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Neunzehntes Türchen ❄️

Kevin Stöger ☃️

Müde schleppe ich meine letzte Kiste nach oben. Warum sagt einem niemand, wie anstrengend ein Umzug ist- besonders im Winter, wenn man ständig aufpassen muss, auf den Schneeresten und Schneepfützen nicht auszurutschen, die sich wirklich überall bilden.

Die letzten zwei Tage bin ich unzählige Male zwischen meiner alten und meiner neuen Wohnung hin- und hergependelt, sodass ich jetzt eigentlich nur noch eins will. Mich auf die Couch legen und am besten nie wieder aufstehen.

Doch lange ist mir diese Ruhe nicht vergönnt. Ich habe gerade die Füße auf eine der Kisten gelegt, als es an meiner Wohnungstür schellt.

Stöhnend richte ich mich also wieder auf und bete inständig dafür, dass es kein Nachbar ist, der sich über die Schneematsche oder die Lautstärke beschweren will, während ich um die zahlreichen Kisten herum zur Tür schlurfe.

Eine Entschuldigung liegt mir schon auf den Lippen... als ich sehe, wer da vor mir steht.

Es ist kein alter Mann, sondern jemand, in meinem Alter, der tatsächlich... etwas verlegen aussieht.

„Hi." Begrüßt er mich - und noch bevor ich etwas sagen kann, plappert er auch schon drauf los. „Ich bin Kevin und wohne direkt gegenüber. Ähm... Ich weiß, man schenkt zum Einzug normalerweise Brot und Salz, aber ich bin ein grauenhafter Bäcker und wollte nicht mit Brot aus einer Tüte ankommen. Außerdem backt meine Schwägerin immer viel und in der Weihnachtszeit sind Kekse doch eigentlich immer am besten, oder? Deswegen... Herzlich Willkommen im Haus und.. Bitteschön?" Etwas unbeholfen streckt er mir eine Tüte mit offenbar selbstgemachten Plätzchen entgegen, was mir ein kleines Lachen entlockt.

„Holst du auch mal Luft?" Frage ich ihn deshalb als erstes, was ihn noch weiter in seine Verlegenheit zu stürzen scheint, weshalb es mir direkt schon wieder leid tut.

„Aber ich freue mich wirklich über die Kekse. Ich bin Y/n und ich würde dich ja reinbitten, aber..." Hilflos deute ich auf das Chaos hinter mir. „Ich hätte absolut nichts anzubieten."

"Alles gut, ich muss auch direkt wieder los, aber... Ich hab gesehen, das Licht brennt und da wollte ich dich im Haus Willkommen heißen." Er lächelt noch immer verlegen, bevor er einen Schritt nach hinten macht, wie, um die Flucht zu ergreifen.

"Okay. Aber... Wir holen das nach, ja? Wenn ich ganz eingezogen bin und du Zeit hast, okay? Und nochmal danke für die Kekse, ich freue mich wirklich."

Kevins Lächeln wird etwas entspannter, als er merkt, dass ich meine Worte wirklich ernst meine.

"Okay." Bestätigt er dann, bevor er im Hausflur verschwindet und mich wieder mit meiner Erschöpfung alleine lässt.

Allerdings hat sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen geschlichen, was ich nicht unterdrücken kann.

Kevins Geste freut mich weit mehr, als er es ahnt.

Zwei Wochen später ist der große Tag gekommen. Bis auf ein paar, wenige Kisten habe ich alles ausgeräumt und deshalb Kevin eingeladen. Mittlerweile weiß ich, dass er Fußballer ist und so war es gar nicht so einfach, einen Termin zu finden, an dem wir beide Zeit haben.

Doch deswegen freue ich mich umso mehr, als es schließlich an der Tür schellt und ich, wie schon vor zwei Wochen, Kevin gegenüberstehe.

"Hi." Begrüße ich ihn lächelnd, bevor ich ihn in meine kleine, aber hübsche Wohnung einlade.

"Wow!" Bringt er erst einmal heraus und schaut sich neugierig um, bevor er mir die Flasche Glühwein entgegen hält.

"Ich bin noch nicht ganz fertig, aber..." Setze ich an, die Kisten zu rechtfertigen, die noch in einer Ecke aufgestapelt sind, als Kevin mich unterbricht.

"Ich bin im Juni umgezogen - bei mir stapeln sich noch immer Kisten und ich lebe mehr aus einem Koffer als alles andere."

Spätestens jetzt ist das Eis zwischen uns gebrochen und mit einem kleinen Lachen gebe ich zu "Bei mir wäre es nicht anders, aber jetzt wusste ich ja, dass ich Besuch bekomme. Und es ist Weihnachten, da wollte ich nicht ganz aus dem Koffer legen. Und Lametta auf Kistenbergen sieht nicht so schön aus wie Lametta in einem Baum."

