Ich wollte nach seiner Hand greifen, doch er lief so schnell weg, dass ich nur in die Luft griff.

Ich sah wie Jimin auf Taehyung zu raste und dann Millimeter vor ihm stehen blieb. Eine leichte Panik breitete sich somit in mir aus und ich lief sofort auf ihn zu, um ihn aufzuhalten. Ich hatte Angst, dass er ihn schlagen wollte und als er gerade die Hand bewegte, wollte ich zugreifen, doch er legte sie behutsam auf Taehyungs Schulter. Verwundert blieb ich hinterm Rücken von Jimin stehen und beobachtete nur sein Vorgehen. 

"Wehe du verletzt sie, Taehyung", sagte Jimin leise und Taehyung sah ihm in die Augen.

Taehyung schaute nachdenklich zu mir und dann folgte auch Jimins Blick schnell zu mir, wobei er Taehyung losließ und mich anschaute.

"Tia..", fing er leise an und strich meine Hand, doch er zog seine wieder weg.

Er wollte zuerst nach meiner Hand greifen, doch er hielt sich selbst auf.
Ein kleines Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und er schüttelte einfach den Kopf.

"Ich sollte nach Hause", sagte er nun und fing an zu gehen.

Er schlenderte den Weg entlang und sah nicht mal zurück. Ich war ängstlich darüber, dass ich ihn nun endgültig verlor.

"Tae, es tut mir Leid, ich muss los", sagte ich schnell und wollte schon losrennen, doch Taehyung zog mich sachte an der Hand zu sich.

"Willst du ihm wirklich hinterherlaufen?", fragte er und ließ mich grübeln.

"Ich werde ihm immer hinterherlaufen", antwortete ich nun und er nickte vorsichtig.

"Aber wir sehen uns morgen, okay?", fragte Taehyung und mein Herz fühlte sich in diesem Moment etwas leichter an.

Die Jungs ließen mich bisher immer in Stich und es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass mich jemand nicht benutzen würde. Es war das erste Mal, dass ich dachte, dass es das Richtige sein könnte.

"Wir sehen uns morgen", sprach ich nun und küsste ihn vorsichtig auf die Wange, ehe ich dann losging.

Jungkook winkte ich nur zum Abschied, was wirklich schade war, denn ich fand ihn ziemlich nett. Ich hätte ihn mal gerne mehr kennengelernt, doch leider war momentan zu viel los.

So fing ich wirklich an zu rennen und rief nach Jimin, der sich nun auch immer schneller bewegte.

"Bleib stehen!", schrie ich und stolperte kurz über einen großen Ast, da der Weg eher einem Waldweg, statt einem normalen Weg, ähnelte.

Schnell rappelte ich mich vom Boden auf und rannte noch viel schneller, bis ich irgendwann Jimin an der Schulter zu mir zog und schwer atmete. Ich machte meine Hände vom Dreck sauber und stützte mich überanstrengt auf meinen Knien ab.

Jimin gab kein einziges Wort von sich während er mich beobachtete und als ich gerade wieder normal atmen konnte, sah ich ihm in die Augen, die mich traurig ansahen.

"Jimin..", sprach ich nun schockiert, als ich bemerkte wie gerötet und nass seine Augen doch waren.

Plötzlich brach es mir das Herz, dass er geweint hatte, weswegen ich ihn schlagartig in meine Arme schloss und mich selbst damit aufmunterte.

"Es tut mir Leid", flüsterte ich, doch hörte daraufhin ein verletztes Lachen.

"Nein, ich hab Mist gebaut. Ich bin das Arschloch", sagte er und ich sah ihm in die Augen, doch konnte nichts sagen. "Ich hätte das mit Kira nie anfangen sollen. Ich war so rücksichtslos und hab nur an mich selbst gedacht. Mit dir hatte ich doch alles was ich wollte", sprach er und ich schaute verlegen auf meine Hände, die ich von ihm nahm und vor mir zusammen faltete.

Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte, denn irgendwie hatte ich mir das immer gewünscht, aber es war der schlechteste Zeitpunkt. Es fühlte sich einfach alles falsch an.

"Tia.. Ich kann dich besser behandeln. Besser als Taehyung es könnte", meinte Jimin und wollte dann anschließend nach meinen Händen greifen.