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Gänseblümchen II

Klingen schimmerten im weißen Licht auf. Jeder der Arme – vier an der Zahl – streckte sich in ihre Richtungen aus. Einige hatten die Gestalt von Waffenläufen, andere von Schwertern.

Rotes Licht schien aus einem einzelnen Auge am ... Kopf? Das Metallteil lag zwar oben am Körper, war aber zu klein, um zu den Proportionen zu passen, und mit Ecken und Kanten versehen.

Wenigstens sind wir außer Schussweite der Wachen, dachte Val. Ein schwacher Trost, denn der Roboter bewegte sich auf sie zu. Die Schritte ließen den Boden beben.

Val holte seinen Revolver hervor. Seine Hände zitterten. Sein Herz pumpte Adrenalin in seinen Körper. Er glaubte kaum, dass einfache Kugeln etwas gegen dieses Ding ausrichten könnten. Vielleicht hätte er Anthonys Rat doch annehmen und einen Flammenwerfer oder eine Kanone an seine Knochenhand bauen lassen sollen.

Die stählerne Wache hob zwei der gewehrbewehrten Arme und zielte – einmal auf Val, einmal auf Kaiton.

Val schlug die Hände über dem Kopf zusammen und duckte sich. Rational wusste er, diese Handlung hätte keine Kugel aufhalten können, aber sein Körper bewegte sich, ohne sein Zutun.

Der Stein neben ihm splitterte. In ihm klaffte ein tiefes Loch.

Seine Muskeln bewegten sich nur mechanisch. Sie wollten nicht, dass er die Arme senkte und sich aufrichtete. Zu schnell ging seine Atmung, zu schnell der Schlag seines Herzens. Er zitterte.

War das ... Angst?

Normalerweise standen ihm nur menschliche Gegner gegenüber. Von Adeligen, die sich solche Maschinen leisten konnten und diese auch nutzten, hielt er sich am liebsten fern.

Kaiton strahlte Ruhe aus. Er hatte sich nicht bewegt, sich nicht versteckt. Nur der Rand seines Mantels wehte nach hinten, der Saum durch den Einschlag der Kugel abgerissen.

»Es kann kaum sehen«, sagte er. »Und nicht hören. Es nimmt nur Bewegungen wahr.«

Val sollte beruhigt sein. Solange er in Starre verweilte, war er sicher. Doch das Wesen, das auf sie zu stapfte und mit den klingenbesetzen Armen wirbelte, sorgte nicht dafür, dass er sich beruhigter fühlte. Denn sie konnten doch nicht bis in die Ewigkeit dort verbleiben. Auch ein Blinder würde irgendwann einen Treffer erzielen, wenn er nur lang genug mit den Schwertern fuchtelte.

Sein Blick richtete sich auf Kaiton. »Hast du auch eine Idee, wie man das Ding besiegen kann?« Seine Stimme klang kratziger, als er erwartet hatte. Sein Mund war ausgetrocknet.

»Den Kopf abreißen«, meinte Kaiton. »Ganz einfach.«

Val holte tief Luft, um sich zurückzuhalten, Kaiton den Kopf abzureißen. Wie konnte er es als ›einfach‹ bezeichnen?

»Es ist nicht so beängstigend, wie es auf den ersten Blick wirkt«, sagte Kaiton. »Und es hat mehr als nur eine Schwachstelle.« Er bewegte sich. Langsam, Millimeter für Millimeter, steckte er eine Hand in seine Manteltasche und holte etwas hervor. Eine Blüte in Weiß und Gelb.

»Ein Gänseblümchen?«, fragte Val. »Wirklich?« Weshalb wunderte er sich überhaupt noch?

Die Maschine ließ ihre Arme sinken, als Kaiton seine Hand sanft hin und her bewegte. Das rote Licht richtete sich auf die Blüte. Der Boden erzitterte, als der Roboter auf die Knie sank.

