^ kapitel 29 : die mythologie dahinter ^
"Wer auch immer die Macht besäße, möge diesen Hammer heben und als würdig erachten," zitierte Clint die berühmten Worte von Thor, während er den Hammer betrachtete. Doch dann verzog er das Gesicht und winkte ab. "Ach komm, hör auf, das ist ein Trick." Mara lächelte amüsiert und legte den Kopf schief. "Barton, wir waren beide in New Mexiko. Das ist kein Trick," sagte sie, erinnerte sich an eine ihrer gemeinsamen Missionen und ließ sich neben Steve und Thor auf das Sofa fallen. Ihre Füße legte sie entspannt überkreuz auf dem niedrigen Kaffeetisch vor ihnen ab.
Die Lounge war ein gemütlicher Rückzugsort. Sie befand sich auf einer kleinen Erhöhung und war mit Sofas und Sesseln um zwei niedrige Kaffeetische arrangiert, die zur Geselligkeit einluden. Heute Abend hatten sich alle hier versammelt, um einen ruhigen Moment miteinander zu genießen und Spaß zu haben. Mara saß zwischen Steve und Thor, beide Männer entspannt in ihre Plätze gelehnt. Thor mit seinem breiten Grinsen und Steve, der sich über eine lustige Anekdote aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit unterhielt. Clint und Jerome saßen auf dem Boden, an das Sofa gelehnt, wobei Clint ungeduldig mit Drumsticks in seinen Händen spielte, immer wieder rhythmisch auf den Boden tippend.
Marie und Bruce hatten es sich ebenfalls bequem gemacht, wobei Bruce sich an der Ecke der Sitzgelegenheit zu Natascha hinüberlehnte, die neben Dr. Cho auf einem der beiden Sessel saß. Nataschas Blick war wie immer wachsam, aber auch entspannt, während Dr. Cho lächelnd einem Gespräch lauschte. Tony und Rhodey saßen links von Mara, vertieft in eine lebhafte Diskussion über die neuesten technischen Entwicklungen. Tony, immer der Innovator, gestikulierte lebhaft, während Rhodey hin und wieder zustimmend nickte oder seine eigenen Ideen einwarf.
Die Atmosphäre war locker und familiär, durchzogen von freundschaftlichen Neckereien und Lachen. Es war einer dieser seltenen Momente der Ruhe und des Zusammenseins, die sie alle so sehr schätzten. Mara blickte sich um und fühlte eine tiefe Verbundenheit zu ihrer ungewöhnlichen, aber liebgewonnenen Familie. Jeder Einzelne von ihnen hatte seine Eigenheiten und Fähigkeiten, und zusammen bildeten sie eine Einheit, die stärker war als die Summe ihrer Teile.
"Na bitte, versuch dein Glück," bot Thor an und richtete seine Hand auf den Hammer, der vor ihm auf dem Tisch stand. Clint raffte sich auf und ging um den Tisch herum. "Du hattest eine harte Woche, Clint. Wir lachen auch nicht, wenn du ihn nicht hochkriegst," rief Tony ihm noch hinterher. Clint warf ihm einen skeptischen Blick zu. "Ich hab das schonmal gesehen, und ich..." Er umfasste den Griff mit einer Hand und zog, aber nichts bewegte sich. "...weiß nicht, wie du das anstellst." Clint gab auf und ging zurück zur Couch.
"Spürst du das stille Urteil?" kommentierte Tony nur dazu. "Bitte, Stark, versuch du es," bot Clint an und setzte sich wieder neben Jerome, welcher ihm mit einem Grinsen eine Hand auf die Schulter legte. Tony, immer bereit, sich zu beweisen, trat vor und umfasste den Griff des Hammers. Während er das tat, zog Mara ihre Schuhe aus, die langsam unbequem wurden. "Ich drück mich nie vor einer echten Herausforderung. Das ist Physik," meinte Tony und legte sich die Schlaufe um das Handgelenk.
"Physik?" wiederholte Clint spöttisch. "Wenn ich ihn hochhebe, dann herrsche ich über Asgard?", fragte Tony den Donnergott direkt. "Natürlich," antwortete Thor knapp und mit einem leichten Lächeln. "Gut, dann führe ich nämlich das Recht der ersten Nacht wieder ein," sagte Tony und zog. Nach einigen Sekunden hörte er jedoch auf und murmelte: "Bin gleich wieder da."
