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Der Schlüssel III

Val zuckte zusammen und drehte sich um die eigene Achse, fand aber niemanden. Sein Blick fiel auf ein Steuerpult mit tausenden Knöpfen und Hebeln und daneben bewegte sich ein kleiner Mann aus rostigem Eisen. Die Lampen in seinen Augen flackerten leicht, erloschen jedoch stets wieder.

»Du ...« Val räusperte sich. »Wie nanntest du mich gerade?«

Das Männchen versuchte, sich auf die Beine zu heben, aber es taumelte und fiel wieder. »Senator Brigham«, wiederholte es. »Ihr wart früher so oft hier.«

Val erstarrte. Die Worte lähmten ihn. »Matthew Brigham?«, brachte er hervor. Vielleicht meinte das Männchen jemand anderen, vielleicht verkündete es nicht gerade, dass Matthew damals den Oberbefehl über diese Anstalt innehatte.

»Wen sollte ich denn sonst meinen?«, fragte es. »Ihr seid doch Senator Brigham? Meine Augen sind nicht mehr die besten, aber Euch würde ich immer erkennen.«

Val schluckte. »Ja, du hast recht.« Seine Stimme klang nicht wie seine eigene. Er hätte sich, was das Lügen anging, eine Scheibe von Kaiton abschneiden sollen. »Der bin ich. Ich war nur schon lang nicht mehr hier und brauchte einen Moment, um mich zu fangen.«

Die Augen des Metallmannes flackerten erneut auf und sein Blick senkte sich zu den rostbefleckten Füßen. »Ihr wart in der Tat schon lang nicht mehr hier, Senator. Dabei meintet Ihr doch stets, dass die Arbeit hier Euch am meisten erfreut.«

Val rieb sich über die Kehle, als könnte er damit die Schlinge lösen, die ihm die Luft abschnürte. Der Matthew, den er kannte, hatte sich offen gegen den Kaiser gestellt und sogar dagegen gesprochen, die Kranken in diese ... Vorrichtung zu schicken. Doch offenbar gab es eine andere Seite in seiner Vergangenheit, die er bisher verheimlicht hatte.

»Was hat sich geändert?«, fragte das Männchen.

Wenn Val das nur wüsste. Ein Bild fuhr durch ihn wie ein Blitz – blonde Haare, die ein lächelndes Gesicht umrahmten. »William ...« Er bemerkte erst einen Augenblick später, dass der Name über seine Lippen gekommen war. »Jemand da draußen hat mir gezeigt, dass es andere Dinge für mich gibt. Dass ... dass ich das Leben dem Tode vorziehe.«

Er trat an das Steuerpult heran und ging auf die Knie, sodass er auf Augenhöhe mit dem Metallmännchen war.

Es neigte den blockartigen Kopf nach links. »Das Leben?«, fragte es. »Was ist das?«

»Es ... ist schwer zu beschreiben«, sagte Val. »In dem einen Moment gibt es dir höchstes Glück, doch im nächsten entreißt es dir dieses wieder. Man muss vorsichtig mit ihm umgehen und darf es nicht überfordern, damit es wächst und gedeiht. Es ist schön, aber zugleich trügerisch. Lang gibt es vor, ewig zu bleiben, doch dann, wenn man sich schon an es gewöhnt hat und anfängt, es lieben zu lernen, stirbt es.«

Das Männchen ließ den Kopf in die andere Richtung kippen. »Und das hat Euch von Eurer Pflicht abgelenkt?«, fragte es. »Es klingt ... nicht schön.«

»Vielleicht würdest du es ähnlich sehen wie ich, wenn du es kennen würdest.« Val entdeckte ein Schlüsselloch am Rand des Pultes.

»Vielleicht«, antwortete das Männchen. »Doch wenn Ihr das Leben gefunden habt, weshalb seid Ihr zurück?«

Val holte den Schlüssel aus seiner Manteltasche und steckte ihn in das Schloss. Er passte und ließ sich umdrehen. Das Pult summte und vibrierte leicht. Die Knöpfe leuchteten in verschiedenen Farben auf.

Er erinnerte sich an eine andere Zeit, in der er schon einmal dort gestanden hatte. Er erinnerte sich an die Bedeutung der Knöpfe, welche er stets gedrückt hatte, und an die Schreie, die gefolgt waren.

Er wusste, was zu tun war.

»Um noch einmal dem Leben meinen Rücken zu kehren und dem Tod eine Bühne zu geben«, antwortete Val. Er holte tief Luft und blinzelte das Brennen in seinen Augen fort. Die menschenähnlichen Gestalten in den Käfigen hatten keine Zukunft mehr, außer von Aetherion ausgebeutet zu werden. Es wäre unmöglich, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Sie waren doch mehr Tier als Mensch.

... oder?

Er biss die Zähne zusammen und schüttelte den Gedanken aus seinem Kopf. Er musste es sich nicht noch schwerer machen, als es ohnehin schon war.

Wie von selbst legte sich seine Hand auf einen Knopf und drückte ihn.

»Was habt Ihr vor?«, fragte der Roboter. Seine Augen flackerten auf.

»Das sagte ich bereits«, meinte Val. Er drückte einen weiteren Knopf, betätigte dann einen Hebel.

»Ihr wollt ...«, begann das Männchen, aber seine Stimme änderte sich. »Bitte stellt die Zeit gemäß Euren Wünschen ein.« Erst nach dieser generischen Nachricht erlangte es die Kontrolle über seine Stimme wieder. »Aber wovon soll seine Majestät sich dann ernähren? Er wird den Schuldigen suchen und, um die Energie für diese Suche, zu haben wird er ...«

Von den Knöpfen ertönte Piepen, als Val auf sie drückte. Zehn Minuten sollten ihm reichen, um das Lagerhaus zu verlassen, und ihm noch einen kleinen Puffer geben.

Über einem letzten Schalter stand groß ›NICHT BETÄTIGEN!‹. Val betätigte ihn.

»Detonation eingeleitet«, erklang eine blecherne leblose Stimme. »Wir danken Euch für Euren Dienst.«

»Es tut mir leid«, brachte Val hervor und wandte sich dann ab. Er riss die Tür auf und verließ den Raum.

Das Licht, das zuvor noch aus grellen Lampen gekommen war, glühte nun rot. Hitze stand in der Halle. Einige der Gestalten hatten sich aus den Schatten und nah an die Gitter gewagt.

Vals Locken klebten durch den Schweiß auf seiner Stirn, aber gleichzeitig lief ein Schauer seinen Rücken hinunter.

Aus den Käfigen drang ein Zischen, als er an ihnen vorbeihastete. Einige streckten ihre Arme nach ihm aus. Einem gelang es, seinen Knöchel zu packen.

Selbst durch seine Kleidung strömte die Kälte hindurch. Er schüttelte sie ab und trat nach der Hand, als sie erneut versuchte, nach ihm zu greifen.

Er rannte weiter, wollte diesen Ort so schnell wie möglich hinter sich lassen. All diese Menschen schickte er in den Tod. Er schüttelte sich, aber der Gedanke blieb. In schlaflosen Nächten würden sie ihm wieder vor Augen stehen.

Er stürmte durch die geöffnete Tür und riss sie hinter sich zu. Nebeliger Regen lag in der Luft und kühlte seine erhitzte Haut.

Kaiton stand gegen die Wand gelehnt und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. Neben ihm im verdorrten Gras eine Pfütze, bestehend aus grünlicher Masse und kleinen Stückchen.

Val griff ihn am Arm und zog ihn mit sich. »Ich habe mich um alles gekümmert«, sagte er. »Gleich wird das Ding in die Luft fliegen und Aetherion seiner Energiequelle beraubt werden.«

Kaitons Augen weiteten sich. »Du hast ... Du hast was getan?«

»Es ist das Beste«, presste Val zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. War es das wirklich?

Es war ihnen nicht gelungen, das Haus der seltsamen Frau zu umrunden, da ertönte hinter ihnen ein Knall, der Val die Ohren schmerzen ließ. Es folgte das Splittern von Glas, das Biegen und Brechen von Metall.

Die Druckwelle ließ Val nach vorn taumeln. Er riss Kaiton zu Boden und legte sich selbst flach auf das vertrocknete Gras.

Nur einen Moment später sauste eine Metallplatte über sie hinweg.

Kurz verweilten sie noch, dann richtete sich Val auf und zog Kaiton mit sich auf die Füße.

»Du hast ...« Kaitons Blick schweifte in Richtung des Lagerhauses. Die Wände waren zusammengefallen, Glas lag verstreut auf dem Boden und die vereinzelten Grasbüschel hatten Feuer gefangen.

»Es wäre mir auch lieber gewesen, hätte es einen anderen Weg gegeben«, sagte Val.

Vereinzelt drang schmerzerfülltes Stöhnen unter dem zusammengefallenen Metall hervor. Ein Schrei erstickte, nachdem sich eine der Platten verschob.

Val versuchte, tief Luft zu holen, doch seine Lungen verweigerten sich ihm.

»Du hattest die ganze Zeit eine Bombe bei dir?« Kaitons Stimme verließ nur leise seinen Mund.

Val schüttelte den Kopf. »Matthew hatte einst dort gearbeitet. Ich wusste, welche Knöpfe ich drücken muss.« Er riss sich von den Flammen und den Schreien los. »Wir sollten gehen. Aetherion wird bemerken, was hier vor sich gegangen ist, und seine Leute schicken, um nach dem Rechten zu sehen.«

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