☃️17. 𝒯ü𝓇𝒸𝒽ℯ𝓃☃️
Gewünscht von @Luri_227 ☃️
"Das ist nicht euer Ernst..." Verzweifelt starre ich auf die zahlreichen Bestellungen und Gäste, die mich erwartungsvoll anschauen, während mir immer mehr Bestellungen um die Ohren geworfen werden. Ausgerechnet heute ist Penny nicht da und meine Kollegin, die eigentlich mit mir zusammenarbeiten sollte, ist vor beinahe 20 Minuten mit einer Bestellung verschwunden und ich sehe sie über die Köpfe hinweg mit einem Gast flirten.
Und das, obwohl ich sie hier gerade mehr als dringend brauche.
Das Fass ist leer und auch meine restlichen Bier-Vorräte neigen sich dem Ende, doch ich kann nicht hinter der Theke weggehen, ohne die Selbstbedienungs-Runde einzuläuten. Denn kaum einer wirkt so, als wäre er bereit, noch länger auf seine Bestellung zu warten.
"Hey, Mädel, ich will ein Bier. So schwer kann es doch nicht sein!" Brüllt ein Mann mir entgegen... Und noch bevor ich reagieren kann, lässt jemand hinter mir die Glocke ringen.
Die Gäste johlen und schreien mir noch mehr Bestellungen entgegen, die ich verzweifelt auf einem Block notiere... Bis mein Blick auf Phoenix fällt, die sich zu mir gesellt hat.
"Leben am Limit?"
"Und wie. Das Fass ist leer, die Kästen auch und meine Kollegin..."
"Hab ich gesehen. Warte."
Sie tauscht einen Blick mit zwei ihrer Kollegen, die schon wenige Augenblicke später vor uns stehen.
"Könnt ihr aus dem Lager ein neues Fass und ein paar Kästen holen?"
Da auch sie nicht blind für meine verzweifelte Lage sind, nicken sie und verschwinden ins Lager, während Phoenix über meine Schulter auf die Liste schaut und mit einer solchen Selbstverständlichkeit beginnt, Drinks auszuschenken, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht.
Meine Kollegin scheint noch immer nichts von meiner Notlage zu bemerken, doch mit Phoenix Hilfe schaffe ich es langsam aber sicher, alle Bestellungen abzuarbeiten.
Der Strom an Gästen wird weniger und so kann ich zum ersten Mal seit Stunden durchatmen.
"Hier, trink mal was."
Wieder taucht Phoenix neben mir auf und hält mir eine kalte Cola hin, die ich dankbar entgegennehme.
"Danke für deine Hilfe, wirklich."
"Kein Thema." Ihr Lächeln ist so herzlich, dass ich nicht anders kann, als ebenfalls zu Lächeln.
"Du scheinst Erfahrung als Barkeeperin zu haben."
"Mein Dad hatte eine Bar, als ich noch jünger war und ich habe dort meine halbe Jugend gejobbt." Erzählt sie mir freimütig, während sie wie selbstverständlich einige der Gläser spült, die sich auf der Theke angesammelt haben.
Die Kombination aus Koffein und Zucker breitet sich langsam in meinem Körper aus, wodurch mich ein Energieschub durchfährt. Gott sei dank, sonst wäre ich den Rest dieser Schicht wirklich aufgeschmissen.
"Hi, zwei Bier bitte."
"Flasche oder gezapft?" Phoenix macht keine Anstalten, mich alleine zu lassen.
"Flasche bitte."
Sie nickt und schiebt sich an mir vorbei, während ihre Hände sich leicht auf meine Hüften legen.
Mein Atem stockt und in diesem Augenblick fällt es mir wirklich schwer, mich zu konzentrieren... Trotzdem kassiere ich den Gast ab und bemühe mich, wieder in einen Rhythmus zu kommen.
Auch, wenn mir das mit jeder Sekunde schwerer fällt.
Phoenix Berührungen wirken alle so zufällig, doch ihr Lächeln verrät mir, dass sie ganz genau weiß, was sie da gerade tut... Und was sie mit mir anstellt.
Doch es fühlt sich viel zu gut an, um aufzuhören. Und gegen ein bisschen Flirten hat doch niemand etwas einzuwenden, oder?
Phoenix scheint es ähnlich zu sehen, denn je später der Abend wird, desto mehr sinken auch unsere Hemmungen. Was mit zarten Berührungen begonnen hat, wird schnell zu mehr und schon jetzt bin ich süchtig nach dem Gefühl, welches sie allein mit ihren Blicken in mir auslöst.
