
^ kapitel 15 : asgard in flammen ^
Loki nickte leicht und griff nach dem Lenkkolben, der ihm die Kontrolle über das Schiff gab, während er es geschickt auf die Felswand zusteuerte. Thor verengte seine Augen und warnte in einem knurrenden Ton: "Loki..."
"Nun, wenn es einfach wäre, würde es wohl jeder tun", bemerkte Loki, ohne dabei die Geschwindigkeit zu drosseln, während er den Lenkkolben festhielt. Ein herausfordernder Unterton lag in seiner Stimme. "Bist du verrückt?", rief Jerome besorgt aus. Loki lächelte schelmisch und konterte: "Möglich wäre es... und du würdest es genießen!"
Mara konnte ihre Frustration nicht länger unterdrücken und fuhr mit zischender Stimme dazwischen: "Hört auf damit! Hört auf sofort mit diesem Flirten! Es reicht schon, dass ihr euch in der Zelle vergnügt habt, während eine Illusion euch vor aller Augen, außer meinen eigenen, verborgen hat!"
Schließlich erreichte das Schiff die Bergspitze und Loki manövrierte sie durch eine enge Spalte. Die Reise war holprig, und sie prallten mehrmals gegen die steinige Wand. Sie mussten sich festklammern, um nicht hinunterzufallen oder sich zu verletzen. Plötzlich erhellte ein gleißendes Licht die Szene. Als es verblasste, glitt das Schiff langsam über die leblose, windstille Ebene, deren staubiger, sandiger Boden wie ein unendliches Meer aussah. "Svartalfheim", flüsterte Mara, während sie ihren Blick über die Landschaft schweifen ließ. Ein düsteres und düsteres Bild breitete sich vor ihnen aus. Alles war von Dunkelheit durchdrungen, sogar das Licht, das in einem alten, getrübten Gelb am Himmel schimmerte und von den grauen Wolkenfetzen absorbiert wurde. Vereinzelte, im Gestein verankerte Flugschiffe zeugten nur bruchstückhaft von der heftigen Schlacht, die hier einst getobt hatte. Es erinnerte an die Zeit, als Thors Großvater, Bor Burison, gegen die Dunkelelfen gekämpft hatte, und an den Tag, an dem Rayas Mutter in die Dunkelheit gerissen wurde, als sie noch ein hilfloses Baby war und ihre Schreie den Tod um sich herum beschworen.
"In welcher Weise könnte ich meine Kräfte einsetzen, wenn ich diese Energie, die durch meine Adern fließt, kontrollieren könnte?", sagte Loki plötzlich und blickte zu Jane hinüber. Ein nachdenklicher Ausdruck lag in seinen Augen.
"Denke nicht einmal daran", mahnte Jerome eindringlich, während er Loki anstarrte. "Das letzte Mal, als du dachtest, du wärst der mächtigste Mann in allen Welten, hättest du fast alles zerstört."
Loki lächelte vergnügt und wandte sich dann an Thor. "Vielleicht solltest du dich langsam von ihr verabschieden." Thor betrachtete Jane einen Moment lang, die friedlich schlief, bevor er mit einem leisen Grollen erwiderte: "Nicht heute."
"Heute, morgen oder vielleicht in hundert Jahren - es spielt keine Rolle. Ein Wimpernschlag!", entgegnete Loki sofort. Mara konnte nicht anders, als einzufallen: "Hör auf damit! Oder soll ich anfangen, das Gleiche über Jerome zu sagen? Es ist mir egal, wie sehr du versuchst, deine wahren Gefühle zu verbergen oder zu verfälschen... du kannst es nicht, genauso wenig wie ich es kann... das weiß ich von dir!"
"Nein, lass ihn, Mara", mischte sich Thor ein und trat entschlossen auf seinen Bruder zu. "Ich möchte hören, was er zu sagen hat."
"Sie ist nur ein Mensch", bemerkte Loki mit einem herausfordernden Glitzern in den Augen. "Irgendwann wird sie sterben, sei es durch die Hand eines anderen oder durch natürlichen Tod. Die Menschen sind von Krankheit und Schwäche gezeichnet. Du kannst sie niemals festhalten."
"Und du denkst, wir stehen über ihnen?", fragte Mara skeptisch. "Nur weil wir Götter sind? Weil wir länger leben?"
Loki richtete seinen Blick auf sie. "Du bist ein Halbgott und dazu auch noch mit einem von ihnen verschmolzen... du kannst mich nicht verstehen."
