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04 - Warum schminken sich die Mädchen?

Neulich im Matheunterricht fragt mich einer der Jungs aus heiterem Himmel: "Sie, warum schminken sich die Mädchen?"

Boom! Gute-Frage-Punkt-de. Meine Synapsen glühen und die Vernunft kämpft wie ein Teufel gegen die hübsche Fantasie. Aus irgendeiner verstaubten Schublade mit der Aufschrift 'Didaktische Trickkiste' ruft eine rauchige, heisere Stimme: "Stell die Gegenfrage, wenn du die Antwort nicht weißt. - Gegenfrage stellen, Junge! Weißt du denn nicht mehr? Zeit gewinnen?"

Immer mit der Ruhe, Kumpel. Spiel dich nicht so auf, auch wenn du bis obenhin vollgestopft mit supergescheiten Ideen aus dem Studium, mit Theorien, Studien und Konzepten um dich schlägst - der Chef über meine Handlungen und Aussagen bin immer noch ich.

"Was denkst du denn, warum die sich schminken?" Ich strahle den Knaben an und erfreue mich ob meiner intellektuellen, didaktisch durchgeplanten Reaktion.

In mir drin hustet der Pädagogikstudent, weil das Lachen in seinem Alter akuter Atemnot gleichkommt und zetern die hübsche Fantasie und Madame Empathie, weil ihnen die Antwort fantasielos und suggestiv, im Sinne von frauenfeindlich, erscheint. Die Vernunft erinnert daran, dass man jetzt Mathe hätte.

"Was weiß ich? Weil sie hässlich sind?" Der Knabe erntet mit seiner Antwort einige Lacher der anderen Knaben und böse Blicke der Mädchen.

O-oh, Madame Empathie hämmert gegen meinen Frontallappen dass ich schon Kopfschmerzen kriege. Zudem ist der ekelhafte Streitteufel erwacht und riecht eine Möglichkeit zur Eskalation. "Sarkasmus, du Lehrerdämon - hier hilft nur Sarkasmus, rät er mir. "Alles kleine Teufel - mach sie fertig!"

Hier wird niemand fertiggemacht! Ich muss den Mädchen beistehen; das eskaliert sonst.

"Wenn du das tust, werfen dir die Jungs vor, du stehst auf der Seite der Mädchen und bevorzugst sie. Das kann dich in Teufels Küche bringen", warnt die Angst der Gerechtigkeit, die sich soeben zu den anderen Beteiligten dazugesellt; sie hält den Mahnfinger hoch.

"Ach komm schon, du Feigling! Mach sie alle! - Prüfungsarbeit ankünden; los!" Der Streitteufel frohlockt bereits und erfindet Strafen, die er verteilen will.

"Prüfungen sollten Wissen überprüfen und nicht als Strafe verwendet werden", mahnt der Pädagogikstudent hustend, doch niemand beachtet ihn. Dazwischen ruft die Vernunft, man hätte jetzt Mathe.

"Diese Aussage ist nicht nett. Das kannst du so nicht sagen", ermahne ich den Schüler.

"Aber wir müssen uns nichts ins Gesicht malen, um hübsch auszusehen." Wieder erntet er damit zustimmende Lacher seiner Kumpel.

Langsam geht mir der Kleine tatsächlich auf den Geist, und in mir drin frohlockt der Streitteufel, währenddessen Madame Empathie sich resigniert auf einen Stuhl setzt.

"Ich denke, sie tun das, um euch Knaben zu gefallen."

Die hübsche Fantasie gibt mir hundert Punkte für diese Antwort und selbst der Streitteufel schmunzelt und winkt mit dem Zeigefinger.

"Sehr gute Antwort, du Schelm. Jetzt eskalieren die Mädchen bald. Das hast du schön gesagt", freut er sich.

Ach halt die Klappe; ich habe das in einem sozial-historischen Kontext gemeint. Die Männer machen die Schönheitsregeln, zwingen sie den Frauen auf und schnüren ihnen damit das psychische Korsett, welches vor mehr als hundert Jahren physisch abgeschafft wurde.

