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In Ketten II

Kerzengerade saß Val in seinem Bett. Schweiß lief von seiner Stirn und seine Atmung ging nur stoßweise. Die Flammen in seinem Körper zogen sich zurück, bis nur noch ein leichtes Ziehen durch seine Brust ging, jedes Mal, wenn sein Herz schlug.

Er war zurück in seiner Wohnung, in seinem Körper. Er lebte. Und Matthew ...

Er schüttelte den Kopf. Er hatte zuvor bereits geahnt, dass er es nicht mögen würde, den Moment seines Todes mitzuerleben.

Matthew war lebendig verbrannt worden.

Neben ihm regte sich etwas. Kaiton drehte sich zu ihm und rieb sich die Augen. »Alles gut?«, flüsterte er mit kratziger Stimme.

Val atmete geräuschvoll aus und fuhr sich durch das Gesicht. Seine Haare klebten auf der Stirn. »Ja«, meinte er, »irgendwie ... Ich hatte wieder eine Erinnerung an Matthew.«

»Keine gewöhnliche Erinnerung, wie mir scheint.« Kaiton setzte sich ebenfalls auf

»Er ist gestorben. Und ...« Val fuhr sich an seiner Kehle entlang. Er hatte selbst noch nicht ganz begriffen, was vor sich gegangen war. »Aetherion hatte sich die Kontrolle über ihn wiedergeholt«, murmelte er.

Er warf einen Blick zu den geschlossenen Vorhängen. Nur schwach drang Licht unter ihnen in das Innere des Raumes.

»Ich werde kurz spazieren gehen«, sagte Val. »Muss den Kopf frei bekommen.«

»Soll ich dich begleiten?«

Val winkte ab. »Schlaf ruhig weiter. Wenn ich zurück bin, dann erzähle ich dir alles.«

Der Schatten über Kaitons Augen sprach Bände, aber letztlich nickte er.

Val drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sich erhob. Er griff sich ein Hemd aus der Kommode und trat in den Hauptraum. Dort zog er es sich an. Leise schlüpfte er in seine Stiefel und warf sich den Mantel über, ehe er die Wohnung und dann auch das Haus verließ.

Vereinzelt spiegelten sich die Lichter in den Fenstern auf dem nassen Kopfsteinpflaster. Dichte Wolken verbargen den Himmel und den Stand der Sonne, falls sie überhaupt schon aufgegangen war.

Val atmete die Nachtluft ein. Sie kühlte seine erhitzte Haut aus und war ihm in diesem Moment mehr als willkommen. Er setzte sich in Bewegung.

Was hätte er darum gegeben, von Kaiton und dem letzten Abend zu träumen. Von der Wärme auf seiner Haut, den Küssen, den Lauten, die ihn bis tief in die Nacht begleitet hatten. Kaiton hatte sich immer weiter in seinen Armen entspannt, nachdem er bemerkt hatte, dass Val wirklich nichts tat, das ihm missfiel.

Manchmal vergaß er, dass er Kaiton noch nicht so lang kannte – und sie außerdem erst vor zwei Tagen beschlossen hatten, diese Art von Nähe miteinander zu teilen. Bei ihrem ersten Treffen hatte er sich nicht von seiner besten Seite gezeigt.

Weshalb nur? Diese Art von Hass hatte er nie zuvor verspürt.

Ein leises Seufzen verließ seine Lippen. William. Matthew. Er rieb sich das Handgelenk. Der Kaiser hatte ihn einfach wieder kontrollieren können.

Zuvor hatte sich Matthew als einer der Guten gezeigt. Er hatte Aetherion Einhalt gebieten, hatte sich von seiner Vergangenheit trennen wollen. Doch ... einfach so hatte Aetherion ihn wieder in Ketten gelegt.

In den letzten Momenten seines Lebens hatte Matthew William gehasst. Vielleicht hatte sich der Hass auf Val übertragen. Irgendeine Art der Verbindung hatten sie schließlich.

Hatte er sich überhaupt je bei Kaiton dafür entschuldigt? Das musste er machen, sobald er zurück war.

»Töricht, hier herumzulaufen, ohne in die Schatten zu spähen«, erklang eine Stimme neben ihm.

Er machte einen Satz zur Seite und blickte in Lidras Augen, die ihm einige Funken Belustigung entgegensprühten.

»Dabei hielt ich Euch nicht für so naiv.« Sie trat aus den Schatten und schlug einen schwarzen Fächer auf. Ein rotes Kleid floss an ihren Konturen hinab und gab einen starken Kontrast zu den Grau- und Brauntönen der Stadt. Stoff bedeckte ihre Arme und ihr Kragen reichte bis kurz unter ihr Kinn. Doch – wie hätte Val auch anders erwarten können – war ein Fenster in das Dekolleté hineingeschnitten.

»Normalerweise leben Leute, die einen Grund haben, mich zu erschrecken, nicht lang«, entgegnete Val.

Lidras Lächeln verschwand hinter dem Fächer. »Dann schätze ich mich sehr glücklich. Auch, da ich ohnehin zu Euch wollte. Oder eher zu dem Lordling.« Er musste ihre Lippen nicht sehen, um zu wissen, wie breit das Grinsen war.

