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5.12. ~ Kleefluts Versagen - Du kannst hier nicht überleben

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Eine hilflose Straßenkatze, allein mit ihren drei Jungen in den dreckigen Straßen eines Zweibeinerortes, mit einer Vergangenheit, die sie aus frostigen Landen in der Ferne hierherführte...

⋆───────✵Mυʂιƙ ✵───────⋆

Its A Sin (Pet Shop Boys)

⋆───────✵Cԋɾσɳσʅσɠιҽ ✵───────⋆

Die Geschichte spielt in der ersten Anführer-Generation.

⋆───────✵ Gҽʂƈԋιƈԋƚҽ ✵───────⋆

...

"Kleeflut, es kamen drei Katzen zu mir, die berichteten, dass du das Gesetz gebrochen hast."

Kleeflut sah auf ihre Pfoten hinab. Sie hatte gewusst, dass es soweit kommen würde.

"Kristallsplitter, der beinahe von einem Wolf getötet wurde, weil du ihn trotz seiner Schwäche nicht geschützt hast."

Als ob Kristallsplitter mich schützen würde!

"Tannennadel, dein ehemaliger Mentor, weil er gesehen hat, dass du Wunschklang aus dem BrandClan geholfen hast."

Der BrandClan behandelt seine Untergebenen aber auch furchtbar! Seht ihr das nicht?

 "Wüstenblut, weil du auf der Blutmond-Versammlung den Frieden gebrochen hast."

Glutpelz hat angefangen! Er hat mich provoziert!

 "Und der Blutsbewahrer, weil er weiß, wer dein Gefährte ist!"

Was?

Einen Herzschlag lang herrschte Totenstille. Der gesamte GletscherClan starrte die ungewöhnlich dunkle Kätzin an, die noch immer seelenruhig zu Frostblut, dem Anführer, aufsah und in keiner Regung erkennen ließ, was sie dachte. Auch ihr dichter Pelz konnte nicht verbergen, dass sie Junge erwartete.
Und so sprach Frostblut weiter, sichtbar erzürnt.

"Der Blutsbewahrer sagte, dein Gefährte sei ein Fremder, Angehöriger eines Glaubens, der schon lange aus unseren Herzen verbannt ist. Du hast gegen das Gesetz verstoßen, und das mehrmals! Aber dein Verrat ist das schlimmste." knurrte der weiße Kater. Seine dunkelblauen Augen bohrten sich in die grünen der Königin.

"Sag mir, Kleeflut vom Blute des Silberstrom, ist das alles wahr? Nimmst du die Strafe an, die dich erwartet?"

Zum ersten Mal erkannte man eine Regung in der Miene der jungen Kätzin. Ihr Blick löste sich von ihrem Anführer und wanderte über die Clankatzen. Glitt über das Gesicht ihrer schildpattfarben gefleckten Mutter, Eulenfeder, die sie entsetzt anstarrte, über die braun-weißen Augen von Flockennase, ihrem Bruder, der sie ungerührt musterte, und landete schließlich auf dem gestreiften Pelz ihres zweiten Bruders Kristallsplitter. Er hatte sich abgewandt, und noch immer prangten frische, kaum verheilte Narben auf seinem Rücken, teilten sein mamoriertes Fell, das dem seines Vaters so ähnlich war.

Aber Silberstrom war nicht da. Silberstrom war tot.

Aber Stromsprung war es nicht.

"Ja, es ist wahr." Kleeflut hob dem Kopf, und ein seltener Sonnenstrahl erhellte den kleeblattförmigen, goldbraunen Fleck auf ihrer Stirn, der ihr den Namen eingebracht hatte.

Frostblut richtete sich auf. Der Zorn war aus seinen Augen gewichen, reine Kälte funkelte jetzt in ihnen. Denn was folgte, verstieß eigentlich gegen das Gesetz - das Kleeflut nicht mehr schützen konnte, weil sie es selbst gebrochen hatte.
"Kleeblut vom Blute des Silberstrom, Königin des GletscherClans.
Vom heutigen Tag an wirst du nicht länger Teil dieses Clans sein. Ich, Frostblut vom Blute des Sichelklaue, Anführer des GletscherClans, verurteile dich hiermit als Blutsschänderin. 

