blickte von ihren Notizen auf, ihre Augen suchten die von Nebula, als sie die Worte verarbeitete. Eine unangenehme Stille ergriff den Raum, wie ein unsichtbares Gewicht, das auf ihren Schultern lastete. Es war einer dieser Momente, in denen selbst die mutigsten unter ihnen die Kälte des Krieges spürten, die eisige Erkenntnis, dass Opfer unvermeidlich waren.
Scott, der die angespannte Stimmung kaum ertragen konnte, versuchte, den Moment mit einem Scherz zu durchbrechen. Doch seine Stimme klang schwächer als gewöhnlich, als er mit einem gezwungenen Lächeln sagte: „Ich bin raus." Es war ein Versuch, die Schwere der Situation zu mindern, doch der Witz prallte an der Düsternis des Raumes ab und hinterließ nur eine noch bedrückendere Stille. Natascha, die sonst so beherrscht war, spürte einen Stich in ihrer Brust. Sie wusste, dass sie vielleicht bald vor einer ähnlichen Entscheidung stehen würde. Jeder von ihnen könnte es sein. Und dieser Gedanke ließ den Planungsraum, der sonst der Ort der Klarheit und Strategie war, plötzlich wie einen Käfig erscheinen, in dem sie alle gefangen waren, eingeschlossen von den Entscheidungen, die sie noch treffen mussten.
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Tony und Natascha lagen nebeneinander auf einem Tisch, der unter einem Meer von Papieren fast zu versinken drohte. Überall lagen Notizen, Diagramme und Pläne verstreut. Tony, mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt, starrte gedankenverloren an die Decke, während Natascha, ihre Stirn in Falten gelegt, konzentriert auf eines der Dokumente blickte. Bruce hatte sich auf dem Boden ausgestreckt, ein Bein über das andere geschlagen, während er versuchte, die Komplexität ihrer Aufgabe zu durchdenken. Mara stand lässig an der Wand, den Rücken dagegen gelehnt, in ihrer Hand ein Glas, das sie träge hin und her schwenkte. Der leise Klang von Eiswürfeln, die aneinanderstießen, füllte den Raum.
Auf dem großen Bildschirm in der Mitte des Raumes tauchte das Bild des Zeitsteins auf. Das grüne Leuchten des Steins erhellte den Raum und zog Maras Aufmerksamkeit auf sich. Sie musterte den Stein mit nachdenklicher Miene und fragte schließlich in die Runde: „Warum ist der Zeitstein eigentlich grün? Warum haben die einzelnen Steine überhaupt unterschiedliche Farben? Was bedeuten ihre Farben?" Ihre Stimme hatte einen Hauch von Neugierde, aber auch etwas Melancholisches, als ob sie eine tiefere Bedeutung suchte, die über die bloßen Farben hinausging.
Natascha richtete sich leicht auf und begann nachdenklich: „Dieser Zeitstein-Typ..." Sie suchte nach dem Namen, während ihre Augen weiterhin den Bildschirm fixierten. Bruce, der sich im Gegensatz zu den anderen sehr gut mit den Steinen auskannte, half ihr weiter: „Doctor Strange." „Ja, genau," fuhr Natascha fort, „was für ein Arzt war er eigentlich?" Tony, der wie immer bereit war, einen seiner typischen Kommentare abzugeben, antwortete prompt: „Hals-Nasen-Ohren-Arzt trifft auf Zauberer aus dem Hut." Ein leichtes Grinsen spielte um seine Lippen, doch die anderen schenkten ihm kaum Beachtung.
Mara, die bisher schweigend zugehört hatte, ließ ihre Augen von ihrem Drink auf Tony wandern und korrigierte ihn sanft, aber bestimmt: „Er war Chirurg." Ihre Stimme war ruhig, aber ihre Worte schienen in der Stille des Raumes zu hallen. Die anderen drei drehten ihre Köpfe gleichzeitig zu ihr, ihre Blicke waren verwundert und neugierig. „Er hat mit mir studiert...", fuhr Mara fort, ihre Stimme war nun leiser, als ob sie in Erinnerungen versunken wäre. „Er konzentrierte sich auf Chirurgie, und ich... naja, ich auf Allgemeinmedizin."
„Warum das?" Natascha war die erste, die die Stille durchbrach, ihre Stimme klang interessiert. „Warst du nicht auch Krankenschwester im Zweiten Weltkrieg?" Mara nickte, ein kleines, melancholisches Lächeln huschte über ihre Lippen, bevor sie einen tiefen Schluck aus ihrem Glas nahm. „Jap, das war ich. Aber die Technik von heute... sie ist so viel weiter fortgeschritten als die von damals. Also wollte ich mein Wissen auf den neuesten Stand bringen. Ich wollte Gwens Traum erfüllen, Ärztin zu werden, und meinem Vater zeigen, dass ich es schaffen kann. Dann traf ich auf Strange... eins führte zum anderen... naja, am Ende machte er seinen Abschluss, und ich... brach ab."
Eine kurze Stille legte sich über den Raum, während die anderen Maras Worte verarbeiteten. Es war ein ungewöhnlicher Moment der Offenheit, den sie nicht von ihr erwartet hatten. Die Atmosphäre im Raum hatte sich verändert, sie war jetzt weniger von der Schwere ihrer Mission geprägt, sondern von einer unerwarteten Intimität. „Warum hast du abgebrochen?" fragte Bruce schließlich sanft, sein Ton war einfühlsam, ohne Urteile.
