
^ kapitel 18 : in der nähe ^
»Thor!« Janes panischer Schrei zerschnitt die Luft, als das bedrohliche Schiff in rasender Geschwindigkeit auf ihn zustürmte. Doch es war Mara, die sich bereits in Bewegung setzte, von einer ungezähmten Entschlossenheit angetrieben. Mit sanftem Druck hielt sie Jane zurück, ihre Augen fest auf das bevorstehende Geschehen gerichtet. »Lass mich das übernehmen«, flüsterte sie mit einer Bestimmtheit, die die schicksalhafte Tragweite des Moments widerspiegelte. Ihr Stab schlug auf den Boden, und plötzlich erleuchtete ein gleißendes Licht die Szene. Ein Schleier aus strahlendem Glanz umhüllte sie und ihren Stab, als würden sie selbst zu lebenden Sternen werden. Die anderen mussten ihre Augen abwenden, denn das Licht war so intensiv, dass es schmerzhaft in die Netzhaut brannte. Als das Licht langsam abklang, offenbarte sich Maras Metamorphose - zwei prächtige goldene Flügel erhoben sich stolz von ihrem Rücken, majestätisch geformt wie die Schwingen von Engeln, aber aus einem glänzenden, scharfkantigen Metall geschmiedet.
Ein Hauch von Bewunderung durchzog die Luft, als Darcy mit Ehrfurcht flüsterte: »Das ist wirklich unglaublich.« Doch Mara hatte bereits ihre Aufgabe im Blick, ihre Gedanken bei Thor. Mit einer sanften Bewegung erhob sie sich vom Boden, schwebte scheinbar schwerelos durch die Lüfte. »Bitte, Thor, sei in Sicherheit«, flüsterte sie mit einer Mischung aus Hoffnung und Besorgnis. »Du hattest mehr als siebzig Jahre Zeit...« Ihre Stimme verblasste, während sie ihn aus der Ferne anblickte. Mara erreichte Thor schließlich, ihre Hände umfassten seine Rüstung mit Entschlossenheit. Ein Anflug von Anspannung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie mit all ihrer Kraft an ihm zog. Der Glanz ihres Stabes durchströmte sie, verlieh ihr eine unbändige Stärke. Mit zähem Willen zog sie ihn zu sich, bis er in ihren Armen lag.
Währenddessen näherte sich das wankende Raumschiff dem Erdboden, sein Fall war begleitet von schwindenden Schatten, die den Himmel verdunkelten. »Geht es allen gut?«, fragte Erik, seine Worte von einem Sturm aus Erleichterung und Anspannung getragen. Mara stützte Thor, ihre goldenen Flügel verschwanden langsam, als würde der Himmel selbst seine Engel zurückrufen. Ein schwaches Lächeln spielte um ihre Lippen, während sie langsam zu den anderen trat. »Oh Gott, Thor«, flüsterte Jane, als sie zu ihm eilte und sich besorgt über ihn beugte. Mara trat einen Schritt zurück, ihre Aufgabe erfüllt, und ihr Blick wanderte zu den anderen, die sich um Thor versammelten. Ein Lächeln huschte über Darcys Gesicht, ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. »Du hast Flügel!«, rief sie aus, als könne sie ihre Freude nicht zurückhalten. Mara lächelte leicht und antwortete mit einem Anflug von Ironie: »Ja, so in etwa... Nun, Thompson nannte mich Todesengel, als er mich so sah... Lady Death«. Ihre Hand strich über ihr Gesicht, das vom Schweiß glänzte, und sie spürte, wie die Grenzen ihrer eigenen Kraft und Entschlossenheit neu definiert wurden.
Die Stille wurde von plötzlich auftauchenden Hubschraubergeräuschen durchbrochen, die wie surrende Geister über sie hinwegzogen. Ihre Blicke richteten sich gen Himmel, wo ein Schwarm von Hubschraubern wie eine düstere Wolke erschien. Gleichzeitig setzte sich eine Gruppe schwer bewaffneter Bodentruppen in Bewegung, ihre Schritte auf den Asphalt hallten wie ein unheimlicher Marsch. Die Spannung in der Luft schien greifbar, als ob die Welt den Atem anhielt, um Zeuge dieses letzten Akts zu werden.
