Eine Lektion fürs Leben
Eine Lektion fürs Leben
,,PHILIP!"
David erreichte die Tümpel, wo Blackbeard Syrena zuvor zurückgelassen hatte, damit sie durch Astrocknen eines qualvollen Todes starb. Aber die Meerjungfrau hatte Jack die Kelche gebracht und somit musste jemand sie befreit haben. Und da von Philip seit dem Angriff der Spanier jede Spur fehlte, hatte David Eins und eins zusammengezählt.
Kate war bei der Quelle zurückgeblieben, doch sie hatten bereits einen Treffpunkt vereinbart, an dem sie sich wieder treffen wollten. Doch David wollte keineswegs gehen, ohne sich zumindest vergewissert zu haben, dass es Philip gut ging. Und an einem Tümpel wurde er fündig, denn Philip lag auf dem Boden und atmete flach. Als David neben ihm auf die Knie ging, erkannte er eine Schnittwunde, die im Unterleib von Philip prangte.
,,Oh, Gott...Philip!", brachte David hervor und da flackerten die Augenlieder von Philip, ehe dieser wieder zu sich kam.
,,David!"
,,Ja! Du bist verletzt...wann ist das passiert?", wollte er wissen, als Philip das Gesicht verzog.
,,Beim Kampf! Es war einer der Zombies."
,,Teuflische Ausgeburten! Immerhin haben sie mit ihrem Leben dafür bezahlt.", erwiderte David und half Philip, als sich dieser aufsetzten wollte.
,,Was habe ich verpasst?"
,,Barbossa hat Blackbeard überwältigt...aber auch Angelica ist vergiftet worden. Jack hat ihr mit dem Wasser der Quelle das Leben gerettet...indem er Blackbeard geopfert hat."
Philip sah David einen Moment lang erschüttert an, doch dann nickte er nur stumm. Er verzog nochmal das Gesicht vor Schmerz, ehe er David mit besorgter Miene ansah.
,,Was ist mit Kate?"
,,Ihr geht es gut! Sie ist noch bei Jack und hilft ihm dabei, Angelica zu bändigen. Die ist ziemlich sauer, weil sie Jack nun des Mordes an ihren Vater bezichtigt. Dabei sollte sie ihm dankbar sein...er hat ihr immerhin das Leben gerettet.", erklärte David und Philip sah ihn vielsagend an.
,,Nun ja...sie hat etwas in Blackbeard gesehen, was uns verwehrt geblieben ist. Er war für sie von Bedeutung...auch, wenn wir das nicht nachvollziehen können."
David nickte, denn er wusste, dass Philip Recht hatte. Der Blick des Priesters wanderte schließlich zum Wasser und seine Augen suchten den Tümpel ab.
,,Syrena...wo ist sie? Ich habe versucht, sie zu befreien...aber ich muss das Bewusstsein verloren haben."
,,Keine Sorge...dir ist ihre Rettung gelungen. Sie hat Jack die Kelche gebracht, als die Spanier sie im Wasser versenkt haben. Dank ihr konnten wir Angelica das Leben retten.", sagte David und ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht von Philip.
Und er musste nichts sagen, um es zu erklären. David war vollkommen klar, dass sein Freund sein Herz zweifellos an die Meerjungfrau verloren hatte. Und das, obwohl er es nie erwartet hatte und auch keineswegs beabsichtigt hatte. Das Schicksal schien sie erhört zu haben, denn mit einem Mal tauchte Syrena auf dem Wasser auf und sah zu Philip, dessen Miene sich augenblicklich aufhellte.
,,Du bist verletzt!", sagte sie ruhig, doch Philip schüttelte kaum merklich den Kopf.
,,Nur mein Körper! Meine Seele ist geheilt...das verdanke ich dir."
,,Mir?"
Syrena sah ihn ungläubig an und David erhob sich, um sich ein paar Schritte zu entfernen. Er wollte Philip und Syrena einen Moment der Zweisamkeit geben, denn er gönnte es ihnen von Herzen. Und als er wieder zu ihnen sah, hob Philip gerade den Kopf und warf ihm einen zögernden Blick zu. David fing den Blick von Syrena auf und ohne zu fragen ahnte er, was die beiden im Schilde führten. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf das Gesicht von David und er nickte Philip schließlich zu.
