Truhe mit Herz...tolles Souvenir!
Truhe mit Herz...tolles Souvenir!
,,Wir werden sie schon finden, Mila!"
Kate stand neben ihrer besten Freundin an der Reling und versuchte, ihr Mut zu machen. Allerdings quälte sie auch ihr schlechtes Gewissen, denn immerhin waren Will und David nur wegen Jack in den Fängen von Davy Jones gelandet, aber davon wusste weder Mila etwas, noch ihre Schwester Elizabeth.
,,Ich hoffe, du hast Recht! Ich vermisse Will nur so unglaublich, Kate. Ohne ihn fühlt sich irgendwie alles sinnlos an. Als hätte ich keinen Grund zu leben. Und er wüsste jetzt ganz genau, was zu tun ist.", erwiderte Mila und starrte niedergeschlagen auf das offene Meer, während Kate seufzend davonging.
Inständig hoffte sie, dort irgendwo ein Zeichen von Will zu entdecken, aber es blieb natürlich erfolglos und auch von David fehlte weiterhin jede Spur. Zwar wussten sie und Elizabeth, dass sich ihre Verlobten an Bord der Dutchman befanden, aber das nützte ihnen ziemlich wenig, da sie ihnen nicht helfen konnten.
Jacks Meinung nach war die Truhe, die das Herz von Davy Jones enthielt, zwar angeblich der Schlüssel zur Rettung von Will und David, aber Mila wusste nicht, ob sie dem Piraten trauen konnte. Er war unglaublich selbstsüchtig und Jack tat nur selten Dinge für jemand anderen. Was Kate an diesem Piraten fand, war Mila bis heute noch ein Rätsel, aber sie wünschte sich auch, dass ihre beste Freundin glücklich war. Wobeizwischen Kate und Jack schien momentan eisige Luft zu herrschen und als Milas Blick zufällig auf die Treppe, die zum Steuerrad führte, fiel, verstand sie auch, warum dies der Fall war.
Elizabeth saß auf der Treppe und starrte gedankenverloren in die Ferne, als Jack sich zu ihr gesellte und mit einer Flasche Rum neben ihr auf der Treppe niederließ.
,,Mein enormes intuitives Gespür für das weibliche Geschlecht sagt mir, dass Ihr Kummer habt."
Jack lehnte sich vertraulich zu Elizabeth vor, die ihm mit einem kritischen Blick beäugte und Mila verdrehte beim Anblick nur die Augen. Will und David befanden sich in der Gewalt von Davy Jones, die einzige Hoffnung auf Rettung für sie war eine Truhe mit Herz und Jack hatte nichts Besseres zu tun, als ihre Schwester anzubaggern. Mila war schockiert!
,,Eigentlich sollte ich mittlerweile schon verheiratet sein. Ich wäre ja so bereit mich zu vermählen.", seufzte Elizabeth und als Mila Jack beobachtete, huschte dessen Blick kurz zu Kate am Steuerrad hoch, ehe er sich wieder an Elizabeth wandte und plötzlich einen regelrecht schmachtenden Gesichtsausdruck auflegte, als er ihr die Flasche Rum überreichte.
,,Wisst Ihr, Lizzy....ich bin Captain eines Schiffes. Und wenn man Captain von einem Schiff ist, darf man jemanden verheiraten.", setzte Jack an und seine Augen musterten Elizabeth regelrecht begierig.,,Direkt hier...direkt hier an Deck. Genau jetzt!"
Elizabeth sah ihn überrascht und zugleich entsetzt an, ehe sie ihm die Rumflasche wieder in die Hände drückte und sich mit angewidertem Blick erhob.
,,Nein! Vielen Dank auch!"
,,Wieso nicht?", fragte Jack und Mila sah ihn wütend an.
,,Weil sie bereits verlobt ist, du Trottel."
,,Haltet Euch da raus, Mila!", raunte Jack der Braunhaarigen entgegen, ehe er Elizabeth zur Reling folgte und sie verführerisch ansah. ,,Wir sind uns ziemlich ähnlich."
,,Bis auf unsere Vorstellung von Ehre und Anstand.undund festen moralischen Werten.", entgegnete Elizabeth angewidert und drehte sich zu Jack um, ehe sie ihn mit einem abfälligen Blick ansah. ,,Von Körperhygiene ganz zu schweigen."
Jack hob seinen rechten Arm und schnupperte an seiner Achselhöhle, woraufhin Mila einen regelrechten Würgereiz unterdrücken musste. Ja, Piraten nahmen Körperhygiene nicht besonders ernst und sie war froh, dass Elizabeth sich nicht auf die Flirtversuche von Jack einließ.
,,Und, weil ihr nur über meine Leiche heiraten würdet.", wandte Mila ein, als sie sich neben Elizabeth stellte und Jack warnend ansah, der ihr jedoch nur ein verschmitztes Grinsen schenkte.
,,Das ließe sich einrichten!"
,,Und was ist mit Kate?"
Mila sah den Piraten scharf an und dem verging das Grinsen beim Erklang des Namens ihrer besten Freundin. Daraufhin verschränkte Mila die Arme vor der Brust und sah ihn triumphierend an. Hatte sie es sich doch gedacht. Jack empfand doch etwas für Kate, was er aber nicht zugeben wollte. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Elizabeth, die amüsiert den Kopf schüttelte, ehe sie Jack ernst ansah.
,,Wieso funktioniert Euer Kompass nicht?"
,,Mein Kompass funktioniert ganz toll.", entgegnete Jack und Mila verdrehte wieder die Augen.
,,Wenn wir beide uns tatsächlich ähnlich sind...und es wird der Moment kommen, an dem Ihr die Chance habt, das zu zeigen...indem Ihr Euch für das Richtige entscheidet.", brachte Elizabeth hervor, woraufhin Jack sie übermütig ansah.
,,Ich liebe diese Momente! Ich winke ihnen gerne zu, wenn sie vorbeiziehen."
Jack sah auf das offene Meer hinaus und Mila fiel fast die Kinnlade runter, als sich ihre Schwester neben ihn stellte und regelrecht poetische Worte von sich gab.
,,Ihr werdet die Gelegenheit haben, etwas Heldenhaftes zu tun."
,,Ja, natürlich!", platzte es sarkastisch aus Mila heraus, aber Elizabeth redete weiter auf den Piraten ein.
,,Und dann werdet Ihr was rausfinden: dass Ihr ein guter Mensch seid."
,,Alle Beweise deuten auf das Gegenteil hin.", widersprach Jack ihr, doch Elizabeth schüttelte den Kopf.
,,Nein, ich vertraue Euch. Und wollt Ihr wissen, wieso?"
,,Na, los! Sagt es mir, Schätzchen!"
,,Schätzchen?", murmelte Mila entsetzt und sie verzog angewidert das Gesicht.
Wie konnte Jack ihre Schwester nur Schätzchen nennen? Das war einfach zu abartig. Aber Mila fielen fast die Augen aus dem Kopf, als Elizabeth sich umdrehte und sich mit ihrem Gesicht dem von Jack näherte, während sie ihn verführerisch ansah.
,,Neugierde! Ihr werdet es wollen. Eine Gelegenheit bewundert zu werden und dann die Hochachtung ernten, die darauf folgt. Ihr werdet nicht widerstehen können."
Mila beobachtete, wie Elizabeth und Jack sich annäherten und rückte ein ganzes Stück von ihnen fort, während sie sich schüttelte und das Gesicht verzog.
,,Ich glaub, mir wird schlecht!"
,,Ihr wollt den Geschmack, um alles in der Welt kennenlernen", hauchte Elizabeth Jack entgegen, der sich daraufhin zu ihr drehte und ein wenig hinunter beugte.
,,Ich will tatsächlich wissen, wie es schmeckt."
,,Aber, da ich weiß, dass Ihr ein guter Mensch seid", setzte Elizabeth an, als Jack ihr eine Strähne zurückstrich und sich ihr näherte. ,,weiß ich auch, dass Ihr mich niemals in eine Lage bringen würdet, die meine Ehre beschmutzen würde."