Mara brach das Schweigen mit einer leisen Bitte, die wie ein Flüstern des Schicksals klang. »Könntet ihr mir einen kleinen Dienst erweisen?«, fragte sie, ihre Stimme sanft und dennoch von unerschütterlicher Entschlossenheit durchdrungen. »Fury weiß nicht, dass ich hier bin - und ein Avenger in den Schlagzeilen würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. Könntet ihr bitte die Situation mit der Polizei klären? Ich werde Thor von hier wegbringen.« Erik und Darcy blickten einander an, ein stummer Austausch von Einverständnis und Verantwortung. Maras Worte hingen in der Luft, eine unsichtbare Brücke zwischen ihren Herzen.
Mit einem festen Schritt ging Mara zu Thor und Jane, ihre Schritte auf dem Asphalt wie der Klang eines unaufhaltsamen Schicksals. Ihre Augen fanden Thor, und in diesem Moment schien die Welt um sie herum zu verblassen. »Thor, wir müssen gehen«, sagte Mara, ihre Stimme leise, aber mit der Bestimmtheit eines Befehls. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet, ein tiefes Verständnis zwischen ihnen, das über Worte hinausging. Der Donnergott richtete sich langsam auf, seine Ausstrahlung von innerer Stärke erfüllt. »Ich werde zurückkehren«, versprach er, seine Worte wie ein heiliges Gelöbnis, das im Wind der Dunkelheit verwehte.
Jane stand an seiner Seite, ihre Augen spiegelten die Tiefe ihrer Gefühle wider. »Ich hoffe darauf«, flüsterte sie, ihre Worte ein zartes Versprechen, das in der Luft hing. Ihre Lippen fanden sich in einem Kuss, der die Essenz ihrer Seelen in sich trug, eine Berührung, die tiefer war als Worte es je sein könnten.
Als sie sich voneinander lösten, legte Thor sanft seinen Arm um Maras Taille, ihre Nähe ein Anker in dieser wirbelnden Realität. Sein mächtiger Hammer, Mjölnir, erhob sich, und in einer schillernden Woge aus Energie wurden sie von einem Ort zum anderen getragen. Die Welt um sie herum verblasste, während sie durch die Dimensionen glitten, ein Paar, das sich durch Raum und Zeit bewegte. Als die Realität sich wieder formte, fanden sie sich an dem Ort wieder, den sie gerade erst verlassen hatten - die verlassene Lagerhalle, ein Ort der Kämpfe und der Veränderung.
Ein Hauch von Emotion tanzte auf Maras Lippen, als sie in Thors Augen blickte. »Ich danke dir«, sagte sie, ihre Worte von tiefer Dankbarkeit und Respekt durchdrungen. Ihre Augen strahlten wie zwei Sterne in der Dunkelheit, ein Echo der unzähligen Erlebnisse, die sie miteinander geteilt hatten. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, ein Ausdruck der Verbundenheit, die stärker war als die Dunkelheit um sie herum.
Der Donnergott hielt ihren Blick, die Welt um sie herum schien sich zu verlangsamen, als er sprach. »Und du, Mara, würdest du nicht in unsere Welt kommen?« Seine Worte waren voller Sorge und leiser Hoffnung.
Maras Blick war fest, ihre Entscheidung unumstößlich. Sie schüttelte leicht den Kopf, und ihre Stimme trug eine Mischung aus Wehmut und Entschlossenheit. »Nein, mein Herz. Eine Hälfte von mir mag nach Asgard gehören, aber die andere ist fest mit dieser Erde verwurzelt. Ich liebe Midgard, ich liebe die Menschen. Uns trennen weniger Unterschiede, als wir oft glauben, und doch sind sie so einzigartig, so voller Liebe und Leben. Jeder Tag ist eine Offenbarung, ein Geschenk der Vielfalt. Das ist meine Welt, meine Bestimmung. In Asgard wäre ich nur ein Schatten, eine bedeutungslose Gestalt. Was hält mich noch dort?«
Thor lächelte sanft, ein Lächeln, das das Wissen um den Schmerz seiner eigenen Entscheidungen trug. »Deine Familie«, sagte er leise, seine Stimme warm und tröstlich.
Mara lachte, ein Klang, der wie ein Lied in der Dunkelheit erklang. »Welche Familie?«, erwiderte sie mit einem Hauch von Melancholie. »Meine Mutter ist seit Äonen vergangen, mein Adoptivvater und ich waren nie wirklich eng. Selbst Loki, der einst wie ein Bruder für mich war - auch wenn er mein Vater ist, kann ich mich
nie daran gewöhnen - hat den Tod gefunden. Und du...« Mara stockte, als sie seinen Blick suchte, ihre Augen voller ungesagter Worte. »Du wirst der kommende König Asgards sein.« Ihre Stimme zitterte leicht, als sie versuchte, ihre Worte unter Kontrolle zu halten. Ein gequältes Lächeln spielte auf ihren Lippen, als sie ihre eigenen Ängste hinter diesem Lächeln verbarg.
Thor umarmte sie sanft, ein Moment der Nähe, der mehr sagte als tausend Worte. »Ich werde dich vermissen, kleine Schwester«, flüsterte er, seine Worte wie ein Versprechen, das im Wind der Zukunft getragen wurde. Er zog sie fest an sich, seine Berührung ein Ausdruck der Liebe und des Schutzes.
Als er sie losließ, trat Mara einen Schritt zurück, ihre Gedanken in einem Wirbel aus Emotionen. Ihre Augen fanden Thors Blick, und für einen Augenblick schienen alle Barrieren zwischen ihnen zu verschwinden. »Auch du wirst mir fehlen«, sagte sie leise, ihre Stimme ein zarter Klang in der Dunkelheit. »Aber ich glaube, dass unsere Wege sich bald wieder kreuzen werden... und diesmal wird es keine siebzig Jahre dauern.« Ihre Worte trugen eine Ahnung von Hoffnung, ein Versprechen, das sich in den Sternen der Nacht widerspiegelte.
Thor blickte sie mit einem sanften Lächeln an, sein Gesicht von einem Wissen gezeichnet, das über die Zeit hinausging. Sein Blick hob sich gen Himmel, und seine Stimme hallte durch die Stille. »Heimdall, öffne den Bifröst!«, rief er, seine Worte ein Echo aus einer anderen Welt. Und in einem Wirbel aus Licht und Magie erschien der Bifröst, ein strahlender Pfad zwischen den Welten, bereit, Thor in die Weiten Asgards zurückzutragen.
In einem tiefen Seufzer fand Maras Unruhe ihren Klang. Sie wandte sich ab, während die ersten Regentropfen auf ihre Rüstung prasselten. Der Himmel öffnete seine Schleusen, und der Regen fühlte sich an wie die Tränen einer Welt, die ihren Schmerz mit ihr teilte. Jeder Tropfen, der auf ihre Rüstung fiel, schien eine Frage zu sein, die sie nicht beantworten konnte.
Mit zögerlichen Schritten griff Mara nach ihrem Handy, das die ganze Zeit in ihrer Tasche geruht hatte. Ihre Finger bewegten sich über das Display, als sie Jane anrief. Die Worte, die sie sprach, waren eine leise Bitte, ein Hauch von Verbindung in einer Welt voller Dunkelheit. Mara bat Jane darum, sich mit ihr zu treffen, ihre Stimme ein Versprechen von Unterstützung und Zusammenhalt.
In ihrer Wohnung angekommen, legte Mara ihre Rüstung ab. Jedes Stück Metall schien das Gewicht der Verantwortung zu tragen, die sie auf ihren Schultern spürte. Die Rüstung lag da wie ein stummer Zeuge ihrer Taten, und sie wusste, dass sie sie später zurückholen würde. Der Raum fühlte sich leer an, als ob ihre Entscheidungen die Luft zum Flimmern gebracht hatten.