Aber ich stehe nicht auf Frauen...
Oder etwa doch?
Was ich auf jeden Fall weiß, ist, dass ich es liebe, ihre weiche Haut unter meinen Fingerspitzen zu spüren. Und das sich jedes Mal, wenn sie mich berührt, eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper ausbreitet.
Und, dass es mich wirklich reizen würde, ihre so weich aussehenden Lippen zu küssen...
"Es ist wirklich schwer, sich zu konzentrieren, wenn du mich so anschaust." Lippen, die nur wenige Millimeter von meinem Ohr entfernt sind.
"Wie schaue ich dich denn an?"
"So wie ich dich anschaue."
Hitze steigt in meine Wangen und ich will gerade etwas sagen, als sie mir die Weihnachtsmütze vom Kopf zieht und sie sich selber aufsetzt, bevor sie sich wieder den Gästen zuwendet, so, als wäre das Gespräch zwischen uns gerade nicht passiert.
Wie kann sie so cool bleiben, während ich gerade ernsthaft an meiner Sexualität zweifle?!
Bis sie aufgetaucht ist, war ich mir wirklich sicher, nur auf Männer zu stehen, aber jetzt?
Sehne ich den Feierabend herbei, um endlich mit ihr alleine zu sein- vorausgesetzt, dass sie bleiben sollte.
Die letzte Stunde vergeht jedoch quälend langsam. Die Bar leert sich mehr und mehr und so beginne ich schon einmal damit, das Leergut ins Lager zu bringen und "Vollgut" nach vorn zu holen, während Phoenix die letzten Gäste bedient.
Doch ihr Blick liegt die meiste Zeit auf mir.
Und auf der nackten Haut, die sich zeigt, wenn ich mich strecke und mein Shirt nach oben rutscht.
Anfangs bemühe ich mich noch, es zurück nach unten zu ziehen, doch als ich sehe, wie sie darauf reagiert...
"Das machst du mit Absicht."
Erneut ist ihre Stimme ganz dicht an meinem Ohr, während wir die letzten Gäste dabei beobachten, wie sie die Bar verlassen.
"Meinst du?"
Provokant ziehe ich mein Shirt nach unten, sodass es mein Dekollete noch mehr betont, bevor ich mich mit einem kleinen Grinsen an ihr vorbei schiebe, um den Riegel vor die Tür zu legen.
Doch weit komme ich nicht.
Ich habe die Bar gerade zur Hälfte durchquert, als sich eine Hand um mein Handgelenk schließt und ich mit sanfter Bestimmtheit unter den Mistelzweig gezogen werde, den Penny vor einigen Tagen aufgehängt hat.
Phoenix gibt mir einen Augenblick, es zu realisieren, bevor ihre Lippen sich sanft auf meine legen. Und in diesem Moment weiß ich, was ich wirklich will.
Vorsichtig löse ich mein Handgelenk aus ihrem Griff- aber nur, um meine Hand an ihre Wange zu legen. Phoenix zu küssen ist so anders, als es bei all den Männern in der Vergangenheit war, und doch... Ist es das für mich das schönste Gefühl. Immer wieder finden unsere Lippen zusammen, necken sich und lassen mich Dinge spüren, die mir bisher so fremd waren.
"Das wollte ich schon den ganzen Abend machen." Flüstert sie sanft, während ihre Hände über meine Hüften streichen und mich langsam aber sicher ganz um den Verstand bringen.
"Warum hast du gewartet?" Frage ich sie atemlos und entlocke ihr so ein kleines Lachen.
"Weil du arbeiten musstest. Außerdem wollte ich mir sicher sein, dass du nicht abgeneigt bist und... Ich wollte diesen wunderschönen Anblick nicht teilen." Ihre Finger streichen sanft über meine noch immer geröteten Wangen, bevor ihr Daumen federleicht über meine Unterlippe wandert, die noch immer leicht geschwollen ist.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so sehr zu einer Frau hingezogen fühle..." Flüstere ich und verschließe unsere Lippen zu einem weiteren, sanften Kuss, als ich Phoenix lächeln sehe.
"Irgendwann ist immer das erste Mal."
"Das stimmt."
Und schon jetzt will ich dieses Gefühl nicht mehr missen, sondern bin vielmehr gespannt, was die Zukunft noch bringt. Denn gehen lassen werde ich diese wunderbare Frau mit Sicherheit nicht mehr.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro