13. Dezember ♡︎❄︎
Als ich langsam wieder mein Bewusstsein zurückerlangte, spürte ich einen pochenden Schmerz in der Stirn, während mir der beißende Gestank von Benzin und einer unbestimmten anderen Mischung unangenehmer Gerüche, die mir Tränen in die Augen trieben, in die Nase stieg.
Dann folgte der Schmerz, den ich verdrängt hatte, wie ein urplötzlicher Schlag in die Magengrube- meine Knochen und Muskeln fühlten sich auf dem harten Boden, auf dem ich mich befand, an, als wäre ich geradewegs... gegen eine Steinwand gerannt.
Ich bemühte mich, tief durchzuatmen und zwang mich, meine Augen zu öffnen. Keuchend fuhr ich hoch, wobei ich den durch meinen gesamten Körper zuckenden Schmerz zu ignorieren versuchte. Ich träumte, verdammt, ich musste einfach träumen.
Keuchend wandte ich den Kopf, während mir eisiger Wind ins Gesicht peitschte und mich in meinem Pyjama frösteln ließ. Wenn ich den Fakt ignorieren könnte, dass es absolut unmöglich war, hätte ich wohl behauptet, mich... in einer anderen Welt zu befinden.
Dass dieser verdammte Torbogen eine Art Portal in irgendeine abgedrehte Fantasywelt war, vielleicht Mittelerde oder so etwas. Oder Hogwarts. Aber da ich nun mal eine Realistin war, musste ich die einzigen logischen Erklärungen in Betracht ziehen: Erstens, ich war hirnlos gegen eine Steinwand gerannt und lag jetzt bewusstlos auf dem Steinboden, bestenfalls hatte mich jemand gefunden und auf die Krankenstation gebracht, die es laut der unzähligen Flyer des Internats geben musste.
Zweitens, ich träumte und mein Wecker würde mich jeden Moment aus dieser Folter retten. Konnte man im Traum eigentlich Schmerz empfinden? Ich vertrieb den Gedanken, der die Aussagekräftigkeit meiner Theorie bröckeln ließ, und konzentrierte mich auf meine Umgebung.
Ich saß auf frostüberzogenem Gras mit einer ungesund aussehenden gelblichen Färbung, der Himmel über mir schien alle möglichen Nuancen von Schwarz und Grau zu besitzen. Das interessanteste war jedoch etwas anderes: So weit mein Auge reichte sah die Landschaft überall ähnlich aus, hier und da prangte ein kahler, knorriger, verdorrter Baum oder ein... überdimensionaler Fliegenpilz?
Bei dem Anblick griff ich mir an die Stirn, doch selbst nach einigem Blinzeln blieb der Anblick der teilweise bereits eingesunkenen, vergammelten Pilze mit Fenstern und Türen wie in einem Kinderbuch... nur um Einiges verstörender.
Da erlangte jedoch bereits ein anderes Detail des tristen Bildes, das sich mir bot, meine Aufmerksamkeit. Vom Horizont bis ein kleines Stück vor mir bedeckte nicht nur Frost, sondern auch eine zähe, lakritzähnliche, flüssige Masse, die eine ähnliche Farbe wie die, die ich bereits am Torbogen gesehen hatte, besaß, das Gras.
Und sie bewegte sich. Langsam, ganz langsam kroch die Masse in meine Richtung und sah dabei aus, als ob man pechschwarze Aquarellfarbe in eine Pfütze tropfen ließ und das in Zeitlupe versetzte. Instinktiv wich ich zurück, stand auf und stolperte noch weiter zurück.
Mein Blick fiel auf die kläglichen Ruinen einer ehemaligen Burg oder Ähnlichem und wurde auf einmal von einer Bewegung, die ich aus dem Augenwinkel wahrnahm, auf eines der Pilzhäuser in meiner Nähe gezogen.
Ich keuchte vor Schreck auf, als sich mir ein grauenvoller Anblick bot, der mir das Blut in den Adern gefrieren lies.
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