Natürlich kam er mit einem Handschuh seiner Iron Man-Rüstung zurück und versuchte es erneut. "Das ist doch nicht dein Ernst?" fragte Mara darauf. "Doch, das ist mein Ernst," erwiderte Tony entschlossen. Mara seufzte nur und rollte mit den Augen, ehe sie kommentierte: "Ihr Starks und euer Kompensierungsdrang." Tony ignorierte sie und zog erneut, aber der Hammer rührte sich nicht. Schließlich holte er sich Rhodey zur Hilfe. Dieser hatte ebenfalls den Handschuh seiner Rüstung an, und zusammen zogen sie an dem Hammer.
Während Tony und Rhodey sich abmühten, lehnte sich Mara zurück und beobachtete die Szene mit einem amüsierten Lächeln. "Ihr wisst, dass das nichts bringt, oder?" fragte sie mit einem Augenzwinkern in Thors Richtung. Thor lachte herzlich. "Es ist der Wille, der zählt," meinte er. "Aber auch der mächtigste Wille kann diesen Hammer nicht bewegen, wenn er nicht würdig ist." Tony und Rhodey kämpften weiter, schwitzten und stöhnten, aber der Hammer blieb fest an seinem Platz.
"Ziehst du überhaupt?", fragte Rhodey erschöpft und schnaufend. Tony sah ihn mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen an. "Sind wir ein Team?" fragte er fordernd. "Ja, natürlich," bestätigte Rhodey, die Müdigkeit verflog aus seiner Stimme. "Dann blamier uns nicht. Zieh." Sie stemmten sich erneut gegen den Hammer, Muskeln und mechanische Kraft vereint. Doch trotz all ihrer Anstrengung bewegte sich der Hammer nicht einen Millimeter. Schließlich gaben sie auf, die Erschöpfung in ihren Gesichtern deutlich sichtbar. Rhodey ließ sich auf das Sofa fallen und schüttelte den Kopf.
"Als nächstes ist Bruce dran," rief Thor aus, und alle Blicke wandten sich erwartungsvoll an den Wissenschaftler. Bruce trat zögerlich vor, seine Augen blitzten nervös. Er umfasste den Hammer mit beiden Händen, seine Finger gruben sich in das Metall. Mit einem tiefen Atemzug zog er, seine Muskeln spannten sich und seine Adern traten hervor. Ein lauter Schrei entfuhr ihm, als er kurz davor war, sich in den Hulk zu verwandeln. Doch bevor es so weit kam, ließ er abrupt los und wich zurück, der skeptische Blick von Mara traf ihn wie ein Mahnmal seiner eigenen Grenzen. Bruce setzte sich schwer atmend wieder neben Natasha, die ihm beruhigend eine Hand auf den Arm legte. Nun war Steve an der Reihe.
"Na los, Captain. Zeig uns, was du drauf hast," rief Mara und klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken. "Wenn ich wegen dir zehn Dollar verliere, Rogers... das hab ich noch nie!" Steve lächelte nur, ein sanftes, selbstbewusstes Lächeln, das seine Augen zum Strahlen brachte. Er krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch und trat entschlossen vor den Hammer. Die Spannung im Raum war förmlich greifbar, als er den Hammer mit beiden Händen umfasste. Seine Muskeln spannten sich, und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Mit einem kräftigen Ruck zog Steve, und tatsächlich, der Hammer bewegte sich ein kleines Stück. Mara konnte nicht anders, als zu lächeln, als sie Thors überraschte Miene sah. "Thor, sieht aus, als wärst du jetzt zehn Dollar ärmer," flüsterte sie und genoss den Moment.
Doch Steve ließ nach einigen Sekunden wieder los, atmete tief durch und schüttelte seine Hände aus. "Keine Chance," sagte er bescheiden, während er sich wieder zu den anderen setzte. Thor atmete erleichtert auf, ein Lächeln der Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ich muss sagen, das war beeindruckend," gestand Thor. "Aber der Hammer bleibt, wo er ist." Steve setzte sich wieder neben Mara und schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln. "Hast du gut gemacht, Rogers," sagte sie und klopfte ihm leicht auf die Schulter.
"Willst du es mal versuchen?", fragte er neckend und hob eine Augenbraue. "Kannst du vergessen," antwortete Mara sofort und nahm einen Schluck von ihrem Drink, bevor sie ihn auf dem Tisch abstellte. "Das letzte Mal, als ich... naja, als Raya das Ding in der Hand hatte, hat sie ihre Mutter geröstet," kommentierte Mara und erntete damit viele verwirrte Blicke. "Was?" fragte Tony und sah sie verwirrt an. "Äh, lange Geschichte," winkte Mara ab, um nicht weiter auf das Thema einzugehen und wandte sich an Natasha. "Widow, wie wär's mit dir?"