Zur Strafe wirst du ins Zwischenland verbannt, und jeder Katze, die dich bis Sonnenuntergang noch auf dem Territorium eines Clans sieht, gebe ich das Recht, dich zu töten."

Seine Klauen blitzten auf, als sie sich in Kleefluts Vorderbein bohrten. Die Königin sträubte den Pelz und entblößte die Zähne, aber sie gab keinen Laut von sich. Die Krallen des Anführers hatten rei tiefe, blutige Kratzer hinterlassen, Kratzer, von denen immer eine Narbe bleiben würde. Die Blutsschändernarbe. 

Das Zeichen, das alle Katzen trugen, die das Gesetz gebrochen hatten. 

"Geh jetzt."

Und Kleeflut ging. Sie warf einen letzten Blick auf ihre Clangefährten - musterte sie, jeden einzeln, und fast alle wandten sich ab, weil ihr Blick Macht hatte.

Sie sollten sich schämen.

***

Provozierend langsam wanderte die Kätzin durch das schneebedeckte Territorium. Sie konnte die Grenze riechen,  spürte, dass die Sonne unterging und hörte die nahe Patroullie. Die Wunde an ihrem Vorderbein brannte wie Feuer.

Sie schnurrte, als sie direkt vor der Grenze stehen blieb und der Patroullie entgegensah, während die Sonne unterging.

"Du solltest nicht mehr hier sein."

Kristallsplitters Worte waren scharf wie der Wind. Kleeflut ahnte, warum ihr Bruder ausgerechnet hierher gekommen war. Er fühlte sich schuldig, weil er zu Frostblut gegangen war und gepetzt hatte.

Tja, da hast du wohl Pech gehabt. Musst jetzt eben damit leben.

"Und, bringst du mich jetzt um?" fragte sie sarkastisch.

"Ich töte keine trächtigen Königinnen." Der Getigerte sah auf sie herab. "Aber ich kann die anderen holen, wenn du nicht gehst. Ich bin sicher, Hasensprung und Windwirbel haben nicht so viele Bedenken wie ich."

"Ist ja gut." Kleeflut schlug mit dem Schweif über den Schnee. "Ich geh ja schon. Auf Nimmerwiedersehen, Brüderlein - dich werde ich ganz bestimmt nicht vermissen. Und Flockennase auch nicht, falls er fragt."

Sie stapfte davon, den Blick ihres Bruders im Rücken.

***

Ihr war elend zumute, als sie erwachte. Sie glaubte, noch einen Nachhall der kühlen Luft auf ihrem Pelz zu spüren, die sie in ihrem Traum umweht hatte, aber dann kehrte die unbarmherzige Hitze zurück wie ein Schlag.

Kleeflut schlug mit dem Schweif, um die Fliegen zu verscheuchen, sie sie und ihre Jungen umschwirrten. Ihr Kopf fühlte sich dumpf an, weil die Sonne sie blendete. Ihr Rücken tat weh von der harten Mauer des Zweibeinerhauses, an das sie sich gekauert hatte.

Vorsichtig begann sie, ihre Jungen zu putzen. Zuerst der kleine Kater mit dem schwarzen Fell und den goldenen Akzenten, weil sie wusste, dass dunkles Fell die Hitze noch mehr anzog als helles. Dann wusch sie die kleine Kätzin mit dem wolfsgrauen Fell und schließlich die Hellgraue mit den braunen Flecken.

Mit ihrem eigenem, viel zu langem und verfilzten Fell gab sie sich gar nicht erst ab. Die Pflege ihrer selbst hatte sie schon zu Anbeginn des Sommers aufgegeben.

Die große Kätzin hob das erste ihrer Jungen hoch, um es in den Schatten zu tragen - wohin auch immer sie dafür gehen wmusste, sie würde es tun, um die Kleinen zu retten, die ihre Augen gerade erst geöffnet hatten und hilflos waren wie kleine Mäuschen.

Kleeflut kam nicht weit. Sie war erschöpft, hungrig und fieberte. Es war furchtbar anstrengend, aber sie setzte das Schwarze in eine kühle Mauernische und die beiden Kätzinnen dazu.

Dann ging sie auf Jagd.

