Rosa Blütenblätter
Newts Sicht
Tage vergingen wie Stunden, schneller als man darüber nachdachte. Und doch fühlte es sich an, als würde die Zeit still stehen. Das Leben lief an mir vorbei, was ich in eben diesem Moment realisierte, als ich bei Sonnenuntergang am Strand sass. Rose hatte mir ein Leben geschenkt, und ich vergeudete es damit, hier zu sitzen und zu trauern. Das Leben lief ununterbrochen weiter. Ich musste mitlaufen. Ansonsten wäre ihr Opfer umsonst gewesen. Ich wendete mich dem Dorf zu. Liv war in der nähe und wirkte einerseits deprimiert und andererseits wahnsinnig wütend. Sie sass neben Gally auf einem Tisch und sie redeten. Ein bekanntes, und verhasstes, Gefühl kehrte zurück und schlug zu, wie eine Faust in den Magen. Die Eifersucht. Es war anders, als damals, als Thomas und Rose am Strand gesessen hatten. Dieses Mal war es mehr wie eine... Vergiftung. Als wäre die Eifersucht ein Gift, dass mich durchströmte. Liv war mir wichtig. Offenbar wichtiger, als ich gedacht hatte.
Aviv's Sicht
Der Winter war vorbei und Nevis Arbeit getan. So liess ich die Sonne wärmer scheinen und verrichtete mein tägliches Werk. Mein Göttestier Nutty, das eichhörnchen, sprang mit auf die Schulter und schrie mir ins Ohr, dass ich ihm jetzt gefälligst etwas zu essen machen solle. Ich stöhnte und setzte einen Topf heisses Wasser auf, um Nudeln zu kochen. Eine Schnecke mit einem Rosa farbenen Haus kroch über die Fansterbank. Ich lachte auf. „Ok, langsam wirds dähmlich. Willst du nicht wenigstens als Mensch essen?" Ein kleiner Wirbel an Rosa farbenen Blütenblättern umströmte sie und kurz darauf sass die Blonde mit einem Blumenkranz um den Kopf auf der Fensterbank. „Ich fühle mich einfach nicht vollständig, so als Mensch, beziehungsweise Göttin, ohne ihn." stöhnte sie traurig und ich nahm sie in den Arm. Ihr langes Rosa/Goldenes Kleid schien zu schwingen. Genau wie Mutters. „Willst du vielleich eine Weile zu Jesien? Er hat es doch noch immer bisher geschaft, dich wieder glücklich zu machen..." meinte ich. Sie schüttelte den Kopf. Hätte ich mir denken können. Ich fühlte mich geehrt, dass Rose mich ins vertrauen zog und bei mir bleiben wollte. Ich war froh, dass Rose nicht wirklich gestorben war.
Ohne meine Zwillingsschwester war es nicht halb so schön hier.
Nur ihre Lüge gegenüber Newt...
...war Mies.
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