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Kapitel 2/1 - Die Verletzte in der Gasse

Die Haut der jungen Frau war glühend heiß. Sorgsam wischte Elisa den Schweiß von ihrer Stirn. Die Soldatin atmete schwer. Wenn die Brandwunde auf ihrem Bein nicht bald zu heilen begann, würde sie es vermutlich nicht schaffen. Elisa kniff die Lippen zusammen und hob dann schließlich den Stoff hoch, der die Wunde bedeckte. Sie hatte es befürchtet. Die Kräuterumschläge, die sie ihr letzte Nacht angelegt hatte, hatten kaum Wirkung gezeigt und die Hitze des Drachenfeuers breitete sich unbeirrt fort. Sie musste doch etwas tun können. Frustriert stand Elisa auf und sah zu ihrer nächsten Patientin. Bei ihr musste nur ein Verband gewechselt werden. Die Wahrheit war, dass Elisa genau wusste, was sie tun könnte. Nur war es verboten. Sie hatte es schon ein paar Mal gemacht und bis jetzt immer Glück gehabt, dass sie nicht erwischt wurde. Aber hier handelte es sich um eine Soldatin. Der ganze Raum war voll mit Soldaten. Die Gefahr, dass sie jemand dabei sah war viel zu groß. Ohnehin war der Raum gerade viel zu voll dafür. Nein, sie würde es nicht machen. Zumindest nicht jetzt.

Der Tag zog sich in die Länge. Elisa versank in der Routine von Verbänden wechseln, Salben mischen und auftragen. Immer wieder wanderte ihr Blick zu der Frau mit der Brandwunde. Es ging ihr zunehmend schlechter. Was sollte sie nur tun? Riskieren erwischt zu werden und ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, oder dabei zusehen, wie jemand anders starb? Leise fluchte Elisa. Eigentlich hatte sie ihre Entscheidung schon getroffen.

Es war Mittag. Die anderen Ärzte waren entweder Essen, oder woanders beschäftigt und die letzte Krankenschwester hatte soeben die Station verlassen. Wenn sie das durchziehen wollte, dann musste sie es jetzt tun. Elisa stand langsam auf und wusch sich gründlich die Hände. Nur keine Aufmerksamkeit erregen. Sie konnte so tun, als würde sie die Frau waschen. Ja, das war eine gute Idee. Dann könnte sie die Vorhänge zum Nachbarbett zuziehen, ohne das es seltsam wirkte. Betont gelassen ging Elisa los und holte sich eine Waschschüssel und einen Schwamm. Verkniffen lächelte sie dem Jungen im Bett neben der Frau zu und zog dann den Vorhang vor. An ihrem unschuldigen Lächeln sollte sie eindeutig noch arbeiten. Elisa wischte ihre schweißnassen Hände an ihrer Schürze ab. Dann nahm sie den nassen Schwamm in die Hand und fuhr damit über die heiße Haut der Soldatin. Zögerlich griff sie nach ihrer Hand. Die Frau stöhnte nur schwach. Sie würde also hoffentlich nicht aufwachen. Elisa warf einen Blick über ihre Schulter, aber es sah gerade niemand in ihre Richtung. Wenn sie es nicht gleich tat, war der Moment vorbei und sie hatte womöglich keine zweite Chance. Den Schwamm ließ sie auf der Brust liegen, dann konnte sie jederzeit danach greifen. Ihre Finger falteten sich fest um die Hand der Frau und Elisa schloss die Augen. Tief einatmend konzentrierte sie sich auf die Hitze unter der Haut, bis sie nichts anderes mehr wahrnahm. Dann begann sie danach zu greifen und Stück für Stück daran zu ziehen. Schweißtropfen brachen auf ihrer Stirn auf, während sie immer weiter an der tödlichen Hitze zog. Gerade so viel, dass es nicht auffallen würde, aber genug, dass sie überlebte. Ein Klappern im Hintergrund schreckte Elisa aus ihrer Trance und mit rasenden Herzen tauchte sie ihre heißen Hände in die Wasserschüssel. 

„Elisa?" „Ja." Sie musste sich räuspern. „Ja, ich bin hier hinten." Mira schob ihren Kopf hinter dem Vorhang hervor. „Was machst du denn da?" „Ich kühle sie mit etwas Wasser ab." Elisa wedelte mit dem Schwamm in der Luft herum und spritzte Wasser überall hin. „Aber das hättest du doch mich machen lassen können." Mira schüttelte den Kopf und nahm Elisa den Schwamm aus der Hand. „Denkst du, sie wird es schaffen?" Elisa hob unsicher die Schultern. „Ich weiß nicht. Wir werden sehen." Mira nickte und fuhr mit der Arbeit fort, die Elisa begonnen hatte. „Ich, ahm, ich hole mir was zu essen." „Ja, tu das." Mira war ganz in ihre Arbeit vertieft und sah nicht auf. Elisa versteckte ihre zitternden Hände in ihrer Schürzentasche und ging so schnell sie konnte hinaus. Kaum hatte die Krankenhaustür sich hinter ihr geschlossen lehnte Elisa sich an die kühle Steinmauer und sank zu Boden. Den Kopf zwischen den Knien vergraben atmete sie tief durch. Das war noch mal gut gegangen.