***

Das Gute an solch kleinen Jungen ist, dass man sie auch allein lassen kann, ohne dass sie davonlaufen, dachte Kleeflut müde, als sie zurückkehrte, aber sie fand es nicht sehr lustig. Im Clan hatten die Krieger für die Königinnen gejagt.

Krieger wie sie. Sie war eine gute Jägerin gewesen.

Jetzt war sie das nicht mehr - wo sollte man hier die Tiere finden, deren Jagd sie erlernt hatte?

Hier musste sie für sich selbst sorgen und für die Drei mit, mit all dem, was sie ihnen geben konnte.

Kleeflut ließ die magere Maus fallen und rollte sich um die Jungen zusammen, um ihnen Milch zu geben. Sie genoss die Kühle der Schatten und die leisen Geräuche, die die Kleinen machten, bevor sie satt und zufrieden neben ihr weiterschlummerten und sie selbst fressen konnte.

***

Die Dämmerung warf ihre Schatten auf das Gesicht der Kätzin. Kleeflut starrte in die heraufziehende Nacht hinaus, in der Hoffnung, Sterne zu sehen, aber da waren keine.

Seit sie die Grenze überquert hatte, hatte sie die Sterne nie wieder so klar gesehen, wie man sie im Land von Schnee und Eis sehen konnte. Seit einem halben Jahr hatte sie Stromsprung nicht mehr gesehen, nicht einmal von ihm geträumt.

Kleeflut hustete rau. Sie spürte, dass ihre Pfoten vor Hitze glühten.

Es geht zuende mit mir, dachte sie. Wohin werde ich gehen, wenn ich hier sterbe? In den Clan reines Blutes sicher nicht. Und der SternenClan? Was ist wohl aus Stromsprung geworden?

Eine weitere Frage quälte sie, un sie wagte kaum, daran zu denken.

Was wird aus meinen Jungen, wenn ich einmal fort bin?

***

Am nächsten Tag geschah etwas, womit sie schon gar nicht mehr gerechnet hatte; Zweibeiner betaten die Gasse, in der sie lebte.

Ein Paar kam vorbei und schimpfte über Zweibeiner, die ihre Katzen aussetzten.

Eine Zweibeinerin kam vorbei, mit einer gefleckten Kätzin an einer Leine, die die Streunerin neugierig musterte.

Drei junge Zweibeiner kamen vorbei und traten lachend nach der Kätzin.

Sie kamen und gingen, und alle waren blind für das Leid der jungen Mutter, die unter der Hitze litt.

Bis sie kamen.

***

Kleeflut, die vor sich hingedämmert hatte, um ihren Kopfschmerzen zu entfliehen, erwachte von schnellen Schritten. Noch bevor sie wieder klar sehen konnte, roch sie plötzlich etwas merkwürdig scharfes. Zweibeinerhände griffen nach ihr - nein, an ihr vorbei.

Sie griffen nach ihren Jungen!

Kleeflut versuchte, etwas zu tun, aber sie konnte sich nicht rühren.

Träge, als hätten ihre Glieder ihren Geist aufgegeben, musste sie zusehen, wie sie in einen Korb gesetzt wurden - erst der Kater, dann die beiden Kätzinnen. Sie kontne sich nicht wehren, als die Hände zuletzt auch nach ihr griffen und sie in einen engen, dunklen Käfig steckten.

Panik flutete ihre Sinne und umspülte sie wie eiskaltes Wasser.

Sie war getrennt von ihren Jungen, und die Enge des Käfigs erschwerte ihr das Atmen. Panisch kratzte sie an der vergitterten Tür, versuchte, freizukommen. Sie miaute, bis ihre elendig heisere Stimme ihren Geist aufgab.

***

Kleeflut döste. Sie lag zusammengerollt auf einem weichen Bett, weich wie die Tierfelle im GletscherClan-Lager. Ihr Fell war glatt und sauber, und sie brauchte einen Moment, um die Trägheit abzuschütteln, die sich in ihren Gliedern eingenistet hatte.

Sie riss den Kopf hoch und ihr wurde schwindelig, so hektisch war sie auf einmal. Ihr Blick irrte durch die unbekannte Umgebung - und blieb an einem kleinen Nest aus weichem, künstlichen Fell hängen, gleich neben ihr - hinter einer Wand, so durchsichtig und kalt wie Eis.

