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25 - Hey, J.C.

Lieber J.C.

Es ist mal wieder soweit, du kriegst Post von mir. Lass uns etwas über das vergangene Jahr plaudern, wie immer. Ich habe uns Plätzchen gebacken und Tee gekocht. Oder hättest du lieber etwas Härteres? Auf jeden Fall gratuliere ich dir zum Geburtstag - deinem 2023ten, wie man sagt. Wo feierst du eigentlich? - Ich stelle mir einfach vor, du schnappst dir meine Zeilen, setzt dich damit an den Strand, die Sonne im Rücken und liest. Während ich mir das vorstelle, höre ich deine Antworten. Du sitzt einfach da, allein, friedlich - auf der Suche nach etwas Entspannung und Ruhe.

Dafür hätte ich 2023 volles Verständnis, ehrlich. Was für ein Jahr. Mein im Einleitungssatz verwendetes Verb passt tragischerweise gut zu diesem Jahr: Krieg. Kannst du mir erklären, was mit uns Menschen nicht stimmt? Je mehr ich über Menschen und ihr Wesen verstehe, desto weniger verstehe ich sie.

Die einen wissen jedes Detail darüber, wie man das Leben verlängert; sie können schon fast alle bekannten Krankheiten heilen und falls eine neue auftaucht, wird Unmenschliches dafür gegeben, sie so schnell als möglich zu bekämpfen; Menschenleben retten, das ist alles, was zählt. Das Leben steht im Zentrum.

Dann gibt es die anderen, die ebenso emsig und exakt darüber forschen, wie man das Leben möglichst schnell ausschalten, beenden kann. Sie bauen Waffen, die so grässlich sind, dass ein Soldat nicht mehr vor Ort kämpfen muss, um seine Feinde zu besiegen. Menschenleben nehmen, das ist alles, was zählt. Das Geld steht im Zentrum.

Menschen töten Menschen. Aber nicht etwa, weil sie Hunger haben und sich von ihren Opfern ernähren müssen - das wäre Kannibalismus, verpönt, ungläubig, unethisch. Es ist viel akzeptierter, religiöser und ethischer, das aus reiner Machtgier heraus zu tun - grundlos sozusagen. Ich meine, wir sind zivilisierte Wesen und essen andere Menschen nicht, wir töten sie nur.

Seit so vielen Jahrtausenden leben nun Menschen auf diesem Planeten. Sie können vieles, schicken Raketen zum Mars, atomisieren ganze Inseln und verschieben Flüsse. Aber die Natur, ihr Wesen und ihre Regeln, die verstehen sie nicht. Was hast du ihnen damals gesagt? 'Trage Sorge zur Natur und liebe deinen Nächsten.' Ich glaube, das waren in etwa deine Worte.

Deine Ideen waren gut, weil sie echt waren; weil du wusstest, worauf es ankommt und weil du ein einfaches Leben führtest; du kanntest die Bescheidenheit und das war die Basis deines Denkens. Doch bereits jene, welche deine Worte in ein Buch geschrieben haben, konnten dich nicht verstehen und haben ihre eigene Sichtweise notiert; später wurde auch diese mehrfach uminterpretiert und was haben wir heute?

Mächtige Männer in goldenen Gewändern, die schlimme Dinge tun; mächtige Männer, die Frauen als minderwertig ansehen, obwohl eine Frau ihnen das Leben schenkte. Das war bestimmt nicht deine Idee. Krieg, Machthunger, Egoismus, Folter und Unterdrückung hatten in deinem Denken keinen Platz.

Einfach denkende Menschen sagen, diese Dinge seien das Werk des Teufels, deines alten Widersachers. Diese Aussage ist mir zu simpel, sie klingt nach Ausrede. Viel mehr müssten wir doch den Grund für die schlechten Dinge bei uns selbst suchen. Aber es ist viel einfacher, die Schuld auf einen anderen, den schwarzen Bösen, abzuschieben und ihm auch gleich noch die Habgier und Verführung unterzujubeln - wenn schon böse, dann richtig.

Ich habe das unermessliche Glück, auf einem Kontinenten und in einer Gesellschaft aufgewachsen zu sein, die seit mehr als einer Generation keinen Krieg mehr kennt. Dafür bin ich dankbar; von diesen Gefühlen, welche ich in meinem Leben habe erfahren und spüren können, möchte ich möglichst viel weitergeben. Sei es an die Kinder in der Schule, an meine Freunde oder an die Leserinnen und Leser meiner Texte.

Wenn vor langer Zeit die mächtigen Männer es geschafft haben, mit deinen Büchern ganze Völker von ihren menschgemachten Ideologien zu überzeugen, dann sollte es doch möglich sein, auf dem gleichen Weg auch das Gute zu verbreiten. Menschlichkeit, Bescheidenheit, Liebe und Empathie. Das sind die Dinge, welche in den Büchern stehen sollten. Wenn die Autorin es schafft, diese Botschaft in eine unterhaltende und spannende Handlung zu packen, dann ist ein gutes Buch geschrieben worden.

Weißt du, es wäre vielleicht wieder einmal an der Zeit, dich hier zu zeigen. Andererseits würdest du wohl auch heute noch gefährlich leben. Es wären nicht mehr die Römer, gewiss nicht. Aber du hättest mächtige, zahlungskräftige Widersacher; und sie haben weder Klumpfuß noch tragen sie Hörner. Nein, sie tragen Anzüge und Krawatten, Chamäleons in der kapitalistischen Gesellschaft, sie lächeln dir zu, während sie deinen Untergang besiegeln. Sie versenken deine Arche, nachdem du für die Überfahrt bezahlt hast.

Die heutige Welt ist hinterlistig geworden - aber das weißt du ja. Ich bin sicher, du versuchst alles, um uns Menschen daran zu erinnern, worum es im Leben geht. Also ist es an der Zeit, dir zu helfen, das Gute zu verbreiten und sei es auch nur in meinem engsten, kleinen Kreis.

Wenn ich einen Stein ins Wasser werfe, entstehen kreisförmige Wellen, die ihrerseits andere Wellen anstoßen können. Darum lasst uns Steine der Liebe in den Ozean des Lebens werfen, auf dass daraus Tsunamis der Empathie erwachsen.

Wir feiern heute deinen Geburtstag. Wir erinnern uns an das Gute in uns. Jeder und jede für sich. Seien wir selbst die Steine, welche die Wellen anstoßen. Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und dir, lieber J.C. ein frohes Fest. Bis zum nächsten Jahr.

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