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12 - Pseudonym

Kennt ihr die erfolgreiche Autorin Anne Gold? Sie schreibt Lokalkrimis im Raume Basel - Schweiz. Nun, Anne Gold existiert im realen Leben nicht. Kennt ihr den erfolgreichen Autoren Pierre Martin? Richtig, das ist der mit seiner Kommissarin Isabelle Bonnet aus Fragolin, Südfrankreich. Weder Fragolin noch Pierre Martin existieren wirklich. Wenn wir durch die Literatur schweifen, so treffen wir das Phänomen immer wieder an: Menschen Schreiben unter einem erfundenen Namen, einem Pseudonym. Sogar ich.

Warum tun wir das? Dieser Frage möchte ich heute etwas nachgehen. In meinem Falle ist die Sache schnell erklärt. Mein richtiger Name ist sehr gewöhnlich, man könnte sagen alltäglich. Somit erstaunt es wenig, dass ein anderer Herr mit dem gleichen Namen bereits Bücher veröffentlicht hat. Okay, wenn ich ehrlich sein will, dann macht mein Namenszwilling Wimmelbücher in Österreich und mit meinen Romanen aus der Schweiz und aus Italien hätte uns wahrscheinlich niemand je verwechselt. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen und habe daher das Pseudonym 'Bruno Heter' angenommen.

Unter diesem Namen zu schreiben, gibt mir aber auch einen gewissen Raum, mich schriftstellerisch zu betätigen und von meinem Privatleben etwas abzugrenzen. Das ist auch für Pierre Martin der Fall. Er hat unter einem anderen Namen bereits eine beeindruckende schriftstellerische Karriere hingelegt und grenzt sich nun mit den zwei Krimireihen aus der Provence ganz einfach davon ab.

Leicht komplexer ist die Sache bei Anne Gold. Sie ist eigentlich eine Gruppe von Menschen, die sehr erfolgreich Geschichten schreiben; man spricht von zwei Autoren. Allem Anschein nach sind es ein Mann und eine Frau - beide schreiben für das Pseudonym von Anne - und diese wiederum heimst den Erfolg für alle ein. Um das Pseudonym zu wahren, gibt es keine Lesungen mit Anne Gold.

Auch hier ist es in meinem Fall wieder einfach. An einer Lesung bin ich da, man kann mich sehen, hören und spüren. Wer mich persönlich kennt, der spricht mich nicht mit Bruno an, alle anderen schon. In diesen Momenten bin ich Bruno, ich trete als Bruno auf und unterschreibe meine Bücher mit Bruno. Bruno hat eine eigene Homepage, eine eigene E-Mail und eine eigene Postadresse. An unserem Briefkasten sind beide Namen angeschrieben, weil auch Bruno manchmal Post erhält.

Mal angenommen, meine Bücher würden eventuell Erfolg haben. Mal weiter angenommen, ich würde plötzlich auf die Idee kommen, in einem vollkommen anderen Segment, in einem völlig anderen Genre Bücher schreiben zu wollen, dann könnte ich also einfach ein weiteres Pseudonym erfinden und loslegen. Natürlich hat dies auch Haken, auf welche ich später eingehen werde - aber theoretisch gesehen wäre es möglich, wie Pierre Martin zwei Karrieren parallel zu führen und mit zwei Namen Erfolg zu haben. Das allerdings stelle ich mir dann eher stressig vor.

Kommen wir nun kurz auf die Haken von vorhin zu sprechen. Angenommen, ich habe als Bruno Heter Erfolg und meine Bücher verkaufen sich gut (hey - träumen darf man). Wenn ich nun meine Bücher eines anderen Genres unter einem zweiten Pseudonym veröffentlichen will, beginnt der Spießrutenlauf bei den Verlagen und den Buchhändlern von neuem. Hier gilt es demnach sehr gut abzuwägen, ob ich das will und ob ich genügend Energie dafür habe. Die Verlage werden nicht auf mich warten - außer meine erste Karriere ist echt der Hammer.

Was ist es also, das uns wirklich dazu bringt, unter Pseudonymen aufzutreten? Es ist der Schutz meiner kleinen, sicheren Welt. Meine Freunde und Vertrauenspersonen kennen mich und auch den Bruno. Sie wissen, warum ich so handle und schreibe. Wenn nun jedoch, einfach mal angenommen, der Bruno plötzlich in schlechte Kritik gerät, wenn er in der Zeitung angegriffen und niedergemacht wird, dann ist das eben der Bruno. Er muss leiden und er muss damit umgehen können. Ich, der Mensch, ich kann das unter Umständen weit besser wegstecken, wenn es nicht mich persönlich, sondern nur mich beruflich betrifft.

Viele von uns hier auf Wattpad schreiben unter Pseudonymen. Manche zeigen uns einen Vornamen, der eventuell sogar echt sein könnte, aber eine Garantie haben wir nie. Wir sprechen miteinander, wir loben uns, wir geben uns Wärme und Freundlichkeit - aber wir sind nie sicher, ob der Mensch hinter dem Namen auch wirklich der Mensch ist, den wir vor uns glauben. In meinem Fall ist das wieder ziemlich einfach. Ich bin sehr schlecht darin, meine Gefühle und mein Denken zu verbergen. Eine Journalistin nannte meinen Schreibstil einen 'krampfhaften Versuch lustig zu sein' oder etwas in der Art. Meinen Schreibstil? Nein, es war der von Bruno.

Bin ich deswegen nun schizophren? Nein, sicher nicht; aber vorsichtig. Mein Privatleben ist das Persönlichste, was ich habe. Es gehört mir, meiner Familie und meinen ganz engen Freunden. Bin ich alt, bin ich jung, bin ich ein Mann oder eine Frau? Vollkommen egal - wenn ich schreibe, dann bin ich Bruno. Das unterscheidet uns Schreibende deutlich von unseren Kollegen im Showbusiness oder bei der Schauspielerei. Sie können ihr Gesicht nicht verbergen. Ihren echten Namen schon, klar, aber das Gesicht nicht. Ein Brad Pitt wird immer erkannt, selbst wenn er in seinem ganz privaten Leben vielleicht nicht Brad Pitt heißt (habe ihn nicht gegoogelt; spielt auch keine Rolle - ist nur ein Beispiel). Wir hingegen, können unser Gesicht verbergen, wenn wir das möchten; so wie Anne Gold oder Pierre Martin.

Eigentlich würde ich sehr gerne einst mit meinem Campingbus losfahren und euch alle besuchen kommen. Ich bin ein Mensch der analogen Welt. Ich bin ein Kontaktmensch. Ich bin hier - wer von euch lieben Schreibenden irgendwann einen Trip in die Schweiz macht und Lust hat, sich bei einem gemütlichen Tee oder Glas Wein über Bücher auszutauschen, der schreibe mir doch kurz vorher eine PN, damit ich die genaue Adresse zur soeben geäußerten Einladung weitergeben kann. Meine Tür ist offen.

Bis dahin bin ich der Bruno, schreibe und veröffentliche Bücher und - wer weiß - erfinde vielleicht sogar ein zweites Pseudonym - eins für Werwolfgeschichten vielleicht? Wie dem auch sei, momentan fühle ich mich bei meinen Abenteuergeschichten wohl.

Bis morgen dann; mit adventlichen Grüßen - euer Bruno.

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