Kurz, bevor er Elizabeth tatsächlich küssen könnte, richtete sich der Blick von Jack auf seine linke Hand, wo das schwarze Mal zurückkehrte- die Frist war abgelaufen. Hastig schloss er sie und wich vor Elizabeth zurück, die ihm daraufhin einen zufriedenen Blick schenkte.
,,Ich bin stolz auf Euch, Jack!"
,,Land in Sicht!", rief Gibbs und Mila fiel fast ein Stein vom Herzen.
,,Gott sei Dank!"
Sie ergriff regelrecht die Flucht und zog Elizabeth kurzer Hand mit sich. Während sie zur Reling eilten, um einen Blick auf die vor sich liegende Insel zu werfen, sah Mila ihre Schwester angewidert an.
,,Was sollte das denn?"
,,Ich wollte ihn bloß auf die Probe stellen."
,,Das war widerlich, Elizabeth! Tu so etwas nie wieder. Oder hast du David etwa schon vergessen?",brachte die Braunhaarige hervor, worauf sie einen schockierten Blick von ihrer Schwester erntete.
,,Das könnte ich nie!"
,,Dann verhalte dich auch so."
,,Was ist denn los?", fragte Kate, die auf einmal neben den beiden Schwestern auftauchte.
,,Gar nichts!", erwiderte Mila, da sie ihrer besten Freundin keinen Grund zur Besorgnis geben wollte. ,,Ist das unser Ziel?", fragte sie stattdessen mit einem Nicken auf die Insel.
,,Allem Anschein nach schon!"
,,Kate!", ertönte die Stimme von Jack und die blonde Piratin drehte sich um.
,,Ja?"
,,Du, Lizzy und Mila kommen mit."
***
Kurze Zeit später saßen die drei Frauen gemeinsam mit Jack, Pintel, Ragetti und James Norrington in einem Beiboot und ruderten auf die Insel zu. Jack hielt sein Glas voll Dreck fest umklammert und presste es an seinen Oberkörper, als wäre es der wertvollste Schatz, der je existiert hätte.
,,Du bist zu schnell!", sagte Pintel zu Ragetti, doch der widdersprach seinem Kumpanen sofort.
,,Du bist zu langsam!"
,,Gott, bitte, lass es Hirn regnen.", murmelte Kate vor sich hin, denn die Zwei gingen ihr langsam echt auf die Nerven.
,,Wir wollen doch nicht, dass der Kraken uns kriegt.", sprach Ragetti und warf einen prüfenden Blick auf das Wasser.
,,Ich spar mir meine Kraft auf für den Moment, wenn er kommt.", protzte Pintel und Mila wandte genervt den Blick ab. ,,Und ich glaub sowieso nicht, dass es Kraken heißt. Ich hab immer gehört, dass man Krake sagt."
Mila und Kate tauschten einen kurzen Blick, während sich Pintel und Ragetti weiter darum stritten, wie man die Bestie denn nun richtig bezeichnete.
,,Ich werfe sie von Bord und du sagst, es war ein Unfall.", meinte Kate und Mila nickte.
,,Einverstanden!"
Auch Elizabeth und James konnten kaum glauben, dass die beiden Piraten über solch einen Unfug so ausgelassen diskutierten und sahen sich fassungslos an. Daher waren sie und auch Mila und Kate unendlich erleichtert, als sie endlich die Insel erreicht hatten und aus dem Boot aussteigen konnten. Jack warf seine Jacke ins Beiboot und winkte die Frauen und James zu sich, während er Pintel und Ragetti einen strengen Blick zuwarf, nachdem er sein Glas mit Dreck ebenfalls ins Boot niedergelegt hatte.
,,Bewacht das Boot, denkt an die Tide...und Finger weg von meinem Dreck."
Jack hatte sich inzwischen mit einer Schaufel bewaffnet und ging voraus. Pintel und Ragetti blieben zurück, während James, Mila, Elizabeth und Kate dem verrückten Piraten folgten und durch den Sand stapften.
