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18. Türchen

Im Wagen sehen Harry und Louis sich ein Foto an, dass sie gerade noch von Miss Mitchell bekommen haben. Es ist eins dieser typischen Kinderfotos, die einmal im Jahr in den Schulen gemacht werden. Der Junge darauf lächelt gezwungen. Er hat eine Schramme am Kinn, die aber schon so gut wie verheilt ist. Das könnte sonst woher kommen.

„Sie könnte recht haben", meint Harry plötzlich.

„Du glaubst, dass das alles nur Zufälle sind? Der tote Hamster, der Pool, die Uni?"

„Was ist, wenn wir der falschen Spur folgen?"

„Es ist die beste Spur, die wir seit beginn der Ermittlungen haben", widerspricht Louis. „Wir werden garantiert hier nicht aufhören. Es spricht so viel dafür, dass er es ist."

Harry nickt leicht. Er weiß, dass Louis recht hat, aber wenn er dieses Foto des Jungen sieht, fällt es ihm schwer, sich vorzustellen, dass er zu einem brutalen Sadisten geworden ist. Er sieht aus, wie ein ganz normaler Teenager. Allerdings war jeder Serienmörder der Geschichte irgendwann mal ein Teenager.

„Lass uns fahren", beschließt Harry und startet den Motor. Louis startet das Navi. Verwundert sieht er die Strecke an. „Die Autobahn ist gesperrt. Irgendein Unfall."

„Dann als über Land", bemerkt Harry. Es dauert eine gute halbe Stunde länger, aber das ist nicht weiter schlimm. Sie müssen vorher noch einmal Tanken und Louis bringt von der Kasse eine Tafel Schokolade mit. Natürlich tut er das. Harry wundert sich nicht einmal. Louis setzt sich wieder und reibt die Hände aneinander.

„Ist dir kalt? Ich kann die Heizung höher stellen."

„Geht schon. Durch den Regen ist es noch kälter geworden."

„Schnee."

„Was?"

„Schau raus. Es schneit", meint Harry und sieht zu, wie die keinen, weißen Flocken vom Himmel fallen.

„Das bleibt sowieso nicht liegen", antwortet Louis schulterzuckend.

„Sei doch nicht so pessimistisch."

„Ich bin realistisch."

„Du bist pessimistisch", widerspricht Harry ihm und fährt von der Tankstelle herunter wieder auf der Straße. Anstatt auf die Autobahn abzufahren, fährt er weiter gerade aus. Wie gut, dass sie nicht weiter von London weg sind. Der Ort ist gerade so gelegen, dass man auch anders zurück zur Wache gelangt.

Louis isst ein Stück Schokolade, während er auf den Laptop schaut. „Ich finde kein blödes, aktuelles Bild von Flynn Morris. Das gibt es doch nicht."

„Führerschein?"

„Hat er nicht."

„Ausweis?"

„Ist schon ziemlich alt. Der Ausweis ist außerdem vor einigen Monaten abgelaufen und noch wurde kein neuer beantragt. Als Adresse ist das Studentenwohnheim gelistet, aber Flynn kann da nicht mehr wohnen, da er nicht mehr studiert."

„Scheiße. Er hat extra keinen neuen Ausweis machen lassen."

„Vermutlich", stimmt Louis zu.

„Social Media?"

„Wunschdenken. Die IT versucht andere Spuren von ihm zu finden." Er hat ihnen bereits alle Infos geschickt, die er bisher hat. Den alten Ausweis eingeschlossen. Sie brauchen schnellstens ein aktuelles Bild und die Adresse von ihm. Flynn Morris kann nicht einfach von der Bildfläche verschwinden.

Sie verlassen den Ort und fahren auf die Landstraße. Anstelle der typisch, englischen Reihenhäuser sind hier einzelne, größere Häuser mit großen Gärten am, Straßenrand. Sie werden schnell weniger und Felder sind zu sehen. Man sieht nicht mehr viel. Die Lichter fehlen und es ist inzwischen dunkel draußen. Straßenlaternen gibt es noch, aber das wird gleich auch enden, denkt Harry. Viele der Landstraßen haben keine, aber das ist nicht weiter schlimm. Hier ist nicht viel Verkehr, also kann er gleich auch mit Fernlicht fahren.

