Ich weiß (Götzeus)
Ich hasste diese Begegnung. Dortmund gegen Bayern. Es war ein Spitzenspiel und die Fans freuten sich. Doch wie gesagt,ich hasste es. Natürlich würde ich trotzdem alles für den Sieg geben,aber wenn bei den Gegnern die Person spielte, in die man sich verliebt hatte,war das alles nicht so einfach.
Erleichtert atmete ich aus, als der Abpfiff ertönte. Unentschieden. Ohne Frage ärgerten sich ein paar. Vor allem Lewa schien sich zu ärgern. Verständlich. Schließlich hatte er die Führung quasi auf dem Fuß gehabt.Doch nun sprang Thomas den überraschten Polen auf den Rücken und schon war dieser wieder am lachen. "Marco?" ertönte eine mir allzu bekannte Stimme. Lächelnd drehte ich mich um und sah wie erwartet Mario Götze vor mir stehen. Ohne zu Zögern zog ich den kleineren erstmal in eine Umarmung. "Ich fahre erst morgen zurück nach Bayern. Wollen wir vielleicht etwas zusammen machen?" fragte Mario,als wir uns voneinander lösten. "Gerne!" erwiderte ich glücklich.
Gemütlich schlenderte ich gemeinsam mit Mario durch die Stadt. Überall war es schon weihnachtlich dekoriert. Dortmund sah zu dieser Zeit des Jahres einfach wunderschön aus. "Ich liebe die Weihnachtszeit." schwärmte Mario. Ich nickte zustimmend.
Zuhause angekommen machte ich erstmal den Kamin an. "Möchtest du irgendwas trinken?" fragte ich dann meinen Gast,der es sich gerade auf der Couch gemütlich machte. Dieser überlegte kurz und antwortete dann:"Einen Tee." Ich nickte lächelnd,ging in die Küche und bereitete zwei Tassen Tee vor- Schließlich ging ich zurück zu Mario, stellte die zwei Tassen auf den Tisch und setzte mich neben meinen besten Freund. Eine Weile saßen wir schweigend da,beobachteten die Flammen,lauschten dem knisternden Feuer. Es war kein unangenehmes Schweigen,wir genossen einfach die Gegenwart des jeweils anderen. "Hast du eigentlich schon Pläne für Weihnachten?" durchbrach Mario dann doch die Stille. Ich schüttelte den Kopf und schaute ihn an. "Du?" "Nein." Mit meinem nächsten Satz zögerte ich,aber schließlich sagte ich:"Wir...könnten ja auch zusammen feiern." Nun sah er mich an:"Man feiert Weihnachten doch mit Leuten die man wirklich liebt." "Ich weiß" erwiderte ich ohne groß darüber nachzudenken. Natürlich könnte ich das genauso gut freundschaftlich gemeint haben,jedoch sah ich in seinem Blick,dass Mario genau wusste,wie ich es gemeint hatte. Er lächelte leicht und rückte näher zu mir. Auf der Stelle fing mein Herz an schneller zu schlagen. Wir schauten uns in die Augen,ich verlor mich in seinen. Dann bewegten wir uns langsam aufeinander zu,ohne den Augenkontakt zu brechen,bis sich schließlich unsere Lippen trafen. Wie automatisch fielen meine Augen zu. Ich spürte,wie Mario mir eine Hand in den Nacken legte, mich näher zu ihn drückte. Es fühlte sich an,als würde die Zeit stehenbleiben. Im Moment gab es nur Mario und mich. Auf Grund von Atemnot mussten wir uns dann irgendwann voneinander lösten. Wir strahlten uns an. Ich sah ein Glitzern in seinen Augen,welches mir klar machte,dass er sich das hier mindestens so sehr gewünscht hatte wie ich.
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