Kapitel 1
„Nun war sie fort. Für immer. Einfach nur fort. Ich musste heulen. Ich musste sehr heulen. Weil sie war fort. Nicht mehr bei mir. Einfach nur fort. Wieso ist das Leben nur so unfair? Warum sterben meist die Guten? Ich wollte sie sehen, bei ihr sein – ihre Nähe spüren. Aber sie war fort, für immer. Würde ich alles vergessen, wenn ich auch sterbe? Vielleicht würde alles fort sein - die Erinnerungen - alles. Wahrscheinlich wie bei ihr. Ich konnte nicht mehr ohne sie. Denn sie war fort. Für immer. Für immer fort."
Es war Winter und sehr kalt. Meine Beine fühlten sich taub an. Meine Gedanken drehten sich jedoch nur um eine Sache. Ich lief und das immer schneller. Plötzlich stolperte ich und fiel auf den harten Boden. Ein Schmerz zog sich von meiner Hüfte bis in meine Brust. Aber kein Schmerz war so groß wie der, den ich schon seit Wochen hatte. Ein älterer Mann fragte, ob er helfen könne. Ich wischte meine Tränen unauffällig weg, da ich keine Fragen beantworten wollte. Ich war noch nicht bereit über Allie zu sprechen... „Mrs?", ertönte die Stimme des älteren Mannes. Ich rappelte mich langsam auf und antwortete leise: „Nein, Sie können mir nicht helfen.“
Zu Hause drehte ich das Wasser für die Badewanne auf. Dieses Gefühl, im Wasser zu schweben oder gar alles andere ausblenden zu können, liebte ich.
Als ich fertig mit Baden war, starrte ich vor mich hin. „Was hält mich auf dieser Welt noch? Was, wenn ich einfach gehe? Würde es wehtun?" Mit diesen Gedanken steuerte ich auf die Küche zu. Ich griff nach einem Messer. Dann nahm ich ein Klopfen an der Wohnungstür wahr. „Wer konnte das nur sein?"
Ich öffnete also die Tür und vor mir stand sie - meine beste Freundin aus der Schulzeit. Mir war nicht klar, ob ich sie umarmen oder die Tür vor ihrer Nase zu schlagen sollte. Wir hatten uns einst versprochen, sich wieder zu sehen. Damals, bevor ich auf die Uni ging - vor Allie, hatten wir geweint, weil wir wussten unsere Wege würden sich trennen. Ich war wütend, weil sie das Versprechen nicht gehalten hat. Nach all den Jahren stand sie vor mir.
In einer Zeit, in der ich sie vielleicht brauchte. Drei Monate nach dem Tod meiner Freundin. Aber was wollte sie hier?
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Hey,
ich arbeite schon ziemlich lange an dieser Geschichte und weiß, dass dieses Kapitel sehr kurz war.
Jedenfalls würde ich mich auf jegliche Rückmeldungen freuen! :)
- Zoesphe
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