"Oh nein, Jungs, da lass ich euch ruhig alleine spielen," sagte Natascha und lehnte sich mit ihrem Bier zurück, ein schelmisches Lächeln auf den Lippen. Tony stand auf und sah in die Runde. "Der Mann, der nicht König sein wollte, in Ehren, aber da ist was faul." "Da kannst du deinen Arsch drauf verwetten," stimmte Clint ihm zu, seine Stimme vor Belustigung und Skepsis gleichermaßen triefend. "Steve, das war ein Kraftausdruck," bemerkte Maria plötzlich und hob belehrend den Finger.
"Hast du das jedem erzählt?" fragte Steve und sah Tony an, der nur belustigt mit den Schultern zuckte. "Der Griff ist graviert, richtig?" versuchte Tony abzulenken und trat wieder an den Hammer heran. "Wer auch immer Thors Fingerabdrücke hat, ist die wörtliche Übersetzung." Alle lachten, und die lockere Stimmung kehrte zurück. Tony war unermüdlich, wenn es darum ging, ein Rätsel zu lösen oder eine Herausforderung anzunehmen. Er inspizierte den Hammer gründlich, als ob er ein verborgendes Geheimnis entdecken könnte.
"Tony, das ist kein technisches Problem, das du mit Wissenschaft lösen kannst," sagte Mara mit einem schwachen Lächeln. Ihre Augen spiegelten eine tiefe Traurigkeit und Mitgefühl wider, während sie versuchte, zu ihm durchzudringen. Tony zuckte mit den Schultern und lächelte kurz, bevor er sich wieder dem Hammer zuwandte. "Man weiß nie," murmelte er, als ob er sich selbst zu beruhigen versuchte. Die metallischen Klänge des Hammers hallten durch den Raum, eine fast meditative Regelmäßigkeit, die ihm Trost bot. Mara lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und ließ ihre Blicke über die versammelten Freunde schweifen. Ihre Gedanken drifteten in Erinnerungen an vergangene Tage, an Lachen und Tränen, an Kämpfe und Versöhnungen. Doch schneller als erwartet, holte die Gegenwart sie wieder ein.
"Okay. Okay. Okay. Jetzt probiere ich es doch," sagte Mara schließlich genervt, als Jerome nicht locker ließ. Sein beharrliches Drängen war zwar oft nervtötend, doch sie wusste, dass er es gut meinte. Sie hatte ihm kaum zugehört, als er erneut über Loki sprach, doch ihr war alles recht, solange er aufhörte, darüber zu quatschen. Mit einem entschlossenen Schwung stand Mara auf, zog ihre schwarze Lederjacke aus und reichte sie Jerome. Ihre Augen funkelten entschlossen, als sie festen Schrittes auf den Hammer zuging. "Wuhu, los Death!" rief Maria, auch bekannt als Agent Shadow, und feuerte sie enthusiastisch an.
Mara warf einen schnellen Blick zu Thor, der sie mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem skeptischen Ausdruck ansah, doch er nickte ermutigend. Sie drehte sich wieder zu den anderen um und atmete tief durch. "Okay, ich schaff das... Denn im Gegensatz zu euch bin ich eine Halbgöttin. Eine Tochter eines Gottes und einer Walküre, und ich verstehe die Mythologie dahinter. Wer würdig ist..." Mit einem Mal hob sie den Hammer ein Stück an, und die erstaunten Gesichter der Umstehenden spiegelten eine Mischung aus Ungläubigkeit und Ehrfurcht wider. Doch plötzlich durchbrach ein greller, lauter Ton die Stille, gefolgt von einer kratzenden Stimme, die durch den Raum hallte.
"Wüüüürdig," krächzte es, und Mara ließ den Hammer sofort los, ihre Augen verengt zu Schlitzen. Langsam drehte sie sich in Richtung des Geräuschs. Aus den Schatten des Flures trat eine verstümmelte Gestalt hervor. Es war eine der Iron Legion Drohnen, oder zumindest das, was davon übrig geblieben war. Das skelettartige Konstrukt schleppte sich mühsam vorwärts, ihm fehlte ein halber Arm, und aus offenen Wunden tropfte schwarzes Öl. Kabel und Drähte, die aus der Hälfte seines Gesichts herausragten, funkelten bedrohlich im spärlichen Licht.
Die Drohne stieß abgehackte Geräusche aus, als ob sie verzweifelt versuchte, eine Nachricht zu übermitteln. Mara trat einen Schritt zurück, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Die entspannte Atmosphäre war wie weggeblasen, als die anderen ebenfalls aufstanden, wachsam und besorgt. Die Spannung im Raum war greifbar, jeder Atemzug schien schwerer zu werden, während sie auf das nächste, unvorhersehbare Ereignis warteten.
"Nein. Wie könntet ihr würdig sein? Ihr seid alle Killer," ertönte die unheimliche Stimme der Drohne. Die Worte schienen durch den Raum zu hallen und verursachten bei jedem eine Gänsehaut. Die anderen, die bis dahin mit dem Rücken zur Kreatur gestanden hatten, drehten sich schlagartig um und erhoben sich aus ihren Sitzen. Steve trat einen Schritt vor Mara, seine Haltung schützend, und richtete sich dann an Thor. "Stark!"
"JARVIS," sagte Tony knapp, doch es kam keine Antwort. Verwundert zog Tony die Augenbrauen zusammen. "Das ist ungewöhnlich," murmelte Mara. "Jarvis hält sonst nie den Mund." Ihr Blick wanderte wieder zu der Drohne, die erneut zu sprechen begann. "Verzeihung... Ich hab geschlafen. Oder ich war ein Traum? Ein schreckliches Geräusch. Ich hatte mich verfangen... in... Fäden. Den anderen musste ich töten, er war ein guter Kerl." Langsam trat Mara hinter Steve hervor und schob sich zwischen den beiden Männern hindurch. "Du hast jemanden umgebracht?" fragte sie mit zitternder Stimme. Die Drohne richtete ihren kalten, funkelnden Blick sofort auf Mara und antwortete: "Wäre nie meine erste Wahl..., aber in der wirklichen Welt, warten hässliche Entscheidungen auf uns."
„Wer schickt dich?" Jeromes Stimme schnitt durch die bedrückende Stille, hart und fordernd, wie eine Klinge, die durch Luft schneidet. Statt einer direkten Antwort spielte die Drohne eine Aufnahme ab: „Ich denke an einen Schutzwall um die ganze Welt." Tonys Stimme erfüllte den Raum, ein Echo aus einer besseren Zeit. Maras Blick schoss sofort zu Tony. „Was hast du getan?" zischte sie, ihre Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn und Furcht, als ob ihre Worte ihn durchbohren könnten. Tony, unfähig eine Antwort zu geben, blickte nur bedrückt zu Boden.
„Ultron," sagte Bruce leise, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern, als ob allein das Aussprechen des Namens eine schwere Last wäre. Der Roboter hob seinen Kopf und fixierte Bruce mit seinen unheimlichen Augen. „In Fleisch und Blut," entgegnete die Drohne sofort, „oder nicht... noch nicht. Nicht diese Hülle. Aber ich bin bereit. Ich habe eine Mission." Die Anspannung im Raum war fast greifbar. Jeder Atemzug war schwer, jeder Blick voller Fragen und Unsicherheit. Mara spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. „Eine Mission? Und was ist diese Mission?" fragte sie scharf, ihre Augen fixierten die Drohne, als ob sie dadurch die Wahrheit aus ihr herauszwingen könnte.
„Frieden für unsere Zeit," sagte die Drohne mit kalter Präzision. Mara riss die Augen auf. „Was?" In diesem Moment krachten drei der Iron Legends durch die Wand hinter ihm. Alles geschah blitzschnell. Mara reagierte instinktiv und stellte sich schützend vor die anderen. Mit einem fließenden, geübten Griff zog sie ihren Stab, der stets geschickt zusammengeklappt bei ihr war, und rammte ihn in den Boden. Ein schützendes Kraftfeld breitete sich aus und stoppte die ersten beiden Roboter, die mit ihren Schubdüsen dagegen drückten.
Doch sie bemerkte zu spät, dass einer fehlte. „Vorsichtig!" hörte sie eine Stimme rufen, konnte aber nicht mehr ausmachen, von wem sie kam. Der dritte Roboter schoss unter dem Schutzschild hindurch und rammte Mara mit voller Wucht. Der Aufprall war heftig, sie flog mehrere Meter weit und krachte durch eine Glaswand. Glassplitter umhüllten sie wie ein glitzernder Regen, als sie über den Boden rollte. Jeder Splitter, der ihre Haut riss, schien ihren Schmerz zu vervielfachen.
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