"Da hast du Recht. Also müssen wir uns das nächste Mal vielleicht bei mir treffen, damit ich meine Kisten auch mal aus dem Weg bekomme."

Wir machen es uns nebeneinander mit einer Tasse Glühwein auf der Couch gemütlich, während ich bei seinem Vorschlag doch etwas kichern muss.

"Meinst du, das wäre ein guter Anreiz für dich?"

"Vermutlich ja, meine Familie ist mein Chaos gewöhnt, deswegen mache ich mir da gar nicht mehr die Mühe, so zu tun, als hätte ich das alles mit dem Auspacken im Griff, aber wenn du da wärst..."

"Dann machen wir das so. Wir lassen das zu einer kleinen Tradition werden, dass wir uns abwechselnd besuchen, um wenigstens vortäuschen zu können, dass wir nicht zwei komplette Chaoten sind."

Kevin hält mir die Hand hin.

"Deal?"

"Deal!" Ich schlage ein und jetzt müssen wir beide lachen.

Kevin und ich kennen uns seit nicht einmal zwei Wochen, haben uns bisher nur einige Male im Hausflur getroffen und doch fühlt es sich so an, als würden wir uns schon viel länger kennen.

Und das Gefühl wird nur noch stärker, während die Zeit einfach so verfliegt. Es ist nicht eine einzige Sekunde komisch zwischen uns - im Gegenteil. Je mehr Zeit verstreicht, desto wohler fühlen wir uns in der Gegenwart des jeweils anderen.

Der Glühwein tut sein Übriges.

Da ich sonst nicht besonders viel trinke, merke ich den Alkohol doch schnell und lockert meine Zunge deshalb mehr, als es normalerweise gut für mich wäre.

"Wie kann es sein..." Frage ich irgendwann und nehme noch einen weiteren Schluck von dem wirklich leckeren Glühwein, bevor ich Kevin wieder anschaue.

"Wie kann es sein, dass jemand wie du Single ist? Das frage ich mich schon die ganze Zeit."

Und es stimmt.

Seit er bei mir an der Tür geschellt hat, um mich Willkommen zu heißen, sind meine Gedanken öfter um ihn gekreist, als ich es im nüchternen Zustand zugeben würde.

"Ich meine..." Führe ich meine Worte noch weiter aus, ohne groß darüber nachzudenken. Mein nüchternes Ich wird mich spätestens morgen früh abgrundtief dafür hassen. "Du siehst gut aus, bist witzig, wirklich süß und..."

Ich sollte dringend aufhören zu trinken.

Zu meinem Glück ist Kevin ähnlich angetrunken wie ich und sieht mich jetzt nachdenklich an.

"Vielleicht habe ich Angst, jemanden kennenzulernen."

"Weil du berühmt bist." Nehme ich an, was ihn dazu bringt, lachend den Kopf zu schütteln.

"So berühmt bin ich nicht. Ich wette, die Hälfte der Menschen hat vielleicht meinen Namen mal irgendwo gehört, aber keine Ahnung, wo ich spiele oder woher sie den Namen überhaupt kennen."

"Guck mich nicht so an, ich hab keine Ahnung von Fußball und kenne vielleicht fünf Spieler überhaupt. Klägliche EM- Halbwissen- Reste, mehr nicht. Aber wenn es das nicht ist, warum dann?"

"Ich weiß nicht, ich bin sonst eher zurückhaltend."

"So hast du nicht auf mich gewirkt." Gebe ich jetzt zu.

"Immerhin hast du aus freien Stücken bei mir geschellt."

"Und habe ewig überlegt, ob ich es mich wirklich trauen soll oder ob ich die Kekse nicht einfach vor die Tür lege und mich tot stelle."

"Wirklich? Das hätte ich nie gedacht."

"Du hast irgendwas an dir, dass ich mich bei dir wohl fühle."

Ein schöneres Kompliment hätte er mir nicht machen können und so kann ich ein Lächeln nicht unterdrücken, als ich noch einen Schluck von meinem Glühwein nehme.

"Mir geht's bei dir aber genau so. Es fühlt sich irgendwie... Vertraut an."

Kevin nickt lächelnd.

"Vertraut trifft es."

Einen Moment sind wir still, bevor Kevin mich leicht anstupst.

"Aber wir müssen das wirklich beibehalten. Uns regelmäßig sehen. Und damit meine ich nicht nur im Hausflur."

"Finde ich auch." Ich lehne mich lächelnd zurück.

"Es würde mir auch schwer fallen, mich ab sofort von dir fernzuhalten." Gibt Kevin zu und wie bei unserem ersten Treffen röten sich seine Wangen leicht.

"Wirklich?"

"Ja, wirklich." Er nickt und dreht die Tasse, die er noch immer in den Händen hält, verlegen hin und her, sagt jedoch nichts mehr zu dem Thema, sondern lenkt schnell ab.

"Es ist schon spät."

"Na und?"

Ich richte mich wieder etwas auf und sehe ihn fragend an.

"Vielleicht sollte ich gehen."

"Wieso?" Erschrocken richte ich mich auf.

"Weil..." Fängt Kevin an und ich sehe ihm an, dass er mit sich kämpft, ob er mir die Wahrheit sagen soll.

"Weil meine Aussage blöd war." Gibt er dann zu. "Das klang wie ein irrer Stalker und so sollte es nicht sein. Wenn du mich nicht mehr sehen wollen würdest... Dann würde ich das respektieren."

"Wie kommst du denn jetzt darauf?" Ich rutsche näher zu ihm und nehme ihm die Tasse aus der Hand, bevor ich seine nervösen Hände in meine nehme.

"Habe ich dir auch nur eine Sekunde lang das Gefühl gegeben, dass ich mich in deiner Gegenwart auch nur irgendwie unwohl fühle?"

"Nein, aber..."

"Na also. Das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich wohl bei dir, wohler als ich mich bei den meisten Menschen in meinem Leben fühle und mir würde es genauso schwerfallen, mich von dir fernzuhalten." Noch immer halte ich seine Hände fest, was mir jetzt erst wirklich bewusst wird. Ich will mich grade zurückziehen, doch dieses Mal ist es Kevin, der meine Hände sanft festhält.

"Y/n..."

Ohne es zu merken, sind wir beide näher zueinander gerutscht.

"Kevin..." Meine Stimme ist leise, doch mein Herzschlag dafür umso lauter.

Kevin ist mir nah.

So nah.

Und alles, was ich will, ist, dass er mir noch näher kommt.

Kevin tut mir den gefallen.

Erst zögert er, doch dann kommt er mir noch etwas näher, während er immer wieder innehält, als würde er immer damit rechnen, dass ich mich doch noch vor ihm zurückziehe.

Als er erneut kurz stoppt, halte ich es nicht mehr aus und drücke in einer schnellen Bewegung meine Lippen auf seine.

Für einen Moment ist Kevin wie erstarrt, doch dann schiebt er seine Hand in meinen Nacken, um mich ein weiteres Mal zu küssen - dieses Mal deutlich länger.

"Na endlich." Flüstere ich, als wir uns dieses Mal lösen.

Kevins Wangen sind gerötet, doch er lächelt, sodass sogar seine Augen funkeln.

"Das... Wow."

"Ja." Gebe ich lächelnd zurück, bevor ich auch noch den letzten Abstand zwischen uns verschwinden lasse und mich an seine Brust kuschle.

"Das wollte ich schon tun, seit ich dich das erste Mal gesehen habe." Gibt Kevin irgendwann zu, während seine Hand zärtlich immer wieder meinen Arm auf und ab wandert.

"Ja?"

"Ja. Ich habe schon überlegt, ob ich nachts einen Mistelzweig in den Hausflur hängen soll. Also, nur kurz und ich habe den Gedanken sehr schnell wieder verworfen, aber er war da."

"Gut das du es nicht gemacht hast. Ich habe noch Urlaub und hätte meine Wohnung die nächsten Tage vermutlich nicht verlassen, was die Chance erhöht hätte, dass du jeden unserer Nachbarn küssen musst."

"Gott bewahre." Er lacht und kichernd klaue ich mir einen weiteren Kuss, bevor ich meinen Kopf zurück an seine Brust lege.

"So ist es viel schöner. Und keiner von uns kommt irgendwo zu spät, weil... Glaubst du, wir hätten aufhören können?" Neugierig sehe ich ihn an.

Kevin überlegt einen Moment, bevor er seine Hand an meine Wange legt, um mich ein weiteres Mal zu küssen.

"Vermutlich nicht. Aber vielleicht sollten wir einen Mistelzweig hier aufhängen."

"Wieso?"

"Damit ich einen Grund habe, dich immer wieder zu küssen."

"Reicht es nicht, dass wir beide es wollen?"

"Hm... Vielleicht?" Er grinst und zieht mich noch näher zu sich.

"Aber es würde zu Weihnachten passen."

"Das stimmt." Ich lache leise, was Kevin ebenfalls zum Lachen bringt, bevor er mich mit einem Kuss auf die wohl schönste Art und Weise zum Schweigen bringt.

Niemals hätte ich erwartet, dass der schüchterne Kerl von nebenan einmal der Mann an meiner Seite werden könnte, doch als ich an diesem Abend das erste Mal in seinen Armen einschlafe, weiß ich, dass es schöner nicht sein könnte.

Kevin passt perfekt zu mir und ich würde das mit uns für nichts in der Welt eintauschen.

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