Später fand Elisa Mira wieder in der Medikamentenkammer. „Die Kommandantin ist wieder da, um nach den anderen Soldaten zu sehen", meinte sie entschuldigend und zog die Schultern hoch. „Oh." Elisa hatte eigentlich vorgehabt nach der Patientin mit der Brandwunde zu sehen, aber das ließ sie dann wohl lieber. „Ein paar der Kräuter gehen zu neige. Vor allem von Flamare haben wir kaum noch etwas." „Ich wollte heute ohnehin noch auf den Markt schauen. Kannst du mir eine Liste schreiben?" Mira nickte. Unschlüssig starrte Elisa den Gang entlang zu der Krankenstation. Auch wenn sie sich sicher war, dass keiner etwas von ihrem Magie Einsatz vorhin mitbekommen hatte, so fühlte sie sich doch nicht wohl dabei jetzt schon der Kommandantin zu begegnen. Vielleicht sollte sie einfach gleich auf den Markt gehen. Außerdem, wenn sie später ging, gab es vielleicht nicht mehr alles, was sie brauchte. Anstatt also zu ihren Patienten zu gehen, ging Elisa stattdessen in die Arbeitskammer ihrer Mutter. 

Sie öffnete die Tür und sah, zu ihrer Überraschung, ihre Mutter darin sitzen. Normalerweise verbrachte sie den ganzen Tag mit ihren Patienten und überließ die Schreibarbeit den Krankenschwestern. „Elisa! Schön dich zu sehen, kann ich was für dich tun?" Elisas Mutter hob ihren Kopf von den Papieren vor ihr hoch und musterte ihre Tochter mit ihrem stetig ernsten Blick. „Oh. Also, ich wollte eigentlich nur ein paar der Scheine holen, die wir gestern von den Soldaten bekommen haben, um am Markt ein paar Kräuter nachzukaufen?" Elisa biss sich auf die Unterlippe und hoffte, ihre Mutter würde es ihr nicht verbieten. Wie immer verfiel sie ihr gegenüber in die Angewohnheit alles in einer Frage zu formulieren. Sie hätte einfach sagen sollen, dass sie das tat. Immerhin war sie erwachsen und ihre Mutter konnte ihr nicht mehr verbieten irgendwohin zu gehen. Zögernd blickte ihre Mutter sie an, als hätte sie gerade den gleichen Gedanken. Schließlich griff sie zu ihrem Schlüssel, den sie immer um den Hals trug, und öffnete die Schublade, in der sie die Scheine des Krankenhauses aufbewahrten. „Wie viele brauchst du denn?" Unschlüssig zuckte Elisa mit den Schultern. „Fünf sollten wohl reichen." Elisas Mutter nahm ein paar Scheine aus der Schublade und zählte fünf ab. „Hier." Sie reichte sie ihre. „Und Elisa?" „Ja?" „Vergiss nicht deine Haare hochzubinden." Fast hätte Elisa ihre Augen verdreht, aber sie konnte sich gerade noch zurückhalten. „Ja, Mutter." Als würde sie das vergessen. 

Während sie die Scheine in ihre Tasche steckte ging sie schon hinaus und schloss die Tür hinter sich. Beschwingten Schrittes ging sie den Gang entlang und band sich unterdessen ihre langen Haare hoch, sodass ihre spitzen Ohren gut sichtbar waren. Vor dem Patiententrakt bog sie links ab in Richtung des Haupteinganges. Unterwegs schnappte sie sich noch einen Korb von einer Bank und hüpfte dann die Treppen hinab, hinaus in des sonnigen Frühlingsnachmittag. Genießerisch hob Elisa ihre Nase den Sonnenstrahlen entgegen. Endlich kam sie mal wieder raus. Meist verließ sie das Krankenhaus erst, wenn es bereits dunkel war und sie vergaß immer wieder, wie entspannend so ein schöner, frischer Tag sein konnte. Auch wenn die Luft in der Stadt nicht unbedingt frisch war, stellte Elisa mit runzelnder Nase fest. Aber, man konnte eben nicht alles haben. Auf dem Weg zum Marktplatz wurde Elisa immer wieder angehalten und sie tauschte gezwungenermaßen Höflichkeiten mit den Leuten aus. Viele von ihnen kannten sie aus dem Krankenhaus und sie hatte den Großteil von ihnen schon mindestens einmal behandelt. Meist waren es nur Kleinigkeiten wie ein Schnupfen, oder ein Husten. Der Wind hatte etwas aufgefrischt und strich kühl über ihre Ohrenspitze. Zum Glück war er nicht mehr so kalt wie im Winter und sie würde sich keinen Ohrenfrost zuziehen. Die hatten sie im Winter zuhauf behandelt. Es war ja auch bescheuert, dass sie sogar im Winter ihre Ohren offen zeigen mussten. Nicht, dass man sie mit einem Menschen verwechselte. Aber das sprach sie lieber nicht laut aus. Und denken sollte sie es vermutlich auch nicht.

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