»Beim Bau dieser Reihe wurde ein kritischer Fehler gemacht«, sagte Kaiton. »Sie wurden dafür geschaffen, Menschen zu töten, doch haben nie etwas von Pflanzen gehört und daher wissen sie nicht, wie sie mit ihnen umgehen sollen. Sie brauchen einen Augenblick, bis sie erkennen, dass sie auch Pflanzen töten wollen. Du kannst jetzt an ihn herangehen und ihn unschädlich machen.«

Val blinzelte, während die Worte langsam von seinen Ohren in seinen Verstand wanderten. »Ich?« Seine Stimme war eine Oktave in die Höhe gesprungen und er räusperte sich.

»Ich muss ihn ablenken«, sagte Kaiton. »Und beeil dich ein wenig, bevor er wieder zu sich kommt.«

Val versuchte, den Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken, aber er blieb und hinderte ihn weiterhin am Atmen. Warum hatte er sich noch gleich bereit erklärt, Kaiton zu begleiten?

Er trat einen Schritt nach vorn. Die Maschine schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Er machte noch einen Schritt, und noch einen. Sein Puls dröhnte in seinen Ohren. Nur das Adrenalin in seinem Blut hielt seine zitternden Knie aufrecht.

»Und«, drang Kaitons Stimme zu ihm durch, »wenn du zu nah an ihm dran bist, wird er dich trotzdem bemerken.«

Val blieb keine Zeit, sich umzuwenden und Kaiton an den Kopf zu werfen, dass er ihm das früher hätte sagen können. Das rote Licht blitzte zu ihm und der Metallmann bewegte sich.

»Scheiße«, entfuhr es ihm. Er wich der Klinge aus, die auf ihn zu schoss, und sammelte genug Atem, um Kaiton »Mistkerl« zu zurufen.

Sein Körper bewegte sich eher aus Instinkt, bevor eine weitere Schneide auf ihn niederfuhr.

Kopf abreißen, hatte Kaiton gesagt. Ganz einfach.

Das rote Licht wandte sich von ihm ab und richtete sich auf einen Punkt hinter ihm. Val blieb keine Zeit, einen Blick zurückzuwerfen, um herauszufinden, was Kaiton nun schon wieder tat.

Er ließ den Haken aus seiner knöchernen Hand fahren und schlug mit ihm gegen den Kopf der Maschine. Er verkantete sich in einem Hohlraum an dessen Hals.

Val wurde durch die Luft und auf den Roboter zu geschleudert. Der Kopf bestand fast nur aus dem einzelnen Scheinwerfer, der rotes Licht ausstrahlte.

Er steckte seine Hände in den Hohlraum. Im Inneren waren Kabel, einige offen, sodass Val seine normale Hand wieder hinauszog, um nicht an einem elektrischen Schlag zu sterben. Mit der anderen griff er unter das Metall, das den Kopf darstellte.

Ein Schuss hallte durch die Nacht und etwas neben ihm splitterte. Er riss an den Kabeln, den Drähten.

Seine Muskeln brannten und protestierten. Es war nichts einfach daran, der Maschine den Kopf abzureißen.

»Dreh es!« Der Ruf drang durch Dröhnen und Schleifen und Klirren.

Val drehte seine Hand. Erst bewegte sich nichts und dann mit mehr Kraft knackte es und das rote Licht dämmte sich.

Er riss an dem Kopf und mit roten Blitzen, mit schrillen Pfeifen und Zischen löste er sich von dem Körper. Das Licht erstarb und die Maschine kippte.

Val sprang auf den Boden und wich einige Schritte zurück, als das Gebilde vor ihm auf den Stein krachte. Den Kopf entließ er aus seiner Hand, sodass er hinunterpolterte.

Kaiton landete neben ihm. Er war näher an ihm gewesen, als Val bemerkt hatte. Vielleicht hatte er die ganzen Arme von ihm ferngehalten.

»Was sollte das?«, fragte Val und deutete auf den Metallhaufen. »Hättest du mich nicht vorwarnen können?«

Kaitons Blick wich ihm aus und sah nur auf den ehemaligen Stahlwächter. »Du wirktest, als hättest du Angst vor ihm«, sagte er.

»Wie auch nicht?«

Kaitons Kinn ruckte in dessen Richtung. »So schwer zu töten sind sie nicht. Sie sehen nur im ersten Moment unbesiegbar aus.«

Die Worte waren nicht wie Regen, der die Glut in Val löschte, nur wie einzelne Tropfen, die das Feuer eindämmten.

»Du ...«, setzte er an, brachte die Worte jedoch nicht über seine Lippen. Es war nicht das Ideal, das Val unter Fürsorge verstand, aber er erkannte den Punkt, den Kaiton gemacht hatte.

»Wir sollten aufbrechen«, sagte Kaiton. »Bevor die Wachen bemerken, dass wir noch leben.«

»Tut mir leid, dass ich dich beleidigt habe«, sagte Val, nachdem er die Tür seiner Wohnung hinter sich geschlossen hatte.

»Wann hast du das getan?«, fragte Kaiton. Er legte seinen Mantel ab und hängte ihn an den Kleiderständer. Anschließend schälte er sich aus seinen Waffenholstern und warf sie dazu.

»Bei ... bei dem Kampf«, meinte Val. Nachdem Kaiton ihn aber nur ahnungslos anblinzelte, ergänzte er: »Vergiss es einfach.«

Er schüttelte sich den Regen aus den Locken, denn kurz bevor sie durch die Tür getreten waren, war der Himmel aufgebrochen, und zog seinen Mantel aus. »Was hat die Senatorin gemeint?«, fragte er.

Der Schatten über Kaitons Augen wurde finsterer. »Womit?«

»Sie hat gesagt, dass du sterben wirst.« Val deutete ihm an, sich auf das Sofa zu setzen, ehe er es ihm gleichtat.

Kaiton zuckte vage mit den Schultern. »Sicherlich nichts«, sagte er. »Nur ein Versuch, mich daran zu hindern, Aetherion zu töten. Mehr nicht.«

Bitterkeit legte sich auf Vals Zunge, aber er versuchte, ihr keine Beachtung zu schenken und sie hinunterzuschlucken. Vergeblich. Er wäre jedoch jetzt – durch den Kampf, durch das Gespräch mit der Senatorin, durch alles, was an diesem Tag geschehen war – nicht in der Lage, eine vernünftige Unterhaltung zu führen, in der nicht bei jedem Wort Vorwurf mitschwang.

»Ich ...«, setzte er an. »Ich würde mir Ehrlichkeit wünschen«, sprach er. »Aber ich verstehe, wenn du sie mir im Moment nicht geben kannst.« Seine Fingerspitzen kribbelten. Er wollte seine Hand in einer beruhigenden Geste auf Kaitons legen, aber er hielt sich zurück.

Sein Herz trommelte immer noch eine unregelmäßige Melodie, obwohl es sich nach dem Kampf eigentlich schon beruhigt hatte.

»Wir sollten schlafen gehen«, schlug er vor und erhob sich. Die Müdigkeit hatte sich zwar noch nicht nach ihm ausgestreckt, aber sie würde nicht mehr lang auf sich warten lassen. »Und morgen weitersprechen.« Dann wäre die Bitterkeit verschwunden und er hätte sich vielleicht auch Worte beiseitegelegt.

»Warte.«

Eine Berührung an seinem Handgelenk ließ ihn aufsehen. Kaiton hatte nach ihm gegriffen, zog seine Hand nun aber zurück und wich seinem Blick aus. Eine Furche war zwischen seinen Augenbrauen entstanden. Er öffnete die Lippen, nur um sie wieder zu schließen.

Val verharrte, wartete geduldig einige Sekunden, bis Kaiton die Worte fand. »Es tut mir leid, dass ich so bin, wie ich bin.«

Ein leises Seufzen formte sich in Vals Brust und er setzte sich wieder. »Das bedarf keiner Entschuldigung«, sagte er. Er griff nach Kaitons Hand und drückte sie. Sie war wärmer als seine, zitterte leicht in der seinen.

»Ich möchte nur, dass du weißt, dass es nicht an dir liegt«, sagte Kaiton. Seine Stimme klang als Flüstern. Zarte Röte lag auf seinen Wangen und sein Blick schweifte nur noch weiter von Val fort.

»Danke«, sprach Val. »Es war nicht notwendig, dass du es mir sagst, aber ich danke dir trotzdem.« Er beugte sich vor und drückte seine Lippen vorsichtig auf Kaitons Wange, ehe er ihn entließ und sich erhob. »Gute Nacht.«

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