"Und du bist ein Frostriese... danke übrigens für das, was du mir von dir gegeben hast", gab Mara zurück. "Aber trotzdem können wir lieben. Wir können fühlen." Mara senkte den Blick, während sie von Erinnerungen überflutet wurde und sich auf ihre Unterlippe biss. Loki konnte sich einen Stich nicht verkneifen: "Hast du auch schon dein Herz an einen Menschen verschenkt?"
"Bist du auch schon so blind wie -" begann er, wurde jedoch von Thors warnendem Knurren unterbrochen.
Loki lachte leise. "Odins wahrer Sohn..."
"Nein, nicht nur Odins. Glaubst du wirklich, dass Mutter nur dich geliebt hat? Du hast ihre Fähigkeiten geerbt, ich ihr Vertrauen."
"Vertrauen? War das ihr letztes Wort?", Loki ließ seine aufkommende Wut hervorsprudeln. "Als du sie sterben ließest?"
"Welche Hilfe warst du in deiner Zelle?", stichelte Thor.
"Und wer hat mich dorthin gebracht? Wer hat mich verraten?"
"Das weißt du genau. Das weißt du verdammt gut."
"Es reicht!", donnerte Mara, plötzlich aufgebracht. Sie wandte sich abrupt zu den beiden Brüdern um. "Das bringt Frigga nicht zurück. Ihr könnt es nicht ändern, egal, wer von euch beiden Schuld an ihrem Tod hat - ob einer von euch oder keiner von euch. Aber sie würde nicht wollen, dass ihr euch streitet."
"Aber sie wäre auch nicht sonderlich überrascht", konterte Loki mit einem Grinsen, und ein leichtes Lächeln erschien auf Thors Gesicht. Mara schüttelte schweigend den Kopf und ließ sich neben Jane und Jerome nieder.
"Ich wünschte, ich könnte dir vertrauen", sagte Thor plötzlich wieder ernst, während sie schweigend ihren Weg fortsetzten. "Vertraue meiner Wut", erwiderte Loki mit einem Anflug von Ironie. Maras Blick schweifte ins Leere, und plötzlich begannen Tränen über ihre Wangen zu rollen, begleitet von schluchzenden Atemzügen. Sie ließ ihren Kopf gegen das metallene Interieur lehnen.
"Was ist los?", fragte Loki besorgt, sein Blick auf sie gerichtet. Bevor sie antworten konnte, begannen die Worte aus ihr herauszuströmen: "Sein Name war Jack... Jack Thompson... zusammen mit Peggy Carter haben wir viele Fälle gelöst..." Ihre Stimme bebte vor Trauer. "Und am Ende wurde er erschossen... immer wenn ich jemanden liebe, wenn ich wieder Gefühle zulasse, stirbt diese Person..."
"Du hast mir nie von diesem Jack erzählt", warf Jerome ein, und Mara legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Ich hasse meine Vergangenheit, denn mit seinem Tod landete ich wieder bei Hydra... aber hey, wenn er nicht gestorben wäre, hätten wir uns nie kennengelernt... du hättest nie eine Verbindung zu meinem Bruder gehabt, der sich nun als mein Vater herausgestellt hat, und wir wären nicht in dieser verdammten Situation, in der du sterben könntest... und wie immer..."
"Es ist nicht deine Schuld", unterbrach Loki sie sofort, mitfühlend und entschieden.
Die Worte Lokies drangen beruhigend in Maras aufgewühlte Gedanken ein. Sie holte tief Luft, ihre Tränen hatten sich etwas beruhigt. "Du kannst nichts für die Umstände, die passiert sind. Das Schicksal ist oft unberechenbar, und es ist nicht deine Verantwortung, wer lebt oder stirbt."
Jerome legte sanft einen Arm um sie und drückte sie fest an sich, während Loki seinen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft richtete. Die Stille zwischen ihnen wurde von Maras leiser, zitternder Stimme durchbrochen: "Vielleicht war es das, was ich unbewusst versucht habe zu verhindern, indem ich mich von den Menschen fernhielt. Ich wollte nicht, dass jemand wegen mir leidet."
Loki sah sie mit einem Hauch von Verständnis in den Augen an. "Es ist eine schwierige Bürde, die du trägst. Aber du kannst nicht die Verantwortung für alles übernehmen, was passiert. Liebe und Nähe sind es wert, auch wenn sie mit Risiken verbunden sind."
Thor, der eine Weile schweigend zugehört hatte, trat näher und legte beruhigend eine Hand auf Maras Schulter. "Die Vergangenheit mag schmerzhaft sein, aber sie hat dich auch zu dem gemacht, wer du heute bist. Du bist stärker, als du denkst."
