☃️12. 𝒯ü𝓇𝒸𝒽ℯ𝓃☃️
Gewünscht von @Paulina_Singer ☃️
Gut gelaunt betrete ich das Vereinsgelände. Ich bin eigentlich alles andere als ein Morgenmensch, doch heute ist der erste Dezember und somit offizieller Start der Weihnachtszeit... Und wenn ich eins Liebe, dann ist es Weihnachten.
"Guten Morgen!" Trällere ich meinen Kollegen entgegen und muss angesichts ihrer Verwirrung lachen.
"Bald ist Weihnachten!" Erkläre ich, während ich meine Jacke aufhänge und ernte weiter Verständnislose Blicke.
"Du bist kein Morgenmensch und das liebevollste, was man von dir bekommen kann, ist meistens ein »Sei einfach still« statt einem »Halts Maul«" Erklärt meine Kollegin mir, muss dann aber lachen.
"Aber wenn Weihnachten dich so glücklich macht, hätte ich gern immer Weihnachtszeit. Übrigens, schau mal in dein Büro." Sie grinst und skeptisch ziehe ich meine Augenbraue hoch.
"Wartet unangekündigte Arbeit auf mich?"
"Nein." Sie schüttelt mit dem Kopf und so schließe ich misstrauisch meinen Behandlungsraum auf. Er ist leer.. Wobei- das stimmt nicht ganz.
Auf meinem Regal stehen 24 kleine Tüten- ein selbstgemachter Adventskalender.
"Von wem ist der denn?"
"Von deinem Weihnachtswichtel. Die Person möchte im Verborgenen bleiben. Na los, mach schon das erste Türchen auf!"
Meine Kollegin kommt hinter mir in den Raum und beobachtet mich gespannt dabei, wie ich nach der ersten Tüte greife. Sie ist groß und... in ihr ist ein wunderschöner Thermo-Becher. Ein Weihnachts-Thermobecher, um genau zu sein.
"Wie schön." Ganz vorsichtig nehme ich ihn aus der Tüte und drehe ihn in der Hand. Er ist wirklich wunderschön und hat in der Mitte sogar einen Ring aus Gummi, sodass ich mir nicht die Finger verbrennen kann.
"Oha, wie schön." Befindet nun auch meine Kollegin und schnell spüle ich den Becher aus, bevor ich ihn mit dem Kaffee fülle, der sonst in einer meiner Tassen kalt geworden wäre. Ich liebe diesen Becher jetzt schon.
"Kann man sich deinen Wichtel mal ausleihen?"
"Keine Chance!" Mit einem Grinsen nehme ich einen Schluck Kaffee, bevor ich meine Kollegin schließlich aus meinem Büro scheuche. Immerhin habe ich gleich meinen ersten Patienten.
Und zu meiner großen Freude ist es nicht irgendein Patient, sondern Julian.
Wir sind schon ein paar Mal miteinander ausgegangen und ich muss zugeben, dass ich mir mit ihm tatsächlich mehr vorstellen könnte. Julian ist charmant, lustig, verpeilt und wirklich süß. Bei ihm fühle ich mich wohl, habe es von Anfang an getan.
Deshalb wird mein Lächeln auch noch etwas breiter, als er den Raum betritt.
"Guten Morgen, Sonnenschein." Begrüßt er mich mit seinem unverwechselbaren Lächeln und schließt mich in seine Arme, was meinen Morgen gleich noch etwas besser macht.
"Guten Morgen. Na, wo drückt der Schuh?" Am liebsten würde ich mich gar nicht erst von Julian lösen, doch ich weiß, dass er schließlich nicht grundlos hier ist.
"Oberschenkel, wieder mal." Er lässt mich los und macht es sich auf meiner Liege bequem, während ich noch schnell einen Schluck von meinem Kaffee nehme.
"Neuer Becher?"
Julian lächelt und glücklich nicke ich.
"War in meinem Adventskalender. Und ich liebe ihn jetzt schon. Schau mal, wie schön der ist!" Ich strecke ihm den Becher entgegen und brav bewundert Julian ihn, bevor wir mit der Behandlung anfangen.
