☃️4. 𝒯ü𝓇𝒸𝒽ℯ𝓃☃️
Gewünscht von Svenja_98_ ☃️🤍
Lächelnd schaue ich auf meinen Kalender.
Mick (20 Uhr) <3 steht dort und erinnert mich an etwas, was ich so oder so nciht vergessen könnte.
Mein Date mit Mick.
Es ist nicht das erste Mal, dass wir miteinander ausgehen - und von Treffen zu Treffen wird mein Bauchkribbeln stärker. Ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Und vielleicht wird ja auch endlich mehr daraus.
Abgeneigt wäre ich nicht.
Als meine Kollegin den Raum betritt, lande ich zurück auf dem Boden der Tatsachen.
"Sag mal..." Fängt sie an, bevor sie mir eine Zeitschrift hinhält.
"Ich wusste gar nicht, dass das mit Mick und dir vorbei ist. Warum hast du denn nichts gesagt? Und wie schnell hat er bitte eine neue?"
Für einen Moment hört mein Herz auf zu schlagen - nur, um kurz darauf beinahe schmerzhaft in meiner Brust zu rasen.
"Ich wusste von nichts..." Gebe ich tonlos zurück. Am liebsten würde ich die Zeitschrift zuschlagen, doch irgendetwas in mir kann den Blick nicht von den Bildern lösen.
Mick sieht glücklich aus. Die Blondine in seinem Arm...
"He..."
Erst, als mir die Zeitschrift weggenommen wird, hört mein Gedankenkarussel auf zu rasen.
"Es tut mir leid... Ich wusste ja nicht..." Meine Kollegin setzt sich neben mich und legt mir tröstend eine Hand auf die Schulter.
"Vergiss ihn, er ist es nicht wert..."
"Wir wollten uns Freitag treffen." Bringe ich leise hervor, bevor ich mein Handy aus der Tasche ziehe und den Chat mit Mick öffnet.
Seit einiger Zeit ist er oben angepinnt und so fällt es mir jetzt umso schwerer, ein Freitag wird nichts zu tippen. Ein Teil von mir würde ihn am liebsten mit den Bildern konfrontieren und auf ein Missverständnis hoffen, doch ich bin zu oft von der Liebe enttäuscht worden, um mich noch einmal so verletzlich zu zeigen.
Mick hat seine Entscheidung getroffen und so treffe ich meine.
Den Chat mit ihm verschiebe ich ins Archiv, bevor ich mich meinem nächsten Patienten widme und mich zu gut es geht auf etwas anderes konzentriere.
Doch es gelingt mir nur mäßig und als ich nach dem Termin auf mein Handy schaue, habe ich zahlreiche entgangene Nachrichten von Mick.
»Schade... Die Arbeit?«
»Kannst du am Samstag?«
»Wir holen das nach, versprochen.«
»Schade, ich habe mich wirklich gefreut. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
Erneut krampft mein Herz sich zusammen. Wie kann er so gut darin sein, ein falsches Spiel zu spielen? Er klingt ehrlich enttäuscht...
Doch seit ich die Bilder gesehen habe, weiß ich nicht mehr, was ich glauben soll. Also lösche ich den Chat schweren Herzens, ohne auf eine einzige Nachricht zu antworten.
»Svenja? Ist alles mit uns in Ordnung? Ist irgendwas passiert?« Mick gibt nicht auf und wieder kämpfe ich mit dem Drang, ihn mit den Fotos zu konfrontieren... Doch da nimmt meine Kollegin mir auch schon mein Handy aus der Hand und blockiert ihn kurzerhand.
"Tu dir das nicht an..."
Ich schlucke schwer und nicke dann, sie hat ja Recht...
Doch Mick ist hartnäckiger, als ich es erwartet habe.
Abends, als ich nach einem langen Tag endlich nach Hause komme und meine Social Media Kanäle checke, sehe ich, dass Mick mir auch über Instagram geschrieben hat. Genau so wie ich drei entgangene Anrufe von ihm habe.
Doch ich kann und will einfach nicht mit ihm reden.
Also blockiere ich ihn auch auf allen anderen Wegen und verkrieche mich mit einem Buch auf meinem Sofa. Nicht, dass ich mich konzentrieren kann, aber ich will es zumindest versuchen. Und nicht die gesamte Zeit an Mick denken.
Es macht mich einfach fertig.
Und es wird nicht besser.
Mick bleibt hartnäckig, doch ich gehe ihm, so gut es eben geht, aus dem Weg... Was bedeutet, dass ich meine Wohnung nur noch zum Einkaufen und Arbeiten verlasse, um ihn nicht irgendwo zufällig zu treffen. Meine Freizeit verbringe ich offline, hinter Büchern versteckt - und wieder einmal bin ich dankbar, einen so großen Vorrat davon zu haben. Und das Buchhandlungen liefern.