Louis sieht nach draußen. So viel Schnee hat er lange nicht mehr gesehen. Vor allem nicht so viel auf einmal. Er bleibt bereits auf der Straße liegen. Kurz glaubt er, es könnte doch eine weiße Weihnacht geben, aber dann erinnert er sich daran, dass der Schnee in London garantiert nicht liegenbleiben wird. Sie sind hier auf dem Land, hier ist es etwas vollkommen anderes.

„Pass auf!", ruft Louis plötzlich und Harry weicht gerade so aus.

„Fuck, was war das?", fragt er mit schnell klopfendem Herzen. Er hat angehalten und atmet tief durch.

„Ein Reh, glaube ich. Oder ein Hirsch oder so."

„Fuck, fast wäre es uns vors Auto gesprungen."

„Wie gut, dass du ausgewichen bist", sagt Louis und sieht nach draußen. „Stehen wir im Acker?"

„Keine Ahnung. Kann sein." Harry zuckt mit den Schultern und startet den Motor wieder.

„Kannst du fahren?"

„Wieso sollte ich nicht fahren können?"

„Ich frag ja nur", murmelt Louis und isst noch ein Stück Schokolade. Harry fährt weiter. Zumindest möchte er das. Der Wagen bewegt sich kein Stück. Irritiert sieht Louis ihn an.

„Fuck", murmelt Harry leise und versucht es noch einmal. Keine Chance. Sie kommen keinen Zentimeter weiter. Er macht den Motor wieder aus und schnappt sich sein Handy.

„Was machst du?", will Louis wissen als Harry aussteigt. Er sieht wieder in den Wagen. „Schauen, wieso wir nicht weiterkommen." Kann Louis sich das nicht denken? Er schließt die Tür und macht die Taschenlampe an. Scheiße. Der Schnee. Es ist so viel Schnee, dass sie feststecken. Hier muss es deutlich früher angefangen haben zu scheinen. Bestimmt schon vor einigen Stunden. Als er auf den Acker ausgewichen ist, ist er genau in den Schnee gefahren. Alle vier Reifen sind von Schnee umschlossen. Er kommt weder vorwärts noch rückwärts.

„Was dauert das so lange?", fragt Louis und steigt selbst aus dem Wagen.

„Schnee", antwortet Harry knapp.

„Schnee, was?"

„Schnee, der uns daran hindert weiterzufahren. Wir stecken fest."

„Hast du es rückwärts versucht?"

„Sehe ich aus, als wäre ich blöd?", entgegnet Harry.

„Ernst gemeinte Frage?", will Louis wissen und Harry verdreht die Augen. Er hätte wissen müssen, dass er Louis diese Frage nicht hätte stellen sollen. Natürlich würde Louis ja sagen.

Harry sieht sich um. Hier ist weit und breit nichts. Sie sind bestimmt gute zehn Kilometer vom nächsten Ort entfernt. Zumindest, wenn sie nicht querfeldein gehen wollen.

„Ich erreiche niemanden. Hier ist kein Netz", bemerkt Louis frustriert. Harry zieht sein Handy aus der Tasche.

„Ich auch nicht."

„Fuck."

„Mhm."

Louis steigt wieder ein. Er friert sich hier draußen den Arsch ab. Im Wagen ist es wenigstens warm. Harry setzt sich einen Moment später ebenfalls wieder. Er stellt den Sitz zurück und macht das Licht im Wagen an.

„Wir sitzen nicht wirklich fest, oder?"

„Ich glaube schon."

„Es ist gerade mal acht Uhr abends. Ich bin nicht scharf darauf, die nächsten zwölf Stunden hier zu verbringen."

„Glaubst du, ich hätte nichts Besseres zu tun?"

„Wir haben beide etwas Besseres zu tun. Nämlich Flynn Morris suchen. Unsere Kollegen wissen nicht einmal Bescheid, dass er wahrscheinlich der Täter ist", erinnert Louis ihn. Harry nickt und sieht sich um Wagen um.

„Warte kurz."

„Was soll ich denn sonst tun?", fragt Louis trocken und sieht zu, wie Harry wieder aussteigt. Er zieht die Tür schnell wieder zu. Er hat keine Lust hier drin zu erfrieren.