Als Mara wieder ins Freie trat, war der Regen immer noch da. Er umhüllte sie wie ein Schleier aus Tränen, und ihre Haare klebten nass an ihrer Stirn. Sie war wie ein Krieger, der die Last seiner Rüstung abgelegt hatte, aber die Last seiner Gedanken und Zweifel blieb bestehen. Das Klingeln ihres Handys durchbrach die Stille, und Mara nahm den Anruf mit einer Mischung aus Erwartung und Unsicherheit entgegen. »Ja?«, erklang ihre Stimme, ein Echo ihrer inneren Kämpfe.
»Agent Shadow, wo befinden Sie sich gerade, wenn ich fragen darf?«, erklang die Stimme von Agent Coulson am anderen Ende. Seine Worte trugen eine unausgesprochene Dringlichkeit. »In der Nähe«, antwortete Mara ruhig, »ich habe einer Freundin geholfen, die meine Unterstützung brauchte.« Coulson reagierte sofort, seine Stimme schärfer werdend. »Eine Freundin? Seit wann haben Sie außerhalb der Arbeit Freunde?«
Mara spürte einen Stich in ihrer Brust, aber sie ließ sich nicht einschüchtern. »Coulson, wenn Sie meine Hilfe benötigen, werde ich da sein«, erwiderte sie mit Entschlossenheit. Bevor er antworten konnte, legte sie auf. Ihre Worte waren wie ein Schwur, den sie sich selbst gegenüber abgelegt hatte.
Die U-Bahn war überfüllt, die Menschen drängten sich eng aneinander. Mara trug ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen, als ob sie sich vor der Welt verstecken wollte. Der Gedanke daran, dass sie erkannt werden könnte, versetzte sie in Unruhe. Zu den Avengern mochten die Menschen keine Verbindung herstellen können, aber Namen wie Tony Stark und Steve Rogers waren weit verbreitet. Sie wollte keinen unnötigen Blick auf sich ziehen.
Endlich erreichte sie das Old Royal Naval College. Vor dem Gebäude hatte sich eine Menschenmenge versammelt, und der Klang der Rotorblätter von Rettungshubschraubern durchdrang die Luft. Die Blaulichter der Polizeifahrzeuge malten ein Bild der Hektik und des Chaos. Mara stand am Rand, ihr Blick durchdrang die Szenerie, während sie sich fragte, wie oft noch unschuldige Seelen den Fängen des Schicksals überlassen werden mussten.
Schwarze Jeeps fuhren vor, ihr Lack schimmerte wie eine undurchdringliche Dunkelheit. Das vertraute Wappen eines Adlers schmückte die Fahrzeuge. Agents stiegen aus, ihre Haltungen waren eine Mischung aus Professionalität und Entschlossenheit. Sie zeigten ihre Ausweise den Polizisten, und mit einem Gefühl der Pflichterfüllung traten sie in das Gebäude ein, als würden sie den Schlüssel zu einer geheimen Welt besitzen. Ein Agent kam Mara bekannt vor, aber bevor sie ihm genauer ins Gesicht sehen konnte, verschwand er im Getümmel, ein Gesicht unter vielen.
In einem Moment der Ablenkung, als die Aufmerksamkeit der Polizisten abgelenkt war, schlüpfte Mara unter die Absperrung. Ihre Schritte waren fest, aber auch von einer gewissen Unruhe begleitet. Ihr Herz schlug schneller, während sie auf das Gebäude zusteuerte. Sie fühlte sich wie ein Eindringling in dieser Szenerie des Chaos, aber ihre Entschlossenheit trieb sie voran. Eine Mischung aus Neugierde und Furcht pulsierte in ihren Adern. Werden ihre Entscheidungen in dieser Nacht ihre Bestimmung formen oder sie auf einen Pfad der Reue führen?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro