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Kapitel 1

Nico

Eine EM im eigenen Land zu spielen war etwas besonderes. Ein EM Achtelfinale im Stadium des eigenen Vereins  noch um einiges besonderer. Vor allem, wenn dieses Stadion eines der stimmungsvollsten Europas war. Eines dieser Stadien in einer dieser Städte, in denen Fußball wirklich noch geliebt und gelebt wurde. 

Wahrscheinlich auch deshalb herrschte auf der Fahrt in Richtung Dortmund zwischen uns allen diese ganz besondere Stimmung. So als würde ein aufgeregtes Summen in der Luft liegen, welches nicht nur wir drei Borussen, sondern auch alle andere Jungs spüren konnten. Als würden wir alle schon jetzt wissen, dass es ein ganz besonderer, magischer Abend werden würde.

Je näher wir Dortmund und schließlich der Stadtmitte kamen, umso mehr hüllte uns selbst hier drinnen im Bus die Atmosphäre draußen ein. Menschen mit und ohne Trikots und Fahnen blieben beim Anblick des Mannschaftsbusses augenblicklich stehen, winkten und jubelten. In Fenstern und an Autos hingen Flaggen und spätestens ein kleines Mädchen mit einem Trikot mit der Nummer 15 und meinem Namen auf dem Rücken brachte mich endgültig breit zum Lächeln. Es fühlte sich an wie Nachhause kommen. Und das obwohl ich noch gar nicht so lange in Dortmund spielte. Aber jeder der den Fußball liebte, wusste einfach, dass diese Stadt etwas ganz besonderes an sich hatte. 

In der Altstadt kamen wir nur noch schleichend voran und obwohl ich es liebte die Fans draußen zu beobachten, hoffte ich doch, dass wir es noch so zeitig ins Hotel schafften, damit ich vor dem Spiel zumindest noch  ein oder zwei Stunden hätte um mich hinzulegen und eventuell kurz mit meinen Eltern und meinem älteren Bruder zu telefonieren. Das gehörte für mich zu einem optimalen Spieltag einfach dazu. Ganz egal, ob Verein oder Nationalmannschaft. Vorher noch einmal mit ihnen zu sprechen gab mir einfach jedes Mal noch diesen letzten kleinen Push wirklich alles zu geben. Und wenn ein Telefonat dafür nicht reichte, dann spätestens der Moment in welchem ich sie vor Anstoß im Stadion auf der Tribüne entdeckte. Denn auch heute, nach mehreren Jahren als Profi, waren meine Eltern wenn möglich noch bei jedem Spiel von mir oder meinem Bruder Keven dabei und es bedeutete mir alles zu wissen, dass sie so hinter mir standen. 

Es war später Vormittag, als der Bus endlich vor dem Eingang des Hotels zum stehen kam und wie erwartet war draußen alles voller Menschen. Sie alle waren unseretwegen hier. Eine Tatsache, die ich auch nach mehr als einem Jahr in Dortmund und beim zweiten ganz großen Turnier mit der Nationalmannschaft einfach noch kaum glauben konnte. Mein jüngeres Ich würde wahrscheinlich einen kompletten Aussetzer bekommen, wenn er sein zukünftiges Ich hier gerade sehen könnte. 

Wie immer ließen wir die Mitarbeiter mit dem Gepäck zuerst aussteigen, um ihnen beim Fotos machen und Autogramme verteilen nicht im Weg herumzustehen, dann kletterten jedoch auch die ersten aus der Mannschaft aus dem Bus nach draußen und wurden sofort von zahlreichen Rufen, Applaus und einer insgesamt einfach brutal geilen Stimmung begrüßt. Obwohl ein Teil von mir es kaum abwarten konnte auch endlich nach dort draußen zu gehen, blieb ich doch noch in Ruhe auf meinem Platz fast ganz hinten im Bus sitzen, packte gemächlich meine Kopfhörer, mein Handy und mein Tablet ein und schlenderte dann auch zu Ausgang und die wenigen Stufen hinunter mitten ins Getümmel. 

Jungs wie Joshua, Jamal, Kai und Toni waren in jeder Stadt absolut gefragt und einfach der Star von so vielen, dass sie mit Fotos und Co. nie hinterher kamen aber Dortmund, das war der Moment für Emre, Fülle und mich und ich würde ihn ganz bestimmt genießen und niemals vergessen. 

Kaum hatte ich einen Fuß auf den Asphalt gesetzt und die wenigen Meter zur Absperrung mit den Fans dahinter überbrückt, hatte ich auch schon den ersten Stift in der Hand, signierte Trikots und Karten und schoss Fotos mit den verschiedensten Menschen. Von Kindern, über junge Jungs und Mädels bis hin zu alt eingesessenen Fans war alles dabei und ich konnte gar nicht zählen wie viele Handys und Eddings ich irgendwann schon hingehalten bekommen hatte. 

Viele aus der Mannschaft hatten sich den kurzen Weg schon entlang gearbeitet und waren nach drinnen verschwunden, da hatte ich gemeinsam mit Emre, Flo und David, die mit mir zusammen zuletzt  ausgestiegen waren noch gefühlt die Hälfte vor uns und so sehr ich mich auch nach einem Bett und noch ein wenig Ruhe sehnte, ich wollte gleichzeitig auch, dass das hier niemals aufhörte. 

Zwischen all den Menschen fühlte man sich fast etwas wie im Tunnel. All das durcheinander Gerede und Gerufe trieben den Lautstärkepegel dermaßen nach oben, dass ich zuerst gar nicht wahrnahm, dass um uns herum plötzlich noch mehr Chaos ausbrach, als ohnehin schon herrschte. 

Polizisten und private Security Mitarbeiter, die eben noch mit gesunder Anspannung das Geschehen beobachtet hatten, waren plötzlich in heller Aufruhr, riefen sich gegenseitig und den Fans irgendetwas zu was ich inmitten des ganzen nicht verstand. Flo, der eben noch direkt neben mir gestanden hatte, wurde plötzlich von irgendjemandem weggezerrt, Emre, der ein Stück hinter mir stand rief meinen Namen, David, der zu meiner anderen Seite bis eben Autogramme verteilt hatte, griff noch nach meinem Arm, fasste dabei aber ins Leere. Im nächsten Moment realisierte ich auch endlich, dass der plötzliche Lärm nicht nur von den ganzen Menschen, sondern von irgendwo hinter uns kam. Mir blieb nicht einmal mehr Zeit einen Blick über die Schulter zu werfen, da erklangen hinter mir Schreie, im nächsten Moment traf mich etwas mit voller Wucht vom hinten. Es fühlte sich an als würde ich fallen. Die Luft wurde gewaltsam aus meiner Lunge gepresst. dann erst kam der Schmerz und schließlich die Dunkelheit. 


Mara

Mein Herz setze aus. Erst einen Schlag, dann noch einen, noch einen.... Dann schaltete mein Gehirns in den Notfallmodus. Der emotionale Teil in mir, der wie die Menschen um mich herum schreien oder weglaufen wollte, verstummte und die Notfallsanitäterin in mir übernahm das Steuer. Anders als die anderen Gäste rannte ich nicht tiefer ins Hotel hinein, weit weg von der Gefahr. Nein, ich rannte ihr geradewegs entgegen. Wo eben noch die Glastür gewesen war, lagen nun Splitter auf dem Boden. Ein junger Mann war beim Versuch sich in Sicherheit zu bringen unscheinbar mitten in die Scheibe gestürzt, schien sich dabei aber zum Glück kaum verletzt zu haben. Der dunkle Van stand nur wenige Meter entfernt, war inzwischen gestoppt und Polizisten zerrten einen Mann mittleren Altes vom Fahrersitz und überwältigten ihn. 