Kleeflut schlug mit den Krallen nach der Wand. Sie fauchte und heulte, als sie erfolglos blieb bei dem Versuch, ihre Jungen zu erreichen, die zusammengekuschelt in dem Nest lagen, ahnungslos wie Beutetiere vor den Pfoten eines Kriegers.

Als sie Zweibeinerschritte hörte, ließ sie die Pfoten sinken und versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen.

Was ist bloß in mich gefahren?

Der Zweibeiner öffnete eine Tür. Kleefluts erster Instinkt war, zu fliehen, aber im selben Herzschlag brannte sich das Bild ihrer Jungen in ihr Herz. Mit angespanntem Körper und gesträubtem Fell, die Ohren bedrohlich angelegt und die Zähne gebleckt, blieb sie stehen, bereit, ihre Jungen zu verteidigen.

Der Zweibeiner machte die Geräuche, die Zweibeiner eben so machten, dann schloss er die Tür - hinter sich. Und er war so dumm, Kleeflut anzufassen.

Kleeflut kreischte kampfbereit und grub ihre Fänge in seine Hand, aber leider hatte er einen Handschuh darüber. Er bleckte nur die Zähne und schüttelte sie ab, bevor er etwas mit der Scheibe machte, das die Königin von ihren Jungen getrennt hatte.

Die Kätzin sprang auf ihn zu - und fiel fast auf ihre Jungen, weil die Eisscheibe plötzlich nicht mehr da war. Schnell brachte sie ihren Schweif wieder in Position und versuchte, die Kleinen vor dem Zweibeiner zu schützen.

Unter äußerst kritischen Blicken, die Muskeln so angespannt, dass es weh tat, sah sie zu, wie er jedes einzeln hochhob, genau anschaute, befühlte und dann wieder in das Nest setzte.

Das braune Junge zirpte und schnurrte holprig, der kleine Kater neben ihr krähte und reckte sich zu Kleeflut hoch. Sie drückte kurz ihre Stirn gegen den Kleinen, dann sah sie wieder zu dem Zweibeiner hoch, der ihr drittes Junge beäugte, das Graue.

Ein furchtbares Gefühl der Vorahnung überkam sie, wie ein Schatten, der die Sonne verdunkelte. Der Blick des Zweibeiners...seine Augen, seine Haltung...

Er legte die kleine Kätzin neben ihre Mutter, dann verließ er den Raum und stieß dabei fast einen Eimer um, so hektisch war er plötzlich.

Kleeflut drückte ihre Nase in das dünne Fell der kleinen Kätzin. Eiskalte Angst überflutete sie, während sie darauf wartete, dass es sich bewegte.

Aber das tat es nicht.

"Nein!" heulte Kleeflut und presste ihre Nase auf die winzige ihrer Tochter, die eiskalt war. "Nein!"

Schnell begann sie, das Junge gegen den Strich zu lecken, wie sie es nach der Geburt getan hatte. Sie prüfte gerade noch einmal, ob es nun atmete, als der Zweibeiner wieder hereinkam.

Er war nicht allein; eine Zweibeinerin in blendend weißer Kleidung stand neben ihm, und sie sah ernst auf die Katzen herab. Kleeflut legte beschützend den Schweif um ihre Jungen.

Sie explodierte, als die Zweibeinerin nach der Grauen griff. Was immer mit ihr los war - glaubte sie, ihr besser helfen zu können als ihre Mutter?

Der Zweibeiner packte die tobende Kätzin am Nacken und hob sie hoch. Kleeflut hörte das verängstigte Miauen ihrer verbliebenen zwei Jungen und verbannte ihre Panik in die dunkelsten Ecken ihres Herzens.

Angespannt sah sie zu, wie die Zweibeinerin ihr Junges  untersuchte, so, wie die Heilerin Rußnacht - Flockennases ehemalige Mentorin und Heilerin des GletscherClans - ihre Patienten untersucht hatte.

Etwas zerriss in ihrem Inneren, als die Zweibeinerin ihrem Artgenossen das Junge überreichte, etwas wie Endgültigkeit in ihren Augen.