Mara hielt einen Moment inne, ihre Augen schienen in die Ferne zu blicken, als sie schließlich schlicht antwortete: „Meine Tochter." Mehr sagte sie nicht, aber die Bedeutung dieser einfachen Worte war klar. Sie brauchte nicht weiter auszuführen, dass die Verantwortung und Liebe zu ihrer Tochter sie dazu veranlasst hatte, ihre eigene Karriere zu opfern. Es war ein Opfer, das sie bereitwillig gebracht hatte, auch wenn es sie viel gekostet hatte.
Mara stand noch immer an die Wand gelehnt, ihre Augen schienen gedankenverloren auf den Bildschirm zu blicken, als plötzlich ein Funke der Erinnerung in ihnen aufflammte. „Wartet mal... er wohnte in New York, oder?" entfuhr es ihr plötzlich, die Worte kamen schneller, als sie dachte. Tony, der bis eben noch überlegt hatte, welchen der verstreuten Papiere er als nächstes in Angriff nehmen sollte, richtete sich auf und erwiderte mit einem skeptischen Blick: „Er hat in Toronto gewohnt."
Mara schüttelte leicht den Kopf, ein Ausdruck von Unbehagen in ihren Augen. „Ja, aber nicht immer... Leute, wenn wir das richtige Jahr auswählen, gibt es drei Steine in New York. Drei Steine, alle in derselben Stadt zur gleichen Zeit." Ihre Worte ließen alle im Raum innehalten. Ein Moment der Erkenntnis schien in der Luft zu schweben, während jeder versuchte, die Tragweite dessen, was Mara gesagt hatte, zu erfassen.
„Drei Steine?" fragte Natascha nach, ihr Blick forschend auf Mara gerichtet. Es war, als ob sie nach einer Bestätigung suchte, dass sie richtig verstanden hatte. Mara nickte und trat vom Bildschirm weg, ihre Stimme wurde klarer, als sie die Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen, aussprach. „Der Seelenstein und der Machtstein waren im Weltraum im Jahr 2014. Der Realitätsstein war in Asgard im Jahr 2013. Aber in New York City, 2012... da waren der Raumstein, der Geiststein und der Zeitstein."
Tony lehnte sich wieder zurück, seine Gedanken rasten, als er die Information verarbeitete. „Drei Steine, an einem Ort, zu einer Zeit," murmelte er, während er sich die Finger über das Kinn strich. „Das könnte unser Schlüssel sein." „Wenn wir das Jahr 2012 wählen, könnten wir uns eine Menge Ärger ersparen," überlegte Bruce laut, während er sich langsam aufrichtete und sich zu den anderen gesellte. „Aber es bedeutet auch, dass wir uns mitten in die Schlacht von New York begeben."
„Eine Schlacht, die wir schon einmal gewonnen haben," fügte Natascha hinzu, ihre Augen scharf, als sie die neue Möglichkeit in Betracht zog. „Das könnte tatsächlich funktionieren." Mara trat einen Schritt näher an den Tisch, ihre Augen fixierten den Plan, der vor ihnen ausgebreitet lag. „Es ist riskant... aber wenn wir es schaffen, diese drei Steine in einem Zug zu holen, könnten wir Thanos' Plan ein für alle Mal vereiteln."
Tony hob eine Augenbraue, seine übliche Skepsis mischte sich mit einer Spur von Respekt. „Nicht schlecht, Mara. Das könnte tatsächlich unser Ass im Ärmel sein." „Aber wir müssen vorsichtig sein," warnte Bruce, seine Stirn in Falten gelegt. „Zeitreisen sind kein Spiel." Mara nickte zustimmend, aber in ihrem Blick lag Entschlossenheit. „Ich weiß. Aber wir haben keine andere Wahl. Das hier könnte unsere einzige Chance sein."
Natascha ließ ihren Blick über die Gesichter ihrer Freunde schweifen, bevor sie entschlossen nickte. „Dann machen wir es so. Wir gehen nach New York, 2012. Und holen uns die Steine." Die Gruppe schien sich in diesem Moment noch enger zusammenzuschließen. Jeder von ihnen wusste, dass das, was sie planten, nicht nur gefährlich war, sondern auch das Schicksal aller Zeitlinien beeinflussen konnte. Aber in ihren Herzen brannte die Entschlossenheit, das Unmögliche möglich zu machen.
„Es wird nicht einfach werden," bemerkte Tony, seine Stimme war ruhig, aber ein Hauch von Vorfreude lag darin. „Aber wenn wir es richtig machen, könnten wir die Welt retten... noch einmal." Mara hob ihr Glas, ein schiefes Lächeln auf den Lippen. „Dann sollten wir besser nicht verkacken, oder?" Die anderen lachten leise, eine Mischung aus Nervosität und Hoffnung, die durch den Raum schwebte. Es war eine verrückte Idee, und doch fühlte sich jeder von ihnen sicherer als je zuvor. Sie hatten einen Plan. Und dieser Plan könnte alles ändern.
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