^ kapitel 36 : die erste welle ^
Steve und Bruce standen bereits am Jet und tauschten leise Worte aus, während Mara auf der Rampe daneben saß, die Augen in die Ferne gerichtet. Die Abenddämmerung hatte den Himmel in sanfte Farben getaucht, und ein Hauch von Melancholie lag in der Luft. Tony, der die Szene beobachtete, schüttelte den Kopf. „Es ist völlig unmöglich, dass wir alle durchkommen", sagte er mit einem ernsthaften Ton. „Wenn auch nur einer von uns draufgeht, haben wir verloren." Mara, die bisher schweigend gelauscht hatte, erwiderte leise, aber bestimmt: „Das wird ein hässlicher Kampf. Das steht fest."
Steve, der einen Moment lang nachdenklich zu Boden blickte, hob dann den Kopf und schenkte Mara ein kleines, doch aufmunterndes Lächeln. „Ich hab morgen Abend noch nichts vor", sagte er, und sein Lächeln verriet eine gewisse Zuversicht. Mara erwiderte das Lächeln und es schien, als ob die kurze, stille Verbindung zwischen ihnen einen Moment der Wärme in die kühle, schwere Atmosphäre brachte. „Falls wir uns doch noch eine Auszeit erkämpfen können", fügte Mara hinzu, „sollten wir was essen gehen und über alte Zeiten quatschen, Rogers. Ich vermisse diese Gespräche." Tony grinste schief und mischte sich in das Gespräch ein: „Ich werd's als Erste versuchen. Iron Man ist schließlich derjenige, auf den er gewartet hat."
„Das ist wahr", bestätigte Vision trocken, als er in eleganter, aber fast unmerklicher Bewegung am Gespräch vorbei schlenderte und sich dem Jet näherte. „Dich hasst er am meisten." Wanda und Pietro traten zusammen mit Clint in den Hangar ein und begaben sich ebenfalls zum Jet. Bruce folgte ihnen, und Mara, die inzwischen die Schubdüsen in Gang gesetzt hatte, war bereit für den Abflug. Steve trat zu Mara und betrachtete sie besorgt. „Ist alles okay?" fragte er, seine Stimme von echtem Mitgefühl durchzogen.
Mara wandte ihren Blick zu ihm, und ihre Augen spiegelten eine Mischung aus Sorge und Entschlossenheit wider. „Ich hoffe nur, dass das endlich vorbei ist", sagte sie mit einem leichten Schulterzucken, das den Druck der Situation deutlich machte. Steve nickte langsam und erwiderte: „Hoffen wir doch alle." Mara versuchte, die Stimmung aufzulockern, indem sie ein Lächeln versuchte, das jedoch kaum die Anspannung der Situation überdecken konnte. „Eine Handvoll Superhelden plus eine Antiheldin gegen einen Killerroboter und seine riesige Armee - das klingt nach einem Actionfilm, der entweder total in die Hose geht oder für einen Filmpreis nominiert wird", sagte sie mit einem schiefen Grinsen.
Steve lachte leise, und der Klang seiner Stimme schien die schwere Last der bevorstehenden Mission ein wenig zu mildern. „Na, dann hoffen wir mal auf das zweite Szenario", sagte er, während er sich auf den Sitz im Jet setzte. Mit einem letzten Blick auf das, was möglicherweise ihr letzter Einsatz sein könnte, begaben sich alle an ihre Plätze, und der Jet hob schließlich ab. Die Umgebung zog in atemberaubender Geschwindigkeit an ihnen vorbei, während sie sich dem ungewissen Schicksal entgegenbewegten.
Steve erhob sich von seinem Platz und trat in die Mitte des Jets, um alle zu adressieren. Die Geräusche der startenden Triebwerke und das Vibrieren des Jets waren ein konstantes Hintergrundrauschen, das seine Worte umso bedeutungsvoller erscheinen ließ. Die Anspannung war spürbar, und jeder wartete auf seine Worte wie auf einen klaren Leuchtturm in einem Sturm. „Hört zu", begann Steve mit fester Stimme, „Ultron weiß, dass wir kommen. Sehr wahrscheinlich werden wir sofort unter starkem Beschuss geraten. Wir wissen, was uns erwartet. Die Einwohner von Sokovia jedoch wissen es nicht. Unsere oberste Priorität ist daher, sie aus dieser Gefahr zu befreien. Sie wollen einfach nur in Frieden leben, aber das wird heute nicht möglich sein. Wir werden sie so gut wir können schützen und unseren Job erledigen."