,,Warum sollte Davy Jones ausgerechnet hier sein Herz verstecken?", meinte Mila, während sie die schöne Landschaft betrachtete.
,,Weil man es hier sicher am wenigsten vermuten würde.", antwortete Kate und Elizabeth holte den Kompass von Jack heraus.
,,Offenbar ist es richtig, denn die Nadel zeigt geradeaus."
Sie legten einen großen Fußmarsch zurück, als sie schließlich einen Teil der Insel erreichten, wo mehr Sand lag und der mit ein wenig Gras umwachsen war. Jack hatte seine Schaufel inzwischen an Norrington übergeben und Elizabeth lief nun mit dem Kompass auf und ab, da er offenbar immer wieder die Richtung wechselte. Jack stand abseits und wartete geduldig, während Mila und Kate Elizabeth samt Kompass kritisch beäugten und sich skeptisch umsahen.
,,Und wenn es doch die falsche Insel ist?", wandte Kate ein, doch Jack schüttelte den Kopf.
,,Ganz gewiss nicht, Liebes!"
Ah, jetzt war Kate auf einmal wieder Liebes. Mila war empört über das Verhalten von Jack und nahm sich vor, Kate ins Gewissen zu reden, sobald dieser ganze Horror ein Ende genommen hatte. Sie würde sicher jemand besseren finden, als diesen egoistischen Frauenheld von Piraten, der nach Herzen in Truhen suchte, statt mal sein eigenes zu benutzen.
James und Jack hatten ihre Blicke nun auf Elizabeth gerichtet, die immer noch hin und her lief und schließlich stehen blieb, als sie auf einmal einen kurzen Blick Richtung Jack warf, ehe sie sich schnaubend niederließ und den Kompass neben sich in den Sand warf.
,,Der funktioniert nicht! Und er zeigt gewiss nicht auf das, was man am meisten will."
James grinste in sich hinein und Mila warf einen besorgten Blick zu Kate, die allerdings ausdruckslos und kühl auf Jack sah, der vortrat und nun selbst einen Blick auf seinen Kompass warf. Dieser zeigte mit der Spitze nun genau auf Elizabeth, die immer noch im Schneidersitz saß und vor sich hin schmollte.
,,Oh, doch...das tut er. Ihr sitzt drauf.", meinte Jack und Elizabeth sah ihn perplex an.
,,Wie bitte?"
,,Weg!", befahl Jack und scheuchte sie mit seinen Armen regelrecht von der Stelle, auf der sie eben noch gesessen hatte.
Dann sah er James an und deutete auf den Sand, woraufhin der ehemalige Commodore grimmig zum Spaten griff und sich an die Arbeit machte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, stieß der Spaten schließlich auf Widerstand und ein dumpfes Geräusch des Aufschlags ertönte. Jack, der inzwischen eine meditierende Position eingenommen hatte, erwachte aus seiner Starre und stand eilig auf. Auch die drei jungen Frauen wurden hellhörig und eilten an die Seite von James, der in das Loch schaute, welches er fleißig gebuddelt hatte. Sie alle schoben noch den überschüssigen Sand mit den Händen zur Seite, als eine große hölzerne Truhe zum Vorschein kam. Sie hoben sie heraus und stellten sie vor sich ab, als Jack auch schon zum Spaten griff und kurzer Hand das Schloss abschlug, welches die Kiste verriegelte. Dann öffnete er den Deckel und alle warfen einen Blick in das Innere der Kiste.
,,Das sind Briefe.", schlussfolgerte Mila, als sie einige der Umschläge herausholte und Kate grinste.
,,Sicher Liebesbriefe!"
Jack jedoch interessierte sich nicht für die Briefe, sondern griff nach einer kleineren schwarzen Truhe, die unter den Umschlägen und weiteren Dokumenten war. Er holte sie heraus und sowohl Mila, Kate und Elizabeth, als auch James Norrington und Jack selbst stockte der Atem: sie hatten die Truhe von Davy Jones gefunden!
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