Kapitel 4
Als wir das Klassenzimmer betreten fallen mir beinahe die Augen heraus. Überall hängen Bilder von diesem bescheuerten Gilderoy Lockhart. Was ein selbstverliebter Typ. Hilfesuchend sehe ich zu meinen beiden Freundinnen, jedoch sind die schon unterwegs um sich einen Platz zu suchen. Dann muss ich eben neben einem Slytherin setzen. Der Unterricht ist langweilig und unser Lehrer redet die ganze Zeit von sich selbst und seinen unglaublichen Abenteuern. Dann fängt der Typ neben mir an auch noch mit mir zu reden. Ich ignoriere ihn und nach kurzer Zeit lässt er zum Glück von mir ab. Gelangweilt kritzele ich auf meinem Blatt Pergament herum, in der Hoffnung so die Stunde überbrücken zu können. Gegen Ende der Stunde verkündet Lockhart dann eine ganze Seite Pergament über seine Taten zu schreiben sei unsere Hausaufgabe. Dann lässt er uns gehen und ich bin mehr als glücklich, dass es endlich vorbei ist. Als ich den Raum verlasse um zum Verwandlungsunterricht zu gehen tippt mir jemand auf die Schulter.
"Was?", frage ich genervt und drehe mich um.
"Hast du Lust in Zaubertränke neben mir zu sitzen?", fragt mich ein Junge aus meinem Haus, Jan.
"Von mir aus", antworte ich ihm und gehe weiter.
Ich betrete das Klassenzimmer für Verwandlung und setze mich in die letzte Reihe. Wirklich Lust hatte ich auf einen Sitznachbarn der mich zwei Stunden lang nervt nicht. Der Unterricht beginnt und Professor McGonnagall fängt an über Verwandlung zu sprechen und wie wichtig diese sei. Sie zeigt uns auch ihre Verwandlung in einen Animagus, eine Katze in ihrem Fall. Es ist wirklich interessant am Anfang, wird aber immer langweiliger als sie sich mit der Zeit immer öfter wiederholt. Nach zwei Stunden beendet sie den Unterricht mit einer Seite Pergament mit unseren Wünschen, was wir lernen möchten. Zum Glück klingelt die Schulglocke und beendet somit offiziell den Unterricht und eröffnet das Mittagessen. Schnell packe ich meine Sachen zusammen und verschmelze mit dem Strom der Menschen in Richtung große Halle. Plötzlich stoße ich gegen jemanden und falle auf den Boden.
"Pass doch auf", sagt der Junge wütend und dreht sich um. "Lucy? Alles okay, tut mir leid!"
Er reicht mir seine Hand und hilft mir hoch. Es ist Cameron Parkinson, der Bruder von Pansy. Er ist im selben Jahrgang wie die Zwillinge und Treiber in unserer Quidditch Hausmannschaft. Wir kennen uns über unsere Geschwister und Eltern und ich komme mit ihm besser klar als mit Pansy. Für mich ist er so etwas wie ein großer Bruder, was Draco natürlich nicht versteht. Draco kann ihn nicht leiden und das verstehe ich wiederum nicht.
"Danke. Mir tut es leid, Cam. Ich bin in dich reingelaufen", lache ich.
"Halb so wild. Gehen wir zusammen Essen?"
"Klar, gerne."
Gemeinsam betreten wir die große Halle und gehen ohne Umwege zur hinteren Ecke unseres Haustisches. Während wir Essen unterhalten wir uns über unseren Unterricht, über die verschiedenen Lehrer und Quidditch. Es macht Spaß mal wieder Zeit mit ihm zu verbringen. Viel zu schnell endet die Mittagspause und wir verabschieden uns voneinander. Ich gehe zu den Kerkern, da als nächstes Zaubertränke auf meinem Plan steht. Kurz nachdem ich den Raum betreten und mich in die erste Reihe zu Jan gesetzt habe beginnt auch schon der Unterricht. Wir sollen einen Unkrautvernichtungstrank für Kräuterkunde brauen. Es ist eine Partnerarbeit auf die ich eigentlich keine Lust hätte. Ich schlage mein Buch auf Seite fünf auf und sammle die Materialien mit Jan. Wir beginnen zu brauen und folgen bis auf ein paar Ausnahmen exakt der Anleitung. Die Stunde geht zu Ende und wir liefern das beste Ergebnis ab. Mit Jan zu arbeiten hat überraschenderweise wirklich Spaß gemacht. Auch diese Doppelstunde wird mit Hausaufgaben beendet und danach haben wir für den Rest des Nachmittags frei. Diese Zeit verbringe ich in der Bibliothek um ein wenig in Muggel Romanen rumzustöbern. Zuhause gibt es die nicht, aber ich habe mal gehört, dass sie gut sein sollen. Ich nehme mir einen mit dem Titel "Die Legende von Oasis" und setze mich in eine ruhige Ecke. Bereits nach kurzer Zeit hat mich die Handlung des Buches verschlungen und die Zeit vergeht rasend schnell. Schließlich ist es bereits Zeit für's Abendessen. Bevor ich jedoch nach unten gehe leihe ich mir schnell noch das Buch bei Madame Pince aus. In der großen Halle angekommen nehme ich mir nur schnell zwei Brötchen und verschwinde wieder. Ich habe keine Lust auf Gespräche mit meinem Bruder oder seinen merkwürdigen Freunden. Stattdessen gehe ich zum See und setze mich mit dem Rücken an eine große Eiche. Das Wasser ist wunderschön klar und eine warme Sommerbrise spielt mit meinen Haaren. Brielle, die Protagonistin des Buches, ist gerade zum ersten Mal eine Meerjungfrau geworden. Was Muggel für Fantasien haben oder sind es doch Begegnungen mit der magischen Welt die die Autorin dazu inspiriert hat? Eine gute Frage. Irgendwann wird es dann doch etwas frischer und ich beschließe zurück zu meinem Schlafsaal zu gehen. Das Buch verstecke ich in meiner Tasche damit es niemand sieht. Die Korridore sind wie leer gefegt, selbst im Gemeinschaftsraum sitzen nur wenige. Wo die wohl alle sind? In meinem Schlafsaal ist auch niemand und das wundert mich wirklich. Wenn niemand von denen im Gemeinschaftsraum ist und auch niemand im Schlaf-
"Hilfeeeeeee", schreit jemand von den Treppen.
Sofort drehe ich mich um und will nachsehen, da landet ein Eimer mit grünem, glitschigem Zeug auf mir. Was ist das denn für eine ekelhafte Pampe? Alle Anwesenden fangen an zu lachen und ich komme mir verraten vor. Verraten von meinem eigenen aus und das am ersten Tag. Was soll der Mist?! Sauer gehe ich ins Badezimmer unseres Schlafsaals und Dusche. Die grüne Masse ist nur schwer wegzubekommen und so kostet es mich ganze dreißig Minuten bis ich fertig in meinem Pyjama in meinem Bett liege. Die anderen Mädchen versuche ich so gut es geht zu ignorieren.
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