Der Pädagogikstudent kriegt einen weiteren Hustenanfall, die anderen blicken besorgt in die Trickkiste. Der Streitteufel fragt bloß, ob ihm jemand meine Gedanken übersetzen könne und die Fantasie brütet über einer möglichen Antwort.

"Weißt du, wir Männer machen die Werbung und die Regeln der Mode. Viele Frauen orientieren sich nach Schönheitsidealen, die von Männern gemacht wurden", versuche ich meine Aussage zu erklären. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass die Schüler alle zwischen dreizehn und sechzehn Jahre alt sind.

Die Vernunft wird allmählich ungeduldig. Sie schreit nach Mathe; der Streitteufel lacht, die Angst der Gerechtigkeit gratuliert der Fantasie für diese vermittelnde Antwort und Madame Empathie sucht nach einem Beatmungsgerät für den Pädagogikstudenten.

"Dann sind sie aber selber Schuld, wenn sie Dinge tun, die sie gar nicht tun wollen", schlägt der Knabe einen weiteren Haken.

"Sehr gut, damit können wir etwas anfangen. Jetzt erwähnen wir, dass die Männer das auch tun: Beispiel Auto. Sie kaufen den Audi, BMW oder Mercedes nicht, weil er ihnen gefällt, sondern weil sie dann glauben, mehr darzustellen. Hab' ich recht, Psychologie?" Die hübsche Fantasie ist in ihrem Element.

Aber auch der Streitteufel wittert seine Chance. "Los, jetzt die Bemerkung mit den dummen Fußballern. Die wirkt immer! Eskalation, bitte!" Mit seinem Einwurf hat er der Vernunft, die daran erinnern wollte, dass jetzt Mathe sei, das Wort abgeschnitten.

"Das denke ich nicht. Ich vermute, sie tun es deswegen, weil sie selbst daran glauben, dadurch hübscher auszusehen."

"Hä? Wer hat ihm diesen dämlichen Satz eingegeben? Was soll das? Die wunderbare Vorlage für weiteres Abschweifen ist dahin!", ärgert sich die hübsche Fantasie. Madame Empathie hebt unschuldig die Schultern und blickt besorgt auf den röchelnden Pädagogikstudenten; der Streitteufel legt seine Strafarbeiten resigniert weg. Nur die Psychologie schmunzelt verschmitzt in ihrer Ecke und die Vernunft wartet ab.

Ruhe da drin! Ich habe euch gewarnt: Ich bin der Chef über meine Aussagen.

"Das ist ganz schön doof", meint der Knabe.

"Aber es funktioniert. Schau dich auf dem Pausenplatz um: Bei welchen Mädchen versuchen die Jungs, gut dazustehen?" Nun grinsen die Mädchen und auch die Knaben schmunzeln. Zwischen einzelnen Pärchen werden vielsagende Blicke ausgetauscht.

Der Streitteufel hat sich wieder in seine schwarze Höhle verkrochen. Die hübsche Fantasie sitzt in ihrer Ecke und schreibt an neuen Eingebungen für meinen nächsten Roman. Madame Empathie gratuliert der Psychologie und auch die Vernunft beginnt zu grinsen, während die Angst der Gerechtigkeit sich verzogen hat. In seiner Schublade ist der Pädagogikstudent eingeschlafen.

"Weißt du was? Stell die Frage in der Sozialkunde noch einmal; dann können wir uns vorbereiten und etwas genauer diskutieren. Mich würde dann auch die Meinung der Mädchen interessieren. Einverstanden? - Und nun lasst uns Mathe machen."

"Okay." Der Knabe nickt, der Rest der Klasse hat bereits wieder mit den Aufgaben begonnen.

Am Ende siegt immer die Vernunft. Die anderen schieben die Schublade mit dem schlafenden Pädagogikstudenten leise zu.

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