Mara zwang sich zu einem dankbaren Lächeln, obwohl ihr die Tränen noch immer in den Augen standen. "Danke, Thor. Es bedeutet mir viel, das von dir zu hören."
Loki seufzte leicht und beobachtete die Szenerie vor ihnen. "Das Leben ist eine endlose Abfolge von Wendungen und Überraschungen. Manchmal können wir den Lauf der Dinge nicht kontrollieren, aber wir können entscheiden, wie wir darauf reagieren."
Während das Raumschiff weiter über die trostlose Ebene von Svartalfheim glitt, fühlte sich die Spannung in der Luft gelöst. Die drei saßen still beieinander, die Gedanken über das Gesagte nachdenklich in der Luft schwebend.
Mit der Zeit näherte sich der Himmel langsam dem Horizont, und die ersten Anzeichen eines neuen Tages zeigten sich. Die Dunkelheit wich allmählich dem Licht, und der Planet erwachte langsam aus seiner Ruhe. Es war eine stille Erinnerung daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten das Licht einen Weg findet.
Mara trocknete ihre Tränen und richtete sich auf. "Lasst uns nach vorne schauen, auf das, was noch vor uns liegt. Die Zukunft ist unsicher, aber wir haben die Möglichkeit, sie zu gestalten."
Loki nickte zustimmend. "Du hast recht. Wir können nicht die Fehler der Vergangenheit ungeschehen machen, aber wir können daraus lernen und besser werden."
Thor lächelte warm und legte eine Hand auf Maras Arm. "Gemeinsam werden wir jede Herausforderung meistern. Die Bande, die wir geschmiedet haben, sind stärker als alles, was uns entgegentritt."
Und so fuhren sie fort, den neuen Tag zu begrüßen, mit einem Gefühl der Einheit und der Hoffnung auf das, was noch kommen würde. In einer Welt voller Mysterien und Gefahren wussten sie, dass ihre Freundschaft und Entschlossenheit ihre größten Verbündeten waren.
~~~
Nachdem sie die schützende Hülle des Raumschiffs verlassen hatten, standen sie auf einem kargen Hügel, der sich vor ihnen auftürmte. Der Boden unter ihren Füßen fühlte sich rau und kalt an, als sie langsam den Anstieg bewältigten. Ihre Blicke waren auf das Schiff der Dunkelelfen gerichtet, das sich am Horizont abzeichnete. Es wirkte wie ein düsteres Ungetüm, bereit, seine zerstörerische Energie freizusetzen. Am Fuße des Hügels warteten Malekith und seine Schergen bereits auf sie, eine dunkle Präsenz in dieser tristen Umgebung. Malekiths Blick richtete sich auf sie, und es schien fast so, als könnte er den Äther, den sie bei sich trugen, magisch spüren.
Loki konnte die drohende Gefahr nicht ignorieren und sprach sie unverblümt aus: "Euer Plan wird uns alle das Leben kosten."
Mara erwiderte seine Worte mit einem Hauch von Entschlossenheit und einem Schimmer von Unsicherheit in ihren Augen. "Gut möglich."
Loki hob langsam seine nach wie vor gefesselten Hände, als er Thor ansah. Seine Stimme trug eine Mischung aus Verwundbarkeit und Bitterkeit: "Vertraust du mir noch immer nicht, Bruder?"
Thor löste die Fesseln und seine Antwort war von nachdenklicher Ernsthaftigkeit geprägt: "Würdest du mir vertrauen?"
Loki blickte eine Weile zurück, sein Blick durchdrang Thors Augen, bevor er den Kopf schüttelte, fast als ob er gegen seine eigenen inneren Dämonen kämpfte. "Nein, das würde ich nicht."
Die Stimmung war geladen, als Loki plötzlich ein Messer unter seiner Rüstung hervorzog und es in einem blitzschnellen Manöver in Thors Bauch trieb. Der Donnergott wurde von der Wucht des Angriffs überrascht und verlor das Gleichgewicht, wobei er den Hügel hinabstürzte.
Der Schrei, der Jane entfuhr, hallte durch die Luft und drückte ihre Angst und Sorge um den Mann aus, den sie liebte. Lokis Aufmerksamkeit wandte sich nun Mara zu. Sein Griff war hart und unbarmherzig, als er ihre Kehle umfasste und sie mit einer zornigen Geste den Hügel hinabstieß. Die Dunkelheit der Tragödie schien sie zu verschlingen, während sie sich neben Thor im sandigen Boden wiederfand.
Hustend und röchelnd lag sie da, während Loki langsam den Hügel hinabstieg. Doch Jerome, der versuchte, auf sie einzureden und sie zu erreichen, wurde jäh gestoppt. Lokis Hand berührte seine Wange, und bevor er begreifen konnte, was geschah, wurde er durch einen Schlag ins Reich der Bewusstlosigkeit geschickt.