Hoffungslosigkeit.

***

Kleeflut kratzte an der Tür. Ihr Atem beschlug die Eisscheibe, in der sich ihre funkelnd grünen Augen reflektierten. Sie starrte nach draußen, durchbohrte mit ihrem Blick die Stelle, wo ihre Tochter nun lag.

Ihre Tochter, die nicht mehr atmete.

Aber Kleeflut glaubte nicht, dass sie tot war. Da hatte etwas gefehlt

Irgendetwas hatte gefehlt. Diese Endgültigkeit, die sie in den Augen der Zweibeinerin gesehen hatte, musste falsch sein.

Ihr Blick löste sich, als sie einen Schatten aus dem Augenwinkel bemerkte. Gleich darauf betrat eine Wöflin den Platz - oder war es eine Füchsin? Sie hatte rötliches Fell und war nicht so groß wie die Wölfe, die sie kannte. Aber wer wusste schon, was die Zweibeiner mit ihren Wölfen machten?

Kleeflut beobachtete, wie die Wölfin witterte, dann sah sie entsetzt zu, wie sie sich der Stelle näherte, wo ihre Tochter lag.

Die schwarzgoldene Kätzin sah, unfähig, einzugreifen, zu, wie die Wölfin mit ihrer Schnauze die Dinge durchwühlte, die dort lagen, und schließlich die kleine Graue vorsichtig zwischen die Fänge nahm und hochhob.

Ihre Augen trafen sich, und obwohl Kleeflut noch nie einem Wolf so nahe gewesen war, glaubte sie, in denen der Wölfin etwas lesen zu können.

Keine Sorge.

Dann wandte sie sich ab und verschwand in der Nacht, nahm ihre Tochter mit und ließ einen zerstörten Traum zurück.

Kleeflut sah ihr noch lange hinterher, bis ihre Jungen sie daran erinnerten, dass sie etwas essen wollen.

***

Kleeflut öffnete müde die Augen. Ihre Pfoten schmerzten, als hätte sie unruhig geschlafen. Sie spitzte die Ohren und hörte leises Schnurren neben sich - das Schnurren ihrer zwei Jungen, die an sie gekuschelt in dem warmen Nest schliefen.

Das Schwarze blinzelte. Kleeflut bemerkte, dass es schon seine Augenfarbe zu wechseln begann - das eine bekam einen Goldschimmer, das andere einen Grünton, noch blass inmitten des Himmelblaus ihrer Jungenzeit.

Die Kätzin neben ihm riss das kleine Mäulchen zu einem Gähnen auf. Auch sie änderte ihre Augenfarbe schon, aus dem Kätzchenblau wurde das anmutige, schöne Blau eines Flusses. Sie hatte die Augenfarbe ihres Vaters Stromsprung, die Glückliche.

Als Kleeflut ihre Jungen so betrachtete, die neugierig zurückstarrten, überlegte sie, ob sie ihnen von ihrer Herkunft erzählen sollte. Davon, was der GletscherClan war, wie er gelebt hatte...

"Hört her, meine Kleinen - ich will euch eine Geschichte erzählen." wisperte sie. Ihr Sohn schmiegte sich an ihren dichten Pelz, während seine Schwester sich sittlich hinsetzte und den kleinen Schweif über die winzigen Pfoten legte, so wie es viele ihre Nachkommen auch tun würde, wenn sie dieser Geschichte lauschten.

"Vor einem halben Jahr noch lebte ich im GletscherClan - einer Gemeinschaft aus Katzen, die miteinander lebte, jagte und kämpfte. Wenn der Winter da ist, werdet ihr ihn kennenlernen - den Schnee, der unsere Leben begleitet hat."

Sie machte eine Pause, um sich der Version zu entsinnen, die Seelenschlummer erzählt hatte, als sie selbst noch so klein gewesen war wie ihre Jungen. Die äußere Sicht auf unseren Clan, hatte er sie genannt.

"Man sagt, die Herzen der GletscherClan-Katzen seien genauso kalt wie ihr Territorium, das von Schnee und Eis beherrscht wird..."

***

"Schaffst du es?" Der rotschwarz Getigerte streckte sich zu ihr hoch.