Die Zeit mit ihm vergeht wieder einmal wie im Flug und abschließend verabreden wir uns noch für den Abend auf dem Weihnachtsmarkt. Selbst, wenn wir vermutlich nur wenige Augenblicke ungestört sein werden, freue ich mich darauf. Einfach, weil ich mehr Zeit mit Julian verbringen darf.
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und jeden Morgen komme ich mit guter Laune zur Arbeit. Mein Weihnachtswichtel scheint mich ziemlich gut zu kennen, denn jedes einzelne Türchen ist ein Volltreffer.
Mal finde ich eine Tafel Schokolade, mal meinen Lieblingstee. An einem Morgen eine Packung meiner liebsten heißen Schokolade, Marshmallows... Und an Nikolaus ist dort eine Tüte mit Plätzchen, scheinbar sogar selbst gebacken. Sie schmecken zumindest nach Liebe. Sehr viel Liebe.
Als Julian dieses Mal den Raum betritt, muss ich dementsprechend erst einmal die letzten Krümel runterspülen, bevor ich mich in seine Arme schmiegen kann.
"Na, was war heute in deinem Türchen?" Fragt er mich sofort und mit einem Lächeln halte ich die Kekse hoch. "Möchtest du einen haben?"
"Nein danke, ich glaube, sonst tötet Edin mich."
"Tut er nicht, dafür bist du zu gut. Und ich brauche deine Meinung! Ich habe das Gefühl, da ist frische Vanille in dem Teig und du musst mir sagen, ob das stimmt."
Demonstrativ halte ich ihm die Tüte vor die Nase - auch daran merkt man, wie sehr ich ihn in mein Herz gelassen habe. Kekse teile ich sonst nämlich nie.
"Es stimmt. Frische und Vanillezucker." Julian nickt... bevor er rot wird und schnell nach einem Keks greift, um ihn sich in den Mund zu stecken.
Und in diesem Moment wird mir alles klar.
"Die sind von dir. Die Kekse, der Kalender..." Ich löse mich aus seinen Armen und schaue ihn streng an, während sich seine Wangen noch röter färben.
"Und versuch gar nicht erst, es zu leugnen. Ich habe dich durchschaut!"
"Schuldig. Der Kalender ist von mir, die Kekse sind allerdings von meiner Mutter. Wären sie von mir, hättest du nur eine liebevoll abgepackte Tüte voller Briketts."
"Aber... Wieso?"
"Ich wollte dir eine Freude machen. Ich habe mich in dich verliebt und wollte einfach jeden Tag dein wunderschönes Lächeln sehen, wenn du den Kalender öffnest. Und es sollte nicht bloß ein Schoko-Kalender sein, sondern etwas, was wirklich zu dir passt."
Mittlerweile ist sein Gesicht so rot wie eine Tomate und ich kann nicht anders, als zu Lächeln.
"Danke. So etwas Süßes hat noch nie jemand für mich gemacht. Und Julian?"
"Ja?" Er schaut mich verlegen an und schnell stelle ich die Kekse auf die Liege, bevor ich meine Arme um seinen Hals schlinge.
"Ich habe mich auch in dich verliebt."
Lächelnd drücke ich meine Lippen auf seine und Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus, als er mich näher zu sich zieht.
"Also... Willst du meine Freundin sein? Ganz offiziell?"
"Ganz offiziell." Bestätige ich lächelnd, bevor ich ihn erneut küsse.
Und dieses Mal lösen wir uns erst, als wir von der Tür ein "Früher brauchte man dafür einen Mistelzweig!" hören.
"Der wäre wohl in einem der nächsten Türchen gewesen." Grinst Julian an meinen Lippen. "Damit ich eine Ausrede gehabt hätte, dich Küssen zu dürfen."
"Die brauchst du jetzt ja zum Glück nicht mehr."
"Stimmt. Zum Glück!" Und damit küsst er mich erneut... Und dieses Mal lassen wir uns von nichts und niemandem mehr stören.
Es gibt nur noch uns beide und das Glück darüber, endlich zu unseren Gefühlen gestanden zu haben.
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