Zwanzigstes Türchen ❄️
Logan Howlett (Wolverine) ☃️
Genervt beobachtete Logan, wie Deadpool und die anderen um ihn herum Pläne schmiedeten. Beinahe so, als hätten sie eine reale Chance, aus diesem ganzen Mist hier zu entkommen. Das hier war die Zeitlosigkeit der TVA und selbst hier waren sie noch in Gefangenschaft geraten. Von den aussichtslosen Fällen war das hier der aussichtsloseste. Und er hatte keine Lust, die Lage noch weiter zu verschlimmern.
Schon in seiner Welt hatte er nur noch vor sich hin vegetiert. Dann war dieser durchgeknallte rote Kerl aufgetaucht, hatte ihn durch die Dimensionen geschleift, nur um im nächsten Elend zu landen. Vielleicht war er einfach dazu verdammt, in einer verdammten Hölle zu bleiben.
Es gab keine Hoffnung.
Nur einen Plan, der Selbstmord glich.
"Das ist doch Bullshit!" Brüllte er irgendwann und schmiss einen der Krüge auf den Boden, der in tausend Teile zersprang. "Eure Pläne gleichen Selbstmord und allein es zu versuchen ist geisteskrank! Sie werden euch sofort erwischen und auslöschen!"
"Ach, ist das so? Was schlägst du vor, du Diva? Weiter saufen und so weit verkommen, dass nur noch der Anzug alles zusammenhält?"
Logan spürte seine Krallen aus den Händen schießen. Deadpool hatte diese Wirkung auf ihn... Wann immer der Idiot den Mund aufmachte, wollte Logan ihn umbringen. Doch da sie beide nicht wirklich sterben konnten, machte es das ganze zu einem sinnlosen Unterfangen. Was sie aber die letzten Tage nicht davon abgehalten hatte, es trotzdem zu versuchen. Sie hatten sich in einer Tour gestritten und bekämpft, sich gegenseitig mit ihren Waffen Wunden zugefügt... Und waren doch noch immer hier.
Doch Logan schwor sich, würden sie hier für immer festsitzen, würde er einen Weg finden, diesen Idioten leiden zu lassen. Für alle Ewigkeit.
"Naja, immerhin war meine Dimension nicht zum Scheitern verurteilt."
"Immerhin habe ich Freunde. Lebendige Freunde." Konterte Deadpool.
"Die sterben werden, weil deine Dimension zusammenbricht."
"Weil du dich ja in meiner Dimension umbringen lassen musstest."
"Damit ich nicht mit dir zu tun haben muss, schon einmal darüber nachgedacht?"
Sie standen sich so dicht gegenüber, dass es ihm ein Leichtes gewesen wäre, ihn umzubringen...
Doch da es in den letzten Tagen schon jedes Mal erfolglos gewesen war und er nicht noch mehr Frust gebrauchen konnte, zog Logan sich zurück.
Ohne ein weiteres Wort verließ er den Unterschlupf, um sich einige Meter entfernt an das Feuer zu setzen. Die Stimmen der anderen verhallten im Nichts und so genoss er die Ruhe, bis er zaghafte Schritte neben sich vernahm. Es war Y/n, die sich jetzt vorsichtig neben ihn setzte und die Beine in Richtung der Wärmequelle streckte.
Eine Weile saß sie einfach schweigend da und beobachtete den Tanz der Flammen, bevor sie Logan schließlich fragend ansah. "Du glaubst nicht, dass wir es schaffen können."
"Nein." Er würde nicht lügen. Schon gar nicht Y/n gegenüber, die sich, wie er, aus allen Gesprächen rausgehalten hatte. "Du hast aufgegeben." Stellte er schließlich fest, was sie dazu brachte, mit den Schultern zu zucken.
"Du hast doch selber gesagt, ihre Pläne führen zu nichts."
"Aber du hattest davor schon aufgegeben."
"Vielleicht." Sie sah so zerbrechlich aus, dass er das Bedürfnis hatte, sie vor allem schlechten zu beschützen...
Trotzdem musste er an sich halten, nicht zurück zu zucken, als sie ihren Kopf mit einem Seufzen gegen seine Schulter sinken ließ.
Einen Moment war er wie erstarrt, bevor er vorsichtig den Arm um ihre schmalen Schultern und den Kopf beinahe sanft an ihren legte.
"Ich habe mir so sehr gewünscht, noch einmal ein Weihnachten zu erleben..." Ihre Stimme klang noch zerbrechlicher als zuvor. "Aber von dem Gedanken muss ich mich verabschieden, oder? Ich werde kein Weihnachten mehr erleben, sondern hier sterben. Bald schon."
"Du wirst nicht sterben. Und du wirst noch ein Weihnachtsfest erleben, dafür werde ich sorgen." Er zog sie etwas näher zu sich und fand mit ihr in den Armen zum ersten Mal seit sehr langer Zeit Frieden.
Er würde nicht zulassen, dass sie kein einziges Fest der Liebe mehr erleben würde.