Selbst unsere Weihnachtsfeier von der Praxis würde ich am liebsten schwänzen... Doch das lassen meine Kolleginnen nicht zu. Wenn sie mir vorher dank des Liebeskummers einiges haben durchgehen lassen, sind sie hier unerbittlich.
"Der, dessen Namen nicht mehr genannt wird, ist kein Patient hier, also wird er auch nicht auftauchen. Und wenn du nicht freiwillig kommst, kidnappen wir dich!"
Ihre Drohung ist durchaus ernst zu nehmen, weshalb ich am Abend der Feier schlecht gelaunt in der Praxis stehe. Die Tasse Glühwein halte ich fest umklammert, genau wie ich an meiner schlechten Laune festhalten will. Doch auch das lassen meine Kollegen nicht zu. Immer wieder bringen sie mir neuen Glühwein, alberne Weihnachtsmützen und das wohl schrecklichste Schrottwichtelgeschenk, sodass ich irgendwann nicht anders kann, als zu lachen.
Auch, wenn es mir wenige Sekunden später schon im Hals stecken bleibt.
Und zwar in der Sekunde, in der Mick mit einem Strauß weißer Rosen die Praxis betritt. Sofort will ich in einem der Praxisräume verschwinden, um mich vor ihm zu verstecken, doch da hat er mich auch schon entdeckt. Sein Gesicht hellt sich auf und er schiebt sich zwischen den anderen durch, bis er vor mir zum stehen kommt.
„Svenja."
„Mick." Begrüße ich ihn, nach außen hin, Emotionslos.
Ich sehe, dass es ihm einen Stich versetzt, doch mich hat schließlich auch niemand gefragt, wie ich mich beim Anblick der Bilder von ihm mit einer anderen gefühlt habe.
Dementsprechend ignoriere ich auch die Blumen vor meiner Nase, obwohl Mick genau meinen Geschmack getroffen hat...
Trotzdem- Blumen lassen mich nicht schwach werden. Nicht nach diesen Bildern.
„Du hast die Bilder gesehen..." Fängt er an und ich ziehe eine Augenbraue hoch.
„Offensichtlich. Deswegen weiß ich auch ehrlich gesagt nicht, warum du hier bist und nicht bei deiner Freundin. Sie wird bestimmt nicht begeistert sein, wenn sie es erfährt."
„Die Bilder waren nicht das, wonach sie aussahen. Sie ist eine Freundin von mir, ja. Schon seit der Schulzeit. Aber gleichzeitig ist sie auch die Ehefrau meiner Cousine und... Es tut mir so leid, das du die Bilder in der Presse sehen musstest. Sie und ich sind nur Freunde und weder war da mehr, noch wird da je mehr sein. Sie ist glücklich mit meiner Cousine und ich war sehr glücklich mit dir... Ich weiß, dass ich es bei dir verbockt habe, aber ich wollte, dass du zumindest die Wahrheit kennst. Es gibt nur eine Person, der mein Herz gehört und das bist du. Schon seit unserem ersten Date wusste ich, dass ich nur dich will, aber ich wollte nichts überstürzen..."
Er spricht so hektisch, dass er sich beinahe an seinen eigenen Worten verschluckt... doch vielleicht ist genau das der Grund, warum sich jetzt ein kleines Lächeln auf meine Lippen schiebt.
„Ist das wahr?"
„Ja, ist es. Ich schwöre es dir. Wenn du willst, gebe ich dir ihre Nummer und du kannst es dir von ihr bestätigen lassen..."
Noch immer sind seine Worte hektisch und sein Blick gehetzt, als könne ich ihn jeden Moment vor die Tür setzen.
Doch auch, wenn er es nicht merkt, innerlich habe ich Mick bereits verziehen. Wie könnte es auch anders sein, bei der Mühe, die er sich gibt...?
Mick hingegen versteht noch immer nichts, weshalb ich mich dafür entscheide, langsam etwas deutlicher zu werden.
Also werfe ich demonstrativ einen Blick auf den Mistelzweig über unseren Köpfen, den meine Kollegen grade in einer Blitzaktion dort aufgehängt haben.
„Wie sieht es aus, Schumacher?"
Mick folgt meinem Blick perplex, bevor sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen legt.
„Heißt das...?"
„Lass mich nicht zu lange warten." Schneide ich ihm das Wort ab und mit einem Lachen zieht Mick mich jetzt in seine Arme, bevor er seine Lippen zum ersten Mal auf meine legt.
Glücklich verschränke ich meine Arme in seinem Nacken und erwidere seinen, zuerst noch scheuen, Kuss, bevor ich ihn mit einem Lächeln ansehe.
„Aber denk nicht, dass ich dir jetzt immer so leicht verzeihe."
„Niemals." Mick lacht - und als er mir dieses Mal die Blumen entgegenhält, nehme ich sie dankend an.
Sie sind wirklich wunderschön... doch das für mich schönste Geschenk ist Mick, der seinen Arm um mich gelegt hat und so glücklich aussieht, als hätte er einen Sechser im Lotto gehabt.
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