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Prolog

Mara

Hätte ich gewusst, dass in ganz Dortmund heute Ausnahmezustand herrschen würde, hätte ich mir für diesen Kurztrip eindeutig ein anderes Wochenende ausgesucht.
Aber leider hatte ich wirklich komplett vergessen, dass Deutschland einfach durchdrehte, wenn die eigene Fußballmannschaft Zuhause spielte. Und Dortmund gleich dreimal.

An jeder Straßenecke hingen Fahnen, Bäckereien verkauften Brötchen mit Fußballkruste und gefühlt jeder zweite hatte ein Trikot irgendwo aus dem Schrank hervorgekramt. War ich denn wirklich die einzige die keine Unsummen für so ein Teil ausgegeben hatte, nur um es dann nach ein paar Wochen für immer irgendwo einstauben zu lassen?

Kurz spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken auf dem Weg zum Hotel, dessen Adresse mein Vater mir geschickt hatte, noch einen kurzen Abstecher ins Sportgeschäft zu machen, um eines dieser schicken pink-lilanen Trikots anzuprobieren. Ein Blick auf mein Handy verriet mir jedoch schnell, dass dafür wohl keine Zeit mehr bleiben würde.
Vermutlich auch besser so, mein Konto würde es mir jedenfalls danken. Und wahrscheinlich würde ich ohnehin nicht dazu kommen mir das Spiel von wo anders aus als aus meinem Hotelzimmer anzusehen. Und da konnte ich es mir genauso gut in gemütlichen Schlafsachen und ohne Trikot gemütlich machen.

Eine Dreiviertelstunde später saß ich mit einem inzwischen fast leeren Iced Macchiato auf der Terrasse eines schicken zu einem Hotel gehörenden Cafés in der Dortmunder Altstadt. Die mitleidigen Blicke der Angestellten hatte ich in der letzten halben Stunde ganz gut ausblenden können, inzwischen musste ich aber selbst zugeben, dass ich wahrscheinlich ein ziemlich trauriges Bild abgab, wie ich hier auch über dreißig Minuten nach meiner Reservierung noch alleine saß.
Wahrscheinlich dachten die meisten, ich wäre hier von einem Date versetzt worden, dass es mein eigener Vater war, der mich scheinbar alleine hier sitzen ließ, war allerdings fast noch schlimmer.

Als mein Kaffee schließlich endgültig leer war, warf ich noch einmal einen Blick auf mein Handy. 10:57 Uhr und weder ein Anruf noch eine Nachricht.
Kurz rang ich noch mit mir, dann bat ich eine der Kellnerinnen um die Rechnung.

Wahrscheinlich sollte es mich nicht überraschen, dass er nicht aufgetaucht war. Immerhin war das sozusagen seine Spezialität.
11 Jahre hatte ich nichts von ihm gehört. Keine Karte zum Geburtstag, keine zum Schulabschluss und kein Anruf zu Weihnachten oder zum Tod meiner Mutter vor 4 Jahren. Keiner dieser Anlässe hatte in den letzten Jahren ausgereicht, um ihn aus seinem Exil zu locken. 11 Jahren Funkstille und 11 Jahre offene Fragen. Und das nur um dann vor einigen Wochen herauszufinden, dass er die ganze Zeit keine 2 Stunden von mir entfernt hier in Dortmund gelebt und eine neue Familie gegründet hatte.

Und obwohl dieses Treffen heute nur ein Schlussstrich hatte werden sollen, so tat es nun doch weh so hier sitzen gelassen zu werden. In meinem Kopf hörte ich die Worte meiner Mutter, als hätte sie erst gestern mir mit gesprochen. „Vergiss ihn. Wir brauchen ihn nicht und sind ohne ihn besser dran. Wir beide, gegen den Rest der Welt. So war es doch schon immer und ich finde wir haben das ganz gut hinbekommen."

Das hatten wir tatsächlich. Mama und ich, wir waren immer ein Dreamteam gewesen und so hatte es mich nie so sehr gestört, dass ich meinen Vater gar nicht so richtig kennengelernt hatte bevor er uns kurz vor meinem 10. Geburtstag endgültig verlassen hatte.

Aber nach dem plötzlichen Tod meiner Mutter hatte ich mir schon gewünscht diesen kleinen Teil Familie der mich noch blieb kennenzulernen.

Jetzt war dieser Wunsch aber wohl geplatzt und irgendwie fühle ich mich plötzlich selbst inmitten all dieser Menschen unglaublich einsam und verloren.

Ich wollte nichts weiter, als sofort wieder aus dieser verdammten Stadt zu verschwinden und mich für eine Woche einfach nur Zuhause in meiner Wohnung einzuschließen, um Kekse zu futtern und schlechte Serien auf Netflix zu schauen.

Ich bezahlte also meinen Kaffee und machte mich noch während ich die Terrasse verließ auf meinem Handy daran eine Bahnverbindung zurück nach Köln zu suchen.