Der Bereich vor dem Eingang sah aus wie ein Schlachtfeld. Menschen rannten noch immer in alle Richtungen oder waren hinter allem was ihnen irgendeine Form von Schutz bot in Deckung gegangen um auszuharren, bis die Gefahr vorbei war. Die Mitarbeiter der Security riefen alle wild durcheinander, versuchten irgendwie einen Überblick über die Situation zu bekommen. 

Mir aber waren all diese Menschen egal. Denn wer noch sicher auf seinen eigenen zwei Beinen stand oder sich hatte verstecken können, hatte keine Priorität. Die hatten die, die teils am Boden lagen oder kauerten. Auf den ersten Blick waren es knapp ein Dutzend. 

Zwei Junge Frauen in Trikots hockten bei einer Freundin, welche von den Dreien wohl als einzige mehr als einige Kratzer abbekommen hatten. Zwei Polizisten lagen am Boden, waren aber bereits von Kollegen umgeben, die versuchten erste Hilfe zu leisten. Kinder und eine junge Frau kauerten neben einem Mann, der wahrscheinlich der Vater war. Einer der Security Mitarbeiter, welcher wohl noch versucht hatte andere in Sicherheit zu bringen hatte offensichtlich das größte Pech gehabt und das schlimmste abbekommen. Er und zwei junge Männer neben ihm ließ ich außen vor. Ich war mir sicher nichts mehr für sie tun zu können. Ich durfte mich nicht mit jemandem aufhalten, für den ohnehin jede Hilfe zu spät kam. 

Letztendlich waren es drei Männer in den Trainingsanzügen der Mannschaft, an denen mein Blick hängen blieb. Einer von ihnen, den ich selbst in all dem Chaos noch als den Dortmunder Emre Can erkannte, sah sich offensichtlich unter Schock stehend nach Hilfe um und rief auch immer wieder erfolglos danach. Neben ihm, mit dem Rücken an den Bus gelehnt, saß ein weiters Mitglied der Mannschaft den ich jedoch beim besten Willen nicht erkannte. Und auch wenn ich auf den ersten Blick eine Platzwunde und einen ziemlich in Mitleidenschaft gezogenen linken Arm bei ihm ausmachte, machte mir etwas anderes doch deutlich mehr sorgen. Vor ihnen lag einer ihrer Mitspieler regungslos am Boden. Seine hellbraunes Haare waren an mehreren Stellen rot von Blut, seine Kleidung vom Aufprall an mehreren Stellen zerrissen und sein Brustkorb hob und senkte sich nur träge. 

Ohne weiter nachzudenken lief ich sofort in die Richtung der drei. Irgendjemand, vermutlich von Polizei oder Security, wollte mich zurückhalten, doch ich schob ihn von mir. "Ich kann helfen, ich bin Sanitäterin", erklärte ich nur, woraufhin mir sofort der hoffnungsvolle Blick von Emre Can begegnete. "Bitte, tu was. Wir haben noch versucht ihn weg zu ziehen aber es hat es voll abbekommen", berichtete er mir mit einen Blick auf seinen noch immer reglosen Kollegen. 

Da ich natürlich keinerlei Ausrüstung dabei hatte, musste ich improvisieren, trotzdem spulte mein Kopf sofort das übliche Schema ab. Ich hatte das hier schon hunderte Male gemacht. Zwar nicht in einer solchen Extremsituation aber das änderte nichts daran, dass ich doch genau wusste was zu tun war. Ob jetzt weil ein unaufmerksamer Fußgänger vor ein Auto gelaufen oder ein Verrückter in eine Menge Fans und Profisportler gerast war machte für das Vorgehen keinerlei Unterschied. Außer vielleicht, dass dieser junge Mann hier vor mir nicht irgendjemand, sondern einer der neuen Lieblinge des BVB war. Vor mir lag niemand geringeres als Innenverteidiger Nico Schlotterbeck und auch ohne Equipment wusste ich, dass seine Karriere und vielleicht sogar sein Leben in diesem Moment in meinen Händen lag. 

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