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Singapur

Singapur

Die Finsternis der Nacht war über Singapur herein gebrochen und hüllte alles in düstere Schwärze. Mittlerweile hatten sich fast alle Bewohner in ihre Häuser zurückgezogen und es war kaum noch ein Laut zu hören. Deshalb achtete auch niemand auf die Frauengestalt, die in einem kleinen Kanu den benebelten Fluss befuhr und deren Gesicht von einem großen runden Hut verdeckt wurde. Ihre blauen Augen suchten wachsam die Gegend ab, während sie, lediglich mit einem langen Stab in der Hand, weiter das Gewässer befuhr und die Holzpfähle umschiffte, welche den Pier stützten. Leise erklang ihre Stimme, während sie das altbekannte Lied vor sich hin summte.

Manche leben, manche sind tot,

manche fahren zur See,

geht der Käfig entzwei,

ist die Königin frei

zu unsrem Wohlergehen!"

Die junge Frau war angespannt, was sie sich aber nicht anmerken ließ. Ein paar Menschen huschten durch die dunklen Gassen, eine Ziege meckerte und die Lampions, welche vor den Häusern angebracht waren, spendeten nicht annähernd genug Licht. Eine kleine Truppe von Soldaten marschierte über eine Brücke und schien in Eile zu sein. Doch die Frau ließ sich von alldem nicht beirren, sondern ruderte weiter und summte unbeirrt das Lied fort.

Die Glocke erklingt

unter Wasser ganz still

aus dem Grabe heraus.

Sie ruft euch an, ruft jeden Mann,

folgt ihr doch nach Haus.

Als die Spitze ihres Bootes gegen den Kai anstieß, befestigte sie das Tau an einem Pfosten und stieg vorsichtig aus. Mit wachsamen Blicken betrat sie den Steg und ihr glitten die letzten Verse wie von selbst über die Lippen.

Yoho, steht zusammen!

Hisst die Flagge, zeigt sie.

Soll'n sie uns

Weiter kam sie nicht, denn wie aus dem Nichts trat plötzlich ein Einwohner von Singapur aus dem Schatten hervor und vollendete den letzten Satz des Liedes.

,,Verdammen! Doch wir sterben nie!"

Die Frau zuckte leicht zusammen, doch der chinesische Matrose schien es kaum zu bemerken. Stattdessen starrte er sie begierig an und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

,,Ein gefährliches Lied, der keine blasse Ahnung von dessen Bedeutung hat."

Seine Worte waren schon fast ein Zischen, während er sie musterte und dann weitersprach.

,,Vor allem für eine Frau! Vor allem für eine Frau, die allein ist."

Gerade wollte die junge Frau ihren Mund öffnen, um eine Antwort zu erwidern und damit das schleimige Grinsen des Chinesen zu verscheuchen, als ihr das abgenommen wurde, denn eine männliche, ihr nur allzu vertraute, Stimme erklang und sie sah zu der kleinen Steintreppe, wo Captain Barbossa persönlich herunter trat. Und an seiner Seite eine Tochter des Gouverneurs von Port Royal:Elizabeth Swann!

,,Was lässt Euch glauben, sie sei allein?", hauchte Barbossa und sah die chinesischen Matrosen vielsagend an.

Die junge Frau, niemand anderes als Mila Swann persönlich, verdrehte unauffällig die Augen und hob abwehrend die rechte Hand.

,,Ich hatte alles im Griff, Captain."

,,Sicher doch, Miss Swann."

,,Ihr beschützt sie?"

Der Chinese wirkte beinahe entsetzt über diese Tatsache und starrte Barbossa fassungslos an. Ehe Barbossa jedoch etwas darauf erwidern konnte, zückte Mila ein Messer und hielt es dem Chinesen von hinten an die Kehle.

,,Und was lässt Euch glauben, dass ich schutzbedürftig sei?", fauchte sie schon fast, als die anderen zwei Matrosen ihre Pistolen durchluden und sie auf Mila zielten.

,,Hey, Waffen runter! Oder ich befördere euch schneller ins Jenseits, als ihr Parley sagen könnt.", wandte Elizabeth ein und zog ebenfalls ihre Pistole.

Barbossa, den diese ganze Situation völlig kalt ließ und der unbeeindruckt auf das Geschehen gestarrt hatte, sah den Anführer der chinesischen Matrosen siegessicher an.

,,Wir werden von Eurem Herren erwartet. Und ein überraschender Todesfall würde unser Treffen leicht überschatten."

Mila, die wusste, dass Barbossa mit diesem Satz sie meinte, ließ von dem Mann ab und zog sich zurück. Plötzlich ertönten laute Befehle von einem Soldaten, woraufhin Einer der beiden stilleren Matrosen andeutete, sich in Deckung zu begeben.