Für sie würde er in den Kampf ziehen. Selbst, wenn es seine endgültige Auslöschung zur Folge haben würde. Y/n war dieses Risiko wert.
Vier Wochen später wünschte Logan sich seine Auslöschung sogar. Sie hatten den Kampf gegen die TVA, gegen die Zeit gewonnen... Doch der größte Horror stand ihm jetzt erst bevor.
Deadpool hatte sie alle zu seiner Weihnachtsfeier eingeladen - und während er sich am liebsten in einer einsamen Hütte im Wald versteckt hätte, hatten Y/ns Augen geleuchtet. Sie hatte es sich so sehr gewünscht, ein richtiges Weihnachtsfest zu erleben, dass er es nicht übers Herz gebracht hatte, ihr zu sagen, dass er keine Lust hatte...
Für sie würde er sich auch diesem Kampf stellen.
Ganz so schlimm würde es hoffentlich nicht werden.
Wie sehr er sich da nur geirrt hatte. Neben den Überlebenden der Schlacht war noch einer von Wades Arbeitskollegen anwesend, dazu seine Ex- Frau, seine Blinde Mitbewohnerin und noch einige andere, die er nicht kannte - und das waren seiner Meinung nach schon viel zu viele Menschen. Es war laut und er verzog sich schon nach kurzem in eine ruhige Ecke, was zu seiner Freunde niemand zu bemerken schien.
Er war nur Y/n zuliebe hier.
Y/n, die jetzt direkt auf ihn zusteuerte.
"Logan." Ihre Stimme strich wie eine warme Brise über seinen Körper und so schenkte er ihr eines seiner seltenen Lächeln.
"Hast du Spaß?"
"Sehr. Und du?" Ihre Augen funkelten, was sein kaltes Herz erwärmte.
"Ich freue mich, dass du Spaß hast."
"Also hast du keinen?"
"Doch, wenn ich dich Lächeln sehe."
"Aber das hättest du auch so gekonnt. Ohne herzukommen, wenn du dich nicht wohl fühlst." Ihre Miene wurde zerknirschter und sie trat einen Schritt näher zu ihm, damit die anderen nichts von ihrem Gespräch mitbekamen.
"Ich habe dir versprochen, dass du ein richtiges Weihnachtsfest erleben wirst. Und auch, wenn diese Art Feier nicht nach meinem Geschmack ist, wollte ich doch, dass du es erlebst."
"Wie hättest du Weihnachten verbracht?" Fragte sie ihn jetzt interessiert, was Logan überlegen ließ.
Vermutlich hätte er den Tag alleine in seiner Hütte im Wald verbracht. Vielleicht eine Flasche Whiskey geleert, doch wahrscheinlich wäre es für ihn einfach ein Tag wie jeder andere auch geworden.
„Ich hätte vermutlich nicht einmal gefeiert." Gab er zu. „So wie die letzten Jahre auch. Ich habe lange keinen Grund gesehen, diesen Tag anders zu behandeln. Aber deine Freude..." Er schenkte ihr ein weiteres kleines Lächeln. „Hat dafür gesorgt, dass ich den Tag in deiner Nähe verbringen wollte. Das ich sehen wollte, wie sehr du dich über Weihnachten freust, auch, wenn ich dem Tag nichts abgewinnen kann."
"Aber..." Er sah ihr genau an, dass sie noch etwas sagen wollte, weshalb er sie jetzt einfach in seine Arme zog.
"Ich bin freiwillig hier."
"Ich hätte auch mit dir einfach nichts gemacht und hätte selbst das genossen." Gab sie dann zu, während sie ihren Kopf an seine Brust lehnte.
"In der Schlacht... Da ist mir klar geworden, dass es mir nicht unbedingt um Weihnachten an sich ging. Sondern darum, den Tag mit jemandem zu verbringen, den ich liebe. Und da ist es egal, ob es bei einer Feier ist oder gemeinsam in einer Hütte im Wald. Für mich ist es nur noch wichtig, bei dir zu sein..."
"Das kannst du. Immer." Logan verstärkte seine Umarmung um ihren zierlichen Körper etwas.
"Und jetzt steh nicht bei mir altem Griesgram in der Ecke, sondern hab Spaß mit den anderen. Und nach der Feier kommst du mit zu mir und wir lassen den Abend ruhig ausklingen, in Ordnung?"
"In Ordnung." Ihr Lächeln wurde noch etwas weicher. "Kommst du mit zu den anderen?"
"Für dich gehe ich überall mit hin." Die Worte kamen aus tiefstem Herzen und lächelnd schmiegte sie sich enger an ihn. Sie wusste, dass sie mit ihm jemanden gefunden hatte, der alles daran setzen würde, um sie glücklich zu sehen.
"Ich weiß. Für mich hast du den Kampf angenommen, obwohl er so aussichtslos schien."
"Du hast verdient, dass jemand für dich kämpft." Logan sah sie liebevoll an, bevor er mit ihr im Arm zurück zu den anderen ging. Vielleicht war es ja doch gar nicht so schlimm, Weihnachten nicht alleine zu verbringen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro