Siebtes Türchen ❄️
(Young) Tom Marvolo Riddle ☃️
Frustriert knirschte Tom Riddle mit den Zähnen.
Y/N hatte wieder einmal seine Blicke auf sich gezogen und hatten ihn damit von seiner Lektüre abgelenkt- wieder einmal.
Das Schlimmste war, sie schien es nicht einmal zu bemerken, ja, sie schien es nicht einmal darauf anzulegen. Anders als so viele andere Mädchen, die sich von seiner Dunkelheit auf absurde Art und Weise angesprochen fühlten - und für die er sich nicht im geringsten interessierte.
Doch Y/N war anders.
Sie war wie das Licht an einem dunklen Tag, obwohl auch in ihr die Schatten tobten. Schatten, die sie so tief in sich einschloss, dass sie all den Menschen um sie herum entgingen. Selbst er bemerkte sie nur, weil er Y/N beinahe so aufmerksam studierte wie die Bücher, die ihn auf jedem Schritt seines Weges begleiteten.
Und er musste zugeben, dass sie ihn mittlerweile weitaus mehr faszinierte.
Trotzdem frustrierte es ihn.
Schließlich hatte er eine Mission.
Er wollte seine Seele spalten und somit Unsterblichkeit erreichen.
Doch das war gar nicht so einfach, wenn Y/N ihn weiter mit ihrer bloßen Anwesenheit ablenkte.
"Y/N." Brachte er deshalb nur mühsam beherrscht heraus, was sie dazu brachte, ihn überrascht anzuschauen.
"Ja?"
"Hör auf, mich abzulenken."
"Ich lenke dich ab? Das wollte ich nicht. Entschuldige." Sie sah ihn entschuldigend an, bevor sie die Stirn runzelte.
"Aber... Ich habe doch gar nichts gemacht. Womit habe ich dich abgelenkt?"
Ja, womit hatte sie ihn abgelenkt?
Mit ihrem strahlenden Lächeln, als sie den Platz am Kamin ergattert hatte?
Mit dem leuchten in ihren Augen, als sie in ihre Lieblingsgeschichte eingetaucht war?
Mit dem blumigen Duft, der sie umgab und ihm immer zeigte, wo sie sich gerade aufhielt?
Er konnte es nicht sagen - schon gar nicht, ohne sich komplett zum Narren zu machen.
Also sah er sie nur mit seinem üblichen, kalten Blick an.
"Es tut mir leid, Tom. Womit auch immer ich dich abgelenkt habe."
Sie zog ihre Knie an und kuschelte sich tiefer in den Sessel, wodurch er eine noch bessere Aussicht auf...
Frustriert schüttelte er den Kopf.
Nein, er konnte sich nicht auf seine Studien konzentrieren, wenn sie neben ihm saß und wie ein verdammter Engel aussah.
Stattdessen stellte er sich immer wieder vor, wie sie in seinem Bett aussehen würde, verschwitzt und mit geröteten Wangen, weil er sie...
Er schloss die Augen, um die Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben.
"Tom, ist alles in Ordnung?"
Wieder war es Y/n, die ihn unterbrach und als er nicht reagierte, umgab ihn nur Augenblicke später ihr blumiger Duft.
"Tom?"
Sie berührte ihn leicht am Knie und als er die Augen aufschlug, röteten ihre Wangen sich leicht.
Das half nicht gerade dabei, sein Kopfkino verstummen zu lassen.
"Entschuldige, du sahst so... weggetreten aus."
Sie sah verlegen zu Boden, als er entnervt seine Bücher zuschlug.
In diesem Augenblick tobte die Dunkelheit stärker in ihren Augen und für einen Moment fühlte Tom sich so unglaublich zu ihr hingezogen...
Doch seine Dunkelheit wäre zu viel für sie, das konnte er ihr nicht antun.
Er liebte die Dunkelheit, die Brutale Schwärze, doch sie...
Sie würde eingehen.
"Ich wollte dich nicht stören. Ich war wieder... zu viel." Entschuldigte sie sich erneut und ehe er es sich versah, hatte er ihr Gesicht auch schon in seinen Händen eingefangen.
"Entschuldige dich nie, hörst du, niemals dafür, das du so bist, wie du bist. Verstehst du mich? Du bist nicht zu viel. Niemals. Wer das behauptet, wird mich kennenlernen!"
Seine Stimme war schneidend, doch sie zuckte nicht zurück.
"Tom..." Hauchte sie stattdessen, doch er schüttelte den Kopf.
"Nein. Du bist genau richtig, so, wie du bist. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden."
Bei Merlin, wie gerne hätte er ihre verführerischen Lippen in diesem Moment einfach erobert und sich in einer dunklen Ecke der Bibliothek einfach genommen, was er so dringend wollte?
Er wollte sie.
Und der Blick, mit dem sie ihn in diesem Moment ansah, ließ das Pochen zwischen seinen Beinen nicht geringer werden.
Doch sie war kein Mädchen für eine Nacht und ein Happy End konnte er ihr nun einmal nicht bieten. NIcht bei den Plänen, die er in sich verfolgte.
"Tom..." Flüsterte sie erneut, doch ihre Stimme klang nicht so verängstigt, wie er es in diesem Moment angenommen hätte. Er war so viel größer und stärker als sie, er könnte sie einfach zerbrechen...