Mila, Barbossa und Elizabeth taten es den Chinesen gleich und alle gingen in Deckung. Ein kleiner Trupp von Soldaten kam eine kleine Steintreppe herunter und eilte am Fluss entlang. Jedoch in die entgegengesetzte Richtung, sodass die Freunde für sie unentdeckt blieben. Erleichtert atmeten alle auf und als der chinesische Matrose plötzlich einen unterirdischen Gang entlang lief, folgten ihm die drei Verbündeten.

***

Nicht weit von dem Geschehen, tauchte die einstige Crew von Jack Sparrow aus dem Fluss auf, welcher eher einem Tümpel glich und von einem widerlichen und nahezu bestialischen Gestank erfüllt war. An der Spitze tauchte nun Kate, die Tochter von Captain Barbossa, auf und rümpfte angewidert die Nase.

,,Wie ekelerregend! Die haben hier wohl noch nie etwas von Flussreinigung gehört."

Neben ihr erreichte nun auch Mr. Gibbs die Wasseroberfläche und Kate drehte sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass auch alle Mitglieder ihrer Gruppe vollzählig waren. Mr. Cotton, Marty, Pintel, Ragetti und natürlich Mr. Gibbs, gehörten zu ihrem Trupp und sie hatten den besonderen Auftrag erhalten, Barbossa und den anderen im größten Notfall zu Hilfe zu eilen.

Kate bedauerte es mehr denn je, dass sie keine Boote für diesen Plan B bekommen hatten, doch ihr Vater hatte es damit entschuldigt, dass sie sonst zu auffällig wären. Stattdessen hatten sie sich mit Helmen und kleinen Bambusrohren als Sauerstoffzugang ausrüsten müssen und waren ein gutes Stück durch den dichten Tümpel gewatet. Unter der Brücke tauchten sie schließlich allesamt auf und schnappten leise nach Luft, ehe sie wachsam die Gegend auskundschafteten. Dann gingen sie durch das etwas niedrigere Wasser und standen plötzlich vor einem Gitter, welches den Kanal abtrennte. Ragetti stand direkt davor und von oben ertönten plötzlich laute dampfende Schritte. Offenbar marschierten die Soldaten direkt über ihren Köpfen hinweg. Kate nahm ihren Helm ab und wrang sich ihre langen blonden Haare aus.

,,Bah...und da heißt es immer, Singapur wäre so ein schöner Ort der Entspannung."

Ragetti winkte die Truppe zu sich und Kate vernahm das dumpfe Geräusch eines rollenden Wagens, der plötzlich zum Stehen kam. Abwartend sahen alle nach oben, wo mit einem Mal das leise Krächzen von Mr. Cottons Papagei zu hören war.
Denn mitten auf der Brücke stand Tia Dalma, verhüllt in dichter Kleidung und einem Hut aus Singapur. Sie hatte einen voll beladenen Karren auf der Brücke abgestellt und setzte nun ihren Part im Plan um.

,,Krah...haltet den Kurs!", krächzte der Papagei.

Daraufhin griff der Affe Jack nach der Kurbel der kleinen Drehorgel und eine blecherne Melodie erklang und war das Startsignal für Kate und ihre Truppe.

,,Alles klar!", brachte Gibbs hervor und Kate seufzte.

,,Dann wollen wir mal."

Jeder von ihnen zückte seinen Säbel und sie begannen, das Gitter durchzusägen, um sich somit den Pfad freizumachen.

***

Mila ging neben ihrer Schwester Elizabeth und Barbossa her. Sie hoffte, dass ihr Plan aufging und Kate es mit der Truppe rechtzeitig schaffen würde. Denn, wenn das Treffen nicht so ablief, wie sie es sich erhofften, waren sie ihre einzige Chance. Doch ihre Sorge galt nicht nur ihrer besten Freundin und der Crew.

,,Habt Ihr irgendwas von Will und David gehört?", fragte Mila an Barbossa gewandt, der natürlich total ruhig blieb und sich keinerlei Sorgen machte.

,,Ich vertraue darauf, dass sie die Seekarten bekommen und Ihr Euch in Anwesenheit von Captain Sao Feng zu benehmen wisst."

Mila verdrehte erneut die Augen und Elizabeth sah Barbossa fragend an.

,,Ist er denn so furchteinflößend?"

,,Wir haben gewisse Gemeinsamkeiten, aber ihm fehlen meine barmherzige Natur und mein Sinn für Anstand."

Mila unterdrückte ein spöttisches Lachen. Sie konnte Barbossa bis heute noch nicht vergeben, was er ihr und ihrer Schwester Elizabeth damals angetan hatte. Und wären ihre Freunde nicht gewesen, dann hätte Barbossa sie und Elizabeth mit ziemlich großer Sicherheit getötet. Und dass er sich jetzt hier als barmherziger und anständiger Mann verkaufte, das ekelte sie einfach nur an.