Harry öffnet den Kofferraum. Wie gut, dass er auf fast alles vorbereitet ist. Er nimmt die Sachen heraus und steigt vorne wieder ein.

„Wir haben drei Liter Wasser, das müsste erst einmal reichen. Außerdem haben wir vier Müsliriegel und eine Decke."

„Wieso hast du eine Decke im Wagen?", will Louis verwundert wissen und sieht auf die dicke Wolldecke auf Harrys Schoß.

„Als ich noch ein Rookie war, hatten wir mal einen Einsatz in einem Club. Es war Winter und viele der Leute dort hatten ihre Jacken noch drinnen. Mein Ausbilder hatte eine Decke dabei, die er ein paar jungen Frauen mit kurzen Kleidern gegeben hat. Der Club wurde wegen Drogenhandel geräumt. Viele der Gäste hatten keine Ahnung, dass dort vertickt wurde und waren entsprechend überfordert, als wir da aufgetaucht sind. Eine Decke zu haben, ist nicht notwendig, aber kann manchmal ein bisschen helfen", erzählt Harry Louis. „Seitdem ich selbst Officer war, hatte ich selbst immer etwas zu trinken, Snacks und eine Decke im Kofferraum."

Louis will es nicht zugeben, aber er ist froh darum, dass sie in Harrys und nicht in seinem Wagen sitzen. Er hätte so etwas nicht dabei. Gedanklich schreibt er sich eine Notiz, dass er das ändert.

Wortlos hält er ihm die Packung Schokolade hin. Harry sieht ihn einen Moment verwundert an. Louis bietet ihm seine Schokolade an? Was ist denn jetzt passiert? Er nimmt sich ein Stück. „Danke."

„Mhm."

Daraufhin sagt Harry nichts. Er weiß nicht, ob Louis ihm jemals Schokolade angeboten hat. Oder überhaupt irgendjemandem jemals in der Academy. Er kann sich zumindest nicht daran erinnern.

Louis beobachtet ihn. Harry mag die Schokolade. Auf eine seltsame Art und Weise freut es ihn. Wieso, kann er nicht genau sagen.

Harry bemerkt, dass Louis ihn ansieht. Dieser sieht ertappt weg, als Harry seinen Blick zu ihm wendet. Er schmunzelt. Dachte Louis wirklich, er bekommt es nicht mit? Offenbar, denn ein sanfter, rötlicher Schleier legt sich über seine Wangen. Harry könnte jetzt natürlich etwas sagen, aber er macht es nicht. Er will den Moment nicht kaputt machen. Louis wird sonst garantiert wieder irgendeinen dummen Spruch raushauen. Wenn sie die ganze Nacht hier bleiben müssen, will er nicht schon wieder mit ihm streiten.

Louis nimmt sich eine Wasserflasche und trinkt einen Schluck. Wieso ist er nervös? Das ist doch scheiße. Das ist bestimmt der Situation geschuldet. Das kommt, weil er nicht weiß, wann sie hier weg kommen und niemand weiß, wo sie sind. Auf der Wache wird man denken, sie sind noch unterwegs. Die letzten Tage waren sie immer bis spät in der Nacht auf der Straße.

Die erste halbe Stunde vergeht und sie haben nach wie vor kein Ton miteinander gewechselt. Und sie haben keinen Empfang. Es wird kühl im Auto.

„Können wir die Heizung anschalten?", bittet Louis ihn und reibt die Hände aneinander. Harry startet den Motor, damit die Heizung anspringt. Immerhin ist der Tank noch halbvoll.

„Du frierst schnell, oder?"

„Meine Durchblutung ist nicht die Beste", antwortet Louis und atmet in seine Hände.

„Gib mal her", sagt Harry. Louis sieht ihn einen Moment verwundert an. Was, seine Hände? Harry sieht ihn abwartend an. Was soll's. Er reicht sie Harry, der sie sofort zwischen seine nimmt. Louis seufzt leise auf. Harrys Hände sind wunderbar warm. Er reibt Louis' dazwischen. Seine Fingerspitzen sind eiskalt und der Rest nur lauwarm.

„Besser?"

„Ein bisschen, danke." Louis lächelt. Er merkt es selbst nicht einmal wirklich. Harry tut es aber und erwidert es leicht.

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