So vertieft in das übliche Buchungschaos der Deutschen Bahn, bemerkte ich erst, als ich bereits direkt vor irgendeinem Security Mitarbeiter stand, dass der Haupteingang des Hotels in der Zeit in welcher ich hinten auf der Terrasse gesessen hatte, wohl geschlossen worden war. Dunkel Bänder versperrten den Weg durch die breite Glastür vor welcher sich neben weiterer Security und der Polizei auch eine riesige Menschenmenge versammelt hatte. „Was ist denn hier los? Kommt da jemand berühmtes oder so?" fragte ich skeptisch und auch leicht genervt. Der Typ von der Security sah mich an, als wäre ich etwas schwer von Begriff. „Was denken sie warum die da draußen alle schon seit Stunden mit ihren Trikots campen? Die Nationalmannschaft übernachtet nach dem Spiel heute hier und reist jetzt schon an. Sie werden also warten müssen bis sie alle drinnen und die Fans weg sind."

Gequält sah ich auf die Uhr. „Aber das geht nicht. Ich habe ein Zugticket und muss zum Bahnhof. Es ist doch noch niemand da, also können sie mich doch sicher noch schnell raus lassen. Ich verspreche auch, dass ich kein verrückter Fan bin, der sich dann auf die Spieler stürzt, wenn sie gleich kommen sollten." Noch während ich ihn flehend ansah wusste ich eigentlich, dass ich bei ihm auf Granit beißen würde. Vor allem, weil in just diesem Moment ein riesiger, dunkler Bus vor dem Hotel vorfuhr und die Menge dort regelrecht zum ausrasten brachte. „Tut mir leid, ich habe jetzt wirklich keine Zeit für sowas. Sie werden warten und einen späteren Zug nehmen müssen," vertröstete er mich noch knapp, dann schob er mich allen ernstes beiseite und verschwand aus der Tür.

Frustriert ließ ich mich auf eines der immerhin sehr bequemen Sofas in der Lobby fallen und verabschiedete mich schon einmal von meinem frisch gebuchten Bahnticket. Das war jetzt wirklich das I-Tüpfelchen auf meinem scheiß Tag...

Trotzdem ertappte ich mich dabei, wie ich etwas neugierig aufblickte, als die ersten Personen aus dem Bus stiegen und begleitet von wirren Rufen das Hotel betraten. Unter den ersten schienen hauptsächlich Mitarbeiter zu sein, denn sie trugen allen möglichen Kram mit sich und die Fans draußen würdigten sie keines Blickes.

Es dauerte aber auch nicht lange, bis ich einige Gesichter erkannte. Immerhin hatte ich noch gerade so viel Ahnung von Fußball, dass ich in den Männern den groß gewachsenen Manuel Neuer, die wohl vor allem durch Social Media bekannten Nachwuchstalente Florian Wirtz und Jamal Musiala und den wahrscheinlich bekanntesten deutschen Fußballer Toni Kroos erkannte.

Nach und nach kamen immer mehr mir mal mehr und mal weniger bekannte Spieler dazu und die Menge draußen stürzte sich trotz Polizei und Security regelrecht auf sie, um ein Foto oder Autogramm ihres Lieblings zu ergattern. Komplett Wahnsinnig, wenn man mich fragte.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die ersten Spieler die Fans hinter sich ließen und die Lobby betraten und ich hatte schon fast das Gefühl, dass das Chaos sich bald etwas legen würde, sodass ich endlich hier raus kam.

Meine leise Hoffnung wurde aber jäh zerstört, als die Stimmung draußen plötzlich schlagartig umschlugen. Aus Rufen nach Kimmich, Füllkrug, Müller und Co. wurde plötzlich ein wirres und panisches Durcheinander, überschattet von einem nicht zuzuordnenden, immer lauter werdenden Brummen.

Wie auch manche andere Hotelgäste in der Lobby stand auch ich auf, um einen besseren Blick auf das zu erhaschen, was da vor dem Eingang vor sich ging. Im nächsten Moment wünschte ich jedoch ich hätte es nicht getan.

Ich sah noch wie Polizei, Security und auch ganz normale Fans oder Passanten panisch versuchten Menschen in Richtung Hotel oder hinter den großen Bus zu schieben oder sich selbst in Sicherheit bringen wollten. Doch noch ehe ich auch nur realisiert hatte was die plötzliche Panik ausgelöst hatte, schoss ein dunkler Van von der eigentlichen abgesperrten Straße über den Bürgersteig und mitten in die Menschenmasse vor dem Hotel.

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Zwei neue Geschichten binnen weniger Tage. Crazy ich weiß. Aber mein Kopf ist aktuell einfach voller Ideen und dankbar für jede Sekunde Ablenkung, welche mir das Schreiben bietet.
Deshalb bekommt nach David jetzt auch Nico seine eigene Story und ich bin schon sehr gespannt, ob sie euch gefällt. :)

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