Doch als Elizabeth ihr einen eindringlichen Blick zuwarf, seufzte die Braunhaarige nur und verwarf ihre Gedanken. Sie mussten sich jetzt auf den Plan konzentrieren, denn wenn der nicht aufging, dann könnte ihre gesamte Mission dadurch gefährdet werden.

Vor einer runden Holztür machten die drei chinesischen Matrosen plötzlich Halt und der Anführer klopfte an. Als eine kleine Luke auf Augenhöhe geöffnet wurde, sprach er nur ein kurzes Hoi aus, welches wohl allem Anschein nach eine Art Passwort zu sein schien. Daraufhin öffnete sich die Tür und sie traten nacheinander ein. Als sie drinnen waren, blieben Mila und Elizabeth stehen und staunten nicht schlecht über den Anblick, der sich ihnen bot.

***

Unterdessen hatten es Kate und die Piraten endlich geschafft, das Gitter durchzusägen.

,,Wir sind durch!", verkündete Gibbs und Kate strich sich ihre Haare zurück.

,,Na, endlich!"

Marty machte kurzen Prozess und riss das Gitter aus seinen Angeln, ehe er es zur Seite stellte und die Piraten nach und nach auf allen Vieren den Kanal entlang krochen. Einzig allein Marty hatte keinerlei Probleme damit, aufrecht durch den niedrigen Gang zu gehen, was Kate nur schmunzeln ließ. Kleinwüchsig zu sein hatte durchaus auch seine Vorteile.

Oben mussten Barbossa, Mila und Elizabeth ihre Waffen abgeben. Nachdem sie sich ihrer Schwerter und Pistolen entledigt hatten, wollte Mila einen Schritt nach vorne machen, doch der chinesische Obermatrose hob eine Hand und hielt sie damit zurück.

,,Glaubt Ihr, sie wäre über den Verdacht des Verrats erhaben, nur weil sie eine Frau ist?", warf er in den Raum und sah zu Barbossa herüber, der nur mit den Schultern zuckte.

,,Nun, wenn man es so betrachtet."

Der Chinese wandte sich wieder Mila zu und deutete ihr mit einem Nicken an, seinem folgenden Befehl Folge zu leisten.

,,Ablegen! Bitte!"

Genervt verdrehte Mila ein weiteres Mal die Augen, ehe sie die langen Schnüre ihres Hutes löste, der inzwischen an ihrem Rücken hang und sich seiner entledigte. Danach zog sie sich die Weste aus und warf sie mit voller Wucht einem anderen Chinesen ins Gesicht, der sie empört auffing. Nach und nach holte Mila all ihre Waffen heraus und legte sie zur Präsentation auf einem Tisch neben sich.

Der Obermatrose sah ausdruckslos zu Barbossa, der Milas Handeln lediglich mit einem breiten Lächeln quittiere. Elizabeth hingegen musste an sich halten, um nicht loszulachen, denn ihre Schwester haute sie mit ihrer lockeren und rebellischen Art mal wieder voll vom Hocker.

Der Stapel der Waffen wuchs, die Mila auf den Tisch ablegte und nachdem sie eine kleine Bombe hervorgeholt hatte, dachten alle, es wäre damit erledigt. Doch Mila fiel noch etwas ein und sie griff in ihre hintere Hosentasche, wo sie eine gigantische und schwere Waffe hervorholte und provokant in die Luft hielt, ehe sie diese ebenfalls auf dem Tisch ablegte. Völlig verblüfft riskierte Barbossa einen Blick auf die Stelle, wo Mila das Gewehr hervorgeholt hatte, denn er konnte nicht glauben, was er gesehen hatte.

Mila sah nun zum Obermatrosen, denn sie besaß nun keinerlei Waffen mehr. Jede Einzelne lag auf dem Tisch und als sie wieder einen Versuch startete um vorzutreten, hielt der Chinese sie erneut zurück.

,,Ablegen! Bitte!"

Zuerst verstand die Braunhaarige nicht so recht, woraufhin er hinauswollte. Doch dann fiel ihr Blick auf sein schleimiges Grinsen und ihr wurde klar, dass er damit ihre Hose meinte. Doch ihr Blick verfinsterte sich und sie verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Nur über meine Leiche! Ich werde sie nicht ablegen und wenn Ihr mich noch einmal darum bittet, werdet Ihr den morgigen Tag nicht mehr erleben."

Dem Chinesen wich das Grinsen und er funkelte Mila zornig an. Doch als Barbossa ihm einen eindringlichen Blick zuwarf, gab er sich geschlagen und zischte die nächsten Worte förmlich.

,,Hier entlang!"

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