,,Ich danke dir, Philip! Für alles, was du getan hast. Es war mir eine Ehre, dein Freund zu sein und ich werde niemals vergessen, was du für Kate und mich getan hast.", sagte er und Philip sah ihn zweifelnd an.
,,Du hältst mich nicht auf?"
,,Warum sollte ich? Jeder verdient es glücklich zu werden...auch du. Und wenn du die Chance hast...dann vergeude sie nicht.", erwiderte David und Syrena schenkte ihm ein dankbares Lächeln. ,,Pass gut auf ihn auf, Syrena."
,,Das werde ich!", versicherte sie ihm und David sah Philip zufrieden an.
,,Leb wohl, Philip!"
,,Leb wohl, David! Und danke für alles.", antwortete Philip und sah ihn dankbar an.
David nickte und dann sah Philip zu Syrena. Diese zögerte nicht länger, sondern verschloss ihre Lippen mit denen von Philip zu einem Kuss, ehe sie ihn packte und mit sich ins Wasser zog. David blieb zurück und sah noch einen Moment auf das Wasser, ehe er kaum merklich lächelte und sich vielsagend umsah.
,,Tja...Zeit, nach Hause zu gehen!"
Kate stand im Tempel der Quelle und sah zu Jack rüber. Der fesselte die Hände von Angelica, die ihm pausenlos Beleidigungen und Schimpfwörter an den Kopf warf, welche wie spanische Flüche klangen. Zwar konnte Kate verstehen, dass Angelica sauer auf Jack war, denn er hatte ja gewissermaßen ihren Vater auf dem Gewissen, aber hätte er Blackbeard nicht durch einen Trick dazu gebracht sein Leben zu opfern, dann würde Angelica nicht mehr unter den Lebenden weilen. Und das war für Kate immerhin ein Argument, um Jack nicht ganz die Hölle heiß zu machen.
David war schon vor einer gefühlten Ewigkeit verschwunden, denn er wollte Philip suchen und sich seines Zustandes vergewissern. Kate hatte ihn gehen lassen und wollte sich mit ihm an einem anderen Ort wiedertreffen. Doch vorher hatte sie noch eine Aufgabe vor sich, die wohl die Schwerste ihres ganzen Lebens sein würde.
Jack sagte noch etwas zu Angelica, die schmollend auf der Plattform sitzen blieb und dank ihrer gefesselten Hände, keine Chance hatte, die Klinge gegen ihn oder Kate zu erheben. Und nun kam Jack auf Kate zu, während er breit grinste und sie regelrecht stolz ansah.
,,Tja, das Ende eines weiteren Abenteuers. Ich finde, es ist uns doch ganz gut gelungen. Auch, wenn ich schon etwas verletzt über deinen Alleingang bin. Aber ich verstehe es, Liebes. Und deswegen...trage ich dir nichts nach.", sagte er und Kate sah ihn schweigend an.
Sie konnte nicht einmal über seine Witze lachen, denn ihre Gedanken kreisten nur um das, was folgen würde. Und das würde ihr bei Gott nicht leichtfallen. Denn Kate hatte eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, von der sie wusste, dass es das Beste war...die ihr aber gleichzeitig auch das Herz brach.
,,Na, komm, Liebes! Schnappen wir uns Angelica und dann verschwinden wir von hier. Gibbs, die versoffene Schildkröte wartet sicher schon.", setzte Jack an, ehe er ein paar Schritte ging, dann jedoch umdrehte und Kate verwirrt ansah, da sie sich nicht von der Stelle rührte. ,,Worauf wartest du?"
Kate zögerte und sie sah aus dem Augenwinkel, wie Angelica sie beobachtete. Normalerweise würde sie das Gespräch mit Jack unter vier Augen führen, aber sie nahm die Situation, wie sie kam und seufzte schließlich.
,,Ich komme nicht mit, Jack!", sagte sie und Jack sah sie verdutzt an, ehe er lächelnd abwinkte.
,,Was soll das heißen? Natürlich kommst du mit."
,,Nein, Jack...diesmal nicht!"
Kate sah ihn ernst an und sie glaubte fast, Entsetzen in dem Blick von Jack zu sehen. Ihr fiel es keineswegs leicht, diese Worte an ihn zu richten...aber sie hatte keine Wahl. Sie musste das tun, denn es war ihre Entscheidung.
Sie näherte sich ihm mit ein paar Schritten, während sie ihn niedergeschlagen ansah. In ihrem Blick lagen Verzweiflung Trauer, aber ebenso Entschlossenheit und Hoffnung. Hoffnung darauf, dass es kein Abschied für immer war.
,,Jack, seit ich dir zum ersten Mal begegnet bin, wollte ich nichts anderes, als gemeinsam mit dir Abenteuer zu erleben. Und ich dachte wirklich, es gäbe nichts, was das ändern könnte oder sich etwas zwischen uns stellen könnte. Aber mir ist nun klar geworden, dass sich eine Tatsache niemals ändern wird: du wirst dich NIEMALS für mich entscheiden! Jack, deine einzige Liebe ist die See...dein Leben als Pirat...deine Freiheit. Und das ist gut...das ist großartig und fantastisch, aber...ich kann nicht länger ein Teil davon sein. Zumindest nicht, solange du nicht in der Lage bist, Gefühle zuzulassen und mir soweit zu vertrauen, dass du keine Geheimnisse mehr vor mir haben musst.", sagte sie und als er immer noch schwieg, ergriff sie die Hände des Piraten. ,,Jack, ich liebe dich! Das habe ich schon immer und ich werde es wohl auch immer. Aber ich muss jetzt meinen eigenen Weg gehen und du deinen. Ich hoffe, du findest das, wonach du suchst...was auch immer das sein mag und du wirst glücklich. Und wer weiß...vielleicht führt uns das Schicksal eines Tages wieder zusammen. Aber fürs Erste...gehen wir getrennte Wege!"
Jack sah sie erschüttert an und Kate spürte, wie ihr einzelne Tränen über die Wangen liefen. Und sie machte sich keine Mühe, sie zurückzuhalten. Denn sie sprachen nun einmal ihre Gefühle aus und diese konnte Kate nicht ändern. Jack hob nun zögerlich seine rechte Hand und legte sie Kate an die Wange, während er ihr einen bittenden Blick zuwarf.
,,Kate, bitte...", setzte er an, doch Kate ergriff seine Hand und zog sie von ihrer Wange, während sie ihn niedergeschlagen ansah.
,,Es tut mir leid, Jack! Aber ich kann das alles nicht mehr. Dieses ewige Hin und her und immer diese Geheimnisse. Das schafft kein Vertrauen, Jack und Vertrauen ist wichtiger als alles andere. Du musst rausfinden, was du willst und ich muss rausfinden, wer ich wirklich bin. Das kann ich aber nur tun, wenn ich meinen eigenen Weg gehe und das werde ich."
Einen Moment stand Kate noch da und sah Jack an, der kein einziges Wort mehr verlor. Kate spürte, dass er fassungslos war und ihre Entscheidung traf ihn ganz offensichtlich. Aber der Pirat konnte nicht über seinen Schatten springen und sie aufhalten, was auch ein Grund für den Entschluss ihrer Entscheidung gewesen war. Sie konnte nicht länger darauf warten, dass Jack sich für sie änderte und Gefühle zuließ...und sie wollte es auch nicht.
Und so sehr es ihr auch das Herz brach und sie quälte...Kate wusste, dass es der einzige richtige Weg war. Und Philip hatte Recht...der richtige Weg war niemals einfach.
,,Auf Wiedersehen, Jack!", sagte Kate leise, ehe sie sich schließlich von ihm abwandte.
Sie entfernte sich von Jack und kämpfte gegen den Impuls, sich zu ihm umzudrehen. Denn sie wusste, dass sie dies dann nicht durchziehen würde und das musste sie. Sie musste stark sein...für sich selbst. Denn es war an der Zeit, dass sie ihren eigenen Weg ging. Und dieser We...führte sie fort von hier und fort von Captain Jack Sparrow.
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