Er machte eine kurze Pause und sah jeden Einzelnen seiner Teamkollegen an, als wollte er durch ihre Augen sehen, ob sie die Schwere seiner Worte erfassten. „Wir müssen herausfinden, was Ultron vorhat. Wir müssen Romanoff finden und die Gegend evakuieren. Der Kampf wird nur gegen uns geführt, und das ist etwas, worauf wir vorbereitet sein müssen." Seine Stimme wurde eindringlicher, seine Augen funkelten mit Entschlossenheit. „Ultron hält uns für Monster. Er glaubt, dass wir das Problem auf der Welt sind. Es geht nicht nur darum, ihn zu besiegen, sondern darum, ob er recht hat. Ob wir wirklich so schlimm sind, wie er es behauptet."
Die Worte hallten im Inneren des Jets nach und hinterließen eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit. Steve hatte sich in seiner Rolle als Anführer bewährt und verlieh den Worten eine tiefe Bedeutung, die alle im Raum berührte. Er wusste, dass dies eine ihrer schwersten Prüfungen sein würde. Mara, die in ihrem Sitz neben Steve saß, drehte sich leicht zu ihm und konnte sich ein schiefes Lächeln nicht verkneifen. „Sag mal, schreibst du dir das eigentlich irgendwo auf, oder", begann sie, die Frage in einem halb spaßigen, halb bewundernden Tonfall vorzutragen. „Denn diese Reden sind wirklich immer ziemlich beeindruckend."
Steve schmunzelte und schaute sie an, seine Augen funkelten vor amüsiertem Verständnis. „Klar, Mara. Ich habe ein geheimes Notizbuch, in dem ich all diese großartigen Reden aufschreibe", erwiderte er mit einem augenzwinkernden Lächeln. „Aber ehrlich gesagt, es ist mehr Instinkt als Vorbereitung. Es geht darum, den richtigen Moment zu finden, um die richtigen Worte zu sagen." Das Lächeln, das Steve und Mara teilten, brachte für einen kurzen Augenblick eine willkommene Erleichterung in die angespannte Atmosphäre. Doch der Ernst der bevorstehenden Mission war allgegenwärtig, und das Team bereitete sich darauf vor, in den nächsten entscheidenden Momenten ihr Bestes zu geben. Der Jet setzte seinen Kurs fort, während sich jeder der Helden auf den bevorstehenden Kampf konzentrierte, entschlossen, das Unmögliche zu erreichen und die Welt zu retten.
~~~
Als Mara den Jet landete, war der Plan in aller Deutlichkeit formuliert und jeder wusste genau, was zu tun war. Die angespannte Ruhe vor dem Sturm lag in der Luft, als Pietro Wanda und Mara in die Stadt brachte. Mit seiner übermenschlichen Geschwindigkeit ließ er seine Schwester im Herzen des Marktplatzes absetzen. Wanda, mit ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit, die Gedanken der Menschen zu beeinflussen, sollte dafür sorgen, dass die Bewohner so schnell wie möglich die Stadt verließen. Mit entschlossener Miene begann sie sofort, ihre Kräfte zu nutzen, um Panik und Verwirrung zu zerstreuen und den Fluchtinstinkt der Menschen zu wecken.
Pietro, immer noch in Bewegung, brachte Mara blitzschnell zur nächsten Polizeiwache. Mit einem abrupten Halt ließ er sie im Vorraum hinunter, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. Sie atmete tief durch, sammelte all ihre innere Stärke und rief mit einer Autorität, die keine Widerrede zuließ: „Wir werden angegriffen. Räumt die Stadt!" Ihre Stimme war fest und unerschütterlich, eine Stimme, die sie oft verwendet hatte, als sie mit Peggy Carter beim S.S.R. nach dem Zweiten Weltkrieg Befehle erteilte oder sich Gehört verschaffte, besonders Agent Thompson gegenüber. Doch die Polizisten reagierten nicht sofort, ihre Gesichter waren von Unglauben und Zögern geprägt.
Pietro, der die Szene von draußen beobachtete, erkannte die Notlage und war im Nu wieder drinnen. Ohne zu zögern zog er eine Waffe und schoss in die Decke, der Knall hallte durch die Wache und riss die Polizisten aus ihrer Lethargie. Die Waffe ließ er achtlos zu Boden fallen und rief mit einer unmissverständlichen Dringlichkeit in der Stimme: „Bewegt eure Ärsche und macht, was die Lady gesagt hat!" Die Polizisten, jetzt von der plötzlichen Gefahr und Pietros Nachdruck aufgerüttelt, begannen hastig, sich zu organisieren. Funkgeräte wurden gezückt, und Befehle wurden lautstark weitergegeben. Die vorherige Stille wich einem hektischen Treiben, als die Polizisten die Evakuierung der Stadt in die Wege leiteten.
Mara trat zu Pietro und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. „Danke", sagte sie leise, aber mit einem Lächeln, das die Ernsthaftigkeit der Situation nur leicht milderte. „Keine Ursache", erwiderte er knapp und mit einem verschmitzten Lächeln. „Ich bin hier, um zu helfen." Sie nickte und wandte sich wieder der Aufgabe zu. „Wir müssen sicherstellen, dass so viele wie möglich hier rauskommen. Wir dürfen keine Zeit verlieren." Draußen auf dem Marktplatz sah Wanda, wie die Menschen begannen, ihre Häuser und Geschäfte zu verlassen, verwirrt, aber getrieben von einem unbestimmten Gefühl der Dringlichkeit, das sie nicht ignorieren konnten. Der Plan schien zu funktionieren, aber es war erst der Anfang. Sie spürte die Schwere der Verantwortung auf ihren Schultern, während sie ihre Kräfte weiter einsetzte, um die Evakuierung zu beschleunigen.
Zurück in der Polizeiwache koordinierte Mara mit der Autorität einer erfahrenen Anführerin die Maßnahmen. „Wir brauchen Fahrzeuge für die Evakuierung. Alles, was Räder hat, muss raus auf die Straßen. Wir evakuieren systematisch, Block für Block." Die Polizisten, nun in voller Aktion, folgten ihren Anweisungen. Pietro stand neben ihr, immer bereit, sofort einzugreifen, falls nötig. Die Zeit war knapp, und die Bedrohung durch Ultron und seine Armee rückte immer näher. „Wir schaffen das", murmelte Mara zu sich selbst, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Wir müssen es einfach."
Der Plan war in Bewegung, und mit jedem Moment wuchs die Hoffnung, dass sie es schaffen könnten, die Menschen aus der Gefahrenzone zu bringen, bevor es zu spät war. Keinen Moment später nahm Pietro sie wieder in die Arme, um zurück zur Brücke zu rennen. Der Wind peitschte ihnen entgegen, als sie in atemberaubender Geschwindigkeit durch die Stadt jagten. Neben Steve setzte Pietro Mara ab, die kurz überrascht war, ihn dort zu sehen. Sie atmete tief durch, die Dringlichkeit der Situation ließ keinen Raum für lange Begrüßungen. „Tony ist an der Kirche", berichtete sie hastig. „Ob Ultron beichten will, wäre irgendwie irre witzig... Ein Roboter und ein Militär gingen in eine Kirche..." Steve nickte nur knapp, seine Miene ernst. „Er muss Ultron nur so lange ablenken, bis die Menschen weg sind."
„Wie sieht's aus?" fragte Mara und hoffte inständig, dass er eine beruhigende Antwort parat hatte. Steve seufzte und warf einen Blick über die Brücke, wo Menschen in Panik versuchten, zu fliehen. „Na ja, solange sie nicht in Panik geraten..." Plötzlich bebte die Erde unter ihnen, und Mara ruderte instinktiv mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. „Wow, bei Odins Zepter!" stieß sie erschrocken aus und schaute zu Steve hinüber, dessen Gesicht von Besorgnis gezeichnet war. Steve erwiderte ihren Blick, seine Stirn in tiefe Falten gelegt. „Ach... Ist ja gut", winkte Mara ab, in einem Versuch, die Anspannung zu lösen. „Ich weiß, ich weiß, deine kleine brave Gwen existiert halt nicht mehr." Doch bevor sie weiterreden konnte, schoss aus dem Boden, dem Wasser und der Luft eine Armee von Robotern, die wie Ultrons erste Version aussahen, hervor. Sie bewegten sich in unheilvoller Synchronität auf sie zu. Die Menschen auf der Brücke verfielen in Panik, rannten entweder wild durcheinander oder suchten verzweifelt Zuflucht in den umliegenden Häusern und Geschäften.
„Steve!" rief Mara, als sie sich in Kampfposition brachte. „Wir müssen sie aufhalten, bevor hier alles in Chaos versinkt!" Steve nickte entschlossen und griff nach seinem Schild. „Bleib dicht bei mir, Mara. Wir müssen diese Menschen hier rausholen." Gemeinsam stellten sie sich den heranrückenden Robotern entgegen. Die metallischen Klänge der Kämpfe und die Schreie der fliehenden Menschen erfüllten die Luft. Steve schlug mit seinem Schild einen der Roboter zu Boden, während Mara mit schnellen, gezielten Schlägen und Tritten ihre Gegner bekämpfte. Jeder ihrer Bewegungen war ein Ausdruck von Entschlossenheit und Können, geboren aus jahrelangem Training und harter Erfahrung.
Trotz des überwältigenden Feindes fühlte Mara sich alles andere als unbesiegbar. Die Furcht und Anspannung schnürten ihr die Kehle zu, doch sie ließ sich nicht davon überwältigen. „Kommt schon, wir schaffen das!" rief sie, während sie einen weiteren Roboter mit einem präzisen Schlag zu Boden brachte. Inmitten des Chaos begegneten sich ihre und Steves Blicke, und für einen flüchtigen Moment schien die Zeit stillzustehen. Seine Augen waren voller Entschlossenheit und Zuversicht. „Wir geben nicht auf, Mara. Nicht heute."
Mit einem gemeinsamen Schlachtruf stürzten sie sich erneut in den Kampf, bereit, alles zu geben. Die Evakuierung der Stadt, die Rettung ihrer Freunde und der endgültige Sieg über Ultron - all das lag nun in ihren Händen. Und in diesem Moment, trotz aller Widrigkeiten, war Mara fest entschlossen, dass sie es schaffen würden. Mara half einer jungen Mutter mit ihrem Baby aus einem verkeilten Auto und übergab sie ihrem Ehemann, damit sie gemeinsam in Sicherheit fliehen konnten. Kaum hatte sie sich umgedreht, flogen zwei Roboter auf die Brücke zu und eröffneten das Feuer auf die Fahrzeuge. Explosionen rissen die Luft, und Trümmer flogen umher.
Mara spitzte einen der Roboter mit ihrem ausklappbaren Stab auf und schaltete ihn aus, doch den zweiten verlor sie aus den Augen. Sie schaute sich aufmerksam um, ihre Sinne scharf und bereit. Plötzlich ertönte Steves warnender Ruf: „Mara!" Doch es war zu spät. Ein Schuss traf Mara im Rücken, und sie flog über das nächste Auto hinweg. Schmerz durchzuckte ihren Körper, als sie hart auf dem Asphalt landete. Schnell drehte sie sich um und sah über sich den Roboter mit den glühenden roten Augen, der seine Waffe direkt auf sie richtete. Ohne zu zögern rollte sie sich von dem Auto weg und robbte auf die andere Seite, als sie bemerkte, dass ihre Haut sich blau verfärbte.
„Super, Stress und ich werde blau", knurrte sie, verärgert über ihren Kontrollverlust. In diesem Moment konnte sie sich das wirklich nicht leisten. „Bleib stehen, du lästiger Alien!" rief der Roboter mit einer kalten, mechanischen Stimme. Mara biss die Zähne zusammen, stemmte sich auf und rannte von der Brücke, um den Roboter von den Menschen wegzulocken. Plötzlich flog ein Schild durch die Luft, traf den Roboter frontal und schlug ihm den Kopf ab, wodurch er ausgeschaltet wurde. Mara schaute dankend zu Steve, der gerade seinen Schild wieder auffing und schnell auf sie zulief.
„Alles in Ordnung?" fragte Steve besorgt, als er den Schild wieder auf seinen Rücken schnallte. Mara nickte, ihre Atmung schwer, aber ihre Entschlossenheit ungebrochen. „Ja, ich glaube schon. Danke, Steve." Steve half ihr auf die Beine und legte kurz seine Hand auf ihre Schulter, ein kurzer Moment des Trostes inmitten des Chaos. „Wir sind noch nicht fertig, aber wir schaffen das. Gemeinsam." „Ich weiß", antwortete Mara und sah sich schnell um, „aber das war bloß die erste Welle."
Erneut bebte die Erde unter ihren Füßen und sie mussten zurückweichen. Direkt in der Mitte der Brücke begann der Asphalt zu bröckeln und die Menschen sprangen über den sich auftuenden Spalt. Dieser Spalt wurde immer größer und brachte schließlich die halbe Brücke zum Einsturz. Trümmer stürzten in die Tiefe, während Panik und Angst die Atmosphäre erfüllten. „Leute, was passiert hier?" rief Mara über Funk zu den anderen, ihre Stimme durchdrungen von Dringlichkeit und Sorge. „Sokovia macht einen Rundflug," antwortete FRIDAY auf dem offenen Kanal. Die Stadt hob sich kontinuierlich an, und obwohl man die Bewegung kaum bemerkte, zogen die Wolken an ihnen vorbei und verstärkten das Gefühl der Unwirklichkeit.
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