Doch sie schien ihm zu vertrauen.
Ihm.
Nicht dem Vertrauensschülerabzeichen auf seiner Brust, sondern dem Mann dahinter.
"Was?" Fragte er deshalb unsanft, doch wieder zuckte sie nicht zurück.
"Wir stehen unter einem Mistelzweig."
Langsam wanderte sein Blick nach oben, zu dem grünen Strauß über ihrem Kopf... Und er ließ sie frei.
"Es ist nur ein Kuss, Tom. Ein harmloser Kuss. Und es ist Tradition..." Sie sah ebenfalls nach oben. "Aber ich verstehe, wenn du es nicht willst. Wenn du mich nicht willst. Nicht einmal für einen Kuss."
"Sag sowas nicht, Darling." Der Kosename war über seine Lippen geschlüpft, noch bevor er darüber nachdenken konnte.
"Aber..." Fing sie an, doch dieses Mal schnitt er ihr erneut das Wort ab.
"Wenn ich dich einmal küsse... Dann weiß ich nicht, ob ich aufhören könnte. Ob ich dich wieder freigeben könnte, oder ob ich danach jeden, der dich auch nur anschaut, qualvoll töten wollen würde."
"Tom..."
Allein seinen Namen von ihren Lippen zu hören, brachte ihn um den Verstand.
"Also wäre es dir lieber, es niemals herauszufinden? Das jeder seiner Wege geht und ich irgendwann von einem anderen unter dem Mistelzweig geküsst werde?"
Bilder schoben sich vor sein inneres Auge.
Y/N. In den Armen eines anderen Mannes.
Er wusste, dass er vernünftig sein sollte.
Er wusste es.
Doch als er sich vorstellte, wie sie sich in andere Arme als die seinen schmiegte...
Übernahm sein Egoismus und er drückte sie mit seinem Körper gegen die Wand.
"Provozier mich nicht, Darling."
Ihre Lippen verzogen sich zu einem scheuen Lächeln, als sie ihre Hände vorsichtig auf seine bebende Brust legte.
"Wovor hast du solche Angst?" Fragte sie leise.
"Davor, nicht der Mann zu sein, den du verdienst. Denn der bin ich nicht. Aber fuck..." Er drückte sie enger an sich. "Der Gedanke, dich in den Armen eines Trottels zu sehen, der dich nicht so liebt, wie er es sollte..."
Seine Augen verdunkelten sich.
"Was, wenn ich dir sage, dass ich nur dich will?" Sie wurde noch leiser und Tom spürte die Unsicherheit, die ihren Körper fest umgab.
In diesem Moment verlor seine Mission an Bedeutung.
Seine Seelenteilung konnte warten.
Er würde der Frau in seinen Armen zeigen, was für eine verdammte Göttin sie war.
"Du hast keine Ahnung, worauf du dich da einlässt..." Er nahm ihr Gesicht besitzergreifend in die Hände - und spätestens, als sie Erwartungsvoll die Augen schloss, gehörte seine Selbstbeherrschung der Vergangenheit an.
Hungrig presste er seine Lippen auf die ihren, eroberte ihren Mund im Sturm und zeigte jedem, der sie vielleicht beobachten mochte, dass sie ihm gehörte.
Ihm - und nur ihm.
Y/N keuchte, doch schmiegte ihren weichen Körper enger an ihn, während er sich das nahm, was er seit Monaten begehrte.
"Miss Y/l/n, Mr. Riddle!" Madame Pince pikierte Stimme durchdrang die Stille und nur mit aller Willenskraft ließ er von Y/n ab. Ihre Wangen waren gerötet - und er war sich sicher, nie etwas schöneres gesehen zu haben.
"EIn Mistelzweig." Entschuldigte er sich mit einem charmanten Lächeln bei Madame Pince, bevor er seine Hand um Y/ns Handgelenk schloss.
"Du gehörst mir." Hauchte er in ihr Ohr.
"Und wenn irgendjemand dich auch nur anschaut..."
"Tötest du ihn, ich weiß."
Bei ihr klang es so unschuldig, dass er kaum an sich halten konnte und so strich er beinahe sanft über ihre Wange, bevor er sie mit sich in seinen Sessel zog.
"Oder schwebt dir ein Ort vor, an dem du jetzt lieber wärst?" Seine Hand strich leicht über ihren Oberschenkel, zu der Kante ihres Rockes, der ihm nicht viel Widerstand bot.
Verdammt, worauf hatte er sich nur eingelassen?
Y/n war sein Untergang.
Besitzergreifend umfasste er ihren Oberschenkel und zog sie tiefer in seinen Schoß, bevor er ihr Kinn nach oben drückte.
"Das ganze, verdammte Schloss wird sehen, das du mir gehörst. Niemand wird seine Augen davor verschließen können."
"Ich gehöre nur dir." Flüsterte sie mit einem Lächeln...
Und als sie wenige Tage später Seite an Seite den Weihnachtsball betraten, strahlte sie so eine dunkle Schönheit aus, dass es wirklich niemandem entgehen konnte, dass sie jetzt die Frau an Tom Riddles Seite war.
Seine Königin der Nacht.
Für alle Zeit.
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