Sein Blick verdunkelte sich nur. »Und Ihr wisst, wo ich wohne?«

»Der Krähenkönig ist sehr gesprächig, wenn man ihm gibt, was er verlangt.«

Val hob eine Augenbraue, fragte aber nicht weiter nach. Es schien ihm gesünder zu sein, wenn er nicht wusste, was Corak als Bezahlung genommen hatte.

»Dann kommt mit«, sagte er und deutete ihr an, ihm zu folgen.

Lidra hüpfte an seine Seite. »Und wie macht sich der kleine Lord?«, fragte sie in heiterem Plauderton.

»Das geht Euch nichts an«, entgegnete Val.

Sie sog schockiert Luft ein und legte eine Hand an die Brust. »Es geht mich doch alles an. Ich will schließlich wissen, ob es sich für mich lohnt, mich einer solchen Gefahr auszusetzen, indem ich mit Euch beiden zusammenarbeite. Ich muss zugeben, gut küssen kann er, aber Ihr könnt mir doch bestimmt sagen, ob er auch gu–«

»Das geht Euch nichts an«, meinte er wieder, diesmal schärfer.

Lidra schlug den Fächer zu und zog ihn über Vals Kopf. »An Eurem Ton müsst Ihr wirklich noch arbeiten.«

Er rieb sich die schmerzende Stelle auf seiner Stirn und warf ihr einen verdunkelten Blick zu, den sie gekonnt ignorierte. Sie klappte nur den Fächer wieder auf und versteckte ihr Lächeln dahinter.

Val knurrte leise und holte zu ihr auf. »Ihr solltet Kaiton nicht zu so etwas zwingen.«

»Wann habe ich ihn je gezwungen?«, fragte sie und eine seichte Furche hatte sich auf ihrer Stirn gebildet. »Er hat allem, was ich von ihm verlangt habe, zugestimmt. Ist es dann noch Zwang? Ich habe stets gefragt, bevor ich ihm nahekam. Ich habe immer nur gebeten. Er hat angenommen.«

»Weil Ihr ihm keine andere Wahl gelassen habt«, zischte Val ihr zu.

»Er hatte jede Wahl«, antwortete sie nüchtern. »Die Wahl, fortzugehen. Die Wahl, mir etwas anderes für meine Informationen und Dienste anzubieten. Er jedoch hat akzeptiert.«

Val biss nur die Zähne zusammen, erwiderte aber nichts.

»Und Ihr habt mir meine Frage beantwortet, mein Guter«, sprach Lidra weiter. »Dann habt Ihr also noch keine Sahne in seinen Kaffee gegossen.«

Val blieb stehen und wandte sich zu ihr um. »Was?«

»Ihm beigewohnt. Die Nacht mit ihm verbracht. Ihn ...«

»Ich weiß, was Ihr meint«, unterbrach er sie. »Ich hatte nur die Formulierung noch nie dafür gehört.«

»Ungebildet seid Ihr also auch noch.« Lidras Mundwinkel zuckten und diesmal brachte sie den Fächer nicht rechtzeitig nach oben, um es zu verbergen. »Hätte ich mir denken können.«

Val holte tief Luft. Er durfte sie nicht erwürgen. Sie war noch wichtig.

»Wenn Ihr zwei aber zusammenwohnt«, sprach sie weiter und er ballte die Hände zu Fäusten, um sich davon abzuhalten, sie doch zu schlagen. »Weshalb habt Ihr nicht das Bett geteilt?« Sie legte eine Hand unter ihr Kinn, als würde sie überlegen. »Denn, wenn er Euch und Ihr ihm etwas bedeutet, dann ist es doch keine große Sache.«

»Richtig«, meinte Val. »Es ist keine große Sache. Und jetzt seid still. Ich kann den Klang Eurer Stimme nicht leiden.«

»Kaiton«, rief Val in seine Wohnung. Er konnte froh sein, dass Jolie noch nicht wach war. Mit einer Frau wie Lidra an seiner Seite wäre er in Erklärungsnot geraten. »Lidra ist da.«

Sie trat hinter ihm ein und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. »Gemütlich«, sagte sie, aber ihre gerümpfte Nase verriet, auf welche Art sie das ›gemütlich‹ meinte. Dann bemerkte sie den Baum. »Ah, Ihr seid einer von der Sorte.«

»Seid einfach still«, zischte Val ihr zu.

Kaiton trat aus dem Schlafzimmer. Er war zwar ordentlich angezogen, aber einige seiner Strähnen standen noch ab und der Schatten über seinen Augen war finster.

Lidra schlug den Fächer zu und blickte zu ihm. »Es ist immer eine Freude, Euch zu sehen«, begrüßte sie ihn.

»Das kann ich nicht erwidern«, sagte Kaiton. »Und nun sprecht: Was habt Ihr herausgefunden?«

Lidra schob ihre Unterlippe leicht vor. »Ihr wollt mich gar nicht gebührend begrüßen?«

»Nein.«

Sie seufzte und schlug ihre Augen nieder. »Wie Ihr wünscht. Die Oberstadt ist seit gestern Nacht vollkommen abgeriegelt, aber ich denke, ich habe trotzdem einen Weg gefunden, hineinzugelangen.«

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