Kleeflut witterte. Ihr war heißt, sie hatte Durst und Kopfschmerzen. In ihren Gliedern hatte sich über die Tage, die sie nun schon in dem Zweibeinerraum verbracht hatte, eine widernatürliche Schwäche angesiedelt, so unangenehm wie die Hitze, die noch immer herrschte.

Dann war die Veränderung gekommen. Die Zweibeiner waren hektischer geworden, es roch anders, und die Stimmen der Katzen, die Kleeflut im Laufe der Zeit zu hören gelernt hatte, waren eine nach der anderen verstummt.

Bis Sturmwind und Moospelz kamen - die beiden Krieger waren vor einer Woche zum ersten Mal an ihrem Fenster aufgetaucht. Sie hatten von der angeleinten Katze - Minerva hieß die - gehört, es sei eine Neue aufgetaucht.

Kleeflut war misstrauisch gewesen, bis sie erfahren hatte, dass auch die beiden zu einem Clan gehörten. Der SternenClan muste sie geschickt haben, darüber war sie sich sicher - vor allem, nachdem sie erfuhr, dass der HaselClan, zu dem die Krieger gehörten, an den SternenClan glaubten.

Die Kätzin fühlte, dass ihre Zeit ablief - sie konnte hier, in diesem widernatürlichem Gebiet, in dieser Hitze, einfach nicht überleben. Sie hatte es nicht akzeptieren wollen, wollte nicht zusehen, wie sie schwächer und schwächer wurde.

Dann hatte sie wieder von Stromsprung geträumt.

Jetzt war alles leichter.

Kleeflut hob ihre Tochter am Nackenfell empor und bemühte sich, sie mithilfe der Krieger draußen hinauszuhieven. Jegliche Kraft hatte ihren Körper verlassen, und kaum hörte sie Sturmwinds "Wir haben sie!", da war es aus.

Kleeflut brach zusammen. Die Stimmen von Sturmwind und Moospelz rückten in den Hintergrund, als sie ihn sah - einen hellen, schwarzweiß gefleckten Kater mit wasserblauen Augen und Sternen im Fell, der auf sie zukam.

Und während ihr gequälter Geist aus ihrem hitzegeplagtem Körper wich,  um mit ihm zu gehen, warf sie einen letzten Blick zurück.

Ihr Sohn stupste ihren Körper an. "Mama?" miaute er, und es zerriss ihr das Herz, ihn zurücklassen zu müssen.

Sie wandte sich um und folgte Stromsprung zu den Sternen.

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⋆───────✵ Rҽƈԋƚҽ ✵───────⋆

Das Recht für den GletscherClan und den BrandClan liegt bei -Wildpfote-. Kleefluts Vergangenheit ist eine FanFiction zu ihrem Buch Sturm der Zeiten und spielt dort keine Rolle.

⋆───────✵Iɳʂριɾαƚισɳ✵───────⋆

Inspiriert von Shorts mit Straßenkatzen auf Youtube und -Wildpfote- :)

Oh, und beinahe hätte ich die allererste Inspiration vergessen - der Kübel mit Zierklee, der an einer so ungüntigen Stelle stand, dass er verwelkt ist, weil er die  Umgebung nicht vertragen hat! Deswegen hat Kleeflut auch ihren Namen bekommen :)

⋆───────✵Kυɳʂƚ ✵───────⋆

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⋆───────✵Fαƙƚҽɳ✵───────⋆

1. Flockennase hat sein Asusehen von einem Gendefekt, der ihn außerdem unfruchtbar macht.

2. Jedes von Kleefluts drei Jungen spielt später noch eine Rolle (oder die Nachkommen von ihnen).

3. Kleefluts Herkunft spiegelt sich in zwei Katzen aus "Schneefall" wieder - in Hafersterns Begeisterung für die Legenden über den GletscherClan und in Haselpfotes Fell, das dichter ist als das ihrer Geschwister, was also auch ihre Liebe zu Schnee erklärt :)

⋆───────✵Bσɳυʂ✵───────⋆

Kleefluts Geheimnis - eine Szene aus ihrem Leben im GletscherClan, wo sie mit ihren Brüdern etwas plant, das eigentlich gegen das Gesetz verstößt...

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