Inmitten der Verwirrung und des Chaos schrie Loki mit einer Mischung aus Zorn und Trauer: "Glaubt ihr wirklich, dass Frigga mir etwas bedeutet hat? Oder irgendeiner von euch?" Seine Worte waren ein bitteres Echo in der Stille.
Seine Wut schien unaufhaltsam zu sein, als er sich Thor näherte und wiederholt brutal auf ihn eintrat. Die Schmerzensschreie des Donnergottes vermischten sich mit dem Klang der Umgebung. "Das Einzige, was ich je wollte, war, euch beide tot zu meinen Füßen zu sehen."
Und dann, in einem Augenblick, als Thor seine Hand nach Mjölnir ausstreckte - der mächtige Hammer lag einige Meter entfernt, an dem Ort, an dem er nach Thors Sturz liegengeblieben war -, kam Lokis Hand mit verheerender Wut herunter und durchtrennte die Verbindung zwischen dem Donnergott und seinem mächtigen Werkzeug. Ein markerschütternder Schrei des Schmerzes zerriss die Luft, während Thors blutende Hand sich schützend über die Wunde legte.
Inmitten dieser düsteren Szene fand sich Mara, von Schmerzen gepeinigt, auf dem Sand liegend. Die Qualen, die sie durchdrangen, ließen ihre Kehle in lodernder Verzweiflung brennen. In ihren Augen spiegelte sich ein flüchtiger Blick auf Jane wider. Die Frau, die Thors Herz bewohnte, stürzte den Hügel hinab, begleitet von Schritten, die sowohl von Angst als auch von unbeirrbarer Entschlossenheit zeugten. Doch noch bevor sie Thor erreichen konnte, schnappte Loki sie mit erbarmungsloser Kraft und zog sie in die Nähe von Malekith, der mit einem kalten Lächeln auf sie herabblickte.
"Ich bin Loki aus Jotunheim. Ich bringe dir ein Geschenk", verkündete er, während er Jane vor die Füße des Dunkelelfen stieß. "Und ich fordere nur eines als Gegenleistung: den Anblick, wie Asgard in Flammen aufgeht."
Malekith beugte sich mit einem hämisches Grinsen über Thor und drehte ihn mit seinem Fuß zu sich. "Sieh mich an", befahl er.
"Jane, lauf!", schrie Mara verzweifelt.
Jane versuchte loszurennen, doch bevor sie es schaffte, hatte Malekith sie schon erneut in seiner Gewalt. Mit einer einfachen Handbewegung ließ er sie in der Luft schweben. Ein pechschwarzer Nebelschleier verließ Janes Körper und umspielte ihre Gliedmaßen, ähnlich wie er es bereits mit dem bewusstlosen Jerome einige Meter entfernt getan hatte. Dann öffnete Malekith seinen Mund und sog den finsteren Dunst in sich hinein.
"Loki, jetzt!", rief Thor.
Loki streckte unverzüglich seine Hand aus, und Thors eigene Hand materialisierte neben ihm. Der Gott ergriff seinen Hammer und schleuderte einen Blitz auf den dunklen Äthernebel. Dieser zersplitterte in zahllose glitzernde Fragmente, und für einen Moment schien es, als hätten sie triumphiert. Doch dann absorbierte Malekith die Macht erneut, und während er seine Hunde auf sie hetzte, begab er sich an Bord seines Schiffes.
Mara war inzwischen auf die Beine gekommen. Mit Entschlossenheit zog sie ihren Stab hervor, den sie zuvor in einer Halterung an ihrem Gürtel getragen hatte. Der Stab dehnte sich aus und verwandelte sich in einen Speer. Der erste Dunkelelf, der sich ihr näherte, wurde von der Spitze des Speers durchbohrt. Während der leblose Körper zu Boden sank, hob Mara den Blick. Malekith hatte eine monströse und furchterregende Kreatur auf sie losgelassen. Diese griff Thor an und ihre Konfrontation wirkte äußerst ungleich. Die Bestie stand kurz davor, Thor zu überwältigen.
Mara wirbelte den Stab geschickt durch die Luft, und ein kräftiger Luftstoß trug sie in die Höhe. Mit beinahe übermenschlicher Geschwindigkeit eilte sie dem Angreifer Thors entgegen. Mit brachialer Kraft stieß sie den Speer in den Rücken des Ungetüms. Nach der kraftvollen Attacke landete Mara in einer knienden Haltung auf dem Boden und blickte auf.
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